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Kuba

karen

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Hallo,

ich möchte 2017 mit dem Renner oder dem CX durch Kuba radeln.
War jemand von euch schon mal mit dem Rad dort und kann mir entsprechende Tips geben?
Viele Grüsse,
Karen
 

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Re: Kuba
Schau mal hier:
Kuba .
Hallo Karen,

mein Freundin und ich waren August 2015 mit Rad und Bus auf der ganzen Insel unterwegs. Wir haben einige Touren im Osten (Holguin, Santiago, Baracoa), eine in der Mitte (Trinidad bis Cienfuegos) und sind schließlich im Westen (Vinales bis Las Terrazas) gefahren. Insgesamt haben wir knapp 800km mit dem Rad zurückgelegt. Landschaftlich tolle Strecken haben wir praktisch überall vorgefunden. Ein Überblick über unsere Strecken gibt es hier: http://www.gpsies.com/mapFolder.do?id=73084

Straßenverhältnisse und geeignetes Fahrrad

Wir waren mit unseren MTB (Touren-Fullies) unterwegs. Vielleicht 80km waren wir bewusst auf Gravel-Roads unterwegs, der Rest war alles asphaltiert. Eine super Qualität hatte der Asphalt praktisch nirgends, anderseits gab es aber auch nichts (Flickerlteppisch, wellig, rissig, Schlaglöcker), was ich nicht auch schon in Europa mit dem Rennrad erlebt und bewältigt hätte. Ich sage es mal so: Man KANN dort mit dem Rennrad fahren, wenn man nicht gerade eine Gravel-Road einplant. Ob es für einen selbst das beste Rad ist, was den meisten Spass bringt, muss man selbst entscheiden.

Außerdem ist es so, dass in ganz Kuba recht viel einfache MTB's der 90er bis frühen 2000er Jahre gefahren werden, Rennräder oder moderne MTB's (mit Scheibenbremsen) jedoch so gut wie gar nicht. Ein altes MTB kannst Du Dir in jeder Kleinstadt reparieren lassen, einen Rennradreifen wahrscheinlich nichtmal in Havanna bekommen. Ich habe mich mit 2 kubanischen Rennradfahrern unterhalten. Die erzählten, dass sie sich praktisch alles von Freunden aus den USA schicken lassen müssen.

Mit Rädern der 2000€-Klasse erregt mit in Kuba überall Aufsehen, wie wenn man in Deutschland mindestens mit einem Lamborghini vorfährt - was durchaus zu interessanten Gesprächen führen kann.

Unter praktischen Erwägungen halte ich ein altes MTB mit guter Bergübersetzung und gut gewarteten Bremsen für das perfekte Reiserad für Kuba. Das wird man Dir auch liebend gerne am Ende der Tour abkaufen (zu zollrechtlichen Fragen kann ich nichts sagen. Wir haben Leute getroffen, die das so gemacht haben)

Wenn man in die Berge fährt - was absolut zu empfehlen ist - hat man es immer wieder mit Rampen von 15-20% zu tun, die einfach stumpf den Berg hochgehen. Namentlich sei hier die Tagestour von Santiago auf den Gran Piedra (Aussichtpunkt ca. 1000müNN) oder unsere 2 Etappen von Trinidad nach Cienfuegos über Topes de Collantes erwähnt. Letztere war trotz des sportlichen Anspruchs ein absolutes Highlight für uns. Nicht ganz so schwer (auch wenn's Reiseführer als extrem darstellen), aber ebenso lohnend war die "Farola" genannte Straße nach Baracoa.

Viel Autoverkehr findet man kaum irgendwo vor. Man teilt sich die Straßen - auch Autobahnen - mit Pferden, Kutschen, Fussgängern, Oldtimern,... was schon einen guten Teil des Reizes ausmacht. Wir wurden einige wenige Male sehr rücksichtslos von LKW überholt, was aber echt die Ausnahme war. Ob man grundsätzlich auf allen Autobahnen Radfahren darf, weiß ich nicht. Auf den Autobahnen, die wir gesehen haben, war das möglich. Zum Rennradfahren kann das eine gute Möglichkeit zum Vorankommen sein.

Es ist übrigens eine Mär, dass man auf Kuba ständig Platte hätte. Das Gegenteil ist der Fall, da praktisch keine Glasscherben auf der Straße liegen (wegen Plastikflaschen und Dosen). Wir haben jetzt Flickzeug bis an unser Lebensende. Gebraucht habe ich davon einen einzigen Flicken.

Unterkunft

Wir haben großteils in Casas particulares gewohnt (Privatpensionen mit 1-2 Zimmern). Die kosten so 20-25€ ÜF im DZ. Einige Male haben wir uns auch All-Inclusive-Schuppen direkt am Meer gegönnt. Das ging dann so bis 70-80€ und war eine schöne Abwechslung.

Wir haben praktisch alle Quartiere von Deutschland aus gebucht, was über Agenturen (z.B. www.profil-cuba-reisen.de) gut möglich ist. Das würden wir so jedoch überhaupt nicht empfehlen. Wir haben höchst selten in den gebuchten Quartieren übernachtet, sondern wurden immer irgendwo in die Nachbarschaft weitervermittelt, meist mit einer ähnlichen Geschichte wie "Sorry, wir haben gerade einen Wasserrohrbruch, aber mein Nachbar..." Dahinter steckt, dass Internetanschlüsse auf Kuba 2015 noch rar und teuer waren und praktisch einer seine Casa ins Netz stellt und die Gäste dann auf's ganze Viertel weiterverteilt werden.

In touristisch relevanten Orten gibt es ein absolutes Überangebot an Quartieren. Man wird praktisch an jeder Ecke angesprochen (was sehr nervend sein kann). Wir hingegen haben uns durch große Städte wie Santiago von einer Ecke zur anderen durchgefragt, um zu unserem gebuchten Quartier zu finden - um dann schließlich zum Nachbarn geschoben zu werden. In der Zeit hätten wir bereits spontan bei dutzenden anderer Quartiere einchecken können.

Was wir echt super nett fanden, war hier in Holguin https://www.mycasaparticular.com/de...cular-en-holguin-mirador-brisas-del-atlantico (+53 24 429548) und in Vinales [email protected] (+53 01-53311744)

Weitere spezifische Herausforderungen für Radfahrer
Wir waren völlig überrascht, wie schwierig es ist, sich mit Trinkwasser zu versorgen. 1,5l-Wasserflaschen waren absolute Mangelware. Das galt besonders für den Osten. Etwas besser wurde es dann im Westen. Man musste sich praktisch ständig überlegen, wo man das nächste Trinkwasser herbekommt. Bars haben in jedem Fall Rum, sehr wahrscheinlich Bier und Softdrinks in Dosen und mit viel Glück Wasser. Was wir unter einem Supermarkt verstehen, gibt es in Kuba nicht. Es gibt in größeren Städten eine Art Kaufhaus mit Drogeriebedarf, Keksen - mit viel Glück auch Wasser. Aber selbst in Santiago, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben wir regelmäßig 1,5l-Flaschen im Hotelrestaurant für 2,50€ gekauft und uns darüber gefreut, wie die Schneekönige. Die Einheimischen scheinen viel weniger zu trinken als wir. In den Häusern wird auch das stark gechlorte Wasser aus der Leitung getrunken und läuft vorher nochmal durch einen Filter. Das ist eine echte Herausforderung.

Stand 2015 war es verboten, GPS-Geräte nach Kuba einzuführen. Für Smartphones wurde das wohl nicht ganz so eng gesehen. Wir wollten jedoch nicht den Versuch machen, ob nicht doch einem der Zöllner das Smartphone gefällt und er es unter Anwendung einer entsprechenden Regel beschlagnahmt. Defacto hat uns am kleinen Flughafen von Holguin dann kein Mensch kontrolliert, bis wir unsere Räder zusammengebaut hatten und als letzte aus dem Gebäude marschiert sind. Überhaupt hatten wir nie irgendwelche negativen Erlebnisse mit Beamten.
Kurzum, wir haben uns ein Roadbook für unsere Touren geschrieben, was bis auf die Großstädte auch völlig problemlos funktoniert hat.

Verkehrsmittel
Wir hatten einen Gabelflug nach Holguin und zurück von Havanna mit Condor. Räder haben 75€ je Strecke gekostet. Die von Reiseführern und im Netz empfohlenen Flüge mit Air Canada waren bzgl. Preis und Dauer völlig unattraktiv.

Da wir nicht nur Radkilometer "runterschrubben", sondern möglichst viel von der Insel sehen wollten, haben wir immer wieder die Überlandbusse von Via Azul genutzt. Die fahren mit einer Pünktlichkeit ab, von der die DB nur träumt. Die Tickets kann man vorab online buchen, was sich auch empfiehlt. Wir haben mehrere Leute getroffen, die spontan nicht die gewünschte Verbindung nehmen konnten. Einen Fahrradtransport bekommt man vorab nicht zugesagt. Es hat bei uns aber jedes Mal geklappt. Wir haben unsere Räder zu einem gewissen Grad demontiert (Lenker quer, VR raus), dann passten die ganz gut stehend in den Kofferraum. Das Ganze kann man auch selbst beaufsichtigen. Nur einmal hatte ich da eine Diskussion, wo der "Gepäckmensch" andere Vorstellungen hatte als ich.

Verständigung
Ohne Spanisch ist wohl vieles schwierig oder auch nicht möglich.

Preisniveau
Kuba ist nicht billig, wie man es vielleicht z.B. aus Asien oder anderen lateinamerikanischen Ländern kennt. Als Tourist ist man dort in der teuren Hälfte einer Zweiklassengesellschaft - ohne das jetzt bewerten zu wollen. Man bewegt sich in einer eigenen Währung (1CUC ca. 1€) und in einem eigenen Preisgefüge, welches dem europäischen nicht unähnlich ist. Was nicht heißt, dass man nicht auch mal für unter 3€ ein Essen in einem Restaurant gegen Pesos bekommen würde. Meistens bezahlt man jedoch nach unserer Erfahrung die Touristenpreise (8-15€ für ein Essen), da mögen ausgefuchste Backpacker behaupten, was sie wollen.

Fazit
In Kuba kann man in toller Landschaft und üppiger Vegetation (z.B. Mangowälder) spannende Radtouren auf anspruchsvollen Streckenprofilen erleben. Was die Straßen so bevölkert, ließ mich oft an "Wilden Westen" denken. Auch das Baden bzw. Schnorcheln in der Karibik war für uns ein echtes Erlebnis. Für vieles ist ein MTB die vernünftigere Wahl als das Rennrad.

Man wird vielen netten und ehrlich interessierten Menschen begegnen, die nichts weiter wollen, als ein Gespräch darüber, wie einem Kuba gefällt und was man so vor hat. Man wird leider auch sehr vielen Menschen begegnen, die einem irgendwas vermitteln oder verkaufen wollen. Ein Problem mit Kriminalität haben wir hingegen überhaupt nicht wahrgenommen.

Wenn Du noch Fragen hast, werde ich gerne versuchen, darauf eine Antwort zu geben.

kendo05
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann leider nichts informatives oder hilfreiches beisteuern, nur eine kleine Anekdote: vor sehr, sehr langer Zeit (1989! :eek:) war ich mit meiner Freundin auf Kuba. Sie mietete sich ein Pferd, was für mich aber nicht in Frage kam. Ich mag es nicht, wenn mein Transport-Untersatz einen freien Willen hat. Deshalb wollte ich sie auf einem Miet-Rad begleiten. Das war damals zwar mehr als doppelt so teuer (5 bzw 2 $ die Stunde), aber es gab einen grossen Fahrrad-Verleih mit bestimmt 40 oder 50 Rädern zur Auswahl. Letztlich spielten Geometrie, Grösse, Bereifung, Zustand und was es sonst noch an Kriterien gibt alles keine Rolle: ich musste das Rad nehmen, das noch am meisten Luft im Reifen hatte, weil es leider keine funktionierende Pumpe gab...
 
Hallo kendo05,

vielen Dank für deine Zeilen-ich war jetzt schon in mehreren Foren unterwegs und habe mich belesen-allerdings sind deine Tips im Vergleich dazu präzise, klar und hilfreich.
Ich dachte, ich werde mich wohl entscheiden müssen, ob ich die Ost- oder Westroute wähle(wobei Trinidad sich ja einbauen läßt)....aber eure Idee mit dem Bus Teilstecken zurückzulegen und so beides zu erleben ist sehr reizvoll.
Vorher buchen...hatte ich ebenfalls nicht vor-mit deinen Aussagen hier dazu hat sich das kleine Quentchen Unsicherheit, was ich diesbezüglich noch hatte, erledigt.
Du schreibst, ihr seid im August dort gewesen-auch bei mir wäre Juli+August die Reisezeit-ich bin leider an die Ferien gebunden.Die Klimatabellen in diesen Monaten sind okay-natürlich gibt es angenehmere Reisemonate. Wie habt ihr den August dort erlebt(Hitze, erste Stürme)? Wie sehen die Temperaturunterschiede aus(Hochlagen, Südinsel)?
Es treten im Laufe meiner Planungen sicherlich noch 1000Fragen auf....ist es okay, wenn ich mich per PN an euch wende?
Vielen Dank noch einmal für dein Infos-herzliche Grüße-Karen
@joaquin:
Lach...1989....da tickte die Uhren auf dieser wunderschönen Insel allerdings noch ganz anders.Ich war auch 1989 dort und das Handelsembargo war überall spürbar. Ich denke, das Land hat sich seitdem sehr geöffnet und verändert....und ich bin sehr neugierig darauf:)
Naja...und 'ne Pumpe habe ich ja garantiert dabei, Flickzeug und Schläuche ebenfalls;-)))
 
Zum Wetter: An einem Tag, wo ich mir mal wieder dachte "Boa, ist das heiß heute" habe ich nachmittags ein Thermometer in Santiago fotografiert, was 38°C anzeigte. Nichts, was es nicht auch im deutschen Sommer mittlerweile gäbe. Trotzdem habe ich die Hitze (keine Ahnung, wie feucht es war) als anstrengend empfunden, vorallem auch, dass es nachts nicht richtig abkühlt. Wir hatten allerdings auch nicht immer Einigkeit darüber, ob die bollernde Klimaanlage nun eher Linderung bringt oder nur Krach macht;)

Tatsächlich haben wir so gut wie keinen Regen gehabt. Am ersten Abend gab es dramatisches Wetterleuchten, wie ich es noch selten erlebt habe. Aber zu echten Gewittern ist es in den folgenden Wochen kaum gekommen. An unserem letzten Tourentag haben wir noch den typischen kurzen heftigen tropischen Regen erlebt, der ein eher positives Erlebnis war.

Wir haben auch eine geführte 3-Tages-Wanderung auf den Pico Turcino gemacht (höchster Berg Kubas mit 1.900m). Gefroren haben wir in der Höhe auch nicht, obwohl man sich da nachts bzw. morgens denn dochmal ein Pullöverchen übergezogen hat.

Wie gesagt, melde Dich gerne, wenn Du weitere Infos brauchst.
 
Hallo Karen,


Fazit
In Kuba kann man in toller Landschaft und üppiger Vegetation (z.B. Mangowälder) spannende Radtouren auf anspruchsvollen Streckenprofilen erleben. Was die Straßen so bevölkert, ließ mich oft an "Wilden Westen" denken. Auch das Baden bzw. Schnorcheln in der Karibik war für uns ein echtes Erlebnis. Für vieles ist ein MTB die vernünftigere Wahl als das Rennrad.

Man wird vielen netten und ehrlich interessierten Menschen begegnen, die nichts weiter wollen, als ein Gespräch darüber, wie einem Kuba gefällt und was man so vor hat. Man wird leider auch sehr vielen Menschen begegnen, die einem irgendwas vermitteln oder verkaufen wollen. Ein Problem mit Kriminalität haben wir hingegen überhaupt nicht wahrgenommen.

Wenn Du noch Fragen hast, werde ich gerne versuchen, darauf eine Antwort zu geben.

kendo05

Hallo Karen,

ich bestätige mal im Groben die Aussagen von kendo05, auch wenn unsere Tour deutlich länger (2002) zurück liegt. Wir hatten damals keine Probleme mit den Privatunterkünften, die haben ihr Netzwerk für die nächsten Orte immer sehr gut genutzt und wir hatten die Unterkunft sicher. Ein Hinweis zur Routenplanung: Cuba liegt im Bereich der Passatwinde, die kommen meist aus östlichen Richtungen. Falls Du also vorhast, von Havanna aus nach Osten zu radeln, dann kann Dich möglicherweise schon am dritten Tag der stetige Gegenwind nerven. Wir sind damals ganz faul mit dem Zug nach Santiago de Cuba gefahren und haben uns auf dem Rückweg nach Havanna immer schön schieben lassen. Bitte bei längeren Etappen auf Essen und Getränke achten, da fehlt die in D gewohnte Infrastruktur (Tankstellen/Bäcker etc.) zwischen den Orten. Wir hatten teilweise mehr als 15 Liter Wasser dabei...

Gruß und viel Spaß
EW742
 
Hallo Karen,

vieles wurde ja schon geschrieben. Das Thema Wasser ist aber wirklich wichtig: In Städten bekommst du für Devisen in Hotels usw. natürlich relativ problemlos Wasser oder zumindest verpackte Getränke. Unterwegs oder auf dem Land sieht das ganz anders aus. Die Kubaner kochen sich Wasser ab, was dann im Kühlschrank aufbewahrt wird. Da die Wasserversorgung "aus dem Hahn" nicht immer funktioniert, wird Wasser in großen Fässern, Kanistern u.ä. zwischengelagert. Bei dem Klima geht es natürlich ganz schnell, dass sich da was vermehrt.
Du solltest NIEMALS an irgendeiner Stelle das "normale" Tafelwasser aus dem Krug trinken, auch wenn man dir versichert, dass es abgekocht wäre. Die Einheimischen sind was bestimmte Erreger betrifft einfach abgehärtet bzw. sowieso Träger bestimmter Parasiten, z.B. Erreger der Amöbenruhr. Aber für dich würde die "Begegnung" einen sehr unangenehmen Einschnitt in den Urlaub bedeuten. Nimm dir Teebeutel aus D mit und bitte um heißes Wasser. Besser ist natürlich ein Wasserfilter, aber du wirst ja so schon genug Gepäck haben. Ich will keine Panik verbreiten, noch dazu wo Kuba ein Land mit sehr hohen hygienischen Standards und einer gebildeten Bevölkerung ist. Aber ich hab da einschlägige Erfahrungen... ;-)

Ich würde - wenn es das Gepäck zulässt - auch immer ein Moskitonetz mitnehmen. Kuba ist malariafrei, aber Dengue-Schübe gibt es im Sommer immer wieder, und auch so gibt es ein paar Blutsauger, die recht schmerzhafte Stiche verursachen. Kommt natürlich auch immer auf den Zustand deines Immunsystems an.

Der Hinweis mit der Sprache war auch wichtig: Ein paar grundlegende Spanischkenntnisse sind immens wichtig, auch wenn von den jungen Leuten viele ein wenig Englisch sprechen und die Kinder/Jugendlichen im August auch noch Ferien haben und "greifbar" sind (viele sind während der Schulzeit in Internaten). Du kommst einfach besser zurecht. Die Beschilderung von Straßen usw. ist nicht mit Europa zu vergleichen, dafür trifft man überall Leute, die zu Fuß, zu Pferd oder Rad unterwegs sind, die man nach dem Weg fragen kann.

Klima: Naja, mir persönlich wäre es im Juli/August auf Kuba zu heiß zum Radfahren - höchstens am frühen Morgen, aber das ist Geschmackssache. Und ja, im Osten ist es noch deutlich wärmer als im Westen. Ab August können auch schon erste Stürme auftreten.

Da du vermutlich auch mal außerhalb von Hotelstränden baden willst, noch ein kleiner Rat: So körperbewusst Kubaner(innen) auch sein mögen, es gilt als absolutes Nogo für erwachsene Frauen, die "was auf sich halten" ;-) im Bikinihöschen oder Badeanzug am Strand rumzulaufen - von oben ohne mal ganz zu schweigen. Nimm dir also Hotpants, Badeshorts oder sonstwas "mit Bein" mit, dann fällst du zwischen Einheimischen gar nicht auf. Ich könnte mich immer wieder darüber amüsieren: Die BH-Träger dürfen rausgucken, das Röckchen ganz kurz, auch so zeigt Frau Haut, aber wehe eine trägt keinen BH... Als "puta" angesehen zu werden, kann unangenehm werden, Touristinnen haben da eh schon einen gewissen Ruf.

Willst du allein reisen? Dürfte kein Problem sein, aber halte dich mehr an die Frauen, wenn es um Fragen, Hilfen usw. geht. Auch wenn Frauen in Kuba wirklich emanzipiert und selbständig sind: Der alte Machismo ist doch allgegenwärtig.
 
Hallo,

vielen Dank für eure Infos-es sind viele wichtige Tips dabei.

Sprachlich....neben rel. umfassendem Englisch,gut verständlichem Russisch und meiner Muttersprache lerne ich grade fleißig spanisch-ich habe ja noch etwas Zeit und halte mich zwischendurch das eine und andere Mal im span. sprechendem Raum auf....
Allein reisen...ja, gab's noch nie Probleme. Für mich wäre es auf Grund meiner humanistischen Einstellung momentan wohl eher schwieriger im Osten unseres Landes unterwegs zu sein:-O

Herzliche Grüße und nochmals Dankeschön,
Karen
 
Hallo Karen, evtl. wurde das in den langen Texten schon erwähnt, ich hatte mir ein altes Bike zugelegt und es dann dort verschenkt, spart zumindest für den Heimflug die Transportkosten.
 
Hallo, gibt es inzwischen ein paar neuere Tipps zu einer Kuba-Rundreise auf dem Rennrad? Mir schwebt zuerst eine Ostschleife vor, dann Zwischenstopp in Havanna und als Abschluss eine Westschleife.
 
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