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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Dann bist du nicht auf Sicht gefahren, so einfach. Und die Schuldfrage ist eindeutig. Liegt in diesem Fall bei dir. Auch wenn du nur mit 10 km/h ums Eck kommst und nicht auf Sicht fährst und deshalb nicht rechtzeitig stehen bleiben kannst....deine Schuld. Eindeutig.

Mit eindeutigen Schuldzuweisungen sollte man im öffentlichen Straßenverkehr und dann erst recht in der Rechtssprechung nicht so voreilig sein. Eindeutig ist eine sehr subjektive Sichtweise.
 
Wenn ich Speed sage, dann waren das vieleicht 30km/h und niemand muss damit rechnen das ein Fahrzeug oder Fußgänger auf der Gegenfahrbahn ankommt. Wäre ich in nem Auto gesessen wäre dieser Honk platt gewesen, egal ob schuldig oder unschuldig. Da wäre ein rechtzeitiges bremsen oder ausweichen nicht mehr drin gewesen, zumal es Gegenverkehr gab.

Wäre der an selbiger Stelle wie der Fußgänger vielleicht liegen gebliebene Kleinwagen auch Schuld gewesen, dass Du draufbretterst? Er hätte da ja nicht "stehen" dürfen?
 
Wo ist dann deine Toleranz in "zeitgleich"? 1sec früher, 2sec früher, 5sec früher? (5min war eine Überspitzung der Situation)
Man darf in eine Vorfahrtsstraße nur einfahren, wenn man den Vorfahrtsberechtigten nicht behindert, auch wenn man etwas früher an der Kreuzung ist, also nicht zeitgleich.
Ein langsamer Traktorfahrer mit Anhänger muss eine größere Lücke abwarten als ein Motorradfahrer um dies zu erreichen.
Auch in dem Beispiel mit dem rückwärtsfahrenden Lkw müsste der eine genug große Lücke abwarten.
Da ist das Gesetz eindeutig.

Trotzdem darf man aber nicht einen Unfall herbeiführen nur weil man eigentlich Vorfahrt hat.
Da greift dann §1 Rücksichtnahme und Vorsicht.

Es gibt einschlägige Urteile, dass ein "Vorfahrtsrecht" nur in einem begrenzten Bereich vor und nach einer entsprechenden Einmündung wirkt.

Heißt: Wenn ich aus einer Nebenstraße in die Vorfahrtstraße in eine ausreichende Lücke einfahre, muss diese Lücke "nur" so groß sein, dass der auf der Vorfahrtstraße fahrende nicht zur Vollbremsung gezwungen wird. Dass er notfalls vom Gas gehen und seine Geschwindigkeit zumutbar verringern muss, bis ich auf Tempo bin, hat er zu dulden. Ab einer (relativ) geringen Entfernung von der Einmündung ist ein Auffahrunfall auf einen "verhalten beschleunigenden" Einbieger eben ein Auffahrunfall - und kein Vorfahrtsverletzung-bedingter Unfall mehr.

Man kann jetzt gerne über "ausreichende Lücke" und "zumutbare Geschwindigkeitsverringerung" diskutieren - ändert aber nichts an der Tatsache.

Gegenüber rangierenden LKW / PKW / Landmaschinen, sonstigen Verkehrsteilnehmern gilt für andere eben notfalls § 11 (3) StVO. Dürfte man nur Rangieren, Einparken oder ähnliches, wenn die "Lücke" so groß ist, dass kein irgendwann im Rangiermanöver / Einparkmanöver auftauchender weiterer Verkehrsteilnehmer bremsen oder gar anhalten muss ("nicht behindert wird"), kämen 90 % der Bevölkerung in keine Parklücke mehr rein oder raus. Auch um die Belieferung von Supermärkten, Fahrradhändlern und Tankstellen mit Ware wäre es sehr schlecht bestellt.
 
Dann bist du nicht auf Sicht gefahren, so einfach. Und die Schuldfrage ist eindeutig. Liegt in diesem Fall bei dir. Auch wenn du nur mit 10 km/h ums Eck kommst und nicht auf Sicht fährst und deshalb nicht rechtzeitig stehen bleiben kannst....deine Schuld. Eindeutig.

Richtig-insofern, als dass die Schuldfrage eindeutig wäre. Der Rest ist grottenfalsch. Der Fußgänger hatte auf der Straße nichts verloren, siehe StVO §25 Fußgänger. Zitat: "Wer zu Fuß geht, muss die Gehwege benutzen. Auf der Fahrbahn darf nur gegangen werden, wenn die Straße weder einen Gehweg noch einen Seitenstreifen hat" (https://www.stvo.de/strassenverkehrsordnung/108-25-fussgaenger). Und @Phonosophie schrieb ja, dass ein Fußweg vorhanden war.
 
Gestern ist mir zum x-ten mal wieder ein Knaller passiert. Ich fahre mit Speed um ne Rechtskurve, da kommt mir auf der Fahrbahn ein Fußgänger entgegen.:eek: Der wollte nicht etwa die Fahrbahn überqueren oder zu seinem Auto, nein der Typ lief einfach munter die Fahrbahn entlang, und das auch noch auf der Gegenseite, obwohl daneben der Bürgersteig verläuft:confused:. Da hat nicht wirklich viel gefehlt und es hätte geknallt. Das ist doch alles nicht zu fassen. Ich glaube, ich lebe in einem Irrenhaus.:mad:
Ich glaube es hackt. wenn du um eine Ecke (oder über eine Kuppe, oder, oder, oder) fährst gilt selbstverständlich das Sichtfahrgebot, wie hier von anderen ja schon geschrieben. Stell dir einfach vor hinter der Kurve liegt deine Mutter (oder dein Kind oder jemand anderes der dir etwas bedeutet) auf der Fahrbahn nachdem sie auf dem Gehweg gestolpert ist. Das der Fußgänger sich falsch verhalten hat entbindet dich nicht deiner Pflichten.
 
Natürlich. Aber so zu tun als ob man selber alles richtig gemacht hat ist leider derart weit verbreitet das ich mich darüber halt auch aufrege.
Am Sontag hatte ich zum Beispiel eine Diskussion mit einem Autofahrer der mich vor einer Kuppe überholt hat. Als dann Gegenverkehr kam hat nicht viel gefehlt und ich wäre von der Fahrbahn geräumt worden. Wie damals Hoogerland bei der Tour. An der nächsten Kreuzung hab ich dann mal nachgefragt was die Aktion gerade sollte. Als Antwort kam der Standartsatz das er garnicht schuld wäre weil er den Gegenverkehr ja nicht sehen konnte. Die Krönung war dann der Vorwurf ich wäre Schuld weil ich zu schnell gefahren wäre und er mich darum nicht gut überholen konnte.
 
Haha, dass ich nicht lache... die Radwege hier im Ruhrgebiet befährt man doch schon als Radfahrer nur mit Messer zwischen den Zähnen. Auf so nem mickrigen Tretroller würde ich mich das nicht trauen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich fühle mich extrem selten von Autofahrern bedrängt oder Schlimmeres. Aber hier im dichten Verkehr funktioniert das m.m.n. vor allem deshalb, weil man im Verkehr mitschwimmen und nötigenfalls auch mal schnell einscheren kann.
 
Haha, dass ich nicht lache... die Radwege hier im Ruhrgebiet befährt man doch schon als Radfahrer nur mit Messer zwischen den Zähnen. Auf so nem mickrigen Tretroller würde ich mich das nicht trauen.
Dafür würde ich mich nicht mehr auf Gehwege trauen wenn die Dinger da erlaubt wären. Es muss auch noch Schutzräume für Fußgänger geben. Diese E-Tretroller sind eh Teile die die Welt nicht braucht. Die sollen "für den letzten Kilometer" sein, also ne Strecke die jeder Fußgesunde auch gehen kann.
 
Reichweite soll bei den guten rund 20km betragen.
 
Reichweite soll bei den guten rund 20km betragen.
Die guten kosten dann aber so viel wie ein mittelpreisiges Pedelec. Die Mehrzahl wird wohl eher im Baumarkt gekauft.

Die Aussage mit dem "letzten Kilometer" stammt von unserem guten Minister Scheuer. Und ich halte die Dinger für kreuzgefährlich. Meiner Meinung nach haben die im Verkehr nix verloren.
 
Am Sontag hatte ich zum Beispiel eine Diskussion mit einem Autofahrer der mich vor einer Kuppe überholt hat. Als dann Gegenverkehr kam hat nicht viel gefehlt und ich wäre von der Fahrbahn geräumt worden. Wie damals Hoogerland bei der Tour. An der nächsten Kreuzung hab ich dann mal nachgefragt was die Aktion gerade sollte. Als Antwort kam der Standartsatz das er garnicht schuld wäre weil er den Gegenverkehr ja nicht sehen konnte. Die Krönung war dann der Vorwurf ich wäre Schuld weil ich zu schnell gefahren wäre und er mich darum nicht gut überholen konnte.
Geil! Das ist ja an Dreistigkeit nicht mehr zu übertrumpfen... Aber da wundert einen dann wenigstens nicht, warum solche Aktionen stattfinden.
Um ehrlich zu sein: Lieber so, als wenn er einfach Radfahrer hasst. Denn dann hätte er dich wohl auch einfach so abgeräumt ;)
 
Am Sontag hatte ich zum Beispiel eine Diskussion mit einem Autofahrer der mich vor einer Kuppe überholt hat. Als dann Gegenverkehr kam hat nicht viel gefehlt und ich wäre von der Fahrbahn geräumt worden. Wie damals Hoogerland bei der Tour. An der nächsten Kreuzung hab ich dann mal nachgefragt was die Aktion gerade sollte. Als Antwort kam der Standartsatz das er garnicht schuld wäre weil er den Gegenverkehr ja nicht sehen konnte. Die Krönung war dann der Vorwurf ich wäre Schuld weil ich zu schnell gefahren wäre und er mich darum nicht gut überholen konnte.
Die Aussage deutet auf Vorsatz hin, ich würde mal so anfangen: "Sehr geehrte Damen und Herren, am ... befuhr ich mit dem Fahrrad die Straße in Richtung ... vor einer Kuppe wurde ich von Führer des Fahrzeuges ... überhohlt und bei Gegenverkehr stark bedrängt. Schlussendlich betrug der Überholabstand ca. ... usw. An der nächsten Kreuzung versuchte ich den Fahrzeugführer auf sein gefährdentes Verhalten anzusprechen, es entstand folgendes Gespräch. ... Aufgrund der Äußerungen des Fahrzeugführers kann es sich bei seinem Verhalten nicht um "Augenblicksversagen" handeln, er hat mich mit Vorsatz massiv gefährdet und bedrängt und somit gegen die gebotene Rücksichtnahme ... Aufgrund dieser massiven Gefährdung erstatte ich hiermit Anzeige und möchte diesen Verstoß gegen die StVO verfolgt wissen, " und sofern möglich "bei einer Gegenüberstellung würde ich den Fahrzeugführer wiedererkennen" Würde mich ca. 30 min kosten das auszuformulieren, wenn möglich als online Anzeige, und eigentlich sollte der Post bekommen - vielleicht findet dann ein Nachdenken statt. Wenn Du eine Einstellung bekommst und dann weitermachen willst, bleibt der Widerspruchsweg. Es geht nicht anders, muss aber jeder selbst entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Da bin ich mal gespannt ob die den Fall von "Gehweg" + "Radfahrer frei " am Ende bedenken. Das sind ja eben KEINE Radwege. Ob das dann später die Leute richtig hin bekommen?

Aber man sieht mal wieder schön wofür Radwege da sind, um PKW freie Bahn zu schaffen. Es ist offensichtlich, das es für den Radverkehr ein Problem wird, auf die jetzt schon zu engen Wege noch mehr Verkehr drauf zu legen.

Radfahrer haben sich (bereits 1997, nur die Umsetzung hängt noch oft) das Recht erstritten, die allgemeine Benutzungspflicht aus der STVO raus zu nehmen, das diese Wege oft gefährlicher sind als die Nutzung der Fahrbahn. Wird jetzt für eine ähnlich verletzliche Verkehrsart wieder eine allgemeine Benutzungspflicht für Seitenwege geschaffen?

Alle diese Probleme wären sehr leicht lösbar, innerorts Tempo 30, in generelles Parkverbot, beenden der SUV Seuche durch extreme Steuern. Schon wäre es für alle effizienten Verkehrsarten (zu Fuß, Rad, E-Rad, E-Roller, Mofa, ...) viel leichter, sicherer und angenehmer durch die Städte zu kommen.
 
Scheuer hat es damit ja wirklich geschafft: Eine Lösung für ein Problem zu finden, das es nicht gibt.
Richtig. Aber es geht auch hier vorrangig ums Geld.
Das ist systemimmanent: Mit irgendeinem Schwachsinn, den eigentlich keiner wirklich braucht, irgendwie in kurzer Zeit möglichst viel Kohle machen.
Daß durch die neuen Produkte neue Probleme entstehen, interessiert doch niemanden: Was technisch machbar ist, wird einfach gemacht.
Ich freue mich schon auf die selbstfahrenden Autos....das wird sicher noch lustig !
Der einzig mächtige regulierende Faktor wird hier die Versicherungswirtschaft sein:
Wenn die Ausgaben für die Schadensfälle höher werden als die Mehreinnahmen durch die Versicherungsprämien, sind solche Auswüchse schnell erledigt.
 
Manch Autofahrer ist sonderbar. Ganz besonders der eine heute morgen in der Lothringerstraße in Aachen.

Die Lothringerstraße ist eine schmale Seitenstraße, die bald Aachens erste Fahrradstraße werden soll. Bis jetzt noch wird sie links und rechts beparkt. Bis zur Hälfte ist sie eine Einbahnstraße. In der Mitte gibt es dann auf der linken Seite eine Parkhausausfahrt, ab der dann die Straße in beide Richtungen mit Autos befahren werden darf.

Ich fahre also heute morgen gemütlich den Einbahnstraßenteil entlang und lasse die Gedanken schweifen. Wie sich in Zukunft das Radfahren auf der Fahrradstraße wohl anfühlen wird, wenn der linke Parkstreifen dafür weggefallen ist. Dass erst der Aufschrei gegen die wegfallenden Parkplätze da war und als dieser verhallt war, dann das Jammern einsetzte, weil auch vier Bäume gefällt werden sollen, für die es sechs Neupflanzungen geben wird. Weshalb man unbedingt an der Parkhauszufahrt festhält, obwohl man mit der Schließung dieser einen Zufahrt viel Auto- und Schleichverkehr aus der Straße heraushalten könnte. Die Gedanken schweifen...

Just in diesem Augenblick fährt noch eilig ein Kleinwagen aus der Parkhausausfahrt knapp vor mir heraus, um gleich schon wieder zu bremsen, weil der PKW davor herumbummelnd die Bremslichter leuchten lässt. Vielleicht ist dieser auf Parkplatzsuche am rechten Straßenrand? Keine Ahnung. Irgendwann fährt er und mein drängeliger Kleinwagenfahrer hat freie Fahrt.

Jede Omma ohne Pedelec hätte bei diesem Tempo vermutlich schon die Augen gerollt. Wäre ausreichend Platz vorhanden und hätte ich es eilig, dann würde ich mich links daran vorbeimachen. Da aber beides nicht vorhanden ist, rolle ich gelangweilt hinterher.

Fast Schritttempo. Er blinkt nach rechts. Langsam fährt er immer weiter nach links auf die Gegenspur. Blinkt weiterhin nach rechts. Ich bleibe dahinter und bin gespannt, was das werden soll. Zwei Ideen habe ich. Idee eins: Er holt groß aus, um nach rechts in die nächste Straße abzubiegen. Idee zwei: Irgendwo zwischen den parkenden Autos ist eine schmale Hof- oder Garageneinfahrt, die ich nicht kenne und die er nun anpeilt. Jedenfalls scheint beides schwierig zu treffen zu sein.

Dann bleibt er auf der linken Fahrspur nach rechts blinkend stehen. Ich bleibe auch stehen. Fuß auf dem Boden. Warten. Länger warten. Dann beginnt der Herr Leone - manchmal schäme ich mich für ihn - laut zu moppern: "Ich bin ja schon gespannt, was das hier werden soll! Nicht jeder hat so viel Zeit an einem schönen Morgen wie diesem! ..."

Endlich kommt wieder Bewegung ins Spiel. Der Kleinwagen wagt langsam den Bogen in die abgehende Nebenstraße, gleichzeitig senkt sich das Seitenfenster. Lungenfunktions- und Hörtest waren erfolgreich. Jetzt ist er an der Reihe:

"Ich hätte dich ja vorbeigelassen. Idiot."

Selten so gelacht. Wie konnte ich nur davon ausgehen, dass es sich bei diesem freundlichen Angebot um eine perfide Falle handelt? ;)
 
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