Hallo in die Runde,
nach längerer Funkstille meinerseits ein leider erneut recht gefrustetes "Update" - allerdings mit einer konkreten Handlungsoption,. die auf dem Tisch liegt, auf dem ich mich auch bald befinden könnte. Aber das ist eben das große „?“.
Gelinde gesagt sind meine Probleme über die vergangenen zwei Monate (seit dem letzten Post) kaum signifikant besser geworden - nach mehr als einem Jahr fällt es einem manchmal nicht ganz einfach, dies realistisch einzuschätzen. Irgendwie ist alles doch ein wenig besser geworden, auch nur ansatzweise normal oder befriedigend ist es nicht und bei vielen imaginären Bewegungsmustern (z.B. Schwimmen, Laufen) wird mir schon bei den Gedanken übel.
Manchmal gehe ich (im Idealfall recht rhythmisch und daher besser alleine und ohne Kinder) auch mal 6-8km am Stück und kann das Knie irgendwie ausblenden, so lange ich nicht anhalte und es übel „nachhallt“, manchmal, wie gestern Nachmittag, sind es knapp 15 Minuten in der Nachbarschaft, an deren Ende ich wieder heilfroh bin, die Auffahrt erreicht zu haben, da es medial wieder gut herumdrückt.
Manchmal komme ich eine Treppe gut herunter - manchmal, auch das ist noch gut in Erinnerung und etwa 2 Wochen her - gibt es dabei einen dermaßen prominenten Schmerzeinschuss ins rechte Knie, dass man auf der immer wieder vorgelegten Schmerzskala von 0-10 gerne für einige Sekunden in Richtung 10 denkt. Das ist nicht die Regel, aber passiert doch regelmäßig genug, um einem den Glauben an abflachende Zufallsmomente zu nehmen.
An weiteren Behandlungen -
@Spider00de; zumindest die viszerale O. war nicht dabei - gab es eine von mehreren Richtungen empfohlene Akupunkturbehandlung bei einem alteingesessenem Schmerztherapeuten, in dessen Praxis "Wunder" passieren würden, es gab eine Infiltration des Saphenus-Nerven, um den einmal platt zu machen (kombiniert mit einer Warnung vor weiteren OPs oder Arthroskopien durch den durchführenden Arzt, selber Chefarzt eines Klinikums hier in der Gegend), es gab nach Besuch eines weiteren Orthopäden in einer anderen Stadt die prompte Diagnose des myofaszialen Schmerzsyndroms mit dahingehender Physiotherapie (vom linken Bizeps über den Rücken bis überall hin, außer zum Knie) und natürlich ständig meine eigenen Übungen. Ohne mich in Details zu verlieren...die Physio ging das vom Arzt diagnostizierte myofasziale Problem nicht wirklich an ("das ist Quatsch und das Sie bei Ihrem Rundrücken Triggerpunkte am Rücken haben, ist kein Wunder...aber das Knie ist ja seit dem Sturz aufs Knie problematisch, oder?"), Wunder passierten keine und mit dem Theraband kann ich mir höchstens nen netten Baum suchen, aber fürs Knie erreiche ich damit nix Gutes.
In etwas weniger als zwei Wochen läuft auch meine 6-monatige Wiedereingliederung bei der Arbeit ab. Reiche ich weitere Krankschreibungen ein, muss der Amtsarzt hinzugezogen werden - mit allen unschönen Konsequenzen (bzw. möglichen Konsequenzen).
Da der Schulbetrieb jedoch noch distanziert abläuft, werde ich mich erst einmal nicht weiter krankschreiben lassen, denn digitalen Unterricht von zu Hause kann man auch ohne Beine machen und es schadet vielleicht auch nicht, in der Welle der Krankschreibungen (mehr oder weniger ununterbrochen ganz oder partiell seit 15 Monaten) mal eine Pause zu haben.
Gleichwohl…irgendwann muss ich mich der Realität stellen. Versuchsweise habe ich daheim schon einmal einige Stunden im Stehen unterrichtet, aber das Knie muckt dabei halt immer wieder auf und ich verfalle in eine latent aggressive Stimmung sowie bin ich für den Rest des Tages ein angeschossenes Pferd. Seit etwa 6 Wochen habe ich versuchsweise auf Koffein verzichtet, seit knapp 2 Wochen auf jede Art von Mehl – das fing alles mit einem Artikel über entzündungshemmende und -fördernde Nahrungsmittel an. Der Artikel war zwar flach und das Wissen bekannt, aber es hat gereicht, um mir einen Stubbs zu geben. Für die Waage war es gut – ich nähere mich wieder meiner Zielmarke von Sub-70 an (71 nach bis zu 74), aber fürs Knie selber bringt es wenig Fühlbares.
Einen weiteren Besuch bei einem Focus-Ärzteliste-blabla-Orthopäden, bei dem ich schon im Herbst war, hatte ich für letzten Montag terminiert – da kam jedoch das Winterchaos dazwischen, da keine Züge fuhren.
Am Freitag war ich jetzt dort in Braunschweig – und dieses Mal gab es, wohl weil ich auch weiter reisender Wiederholungstäter bin, relativ flink a) eine Diagnose und b) den Arthroskopievorschlag.
Wieso es dieses Mal mit der Diagnose so direkt ging (gleicher Patient mit vergleichbaren MRT-Aufnahmen ohne jede Diagnose vor einigen Monaten) wurde mir nur damit beantwortet, dass ich die Symptome dieses Mal so treffend beschrieben hätte – was mich aber zumindest etwas stutzig macht, da es eigentlich immer dieselbe Leier ist. Es drückt und zwickt medial, fühlt sich eher kapsulär an, ist bei Extension oft mit einem Stechen verbunden und zieht nach Belastung ins ganze Knie. Dazu die Bakerzyste, die mich immer leicht ans Humpeln bringt.
Er tippte auf einen vergrößerten Hoffa-Fettkörper, was allerdings auch etwas ist, was im Rahmen meiner Selbstdiagnosen neben der Plica M. immer schon im Raum stand – die Symptome passen einfach recht gut.
Er würde dann, so der OP-Vorschlag, den Hoffa zurechttrimmen, sofern er wirklich vernarbt ist, stört, vergrößert ist…was auch immer - aber von der OP war ja auch
@Spider00de zumindest kurzfristig nicht wirklich angetan und es ist und bleibt wohl immer eine Art Verlegenheitsdiagnose.
Die stetig wachsende Bakerzyste – von 5cm im Mai über 7cm im Herbst bis zu 8x4cm imletzten MRT – kann er damit zwar auch nicht in Einklang bringen, würde aber auch den Knorpelschaden in Augenschein nehmen und wenn dieser doch gravierender ist (MRT sieht man nix, Operateurin von OP1 spricht von Grad 1-2), würde es auch daran gehen (aber keine OATS oder Mikrofrakturierung, sondern Verpflanzung gezüchteter Knorpelzellen in einer zweiten OP, hier im Forum auch schon in einem anderen Zusammenhang diskutiert;
@Recordfahrer &
@MtCenis) und die Bakerzyste zumindest punktieren, da man diese aufgrund ihrer Lage nicht arthroskopisch entfernen könnte.
Da sitze ich nun…und man liest im Internet wenig Gutes oder zumindest Überzeugendes zu partiellen Resektionen des Hoffa. Da sitze ich nun, Bein rechts leicht angewinkelt und es spannt im Gelenkspalt. Die Bakerzyste ist auch da. Vorhin war ich eine Stunde auf dem Rennrad (24er Schnitt, beim Fahren moderat unangenehm, immer medial Druck im Gelenkspalt halt, netter Sonnenaufgang), beim Gehen (im Haushalt) ging es gerade, da noch Vormittag, noch okay – leichtes Humpeln, aber woran gewöhnt man sich nicht alles.
Da sitze ich nun und habe keine Ahnung, ob dieser 14-15 monatige Horror durch so eine weitere OP irgendwie auf eine Zielgerade gehen könnte…oder alles nur noch schlimmer wird, was bei Hoffa-Eingriffen zumindest nicht ganz unmöglich scheint. „Da war auch schon einmal jemand dran“, sagte er auch bei den MRT-Bildern und dem Hoffa, was zur Teilsynovektomie bei der letzten OP passen würde. Was, wenn die heutigen Probleme von der Hoffa-Schnippelei kommen und es vor der letzten OP der dann dort auch geglättete Knorpelschaden genau in derselben Region war? Alles üble Gedankenspiele….