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LRS für Crosser Aileron/DTSwiss bauen

Ironkobra

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Hallo Laufradbauer,

Ihr könnt mir bestimmt helfen.

Ich will mir einen Laufradsatz für meinen Crosser (Giant TCX Advanced Pro1) aufbauen.
Kurz zu mir: 36Jahre, 193m groß, je nach Form an die 90kg (derzeit eher etwas weniger)
Einsatzgebiet: Was neumodisch unter Gravel läuft. Also Quasi alles nur nicht zu grob (dafür gibt's das Trek Remedy) und Crossrennen fahre ich auch nicht. Wichtig ist mir, dass es stabil und steif ist.
Ich fahre derzeit ca. 800 - 1000km im Monat damit. Auch zur Arbeit und nehme dabei auch gerne mal die Wälder mit.

So nun zu den Komponenten. Hier hätte ich gerne auf eure Erfahrung gezählt, ob das ganze Sinn macht oder totaler Mumpitz ist.

Felgen: Velocity Aileron (480g)
Naben: DT Swiss 240s (Vorne 15mm Steckachse, Hinten Schnellspanner - evtl. auf Thru bolt?), 6-Loch Discaufnahme
Speichen: Sapim CXRay mit Sapim polyax alu nippel. Das ganze in Schwarz
Einspeichung: 32 - 3fach gekreuzt.

Velocity_Aileron_Maße.JPG

Da mir schlicht die Erfahrung fehlt, ob das Overdone ist bezüglich Speichenanzahl wäre ich über eine Einschätzung von den erfahren Hasen sehr dankbar. Oder gibt es mit der Felge + Nabe sinnvollere Lösungen?

VG

Iron
 
Gerade bei Disc Laufrädern ist die Reduzierung der Speichenzahl nicht sinnvoll. Die Belastung der Speichen ist deutlich höher, als bei Felgenbremsen.

CX-Ray macht die Sache vor allem teuer. Laser, bzw. 1,5mm Speichen sind zu elastisch, die CX-Ray mit der flächenmäßig gleichen Schnittfläche sollen ja etwas mehr Widerstand leisten.

Disc-Laufräder baue ich mindestens mitz D-Light auf und je nach Gewicht würde ich dazu neigen, stärkere Speichen zu nehmen. Hinten rechts bei 90kg, eventuell 1,8mm DD oder Sapim Force mit dem 2,2mm Stärke am Bogen.
 
Bei dem Gewicht und dem Einsatzzweck würde ich bei Disc auch 32 Speichen nehmen.

Aerospeichen lassen die Sache mindestens besser aussehen.

Wenn man das will kann man VL und HR auch CX-Sprint nehmen, die sind etwas dicker und dadurch weniger flexibel als die CX-Ray. Das gleicht die Spannungunterschiede zw. den steilen und den weniger steilen Speichen etwas aus.
 
Bei dem Gewicht und dem Einsatzzweck würde ich bei Disc auch 32 Speichen nehmen.

Aerospeichen lassen die Sache mindestens besser aussehen.

Wenn man das will kann man VL und HR auch CX-Sprint nehmen, die sind etwas dicker und dadurch weniger flexibel als die CX-Ray. Das gleicht die Spannungunterschiede zw. den steilen und den weniger steilen Speichen etwas aus.

Die CX-Sprint sind wohl als Privatperson eh nicht oder nur schwer zu bekommen.
Was wäre an klassischen Speichen, wenn man das mit den Messerspeichen lässt, sinnvoll?


Wenn klassische Speichen: Was D-Light / Race bei 28 Speichen denkbar?
 
Durch Dick/dünn Speichen gleicht man nicht die Spannung aus. Man gewinnt dadurch etwas mehr Steifigkeit auf der flacheren Seite. Die Verteilung der Vorspannung bleibt die selbe und auch das Problem, dass die schwächer gespannten Speichen relativ stärker entlastet werden.

Nein, keine Speichenreduktion. Ich bin für einen 85kg Fahrer vorne auf 28 ( D-Light) Speichen gegangen und das hält auch gut. Aber es macht keinen Sinn bei noch schwereren Fahrern. Du mußt Dir vorstellen, dass das komplette, beschleunigte ( in dem Fall eben negativ beschleunigte) Eigengewicht bei Abbremsen an den Speichen zerrt, bzw. sie um den Faktor entlastet.

Die Stärker gespannten Speichen sollten vorne wie hinten wenigstens 1200N Vorspannung haben. Ist es zu wenig ( auf der Gegenseite sind das allenfalls 60%), lockern sich die Speichen nacheinander, weil sie eben zum Teil total entlastet werden. Ähnlich ist es, wenn die Speichen zu elastisch sind.
Sinnvoll sind ( Sapim): D-Light, Sapim Race und hier würde ich für die Speichen der Antriebseite oder für das ganze Hinterrad Sapim Force ( 2,0-1,8-2,2mm Durchmesser) mit verstärkten Speichenbögen ( oder eben vergleichbares anderer Speichenhersteller) bevorzugen.
 
Durch Dick/dünn Speichen gleicht man nicht die Spannung aus. Man gewinnt dadurch etwas mehr Steifigkeit auf der flacheren Seite. Die Verteilung der Vorspannung bleibt die selbe und auch das Problem, dass die schwächer gespannten Speichen relativ stärker entlastet werden.

Nein, keine Speichenreduktion. Ich bin für einen 85kg Fahrer vorne auf 28 ( D-Light) Speichen gegangen und das hält auch gut. Aber es macht keinen Sinn bei noch schwereren Fahrern. Du mußt Dir vorstellen, dass das komplette, beschleunigte ( in dem Fall eben negativ beschleunigte) Eigengewicht bei Abbremsen an den Speichen zerrt, bzw. sie um den Faktor entlastet.

Die Stärker gespannten Speichen sollten vorne wie hinten wenigstens 1200N Vorspannung haben. Ist es zu wenig ( auf der Gegenseite sind das allenfalls 60%), lockern sich die Speichen nacheinander, weil sie eben zum Teil total entlastet werden. Ähnlich ist es, wenn die Speichen zu elastisch sind.
Sinnvoll sind ( Sapim): D-Light, Sapim Race und hier würde ich für die Speichen der Antriebseite oder für das ganze Hinterrad Sapim Force ( 2,0-1,8-2,2mm Durchmesser) mit verstärkten Speichenbögen ( oder eben vergleichbares anderer Speichenhersteller) bevorzugen.

Super, vielen Dank für die ausführliche Erklärung :daumen:
Grad den Hinweis aus dem Nachbarforum bekommen, dass das mit dem DT240s nicht funktionieren wird, da ich am Crosser eine Ultegra 6800-Kassette (Ultegra DI2) fahre. Wieder was gelernt.:(. Was nun?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das hier so lese, müßte bei mir (1,84 m, 83 kg) der neue Satz Rolf Prima Vigor Disc mit seinen 20 Speichen bald die Grätsche machen. Werd's ausprobieren und berichten.
 
Wenn ich das hier so lese, müßte bei mir (1,84 m, 83 kg) der neue Satz Rolf Prima Vigor Disc mit seinen 20 Speichen bald die Grätsche machen. Werd's ausprobieren und berichten.

Viele Hersteller von 20 Loch Rädern für Scheibenbremsen gibt es jedenfalls bisher nicht.

Die werden schon wissen was sie tun, aber das ist schon reichlich extrem.
 
Die R24 Spline DB z.B. haben 24 Speichen und sind damit für 110kg Systemgewicht zugelassen.
 
Extrem? Mir gefallen die Vigor Disc auf jeden Fall extrem gut.
Extrem ist das schon. Wenn ich nach wie vor davon ausgehe, daß die Bremskräfte nicht nennenswert höher (höchstens öfter) werden, als die Antrittskräfte beim Wiegetritt, wird ein scheibengebremstes Vorderrad in etwas das aushalten müssen, was ein Hinterrad seit eh und jeh hat aushalten müssen. Und hinten sind 20 Speichen auch nicht üppig. Das macht Rolf ja schon seit Jahren, insofern würde ich auch davon ausgehen, daß sie wissen was sie tun. Ich würde da asymmetrischen Designs wie 21 14 und 7 mehr vertrauen, aber auch das ist nicht ohne.
Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn die Dinger nach ein paar tausend km auf sind.
 
Die Bremskräfte sind höher, als die Antrittskräfte hinten.... außer vielleicht bei Untersetzung. 20 Speichen sind schon extrem minimalistisch. Im Zweifel wird eine einzige Speiche um das ganze Systemgewicht be- und entlastet.

Bei Rolf wird das vielleicht durch die paarweise Anordnung etwas entschärft, aber der Dauerhaltbarkeit ist dieser Minimalismus sicher nicht zuträglich.

Mir erschließt sich auch kaum der Sinn einer solchen Reduzierung, vor allem wenn der Einsatzzweck nicht gerade derart gestaltet ist, dass die Aerodynamik eine außerordentliche Rolle spielt.
 
Du hast recht, ich habe, als ich das mal überschlagen habe, weil im mtb-news-Forum, http://www.mtb-news.de/forum/t/29er-disc-felge-fuer-cyclocross-bike.620536/page-2#post-10319345
Eine 1:1 Übersetzung angenommen. Beim Renner mit z.B. 34/27 wären es grob 20% weniger.
Dabei bitte ich zu berücksichtigen, daß zum einen:
-die in meiner Rechnung mit Faktor 2 angenommen überhöhte Kraftspitze im Wiegetritt nur ganz grob geschätzt ist, also eher unschärfer, als die o.g. 20%,
-die Grenzbremskraft dafür kurz vor Überschlag bei optimaler Bodenhaftung gesetzt sind.
-die Vergleichbarkeit vorn/hinten bei identischem Muster durch unterschiedliche Flanschposition und Geo auch um einiges eingeschränkt ist
Im Rahmen sinnvoller Reserven werde ich daher weiter davon ausgehen, daß Antritt hinten dasselbe aushalten muss, wie (Scheiben-) Bremse vorn. Es bleibt überschlägig durchaus eine vernünftige Hausnummer, vor allem gegenüber der weitverbreiteten Annahme, ein scheibengebremstes Vorderrad würde immens vieeeel mehr abkönnen müssen, als das dazugehörige Hinterrad (das ja auch eher 60-70% des Gewichts tragen muss).
Es gibt ja sogar Leute, die behaupten, Felgen mit Bremsflanken seien ja nicht für Discbetrieb ausgelegt, und würden daher zwangsläufig überlastet. Was mit der obigen Rechnung, so ungenau sie auch sein mag wirklich Blödsinn ist.
Das ist bei einem felgengebremsten Vorderrad definitiv anders, das muss ja quasi nur seitenstabil sein.

Und ja, solche Konstruktionen mit 20 paired würde ich selbst mit 'nem Panzer wie einer DP18 spätestens ab 75kg Fahrer nicht mehr "im Rahmen sinnvoller Reserven" sehen.
Btw.: paired hilft ja insbesondere bei radial sehr steifen, aber achsial etwas weicheren Felgen gegen einen Seitenschlag pro Speiche. Bzgl. Drehmoment kann man da höchstens ins Feld führen, daß die Felge wenigstens nicht beim Bremsen oder im Antritt schlängelig gezogen wird.
 
Um nach dem Ausflug nochmal zu @Ironkobra s Fragen zu kommen,

bzgl. 11fach und DT, beachte bitte @racing ralf s Erfahrungen bzgl. der Achsendstücke hinten bei 11fach http://www.rennrad-news.de/forum/th...auf-schnellspanner.137890/page-3#post-3692057

bzgl. der anvisierten Dimensionierung: nein, das ist solide, nicht overdone. Ich habe zwar auch vollstes Vertrauen in meinen 28/28er Satz mit schwächerer Felge (R460) eher mehr Körpergewicht, aber wohl weniger strapaziöser Fahrweise, aber da habe ich etwas Spielraum zugunsten eines unschlagbaren Nabenpreises umgerubelt. Ansonsten sind 32 Speichen in allen Komponenten auch leichter zu bekommen.
Als Speichen habe ich D-Lite und Laser eingesetzt, und sehe auch keinen Grund, das schwerer zu empfehlen, wenn Du nicht ständig noch Gepäck draufpackst.
 
Hab gerade beim Crossladen.de Aileron Felgen und DT Swiss 240s Naben 32 loch (mit Road Freilauf) bestellt. Speichen brauch ich noch. Werde die Längen erstmal selber ermitteln. D-Light und Laser also

Gesendet von meinem C6903 mit Tapatalk
 
Die Aileron ist wirklich verlockend. Werd ich wohl auch haben müssen.
Habe vorgestern gerade ein entsprechendes ähnliches Projekt gestartet :D
Allerdings, da Leidensdruck und Kassenlage ein anderes Verhältnis haben als bei Dir, wirds 'ne Weile dauern bis das rollt.
Zuallererst bin ich gespannt, ob Spline-Naben gewichtsmässig mit den 240ern konkurrieren können. Die gabs nämlich am WE aus 2. Hand für weniger als eine Felge :D
Soll heißen, auch diesmal wieder 28 Drähte, weil hat sich so ergeben
 
Die Aileron ist wirklich verlockend. Werd ich wohl auch haben müssen.
Habe vorgestern gerade ein entsprechendes ähnliches Projekt gestartet :D
Allerdings, da Leidensdruck und Kassenlage ein anderes Verhältnis haben als bei Dir, wirds 'ne Weile dauern bis das rollt.
Zuallererst bin ich gespannt, ob Spline-Naben gewichtsmässig mit den 240ern konkurrieren können. Die gabs nämlich am WE aus 2. Hand für weniger als eine Felge :D
Soll heißen, auch diesmal wieder 28 Drähte, weil hat sich so ergeben
Ich bin mir immernoch unschlüssig wegen der Art Speichen. Geh ich in die vollen (cxray / cxsprint) oder D-Light / Laser?

Gesendet via PapaTalk
 
Du siehst ja oben, ich bin ein Knicker :D:D
Trotzdem, ehrlich: bei 32 (oder 28) Speichen Messerspeichen ist geringfügig albern von der Aerodynamik und er Festigkeitsvorteil der CX-Ray...naja.
Dafür kosten die Dinger fast den Faktor 3. Und das bei dem Multiplikator?
Das entspricht ein bis zwei Satz edler Pellen.
Ich werde D-Lite/Laser nehmen. Gar keine Frage. (Ich hatte kurz und halbherzig erwägt cn mac 424 zu nehmen, aber die bekomme ich nicht in Straight)
 
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