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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Das Nichtgesehenwerden kann am Nichtgucken der Autofahrerenden liegen oder daran, dass Radfahrer zu unauffällig gekleidet sind.

Die Autofahrerin, die in die vorfahrtsberechtigte Straße einfuhr, hat wahrscheinlich geguckt, aber den Rennradfahrer nicht wahrgenommen.

Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit für Radfahrer, überhaupt wahrgenommen zu werden, ist größer, wenn sie Helm und Trikot in auffälligen Farben tragen. Das sind am besten die Farben der Warnwesten neongelb und leuchtorange. Die Wahrnehmbarkeit eines Objekts ist abhängig von Fläche und Farbreflexion. An der Fläche können Radfahrer wenig ändern. An der Farbe schon.

Schwarz ist cool, Neon und Orange sind cooler. 🎃
Das ist alles richtig, hat aber einen Haken:
Es gibt wieder eine Schuldumkehr beim Betrachter. Irgendwann kommt man soweit, dass die Reaktion bei "der Radfahrer war unauffällig gekleidet" auch wird "wenn ich das schon lese". Das kann aber nicht das Ziel sein.
Dann fahren wir alle in neongelb und mit neongelbem Helm. Und werden immer noch übersehen, weil alle so rumfahren und deswegen niemand mehr explizit ins Auge sticht (Gewöhnungsprinzip).
Was kommt dann? Tagfahrlicht. Und dann?
Das Ziel muss sein, dass die Aufmerksamkeit entsprechend gelenkt wird. An neuralgischen Stellen muss jedem Verkehrsteilnehmer klar sein, dass er mit Anderen zu rechnen hat. Und sich entsprechend verhalten muss.
Ich kenne mich bei den aktuellen Vorschriften zur Führerscheinausbildung nicht aus, Aber ich glaube nicht, dass den Damen und Herren zukünftigen Kraftfahrzeuglenkern in den ersten zwei Stunden klar gemacht wird, welche Gefahr sie für alle anderen Verkehrsteilnehmer darstellen, was Sie anrichten können und auch welche Konsequenzen das für ihr eigenes Leben haben kann.
Wäre aber ganz gut ...
 
Der Standardverweis in den Berichten, ob ein Helm getragen wurde nervt mich auch immer. Es gibt keine Helmpflicht und so wird ständig suggeriert, den Radfahrer träfe auch eine Schuld.
Dennoch finde ich gerade für nen 28-jährigen aufm Rennrad echt dämlich, ohne Helm zu fahren. Ob er nun aber u.a. Kopfverletzungen erlag steht ja nicht im Artikel, aber wären es solche gewesen, stünde das schon im Artikel. Daher gehe ich mal davon aus, dass er es auch mit Helm nicht geschafft hätte, klingt zumindest so.

Persönlich achte ich immer auf halbwegs gut sichtbare Trikots und ein Rücklicht mit Bremslichtfunktion habe ich auch immer dran. Man wird dennoch extrem häufig übersehen, zu knapp überholt oder anderweitig gefährdet.
 
Das Nichtgesehenwerden kann am Nichtgucken der Autofahrerenden liegen oder daran, dass Radfahrer zu unauffällig gekleidet sind.

Die Autofahrerin, die in die vorfahrtsberechtigte Straße einfuhr, hat wahrscheinlich geguckt, aber den Rennradfahrer nicht wahrgenommen.
Das Problem liegt nicht in der Farbe des Trikots. Das Problem nennt sich selektive Wahrnehmung. Du siehst nur das, womit du auch rechnest. Siehe das berühmte Gorilla-Experiment.
 
Man muss keine Schuldzuweisung sehen, wenn geschrieben wurde,
"der Radfahrer, der laut Polizei keinen Helm trug, wurde getötet".
Man kann das Anregung und als trauriges Lehrbeispiel dafür sehen, selbst lieber einen Helm zu tragen.
 
Man muss keine Schuldzuweisung sehen, wenn geschrieben wurde,
"der Radfahrer, der laut Polizei keinen Helm trug, wurde getötet".
Man kann das Anregung und als trauriges Lehrbeispiel dafür sehen, selbst lieber einen Helm zu tragen.
Kann man.
Ich weiß aber aus Nachfrage und Diskussion mit dem ehemaligen Pressesprecher der PD Reutlingen, dass, egal ob ein kausaler Zusammenhang zwischen Helm und Verletzung besteht, versucht wird Helmtragen zu etablieren. Zwar sei man sich bewusst, dass diese Vorgehensweise bei nicht Radfahrenden ein "selber Schuld" impliziere, dies nehme man aber in Kauf. Find ich schwach bis "Sauerei".
(Das Gespräch mit dem Herrn fand im Übrigen anlässlich einer Unfallmeldung, bei der "die Jugendliche, die keinen Fahrradhelm trug, sich Verletzungen an der linken Hand" zuzog.)

Und nolen, deine Versuche über den Tellerrand zu schauen, Fehler zu erklären und eben nicht als Vorsatz oder bösen Willen darzustellen, für Empathie für alle Verkehrsteilnehmer zu werben, kurz alles, was ich mir bei vielen anderen auch wünschen würde, in allen Ehren. Aber sehr viele Menschen haben nur ihren eigenen Vorteil im Kopf und sind bereit dafür auch die Schädigung anderer an Leib und Leben in Kauf zu nehmen.
Auch darüber muss man sich im Klaren sein. Auch wenn es weh tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber sehr viele Menschen haben nur ihren eigenen Vorteil im Kopf und sind bereit dafür auch die Schädigung anderer an Leib und Leben in Kauf zu nehmen.
Auch darüber muss man sich im Klaren sein. Auch wenn es weh tut.
Ja das tut weh, gilt ähnlich auch für den Klimawandel, aber ist nicht das Thema hier.
Bei diesem tödlichen Unfall sehe ich keine Absicht bei der Autofahrerin.

Helm und auffällige Kleidung zu tragen, kann und sollte jeder selbst überlegen und entscheiden. Ich trete ja nicht für Helmpflicht ein.
Du siehst nur das, womit du auch rechnest. Siehe das berühmte Gorilla-Experiment.
Also hier bin ich ganz anderer Auffassung. Besonders in diesem Unfall-Fall.
 
Diese Leute, die meinen, dass "übersehen werden" an falscher Kleidung liegt, wie erklären die sich regelmäßig auftretende Unfälle mit Straßenbahnen, die "übersehen werden"?

Für einen allgemeinen Realitätscheck hilft es, einfach mal ne Stunde Dashcam-Videos auf YouTube zu schauen. Wer dann noch meint, Autofahrer würden ja gerne rücksichtsvoll und vorsichtig dem ist einfach nicht mehr zu helfen.
Ich würde ja meinen, dafür würde es auch reichen, ab und zu mit dem Rad das Haus zu verlassen, aber wir wollen die Hürde ja nicht zu hoch hängen...
 
Also hier bin ich ganz anderer Auffassung. Besonders in diesem Unfall-Fall.
Ach ja? Und warum? Außerdem widersprichst du dir gerade selbst. Schon vergessen?
Die Autofahrerin, die in die vorfahrtsberechtigte Straße einfuhr, hat wahrscheinlich geguckt, aber den Rennradfahrer nicht wahrgenommen.
Und woher nimmst du eigentlich die Erkenntnis, dass der Getötete in einem unauffällig schwarzen Outfit unterwegs war? Reine Fantasie deinerseits. :rolleyes:
 
Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit für Radfahrer, überhaupt wahrgenommen zu werden, ist größer, wenn sie Helm und Trikot in auffälligen Farben tragen.
Das kannst Du knicken. Bei meinem letzten schweren Unfall 2003 (da wurde ich ebenfalls mit dem Hubschrauber in die BGU geflogen) hatte ich ein grellgelbes Trikot an, es war ein sonniger, wolkenloser Tag. Der entgegenkommende Linksabbieger hat mich trotzdem nicht gesehen, wahrgenommen, was auch immer. Da es die Autofahrer ja leider oftmals in solchen Situationen nie hinbekommen, einfach mal stehenzubleiben statt ständig weiterzurollen, war das für mich auch kein Grund anzunehmen, nicht gesehen worden zu sein, bis die Karre quer vor mir auf der Straße war, weswegen ich fast ungebremst eingeschlagen bin. Seitdem weiß ich, dass auch die hellste, auffälligste Bekleidung nichts nützt - wenn die Autofahrerin/der Autofahrer unaufmerksam ist, knallt es eben. Seitdem habe ich in solchen Situationen (Unklarheit darüber, ob ich gesehen wurde oder nicht) die Finger an den Bremshebeln mit schon leicht schleifenden Bremsklötzen.
 
Das kannst Du knicken. Bei meinem letzten schweren Unfall 2003 (da wurde ich ebenfalls mit dem Hubschrauber in die BGU geflogen) hatte ich ein grellgelbes Trikot an, es war ein sonniger, wolkenloser Tag. Der entgegenkommende Linksabbieger hat mich trotzdem nicht gesehen, wahrgenommen, was auch immer. Da es die Autofahrer ja leider oftmals in solchen Situationen nie hinbekommen, einfach mal stehenzubleiben statt ständig weiterzurollen, war das für mich auch kein Grund anzunehmen, nicht gesehen worden zu sein, bis die Karre quer vor mir auf der Straße war, weswegen ich fast ungebremst eingeschlagen bin. Seitdem weiß ich, dass auch die hellste, auffälligste Bekleidung nichts nützt - wenn die Autofahrerin/der Autofahrer unaufmerksam ist, knallt es eben. Seitdem habe ich in solchen Situationen (Unklarheit darüber, ob ich gesehen wurde oder nicht) die Finger an den Bremshebeln mit schon leicht schleifenden Bremsklötzen.
Dem kann ich nur zustimmen. Seit dem die Fahrräder mit E bzw Nabendynamo ausgestattet sind, haben diese ja zwangsläufig Tagfahrlicht. Dennoch werden diese reihenweise übersehen. Gerade innerstädtisch
 
Das kannst Du knicken. Bei meinem letzten schweren Unfall 2003 (da wurde ich ebenfalls mit dem Hubschrauber in die BGU geflogen) hatte ich ein grellgelbes Trikot an, es war ein sonniger, wolkenloser Tag. Der entgegenkommende Linksabbieger hat mich trotzdem nicht gesehen, wahrgenommen, was auch immer. Da es die Autofahrer ja leider oftmals in solchen Situationen nie hinbekommen, einfach mal stehenzubleiben statt ständig weiterzurollen, war das für mich auch kein Grund anzunehmen, nicht gesehen worden zu sein, bis die Karre quer vor mir auf der Straße war, weswegen ich fast ungebremst eingeschlagen bin. Seitdem weiß ich, dass auch die hellste, auffälligste Bekleidung nichts nützt - wenn die Autofahrerin/der Autofahrer unaufmerksam ist, knallt es eben. Seitdem habe ich in solchen Situationen (Unklarheit darüber, ob ich gesehen wurde oder nicht) die Finger an den Bremshebeln mit schon leicht schleifenden Bremsklötzen.
Ich habe ein türkises Rad, das in der Sonne wie eine Fischhaut silbern funkelt. Wurde damit am hellichten Tag bei strahlendem Sonnenschein in einer 20er Zone fast überfahren. Klamotten hatte ich zwecks Gang zum Bäcker knallbunte Sommersachen an, Modell Papagei. Auffälliger geht's eigentlich nicht.
Ich wurde angeschrien .. man hätte mich ja gar nicht sehen können und man rufe jetzt die Polizei. Das war mir dann zu doof. Rechts vor links ist rechts vor links. Wer mich da nicht gesehen hat... der hat nicht hingeschaut. An der Stelle wird aber gern mal die Vorfahrt genommen, auch andren Autos gegenüber. Versteh ich echt nicht. 20 ist an der Stelle gesetzt, weil es sonst hübsche Fotos gibt und darum hält sich da auch jeder dran. Durch die niedrige Geschwindigkeit schaffen es dann aber doch die meisten noch zu bremsen... immerhin

Wer nicht hinguckt sieht übrigens auch Neon nicht... es geht hier ja nicht darum bei Neumond mit schwarzer Kleidung unterwegs zu sein. (Das wäre wirklich nicht sehr klug)

Mein Beileid für die Familie 😔. Schlimm ganz schlimm
 
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Solchen Aussagen wie, "ich war auffällig angezogen und wurde trotzdem übersehen" oder "man wird trotz Tagfahrlicht übersehen", sind relativ. Zu schlussfolgern, dass die Kleidung oder das Licht keine Auswirkungen haben wäre m.M.n. falsch. Denn man kann nicht mit Gewissheit sagen, wie oft man gerade deswegen nicht übersehen wurde. Vielleicht hat dir das grellgelbe Trikot schonmal den Hintern gerettet.
 
Solchen Aussagen wie, "ich war auffällig angezogen und wurde trotzdem übersehen" oder "man wird trotz Tagfahrlicht übersehen", sind relativ. Zu schlussfolgern, dass die Kleidung oder das Licht keine Auswirkungen haben wäre m.M.n. falsch. Denn man kann nicht mit Gewissheit sagen, wie oft man gerade deswegen nicht übersehen wurde. Vielleicht hat dir das grellgelbe Trikot schonmal den Hintern gerettet.
Ja bestimmt. Wenn alle neongelbe Warnwesten tragen würden.... Autos auch neongelb.. dann würde man genau wieder nix davon haben.
Normal bunte Klamotten sind ausreichend. Asphaltgrau ist nicht bunt.. rot, grün gelb blau meine ich.... Man fährt doch im Normalfall auch nicht gegen einen Baum. Autolackierungen sind auch meist eher dezent. Wenn ich seh wie viel am Handy gespielt wird während der Fahrt ... da hilft kein Neon.. hilft einfach nicht

Wenn Schulkinder in großen Aktionen Warnwesten für den Schulweg geschenkt bekommen, stimmt doch was nicht.

Übrigens: Bei schlechter Sicht oder Dämmerung/Nacht sorge ich für Sichtbarkeit. Aber bei Sonnenschein ist das echt daneben.
 
Seit dem die Fahrräder mit E bzw Nabendynamo ausgestattet sind, haben diese ja zwangsläufig Tagfahrlicht.
Nein, nicht notwendigerweise. Es gibt zwar Scheinwerfer, die sich nicht abschalten lassen, aber das ist nicht die Regel. Insbesondere bei E, bei denen das Licht aus dem Akku gespeist wird, wird die Lampe tagsüber gerne ausgeschaltet.
 
Ja bestimmt. Wenn alle neongelbe Warnwesten tragen würden.... Autos auch neongelb.. dann würde man genau wieder nix davon haben.
....
Ich habe nicht gesagt, dass sich alle eine Neonweste anziehen sollen.
Es ging mir nur darum einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen. Nur weil Recordfahrer in seinem grellen Trikot an dem Tag übersehen wurde, muss das nicht per se heissen, dass es nichts bringt bzw. ihn noch nie vor einem Unfall bewahrt hat.
 
Ich habe nicht gesagt, dass sich alle eine Neonweste anziehen sollen.
Es ging mir nur darum einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen. Nur weil Recordfahrer in seinem grellen Trikot an dem Tag übersehen wurde, muss das nicht per se heissen, dass es nichts bringt bzw. ihn noch nie vor einem Unfall bewahrt hat.
In den Jahren danach hatte ich Trikots nur noch nach Passform gekauft, da selbst die Größe S noch flattert. In XS ist die Auswahl bescheiden, beim letzten Kauf waren das zwei Adidas-Trikots in XS, aber eben schwarz (die am Rücken unterhalb des Helms immer noch ein wenig flattern). Seit damals hatte ich auch nicht mehr Beinahe-Unfälle als davor. Leider muss es wohl erst rappeln, bevor man mit wirklich geschärften Sinnen unterwegs ist und man eigentlich immer von vornherein davon ausgeht, nicht gesehen worden zu sein, damals war ich halt noch naiv. Im Zweifel lasse ich lieber dem anderen die Vorfahrt (auch wenn ich eigentlich dran wäre), das eine oder andere Mal hatte mich das eher gerettet, zumal ich öfter den Eindruck habe, gesehen worden zu sein, aber die denken mitunter "Hey, ist ja nur ein (lahmer) Radfahrer, da ziehe ich noch schnell raus. Wenn's knallt, sage ich einfach "Och, hab ich nicht gesehen"". Das passiert mir in der letzten Zeit auch öfter an Kreuzungen, wenn ich noch "Rot/Gelb" habe und einklicke, kommt noch einer über die Kreuzung gebraust. Rot scheint das neue Gelb zu sein, ich habe mir da mittlerweile angewöhnt, mich auch bei Grün zu vergewissern, auch wirklich freie Fahrt zu haben.
 
Ich habe nicht gesagt, dass sich alle eine Neonweste anziehen sollen.
Es ging mir nur darum einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen. Nur weil Recordfahrer in seinem grellen Trikot an dem Tag übersehen wurde, muss das nicht per se heissen, dass es nichts bringt bzw. ihn noch nie vor einem Unfall bewahrt hat.
Ja Du hast Recht, man weiß es einfach nicht wie oft nichts passiert ist, weil der Verkehrsteilnehmer, der einen in dunkel gekleideten Radfahrenden nicht gesehen hätte, in grell gewandet doch wahrgenommen hat.
Wir können uns also im Moment darauf einigen, dass die Wahrscheinlichkeit grell gekleidet wahrgenommen zu werden steigt. Wir gehen ebenfalls konform in der Feststellung, dass grelle Farben keine Lebensversicherung darstellen und nicht unverwundbar machen.
Das Problem (vielleicht auch nur mein Problem) dabei ist wieder die Schuldumkehr bei den KFZ-Führenden und entsprechend ausgerüsteten Radelnden. Kein Helm=selber Schuld, keine Warnweste=selber Schuld. Und noch schlimmer ist das Verhalten bei Begegnungen. Selber Schuld bedeutet keine Empathie und impliziert damit, dass in Grenzsituationen eine Schädigung in Kauf genommen wird. Wenn der Autofahrer an der Kreuzung sein Verhalten von der angelegten "Schutzkleidung" des Radfahrers abhängig macht, dann wird es interessant. Und die Gedanken die ich eben aufgeführt habe sind der erste Schritt in diese Richtung.
Und nein, das ist nicht übertrieben. Wer von uns wurde noch nicht per überholen, Scheibenwaschanlage oder Zuruf zu erziehen versucht, weil man nicht auf dem parallel verlaufenden Trampelpfad gefahren ist? Beklagt Euch nicht, aus Autofahrersicht seid Ihr "selber Schuld". Hättet ja nur auf den "komfortablen und sicheren" Radweg müssen.
 
Wir können uns also im Moment darauf einigen, dass die Wahrscheinlichkeit grell gekleidet wahrgenommen zu werden steigt. Wir gehen ebenfalls konform in der Feststellung, dass grelle Farben keine Lebensversicherung darstellen und nicht unverwundbar machen.
Eigentlich würde ich Dir gern an der Stelle zustimmen, weil es subjektiv erstmal schlüssig klingt - aber man müsste das dann eigentlich auch objektiv mit Zahlen belegen können, in dem man nachweisen kann, dass seit es neonfarbene Kleidung gibt, Unfälle mit Radfahrern durch "Übersehen" weniger geworden sind.
Da wird keiner eine Statistik drüber haben, von daher wird der objektive Nachweis darüber nicht möglich sein - aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir uns da eine Sache schönreden bzw. einer Schuldumkehr gedanklich Vorschub leisten ...

Ich hatte verschiedentlich Diskussionen mit Leuten, die es für unverantwortlich halten, nachts in dunkler Kleidung auf dem Rad mit Licht unterwegs zu sein - und da frag ich mich dann schon, welchen Einfluss die Farbe der Kleidung hat, wenn ich ein funktionierendes Licht an meinem Rad habe ...

Oder aus meiner subjektiven Erfahrung - ich hab ein Rücklicht, dass ich sowohl im Dauerleuchtmodus als auch im Blinkmodus betreiben kann. Wenn ich es im Dauerleuchtmodus habe, dann überholen die Autos subjektiv mit deutlich weniger Abstand als wenn ich es im Blinkmodus habe. Und ja, ich weiß, dass das nicht StVO-konform ist, ich wurde bisher noch nicht von Rennleitung deshalb angehalten - aber um ehrlich zu sein, ist mir an der Stelle StVO-Konformität scheißegal, wenn das Blinken meine Sicherheit erhöht. Der Effekt ist für mich subjektiv signifikant. Ich erkläre es mir dadurch, dass das Blinken für den von hinten kommenden Autofahrer ungewohnt ist und daher seine Aufmerksamkeit erregt und daraus ein anderes Fahrverhalten resultiert. Wenn alle Radfahrer künftig blinkend unterwegs sind, dann wird dieser Effekt sicher verschwinden. Ebenso wie wenn alle Radfahrer künftig papageienfarben unterwegs sind.
 
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