• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Dort, wo es tatsächlich erforderlich wäre (Erwachsener, Aufprall bei mehr als 20km/h) schützen sie nicht
Dann trug ich bei meinen kapitalsten Stürzen in Amateurrennen bei 50-60 km/h wohl unwissentlich Helme, die Aliens aus der Zukunft meinem Händler ins Regal gebeamt hatten. Helme, denen irdische Physik nichts anhaben konnte.
Oder zumindest nicht so viel. In einem Massensturz hatte ich gar nicht mitgekriegt, dass ich auf den Kopf geknallt bin. Erst eine Abschürfung auf der Helmschale veranlasste mich, zuhause den Helm mal genauer anzugucken. Um dann festzustellen, dass er mehrfach gebrochen war.

Andere (wahrscheinlichere) Möglichkeit: Ich bin längst tot, ohne es zu wissen, und schreibe diesen Post aus dem Jenseits.
 
Das ist der Punkt! Ich vermute, dass ich meinen Sturz auch ohne Helm überlebt hätte. Aber selbst wenn der Helm nur eine Platzwunde oder eine leichte Gehirnerschütterung verhindert hat, war es das Kaufen und Tragen des Helmes wert!
Bei einigen Helmen gibt es Crash Replacement. Ich bekomme auf meinen Specialized S-Works Prevail 50%. Der gegnerischen Versicherung stelle ich aber 100% in Rechnung. Etwas Schmerzensgeld muss sein. Bin mal gespannt was ich von den 3380 Euro die mein Radhändler für mein kaputtes Rad veranschlagt hat zurück kriege?
 
:daumen:Tolles Argument:
Weil ein Helm nicht komplett die auf das Hirn einwirkende Beschleunigung bei einem Unfall kompensieren kann, was ja wohl auch mehr als logisch ist und gar nicht der Anspruch eines Helmes ist, trage ich lieber gar keinen.

Platz- und Schürfwunden, sowie Schädelbrüche sind ja nicht so wild.

Lieber Tot als nur eine Gehirnerschütterung. Wenn schon dann richtig.

:crash:
:bier:
 
Wenn die Helmschale nachgibt nimmt das dem Stoss die Kraft. Die Energie geht in in den Helm, nicht auf den Schädel.
MIPS soll ja die kinetische Energie noch effizienter ableiten als eine normale Schale. Find ich ganz interessant. Soweit ich weiß, konnten die MIPS-Entwickler nachweisen, dass die üblichen Prüfnormen von Krafteinwirkungen ausgehen, die in der Praxis viel komplexer sind als angenommen. Aber dass normale Helme nur umfallende Kinder schützen können – soweit ging die Kritik dann doch nicht :rolleyes:
 
Was hat jetzt die Fahrgeschwindigkeit mit der Aufprallgeschwindigkeit des Kopfes auf dem Boden zu tun? Der Vertikalanteil des Geschwindigkeitsvektors wird durch die Kopfhöhe bestimmt, d.h. in der Kurve wegrutschen ist weniger gefährlich als aus dem Stand umzufallen.
1. War meine Bemerkung ein Erwiderung auf die Argumentation von @Nohandsmom und er hat nicht von Aufprallgeschwindigkeit gesprochen.
2. Selbst bei einem freien Fall aus 2m Höhe erreicht man gerade mal 22km/h Aufprallgeschwindigkeit, Das wäre nach @Nohandsmom gerade etwas außerhalb des Nutzungsbereichs des Helms.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist nicht die Geschwindigkeit des Radlers sondern des unfallgegners. Wenn's nur die Straße ist könnteste dir auch nen Kissen aufn Kopf binden
Is halt nich so Mainstream
Nicht bei jedem Unfall hat man einen Einschlag in ein anderes Fahrzeug!
Man kann in der Kurve wegrutschen, man kann sich am Hinterrad eines anderen aufhängen, man fliegt über einen anderen,....
 
Zuletzt bearbeitet:
MIPS soll ja die kinetische Energie noch effizienter ableiten als eine normale Schale.

MIPS soll vor allem einer anderen Art von Belastung (Rotation) entgegen wirken als die normale Schale (Einschlag). Ich bin ehrlich gesagt nicht 100% überzeugt, dass MIPS-Helme überlegen sind, da die normale Schale sich ja auch schon auf dem Kopf etwas drehen kann. Kaufen tu ich sie trotzdem, weil das Prinzip einleuchtet.
 
Wesentliche Teile dieser Argumentation ließen sich in der Form 1:1 auf Knautschzonen von Kraftfahrzeugen übertragen.

Das wesentliche Missverständnis liegt wohl darin, dass diese - genau wie ein Helm - nicht primär dazu dienen, Unfallfolgen generell zu vermeiden, sondern zu reduzieren. Und das wiederum trifft auch auf den Helm zu.

Eigentlich wollte ich zu der "Helm-Problematik" nichts schreiben. Es gibt bereits ausführliche Informationen dazu, auch was die Physik betrifft, die dahinter steht.
Da die Links bisher hier nicht genannt wurden, einmal der zur UDV-Studie mit Auswertung von Fahrradunfällen:
daraus das Zitat des Fazits:
--- Zitat ---- snip ---------------------
Fazit und Forderungen:
* Der Helm schützt nachweislich vor schweren Kopfverletzungen.
* Gegen die Folgen eines Alleinunfalles (leichte bis mittelschwere Verletzungen) schützen heutige, nach europäischer Norm EN 1078 geprüfte Fahrradhelme sehr gut.
* Die Schutzwirkung heutiger Fahrradhelme gerät vor allem bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen bei höheren Geschwindigkeiten an ihre Grenzen.
* Die Anforderungen an künftige Helme sollten ausgeweitet werden, um noch mehr Kopfverletzungen vermeiden zu können.
---- snap -----------------
und der Link zur eigentlich deutlichen Physik dahinter:
(daraus das verkürzte Ergebnis aktueller Fahrradhelm: sobald es mehr als 5kg und 25km/h sind, dann wird der Helm durchschlagen
und mein Fazit, wenn man die UDV-Studie mit den Todesfolgen liest ist dann, dass das tödliche Hirn-Schädeltrauma schon bei geringer Überschreitung nicht mehr abgewendet werden kann. D.h. schon 5km/h schneller oder Aufprall mit 10kg Gewicht gegen die Helmschale, statt den 5kg für den Kopf, und es kann tödlich ausgehen. Interessant bei der UDV-Studie ist noch, dass es gerade ältere Radfahrer "tödlich trifft". Warum, das kann sich jeder selbst überlegen).

und damit zu einer scheinbar nebensächlichen Konfliktsituation, wobei man da auch schön über den Lenker stürzen kann und "testen kann was ein Helm bringt".
Ich hatte in meinem vorherigen posting ein Bild verlinkt mit einer Warnbake mitten auf dem Weg über einem offenbar mit Sand/Erde verfüllten Loch. Ich hab auch noch ein Bild was sich in dem Loch verbirgt (es ist ein Wartungsdeckel, wohl für die Wasserleitung, der an der Stelle aber extrem tief eingelassen ist - d.h. da sollte man nicht mit dem Rad "durchknallen"). Gestern auf der Rückfahrt komme ich an der Stelle wieder vorbei und wie auf dem Bild zu sehen, steht die Warnbake plötzlich am Straßenrand. Man kann auch gut den Sandfleck erkennen, der die kleine "Grube" verdeckt. Ich hatte kurz überlegt ob ich nicht die Warnbake hätte zurückstellen sollen (weil vielleicht ein Autofahrer da durch wollte, sie zur Seite gestellt hat und nicht wieder zurückgestellt hat). Dann hab ich aber erst mal bei der hiesigen Polizeistelle angerufen und gefragt ob das nicht ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr sein könnten, wenn ich die Warnbake eigenmächtig wieder auf die Gefahrenstelle stelle. Die Antwort hat mich etwas überrascht. Sie würden sich darum kümmern (vielleicht mit Rücksprache des zuständigen Bauhofes meinte der Polizist) und ich sollte auf jeden Fall die Warnbake nicht umstellen, weil dann, wenn jemand gegen die auf der Wegmitte fährt, das auch gegen mich ausgelegt werden könnte. Ich komme heute oder spätestens morgen wieder an der Stelle vorbei, mal sehen was dann Sache ist. Wer schon mal mit dem Rad (dünne Reifen) in Sand gekommen ist, der weiß, dass man da einsinkt und stürzen kann, wenn es nicht nur eine dünne Sandschicht ist (die natürlich auch nicht ungefährlich ist).
 

Anhänge

  • WirtschaftswegWarnbakeVersetzt.jpg
    WirtschaftswegWarnbakeVersetzt.jpg
    118,1 KB · Aufrufe: 219
So ist es, es geht nicht um Platzwunden, sondern die auf das Gehirn einwirkende Beschleunigung - und die können die jetzigen Helme nicht ausreichend reduzieren.
ich habe schon (einen) Radfahrer gesehen, dessen halbes Skalp extra in den Krankenwagen eingeladen wurde: nun gut nach deiner Argumentation erspart er sich ohne Helm wenigstens den halben Friseur ;)
... auch das mit der einwirkenden Beschleunigung finde ich kein (weder empirisch noch wissenschaftlich) nachweisbares Argument, meist werden die Stürze durch Arme, Hände oder andere Körperteile abgemindert, da kannst du weder messen noch berechnen welche Energien vom Helm noch abgebaut werden müssen. Wer einmal einen Helm bei einem Sturz zerstört hat, wird glaube ich, nie wieder freiwillig ohne fahren.
 
Wartet mal kurz ich hole mir erst mal en Bier
 
. Wer einmal einen Helm bei einem Sturz zerstört hat, wird glaube ich, nie wieder freiwillig ohne fahren.
Ich habe schon mehrfach Helme bei Unfällen zerstört und fahre dennoch inzwischen meist ohne. Nee, stimmt nicht, in Deutschland auf dem Rennrad trage ich ihn - denn in D ist auf den Strassen Krieg, und who knows. Ist natürlich inkonsequent, denn die Wirksamkeit eines Helmes als Unfallschutz ist und bleibt mangelhaft bis fragwürdig.

Wenn hier mit links rumgeschmissen wird, dann lest mal das hier
https://pdeleuw.de/fahrrad/helm.html
 
Hach wie schön gibt's das Internet. Und alles was irgendwer irgendwann mal geschrieben hat ist wahr und zwar ausschließlich das. Wer keinen Helm tragen will soll es nicht tun. Wer es will soll es tun. Ist doch echt einfach. Oder belästigt der jeweils andere einen so dermaßen, dass man so eine sinnlose Diskussion führen muss?

Ihr werdet den jeweils anderen Part nicht überzeugen können.

Ist quasi wie mit der Gurtpflicht im KFZ, manche fahren aus Überzeugung ohne, andere mit.

Lasst den jeweils anderen doch einfach leben (Rad fahren) wie er es möchte.
Und ich bezweifle zutiefst, dass sich jetzt hier irgendwer hat bekehren lassen ob er fort an mit bzw ohne Helm fährt. Das macht jeder aus seiner Überzeugung heraus.
 
:daumen:Tolles Argument:
Weil ein Helm nicht komplett die auf das Hirn einwirkende Beschleunigung bei einem Unfall kompensieren kann, was ja wohl auch mehr als logisch ist und gar nicht der Anspruch eines Helmes ist, trage ich lieber gar keinen.

Platz- und Schürfwunden, sowie Schädelbrüche sind ja nicht so wild.

Lieber Tot als nur eine Gehirnerschütterung. Wenn schon dann richtig.

:crash:
:bier:

Du meinst, lieber tot, als überleben, aber fortan zeitlebens sich mit zwei Rädern fortbewegen müssen-eines rechts, eines links. Da gebe ich Dir recht.


Hach wie schön gibt's das Internet. Und alles was irgendwer irgendwann mal geschrieben hat ist wahr und zwar ausschließlich das. Wer keinen Helm tragen will soll es nicht tun. Wer es will soll es tun. Ist doch echt einfach. Oder belästigt der jeweils andere einen so dermaßen, dass man so eine sinnlose Diskussion führen muss?

Ihr werdet den jeweils anderen Part nicht überzeugen können.

Ist quasi wie mit der Gurtpflicht im KFZ, manche fahren aus Überzeugung ohne, andere mit.

Lasst den jeweils anderen doch einfach leben (Rad fahren) wie er es möchte.
Und ich bezweifle zutiefst, dass sich jetzt hier irgendwer hat bekehren lassen ob er fort an mit bzw ohne Helm fährt. Das macht jeder aus seiner Überzeugung heraus.

Stimmt, das ist wie mit kleinen Kindern. Denen kann man hundertmal sagen "Faß nicht die heiße Herdplatte an!"-es muß eben einmal hingefaßt haben, um zu begreifen, warum.
 
Das siehst Du hoffentlich genau so,wenn ein Lkw das nächste Mal "bei geringer Schuld " beim rechts abbiegen ein Radfahrer überrollt. Der hat dann auch nur 'einmal' zu wenig den Rückspiegel benutzt - was für ein Vergehen... ;-)

Dazu kommt, dass das Kind bei rot auf die Straße lief.... so tragisch das ist, der Fall wird hier ganz schön dramatisiert und aus dem kontext gerissen.
 
Dazu kommt, dass das Kind bei rot auf die Straße lief.... so tragisch das ist, der Fall wird hier ganz schön dramatisiert und aus dem kontext gerissen.
Genau,
Würde genauso ein geurteilt, wenn da ein Bus gekommen wäre?

Beim Abbiegeunfall hat idr der Radfahrer Vorfahrt. Da würdest du ja auch anders Urteilen, wenn der Radfahrer Rot hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Fall wird hier ganz schön dramatisiert und aus dem kontext gerissen.

Das sehe ich nicht so. Hätte sich der Fahrer an die Regeln gehalten, wäre das Kind wohl noch am Leben.
Meiner Meinung nach bedarf es dringend einer Gesetzesänderung. Wenn ein Mensch durch das Verschulden eines anderen zu Tode kommt, muss eine Haftstrafe folgen, bei geringerem Verschulden wohl auch auf Bewährung. Das würde viele Menschenleben im Straßenverkehr retten. Aber offensichtlich ist meine Meinung nicht mehrheitsfähig, wenn schon in einem Radfahrerforum Verständnis für diesen Fahrer in diesem Fall aufgebracht wird.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten