• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

kurze Kurbellänge <170mm zur Entlastung Knie / Hüfte ???

Fritzz75

Radfahrer
Registriert
3 Oktober 2012
Beiträge
179
Reaktionspunkte
135
Ich habe dazu in letzter Zeit viel auf englischsprachigen Seiten gelesen z.B. https://www.cyclist.co.uk/in-depth/360/bike-fit-variables-no-2-crank-length oder https://cyclingtips.com/2017/09/crank-length-forget-leverage-power-fit/

Gibt es hier im Forum vielleicht praktische Erfahrung mit kürzeren Kurbeln als den üblichen 172,5 bzw. 175mm?

So wie ich es zusammengefasst verstanden habe, wird durch eine kürzere Kurbel die Belastung des Knies und vor allem auch der Hüfte verringert (größerer Hüftöffnungswinkel mit dem netten Nebeneffekt, dass das Fahren im Unterlenker einfacher fällt). Im Triathlonbereich ist es daher schon recht beliebt. Einige Bikefitter empfehlen sogar gleich standardmäßig eine 165mm Kurbel zu nehmen.

Da ich selber leichte Hüftprobleme habe aber gerne und viel fahre würden mich praktische Erfahrungen interessieren.....
 

Anzeige

Re: kurze Kurbellänge <170mm zur Entlastung Knie / Hüfte ???
Also so wie ich das verstanden habe, verringerst du den Radius, also den Weg des Kreises des Pedals. Dadurch soll die Trittfrequenz gesenkt werden. Damit am Ende die selbe Leistung in die Kurbelachse geht, musst du um das kompensieren, mehr Druck auf das Pedal geben. Unterm Strich soll es ökonomischer sein- Ob dir das bei deinem "Leider" hilft? Kann sein, muss aber nicht, ich denke das ist individuell und von Problem zu Problem unterschiedlich.
 
ich kann dazu nur beitragen das ich an einigen Rädern 170er fahre an anderen 175er und könnte blind nicht sagen was ich gerade fahre. Da ich mit Powertap fahre kann ich auch sagen, das es bei mir nicht auf die Leistung auswirkt.
Im TT Bereich sind kürzere Kurbeln auch in Mode. Aber auch da kann ich keine Unterschiede bemerken und ich bin sowohl 170 als auch 175 gefahren.
Das mag individuell unterschiedlich sein, aber zu viel würde ich mir davon nciht versprechen
 
Gibt es hier im Forum vielleicht praktische Erfahrung mit kürzeren Kurbeln als den üblichen 172,5 bzw. 175mm?
Fahre seit Jahrzehnten mit 170er Kurbeln und dachte eigentlich das wäre die übliche Länge.
Meine Erfahrung mit einer 172,5 er in den 90ern waren Knieschmerzen, 175ern fuhr ich am MTB seltsamerweise nach kurzer Umgewöhnung problemlos. 175er am Rennrad find ich komisch, weil irgendwie mit zuviel Weg verbunden.

Damit am Ende die selbe Leistung in die Kurbelachse geht, musst du um das kompensieren, mehr Druck auf das Pedal geben. Unterm Strich soll es ökonomischer sein
Laut: http://kreuzotter.de/deutsch/speed.htm ist eine niedrigere Trittfrequenz auch effektiver.
Meine Trittfrequenz liegt mit 66 im Durchschnitt nicht sehr hoch, ich trete in der Ebene gern große Gänge und bin schaltfaul, soll man alles aber nicht machen.
In der Gruppe und bergauf fahre ich deutlich höhere Frequenzen.

Da ich selber leichte Hüftprobleme habe
Hüftprobleme können abseits des Radfahrens viele Ursachen haben, bei den fahrradbezogen fallen mir folgende ein: Sattel zu hoch, Sattel zu tief, Kurbel krumm, Kurbeln aussermittig, Q-Faktor zu hoch, Q-Faktor zu gering, Pedale falsch eingestellt, Pedalachsen krumm, Sattel steht schräg, Sattel ist einseitig verbogen, zu hohe Trittfrequenzen, zu hohe Kraft ... Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Hast Du dein Rad mal diesbezüglich untersuchen lassen?
 
Ich habe dazu in letzter Zeit viel auf englischsprachigen Seiten gelesen z.B. https://www.cyclist.co.uk/in-depth/360/bike-fit-variables-no-2-crank-length oder https://cyclingtips.com/2017/09/crank-length-forget-leverage-power-fit/

Gibt es hier im Forum vielleicht praktische Erfahrung mit kürzeren Kurbeln als den üblichen 172,5 bzw. 175mm?

So wie ich es zusammengefasst verstanden habe, wird durch eine kürzere Kurbel die Belastung des Knies und vor allem auch der Hüfte verringert (größerer Hüftöffnungswinkel mit dem netten Nebeneffekt, dass das Fahren im Unterlenker einfacher fällt). Im Triathlonbereich ist es daher schon recht beliebt. Einige Bikefitter empfehlen sogar gleich standardmäßig eine 165mm Kurbel zu nehmen.

Da ich selber leichte Hüftprobleme habe aber gerne und viel fahre würden mich praktische Erfahrungen interessieren.....

Ich habe erst vor kurzem mit geringfügig kürzeren Kurbeln (172,5mm statt 175mm) experimentiert, um zum einen einfacher eine höhere Trittfrequenz hinzubekommen, und um zum anderen ein durch einen Knorpelschaden lädiertes Knie zu entlasten. Beides hat nicht funktioniert, ich hatte eher das Gefühl, dass die Tretbewegung zähflüssiger wurde, außerdem war das Knie wahrscheinlich durch den geringfügig kleineren Trittradius eher noch höher belastet. Mit den längeren Kurbeln war das Fahren wieder gewohnt flüssig, mittlerweile bewegt sich mein Trittfrequenzmittel zwischen 92 und 95 (vor 1,5 Jahren noch etwa 75-77). Das solltest Du am besten einfach mal ausprobieren, Knieproblem ist nicht gleich Knieproblem. Allerdings sind natürlich kürzere als 170er Kurbeln schwerer zu bekommen. Was ist denn Deine Schrittlänge? Generell heißt es ja, dass das Optimum bei 20-21% der Schrittlänge liegt, bei mir sind es eben genau 20,5%.
 
Hab schon bikefitting und diverse Neueinstellungen hinter mir, die auch schon deutlich was gebracht haben. Letztlich geht es mir darum einen möglich großen Hüftöffnungswinkel zu haben und damit maximale Entlastung der Hüfte zu erreichen.

Auf die Einstellung des Rades bezogen bedeutet das: möglichst steiler Sitzrohrwinkel, Sattelstütze ohne Setback und halt evtl. kürzere Kurbeln. Wie gesagt, in der Theorie leuchten mir die kürzeren Kurbeln durchaus ein, würde nur gerne mal was aus der Praxis hören....
 
wobei die Studie in der 20% Beinlänge rauskommt, mit recht groben Abstufungen getestet hat. Bei 170mm liegt ich bei gut 19% und selbst bei 175mm noch unter 20%. Aber kürzere Längen sind wohl ehh kein Problem. Ich müsste eigentlich ehr 180mm fahren, aber gibt es ja nicht so ohne weiteres, als ich das ich das mal so auf Verdacht probieren würde

Wenn ein bisschen Wissenschaft interessiert, geht aber primär um Leistung

Determinants of maximal cycling power: crank length,
pedaling rate and pedal speed
 
Ich fuhr anfänglich mit SL 78-79 170er-Kurbeln und bekam entweder Knie- oder Achillessehenprobleme, eine schmerzfreie Sattelhöhe habe ich nicht gefunden.
Irgendwann habe ich auf 165er-Kurbel gewechselt, womit beide Probleme Vergangenheit waren. Außerdem kann ich seitdem höhere Trittfrequenzen fahren (85-95) und die Beine frei unter dem Körper drehen lassen (statt zu stampfen) klappt erheblich besser. Bergauf meine ich gefühlt zu haben, dass etwas Hebel fehlt. Das kann auch psychosomatisch sein, habe ich aber durch eine kürzere Übersetzung ausgeschaltet.
Ich fahre nicht leistungsorientiert Rennrad, ich bin einer von denen, die Rennrad+ bzw. Gravel fern des Straßenverkehrs bevorzugen. Ist im Grunde aber auch egal, denn Schmerzen sind doofer als langsam:D
 
vor etwas längerer Zeit waren 170 er Kurbeln std, das hat sich aber für den Durchschnitt itlerweile auf 172.5 geändert. Die Größe der Durchschnittsbevölkerung ist ja auch gestiegen.
Rein mechanisch ist die Sache doch so. Leistung ist Karft mal Weg pro Zeit, oder auch Pedalgeschwindigekeit mal Kraft in Umfangsrichtung.
Fahr ich nu mit kürzeren Kurbeln, muss ich mehr Karft aus Pedal bringen um die geleiche Leistung zu bringen oder mit höherer Geschwindigkeit pedalieren, bei gleicher Pedalkraft.
Auf der anderen Seite verkleinern sich die Winkelbereiche (kürzere kurbel), die das Bein bei einer Kurbelumdrehung durchläuft. Das ist der Grund weshalb die kürzeren oft beim TT eingesetzt werden, um flacher auf dem Rad sitzen zu können (Gegebeispiel: Indurain mit 185ern beim Sundenrekord, saß aber auch nicht flach..).
Ob die Belastungen auf das Knie gefühlt tatsächlich geringer werden hängt wohl vom individuellen "Beschwerdebild" ab. Um bei Bild mit kurzen Kurbeln und gleicher Tretleisung zu bleiben ergibt sich gegnüber längeren Kurbeln:
-Notwendigkeit höherer Kraft bei gleicher Kadenz => eine Mehrbelastung ist offensichtlich
-Höhere Kadenz mit gleichbleibender Tretkraft => erzeugt höhere Kniebeschleinigungen und kommt meist nicht so angenehm rübe
-erfordert einen geringeren Winkelbereich

Je nachdem wo man seine Empfindlichkeiten verspürt kann man versuchen die Kurbellänge dementsprechen anzupassen.
Bin über Jahre am MTB 175 und am Rennrad zwischen 170 und 175 gefahren und da auch mit biopace oder Osymetric.. aber natürlich am meißten mit runden Blättern.
Rein subjektiv würd ich mal sagen, das wenn jemand mit einer Kurbel klar kommt aber bei 2.5mm Schwierigkeiten kriegt, da noch mehr als nur die Kurbellänge im Spiel ist. Objektiv gesehen ist der Unterschied minimal und mit der Sattelhöhe kann man auch noch in die eine oder andere Richtung gegensteuern.
 
vor etwas längerer Zeit waren 170 er Kurbeln std, das hat sich aber für den Durchschnitt itlerweile auf 172.5 geändert.
Nein die Kurbellänge hängt bei den meisten Herstellern von der Rahmengröße ab. Ab M bzw 54 gibt es meist 175. Ich gehe mal davon aus, das die meisten ein Rad von der Stange fahren, und die die ihr Rad selber aufbauen, oder nach dem Kauf sofort auf eine andere Kurbellänge umbauen, eher zur Minderheit gehören.
 
ahja, gut das Du das mal angesprochen hast, da ja die Rahmengröße so rein garnichts mit der Körpergröße zu tun hat...:D
ich red jetzt nicht von den letzten 3-4 Jahren sondern eher so 20-30 Jahre zurück da gabs "M" noch garnicht...

hab mir gerade mal das video angesehen aber zu denen würd ich sicher nicht gehen.
Dennoch, was möglicherweise nicht deutlich genug rausgekommen ist, ist das es um einen Aerovorteil geht und nicht um die Ergonomie zu verbessern. Die Argumentation mit der Muskelverkürzungsgeschwindigkeit ist ein Gegenargument zu kurzen Kurbeln, haben die Protagonisten aber wohl nicht bemerkt (ham ja selbst gesagt es sei sehr kompliziert).
 
Zuletzt bearbeitet:
was aber richtig ist das früher 170mm Standard war, Alle Kurbeln die an Rädern waren die älter als 20 Jahre sind, waren bei mit 170er. Und das waren 58-59er Rahmen.
Hab grad mal in Velobase geguckt. Die Golden Arrow gab es damals nur 165 und 170 mm. Die FC-1055 dann von 165-175
 
Die Argumentation mit der Muskelverkürzungsgeschwindigkeit ist ein Gegenargument zu kurzen Kurbeln, haben die Protagonisten aber wohl nicht bemerkt (ham ja selbst gesagt es sei sehr kompliziert).
Nein das ist ein Argument für die kürze Kurbel, da du dich weniger bewegst mit kürzeren Kurbeln
 
ganz generell ist die höherer Bewegungsgeschwindigkeit ein Argument gegen lange Kurbeln. Man muss ja immer, übrigens auch bei der TF, mitbedenken das das gesamte Beim mitbeschleunigt wird. Aber das stimmt natürlich auch nur unter der Annahme einer konstanten TF. Und da ist dann bei konstanter Leistung die aufzubringende Kraft größer.

Aus der Studie für ich jetzt sowieso nicht zu viel ableiten, der letztze Satz sagt viel aus:
From a basic sciences perspective, our data lay the groundwork for further research investigating the potentially conflicting requirements of minimizing metabolic and muscular stresses during submaximal cycling
 
ääääh, ne, seh ich nicht so. Wenn ich mit gleicher Kraft trete muss ich eine höhere Kadenz fahren um die gleiche Bahngeschwindigkeit wie mit einer langen Kurbel zu erreichen (= Leistung). Das ist vor allem eine höhere Koordinatorische Leistung und gerade die Phase in der die Kurbel nahezu horizontal steht und die meisten Fahrer ihre überwiegende Leistung erbringen ist zeitlich kürzer (weil ja kürzere Kurbel mit höherer Kadenz= Winkelgeschwindigkeit dreht). Die Geschwindigkeit mit der sich das Pedal nach unten bewegt ist gleich und damit ergibt sich null Vorteil in Sachen Kontraktionsgeschwindigkeit, ist nur schwerer zu koordinieren (da kürzer).
Direkt lässt sich die erforderlich Kontraktionsgeschwindigkeit nur durch höhere Tretkraft, sprich niegerigere Kadenz-dicker Gang, reduzieren (oder eben auch durch eiernde Kettenblätter).
Dicken Gang will keiner mehr nach Lance A, ist halt schlecht für die Durchblutung der Muskeln -selbst bei hoher körperfremder Chemikaliendicht.
 
Direkt lässt sich die erforderlich Kontraktionsgeschwindigkeit nur durch höhere Tretkraft, sprich niegerigere Kadenz-dicker Gang, reduzieren
Oder kürzere Kurbel bei gleicher Kadenz. (und höherer Kraft)
Von gleichbleibender Kadenz sind die im Video auch ausgegangen.
 
Zurück
Oben Unten