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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Überlege mal:
Da gibt es eine Strasse, auf welcher üblicherweise Autofahrer unterwegs sind. Sie fahren dort mit Geschwindigkeiten die derjenigen von gut trainierten Rennradfahrern deutlich überlegen sind.
Fährt ein Fahrradfahrer auf einer Fahrspur, muss der PKW-Fahrer diese Fahrspur wohl oder übel verlassen um korrekt zu überholen.
Stimmt, das muss er wohl.
Das behindert den Verkehrsfluss und kann in Folge auch zu heiklen Situation oder gar Unfällen führen.
Hier ist wieder die Annahme, dass nur motorisierter Verkehr Verkehr ist.

Aus diesem Grund werden nun Radwege gebaut. Beide "Verkehrsteilnehmerarten" werden getrennt geführt. Der Verkehrsfluss und die Sicherheit sind höher.

Wo liegt das Problem?
Bisher: 3 Km gerade Strecke, für den Verkehr aus den Feldwegen kommt man von der erwarteten Seite, man muss keine Strasse überqueren.
Jetzt:
2 Mal die Strasse überqueren, davor auf Schrittgeschwindigkeit bremsen, weil die Einmündungen 90° Kurven haben.
danach an 5 Feldweg Mündungen zwischen Maisfeldern und einer Kieswerkausfahrt vorbeifahren. Und zwar bei allen von der Links, wo sie erstmal wahrscheinlich niemanden erwarten und erstmal zur Strasse vorfahren.

Wenn man 10-15 km/h fährt, geht das, ansonsten ist linksseitiges fahren eher gefährlicher.

Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht.
Und bei schlechten sollte sie weg.
 
Hier ist wieder die Annahme, dass nur motorisierter Verkehr Verkehr ist.

Ich glaube nicht, dass er das so gemeint hat. Jeder legitime Verkehrsteilnehmer kann schließlich den Verkehrsfluss behindern, beispielsweise durch dauerhaftes Befahren der linken Spur auf der BAB mit 100 km/h.

Wenn man 10-15 km/h fährt, geht das, ansonsten ist linksseitiges fahren eher gefährlicher.

Definitiv!
 
Eine Begebenheit von heute am Morgen:
Ich fahre auf dem Weg zur Arbeit durch ein Dorf. Vor mir ein PKW, welcher links abbiegen will, dies auf Grund Gegenverkehr jedoch nicht machen kann. Er hält also an, ich hinter Ihm auch.
Ein PKW im Gegenverkehr erkennt die Situation und bremst vor der Kreuzung, gibt Lichthupe, damit der PKW vor mir abbiegen kann.
Dieser setzt sich in Bewegung, macht jedoch nach kurzem Weg (wenige Meter) eine Vollbremsung.
Als ich vorbei fahre sehe ich warum:

Ein Velofahrer hat sich hinter dem Auto, welches Vortritt gewährte, auf dem Gehweg vorbei geschlängelt.
Der Velofahrer hatte glücklicherweise eine Warnweste um und einen neongelben Helm auf...

Ich bin auch Velofahrer...aber ich bin ganz und garnicht einverstanden mit der Verhaltensweise, welche ich von den Velofahrern auf der Strasse sehe - und das unabhängig davon ob ich im Auto oder auf dem Rad unterwegs bin.

Regeln sind nicht dafür da um uns zu piesacken sondern um ein ordentliches Zusammenleben zu ermöglichen.
 
Überlege mal:
Da gibt es eine Strasse, auf welcher üblicherweise Autofahrer unterwegs sind. Sie fahren dort mit Geschwindigkeiten die derjenigen von gut trainierten Rennradfahrern deutlich überlegen sind.
Fährt ein Fahrradfahrer auf einer Fahrspur, muss der PKW-Fahrer diese Fahrspur wohl oder übel verlassen um korrekt zu überholen.
Das behindert den Verkehrsfluss und kann in Folge auch zu heiklen Situation oder gar Unfällen führen.

Aus diesem Grund werden nun Radwege gebaut. Beide "Verkehrsteilnehmerarten" werden getrennt geführt. Der Verkehrsfluss und die Sicherheit sind höher.

Wo liegt das Problem?
Dann müsste das aber auch für Pferdefuhrwerke oder Traktoren gelten. Die sind wesentlich breiter als ein Fahrad und behindern mehr.
 
Da muss man differenzieren. Hier in Dortmund sind die Radwege fast sämtlich wie von euch beschrieben, schlicht lebensgefährlich. In einigen anderen Regionen (Die Ecke Lüdinghausen - Coesfeld - Gronau ist mir da z.B. sehr positiv aufgefallen) hingegen sind die Randwege teilweise gut ausgebaut, übersichtlich und ein deutlicher Gewinn für den Radfahrer.
So ein paar Oasen haben wir auch, nur leider viel zu wenige. Diese guten Radwege benutze ich auch gerne.
 
Ich bin auch Velofahrer...aber ich bin ganz und garnicht einverstanden mit der Verhaltensweise, welche ich von den Velofahrern auf der Strasse sehe - und das unabhängig davon ob ich im Auto oder auf dem Rad unterwegs bin.
Da bin ich ganz einig mit dir. Schwachkopf bleibt Schwachkopf, egal in/auf welchem Verkehrsmittel er sitzt. Aber die von dir geschilderte Situation wäre durch einen Radweg nicht verhindert worden.
 
Stimmt, das muss er wohl.

Hier ist wieder die Annahme, dass nur motorisierter Verkehr Verkehr ist.


Bisher: 3 Km gerade Strecke, für den Verkehr aus den Feldwegen kommt man von der erwarteten Seite, man muss keine Strasse überqueren.
Jetzt:
2 Mal die Strasse überqueren, davor auf Schrittgeschwindigkeit bremsen, weil die Einmündungen 90° Kurven haben.
danach an 5 Feldweg Mündungen zwischen Maisfeldern und einer Kieswerkausfahrt vorbeifahren. Und zwar bei allen von der Links, wo sie erstmal wahrscheinlich niemanden erwarten und erstmal zur Strasse vorfahren.

Wenn man 10-15 km/h fährt, geht das, ansonsten ist linksseitiges fahren eher gefährlicher.

Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht.
Und bei schlechten sollte sie weg.

Wenn ich Deinen Standpunkt richtig interpretiere, benutzt Du nur Radwege die man als "Fahrrad(auto)bahn" bezeichnen kann.
Wenn ich Deinen Standpunkt richtig interpretiere, stört Dich, dass Du einen Radweg benutzen musst, bei welchem Du öfters abbremsen musst weil Einmündungen oder Kreuzungen vorliegen.
Wie Denkst Du darüber, dass Autofahrer bremsen müssen weil Einmündungen, Kreuzungen, Ampeln oder gar langsam fahrender Verkehr vorliegt?
Ich verstehe Deine Argumente, bin aber trotz allem der Meinung, dass Du ggf. ein etwas egozentrisches Weltbild hast.
Ich mutmasse, dass Du auf dem Radweg langsameren Personenverkehr auch blöd findest, oder?
 
Da bin ich ganz einig mit dir. Schwachkopf bleibt Schwachkopf, egal in/auf welchem Verkehrsmittel er sitzt. Aber die von dir geschilderte Situation wäre durch einen Radweg nicht verhindert worden.
Da stimme ich Dir auch zu :daumen:

Was ich mit dem oben geschilderten Beispiel meine ist, dass der typische Velofahrer (oder zumindest ein grosser Teil von Velofahrern) irgendwie immer von freier Fahrt ausgeht.

Ich hatte diese Phase auch und habe mir irgendwann Gedanken darüber gemacht. Das Ergebnis dieser Selbstreflektion war, dass bei Hobbyfahrten ein Stop an Ampeln und Kreuzungen eigentlich nicht weh tut (wem das weh tut, der kann ja einfach ne kürzere Tour machen ;)). Bei Fahrten mit terminlicher Anforderung muss ich, so wie mit jedem anderen Verkehrsmittel auch, entsprechende Zeitverluste durch Behinderungen einplanen. Darum suche ich mir für Hobby- und Trainingstouren auch üblicherweise möglichst wenig Hauptstrassen und Ortsdurchfahrten aus.
 
Wenn ich Deinen Standpunkt richtig interpretiere, benutzt Du nur Radwege die man als "Fahrrad(auto)bahn" bezeichnen kann.
Wären mir am liebsten, habe ich hier aber noch keine gesehen.
Wenn ich Deinen Standpunkt richtig interpretiere, stört Dich, dass Du einen Radweg benutzen musst, bei welchem Du öfters abbremsen musst weil Einmündungen oder Kreuzungen vorliegen.
Mich stört es, dass ich hier gefährdet werden soll (Zweimaliges Überqueren der Straße, Linksseitiger Radweg) um den Autos aus dem Weg zu sein.
 
Dann müsste das aber auch für Pferdefuhrwerke oder Traktoren gelten. Die sind wesentlich breiter als ein Fahrad und behindern mehr.

Leider weiss ich nicht wie breit ein "Fahrad" ist und kann daher keinen Vergleich zu Traktoren oder Pferdefuhrwerken ziehen. ;)
Letztere sind mir persönlich aber noch nicht im Verkehr begegnet - mag vielleicht an regionalen Unterschieden liegen.

Aber ja, auch Pferdefuhrwerke und Traktoren behindern den Verkehr (Karawanen und Wandergruppen übrigens auch), aber wir sind ja nicht im Forum "Traktornews" oder "Pferdefuhrwerknews".
Und wenn es extra Strassen für Traktoren oder Pferdefuhrwerke geben würde, fände ich eine Benutzungspflicht völlig legitim :daumen:
 
Mich stört es, dass ich hier gefährdet werden soll (Zweimaliges Überqueren der Straße, Linksseitiger Radweg) um den Autos aus dem Weg zu sein.
Ich verstehe das Gefährdungspotential nicht. Ich vermute, dass Du eine erwachsene Person mit gesundem Verstand bist und weisst wie man eine Strasse sicher überquert, oder? Ich glaube nicht, dass Du gezwungen bist Dich zu gefährden.
 
Ich verstehe das Gefährdungspotential nicht. Ich vermute, dass Du eine erwachsene Person mit gesundem Verstand bist und weisst wie man eine Strasse sicher überquert, oder? Ich glaube nicht, dass Du gezwungen bist Dich zu gefährden.
Auch eine Straße sicher überqueren ist gefährlicher, als sie nicht zu überqueren.

https://nationaler-radverkehrsplan.de/sites/default/files/brr-037-1993-de.pdfBesonders unfallgefährdet sind Radfahrer, die einen Rad weg (erlaubt oder unerlaubt) auf der linken Straßenseite benutzen (Tab. 3-3).
 
(...)
Ich bin auch Velofahrer...aber ich bin ganz und garnicht einverstanden mit der Verhaltensweise, welche ich von den Velofahrern auf der Strasse sehe - und das unabhängig davon ob ich im Auto oder auf dem Rad unterwegs bin.

Regeln sind nicht dafür da um uns zu piesacken sondern um ein ordentliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Ich bin generell dafür dass auch wir nicht generalisierend alle in einen Topf werfen, weder bei Velofahrern noch bei e.g. Autofahrern. Der obige Satz hiesse hier demnach politisch korrekt „von manchen Velofahrern“. Halte mich für einen Tüpflischisser, aber ich finde sowas wichtig. Es gibt nämlich durchaus auch viele Velofahrer, die korrekt fahren.
 
Auch eine Straße sicher überqueren ist gefährlicher, als sie nicht zu überqueren.

https://nationaler-radverkehrsplan.de/sites/default/files/brr-037-1993-de.pdfBesonders unfallgefährdet sind Radfahrer, die einen Rad weg (erlaubt oder unerlaubt) auf der linken Straßenseite benutzen (Tab. 3-3).

Sehr interessante Studie! Verstehe Dein Anliegen jetzt besser :daumen:
Bezieht sich zwar nur auf Knotenpunkte, obschon da sicherlich das Unfallrisiko höher ist als auf gerader Strecke.
Mich würde interessieren wie es mit der Gesamtzahl an Unfällen aussieht, verglichen zwischen Strasse und Radweg, also nicht nur an den Knotenpunkten.
Zudem wäre interessant wie sich das mit dem gestiegenen Verkehrsaufkommen (Studie aus 1993) und allenfalls neuer Verkehrsführungen für Radwege Stand heute darstellen würde...
 
Grundsätzlich fahre ich lieber auf Fahrradwegen als auf Straße. Das Problem ist nur, wenn die Radwege im schlechten Zustand sind, oder stark von Freizeitradfahrern, Familien oder gemischt mit Fußgängern genutzt werden, steigt das Sicherheitsrisiko auf dem Radweg. Und hier sehe ich das Grundsatzproblem für Rennradfahrer, für die Straße ist man zu langsam bzw. ein Hindernis, für solche Radwege ist man zu schnell und überfordert die anderen Verkehrsteilnehmer auf dem Radweg. Daher bin ich auch der Meinung, lass den Rennradfahrer bzw. den sportlich orientierten Fahrer entscheiden, ob er den Radweg nutzt oder nicht. Was nicht bedeutet, dass man sich nicht an die Verkehrsregeln hält, bzw. auch bedenkt, dass auch Autofahrer nicht immer so schnell reagieren können, wie Radfahrer fahren, vor allem auch an an Einmündungen, Kreuzungen etc. auch wenn man als Fahrradfahrer Vorfahrt hat.
 
Ich bin generell dafür dass auch wir nicht generalisierend alle in einen Topf werfen, weder bei Velofahrern noch bei e.g. Autofahrern. Der obige Satz hiesse hier demnach politisch korrekt „von manchen Velofahrern“. Halte mich für einen Tüpflischisser, aber ich finde sowas wichtig. Es gibt nämlich durchaus auch viele Velofahrer, die korrekt fahren.
Ja, gebe Dir Recht, wobei in diesem Thread mehrheitlich die Autofahrer an den Pranger gestellt werden...

Darf ich auch Tüpflischeissen?
politisch korrekter wäre "von manchen Velofahrerinnen und Velofahrern" ?
 
Ich verstehe das Gefährdungspotential nicht. Ich vermute, dass Du eine erwachsene Person mit gesundem Verstand bist und weisst wie man eine Strasse sicher überquert, oder? Ich glaube nicht, dass Du gezwungen bist Dich zu gefährden.
Ich kenne einige linksseitige Fahrradwege, die genau in einer Kurve beginnen oder enden. Da muss man dann auf Gehör die Fahrbahn überqueren. Auf die Beschwerde über einen dieser Radwege beim Straßenbauamt kam dann nur die Antwort "Da wird ja nicht schnell gefahren". weil noch innerorts. (50m weiter ist das Ortsschild). Auf den Einwand, dass aber die meisten Autos da schon längst beschleunigen, wurde als Unding abgetan. Mittlerweile gab es schon zwei Unfälle. Geändert wurde trotzdem nichts.

EDIT: Ich bin heute außerorts einen Radweg gefahren, 500m nach beginn dieses Radweges war dieser wegen Bauarbeiten komplett gesperrt und man musste über den Grünstreifen auf die Bundesstraße ausweichen (absteigen, schieben, aufsteigen). Was mich da ärgert, dass es da keinerlei Hinweise auf die Baustelle gab, der Radweg nicht frühzeitig bei der letzten Einfahrt gesperrt wurde bzw die Benutzungspflicht aufgehoben wurde und die Kraftfahrzeuge nicht darauf hingewiesen wurden, dass da jetzt Fahrräder und Fußgänger auf der Fahrbahn unterwegs sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Phipu: Du argumentiert mit den "Verkehrsfluss" für Kraftfahrzeuge um nur wenig später die These auszustellen, dass
bei Hobbyfahrten ein Stop an Ampeln und Kreuzungen eigentlich nicht weh tut (wem das weh tut, der kann ja einfach ne kürzere Tour machen ;)). Bei Fahrten mit terminlicher Anforderung muss ich, so wie mit jedem anderen Verkehrsmittel auch, entsprechende Zeitverluste durch Behinderungen einplanen.
Wie sieht es da mit dem Verkehrsfluss für Fahrräder aus?
Warum soll nicht auch der KFZler die Zeitverluste durch Fahrräder auf der Fahrbahn einplanen?
Aber nein, du willst alles, was ein KFZ aufhalten kann, weg von der Straße
Und wenn es extra Strassen für Traktoren oder Pferdefuhrwerke geben würde, fände ich eine Benutzungspflicht völlig legitim

Du hast ein Zweiklassendenken mit Vorrang für Kfz, wie leider auch in vielen Straßenbauämtern, das Ursache für die oft schlechten Radwegenführungen ist
 
Ein Velofahrer hat sich hinter dem Auto, welches Vortritt gewährte, auf dem Gehweg vorbei geschlängelt.

Das ist ein etwas lustiges Beispiel. Das hätte nämlich genau so (bzw. noch eher) passieren können, wenn neben der Fahrbahn noch ein Radweg gewesen wäre.

Btw.: ich hab in der Fahrschule gelernt, dass "Anderen Vorfahrt gewähren" genau aus diesem Grund nicht immer unproblematisch bin.

Mich hätte es in so einer Situation beinahe mal richtig böse erwischt: Radfahrstreifen neben der Fahrbahn, auf der sich alles staut. Ich fahre also rechts vorbei. Dabei fahre ich neben irgendeinem riesigen SUV-ähnlichen Auto vorbei. Der lässt aber gerade eine Lücke, damit ein Kastenwagen in eine Einfahrt fahren kann. Ich konnte das erstens nicht sehen, weil das Auto einfach riesig war und ich hab zweitens nicht damit gerechnet, weil da eben keine Straße sondern nur eine Grundstückseinfahrt war.
Meinst du, dass der Kastenwagen guckt, bevor er den Radfahrstreifen überquert?
Wäre ich ne gute Sekunde schneller gewesen, dann hätte es mich ordentlich zerlegt bzw. im Polizeisprech : "es wäre zum Zusammenstoß gekommen und der Radfahrer wäre gestürzt und hätte sich schwer verletzt".
 
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