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Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Das ultimative Frust"tagebuch", so kann man diese Einträge ja mittlerweile sehen, gebührt eines weiteren Eintrages.

Das vierte MRT binnen 8 Monaten ist unter Dach und Fach, erstmalig war Kontrastmittel mit dabei und noch immer hallen die Worte der Radiologin nach, dass "das Knie ja eigentlich so schlimm nicht aussieht".

Natürlich wünscht man sich nie irgendeine Horrordiagnose, aber eben halt irgendeine vernünftige Diagnose, die zumindest den Charakter eines realistischen Strohhalmes hätte, wäre schon schön geworden. Realistisch schrieb ich aber ja auch schon im letzten Eintrag davon, dies nicht unbedingt zu erwarten. So kam es dann auch.

Die Hoffnung lag ja darauf, dass sich medial irgendwie ein Entzündungs- oder Reizzustand fetstellen lässt - aber die Gelenkkapsel scheint "ruhig", was nur leider nichts mit dem Befinden des wehrten Patienten zu tun hat.

Vor ziemlich genau 2 Tagen bin ich wieder vollends frustriert wahnsinnig geworden - es stand mit der Familie ein 1.8km langer Barfusspfad im Wald an. Dass das Barfußgehen auf unebenem Boden keine gute Idee ist, wusste ich nach etwa 100 Metern, kehrte um, zog die Schuhe wieder an und hegte das Vorhaben, zumindest als Begleitperson dabei zu sein. Dann allerdings das seit einem Dreivierteljahr bekannte Spiel: Stehen, gehen & beides in Kombination über mehr als wenige Minuten - ich kann das Gefühl im Knie schlecht in Worte packen. Es ist kein Schmerz, es ist kein unendlich großer Druck, aber es ist ein subtiles Gefühl, immer wieder vom medialen Gelenkspalt ausgehend, welches einen immer mehr und mehr wahnsinnig und aggressiv werden lässt. Irgendwann - dieses Mal nach etwa einer Stunde mit Sitpausen - ist dann der absolute Siedepunkt erreicht und ich bin nur noch in Richtung Ausgang geflüchtet, da ich alles endlich hinter mich bringen wollte.

Was dann bleibt, ist ein kaum zu kategorisierendes Druckgefühl oder eben ein Druckschmerz ausstrahlend vom medialen Gelenkspalt - dazu zieht das Bein bzw. das Gelenk auch so, wie man es vom Dehnen her kennt. Kurzum: Da ist über Wochen oder gar Monate nichts besser geworden und diese 1-2h auf den Beinen waren unendlich abgrundtief frustrierend.

Genauso war ich heute Früh knapp 2h auf dem Rennrad, was ja meistens ganz gut geht, aber auch hier stellte sich nach etwa einer Stunde dieses Gefühl ein, welches einem unterschwellig mitteilt, dass man es besser ganz schnell sein lässt.

Ich weiß schlichtweg nicht mehr weiter und auch wenn ich irgendwie doch noch glaube, dass dies nicht die kommenden 40 Jahre so bleiben wird, fehlt mir gerade die Hoffnung, dass es nicht doch so kommt. Die Bakerzyste ist laut MRT-Befund nun auch bei 7cm angekommen, was, so wie mir schwant, auch für solche Zysten nicht ganz klein ist.

Ob sie wirklich asymptomatisch ist, kann ich manchmal, wenn das ganz Bein / Knie zieht, gar nicht mehr differenziert auseinander"fühlen" - aber sinnvoll kann man an einer Bakerzyste augenscheinlich auch nur wenig machen. Punktieren für einige Tage Besserung um den Preis eines Infektionsrisikos klingt wenig schlau - eine OP der Zyste anzustreben in Ermangelung einer irgendwie gearteten Diagnose ist bestimmt auch ordentlicher Unfug, der einen nur über den Weg möglicher Komplikationen auf den frustrierenden Weg zum Rückfall schickt. Die Zyste ist auch nicht mein Hauptproblem und obendrein ja selber auch nur Folge von etwas anderem, welches sich wohl recht unsichtbar versteckt und vielleicht irgendwann wieder geht, aber was weiß man schon.

Die Tage kam mir beim stundenlangen Internetherumgewühle auch noch einmal die Idee, dass ich vielleicht auch entweder durch den Sturz oder postoperativ an Nervenverletzungen am Knie leide. Der Ramus Infrapatellaris scheint ganz gut durch das Areal laufen zu können, in dem ich medal meine Hauptprobleme verorte, aber ein wenig schwant mir auch, dass bei einer realistischen Annahme in diese Richtung auch irgendeiner der x Ärzte mal die Idee gehabt haben könnte. Für Nervenverletzungen könnte sprechen, dass ich in den Wochen nach dem Sturz im November häufig Empfindungsstörungen im rechten Fuß nach dem Radfahren hatte - mein damaliger Orthopäde meinte, dies würde daran liegen, dass ich die Radschuhe gegen weichere Sportschuhe getauscht hätte und dies dann auch kein Wunder wäre - aber mit den Schuhen bin ich jetzt auch mal wieder gefahren (und der Fuß fühlte sich danach normal an) und der andere Fuß hatte damals und heute auch keine Empfingungsstörungen. Dazu hatte ich nach der OP ja wochenlang unheimliche Schmerzen, die teilweise auch übel "brannten" und eben auch im medialen Bereich waren - auch dies scheint theoretisch ein Indiz für eine Nervenverletzung sein zu können. Ein wenig fische ich hiermit allerdings absolut im Dunkeln und suche nach irgendeinem Strohhalm - aber ich werde die Frage beim nächsten Arzttermin beim Orthopäden zur MRT-Nachbesprechung einmal in den Raum werfen. Das bloß jetzt die zu heute vergleichbaren Schmerzen vor der OP vom später geglätteten Knorpelschaden stammten und nun von einer OP-Verletzung, erscheint mir selber wenig überzeugend oder realistisch; momentan finde ich aber jede noch so absurd geartete Idee zumindest gut.

Was haben wir noch...die Zyste, den MRT-Befund und ein paar Bakerzystenabbildungen aus der Untersuchung...falls jemand Langeweile hat....
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Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
So als Laie - die Zyste hätte ich schon längst entfernen lassen. Die kann nur drücken. Und ambulante Reha hat nichts gebracht ? Hab' ja auch so diverse Knieprobleme und die Reha hat bei mir viel gebracht, war auch schwer anstrengend. Viel Krafttraning rund um's Knie...
 
Wow, die Bakerzyste ist echt groß. Laienhaft hätte ich den MRT-Befund so übersetzt dass Du eine Arthrose im Gleitlager der Kniescheibe hast und eine Narbenwucherung am Hoffa-Fettkörper, welche rückläufig ist, dazu einen kleinen Knorpelschaden medial am Oberschenkelknochen und einen Meniskusschaden angleicher Stelle. Kann also so ziemlich alles sein, was Deine Beschwerden verursacht. Dazu hast Du beim MRT gewackelt.

Dass die Füße durch die Schuhe taub werden kommt vor, auch einseitig, wenn irgendwas nicht optimal passt. Wobei dass meist eher nach Stunden auf dem Rad kommt. Kannst ja mal die Frage wegen eventuellem Nervenschaden ansprechen ABER lass den Arzt seinen Job machen. Klar grübelst Du aus Deiner Sicht viel mehr drüber als ein Arzt den Du kurz triffst, aber es bringt halt nichts wenn Dur Dir vom Arzt unbedingt was bestätigen lassen willst. Wenn Du zu einem (neuen) Arzt gehst würde ich einfach bei der Anamnese faktisch den Sachverhalt erzählen, ohne eigene Spekulationen oder den Meninungen anderer Ärzte.

Krafttraining bringt meiner Ansicht nach sehr viel. Durch muskuläre Kompensation entlastest Du das Gelenk bzw. kannst ein Schonverhalten entwickeln.
 
[...] Krafttraining bringt meiner Ansicht nach sehr viel. Durch muskuläre Kompensation entlastest Du das Gelenk bzw. kannst ein Schonverhalten entwickeln.

Da ich in gewisser Weise auch betroffen bin, wenn auch gottlob bei weitem nicht so schlimm wie @Arndt78 -welche Art von Krafttraining kann man denn da machen, ohne das Knie zu belasten? Hast Du da eventuell einen Link zu guten Seiten, oder eine gute Literaturempfehlung? Mir ist nämlich aufgefallen, dass am betroffenen linken Knie an der Außenseite etwas oberhalb der Kniescheibe eine kleine Delle ist, wo am (hoffentlich) gesunden Knie irgendein Muskelgewebe zu fühlen ist. Dehnübungen wären sicher auch nicht verkehrt-gerade in den letzten Tagen hat es am betroffenen Knie am oberen Übergang der Kniescheibe zum die Kniescheibe fixierenden Band gezwickt. Allerdings habe ich die Befürchtung, etwa mit der klassischen Oberschenkel-Dehnübung (Unterschenkel am Fußgelenk so dicht wie möglich an den Hintern zu ziehen) ein heftiges Knacksen mit nachfolgend echten Knieproblemen zu provozieren.
 
Lateral (richtung Leitplanke beim rechten Bein bzw. Mittellinie beim linken Bein) proximal (Richtung Fahrradhose) der Patella hast du normal nix. Medial (Richtung Oberrohr) setzt der Vastus Medialis (sehr Eindrucksvoll bei Fußballprofis) quasi direkt an der Patella an, der Vastus Lateralis sitzt aber etwas weiter proximal von der Patella. Diese unterschiedlichen Stränge vom Quadriceps kannst Du nur schwer getrennt voneinander trainieren. Im Allgemeinen trainiert man sie mit Kniebeugen (in all ihren Variationen, wie Ausfallschritt, symmetrisch, auf Wackelbrett, mit/ohne Gewichte), Treppensteigen, einbeinig ohne Arme oder Schwung vom Stuhl aufstehen, oder am Beinstrecker im Studio. Angeblich soll man den Medialis etwas mehr bei sog. "sissy squats" trainieren. Oder bei Kniebeugen oder beim Treppe steigen die Beinachse nach innen oder außen variieren wobei Du z.B. mit Knie nach außen eher den Medialis trainierst oder bei einem X-Bein den Lateralis (davon wird der Physio aber abraten).

Wenn Du bei diesen Übungen Probelme/Schmerzen hast kannst Du es mit Okklusionstraining probieren. Da hast Du mehr Trainingseffekt mit weniger Kraftaufwand und das klappt beim Bein naturgemäß recht gut (beim Rücken wäre es mit dem abbinden schwierig). Du bindest das Bein mit einm Okklusionsband (10 Euro auf Ebay) ab (nicht zu stark, soll nicht blau oder taub werden, ein Anhaltspunkt ist, dass eine weiße Druckstelle auf der Haut wenige Sekunden bleibt) und machst dann relativ viele Wiederholungen (30/15/15/15), so dass Du jeweils am Ende von einem Satz das Laktat spürst.

Was auch viel hilft sind Stabi-Übungen. Also Wackelbrett, Ballkissen, Schaumstoffkissen, Kreisel in allen Variationen mit nur drauf einbeinig balancieren oder Zusatzkordination wo Du igendwelche Dinge durch die Gegend bewegst (z.B. Zähneputzen, Abwaschen oder Essen kochen ;-) ). Oder wenn Du Spielzeug magst eine Challenge Disc. Die kannst Du auch mit Kniebeugen kombinieren, also z.B. Kniebeuge im Ausfallschritt auf einem Wackelbrett.

Am Ende kann Dir da aber nur ein Physio (oder ein guter Fittnesstrainer) helfen. Die können Dir ein volles Beinprogramm machen, was Du mit den Dir zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln (oder jenen die Du bereit beis zu beschaffen oder im Studio) machen kannst.

Beim Knacksen stellt sich die Frage ob es von den Bändern kommt (neben der Patella) oder von der Patella selber (Knorpel). Das merkst Du wenn Du einen Finger auf unterschiedliche Stellen legst und schaust wo das Knacksen her kommt. Das kann ein Physio oder Orthopäde beurteilen. Ist aber meist unkritisch.
 
Also was mir da so als Amateur auffällt - da ist gar kein Gelenkspalt mehr im Knie zu sehen, dafür Anzeichen einer Arthrose.....ein Bekannter mit ähnlichen Beschwerden hat vor kurzem teilweise ein "neues" Knie bekommen.
 
Lateral (richtung Leitplanke beim rechten Bein bzw. Mittellinie beim linken Bein) proximal (Richtung Fahrradhose) der Patella hast du normal nix. Medial (Richtung Oberrohr) setzt der Vastus Medialis (sehr Eindrucksvoll bei Fußballprofis) quasi direkt an der Patella an, der Vastus Lateralis sitzt aber etwas weiter proximal von der Patella. Diese unterschiedlichen Stränge vom Quadriceps kannst Du nur schwer getrennt voneinander trainieren. Im Allgemeinen trainiert man sie mit Kniebeugen (in all ihren Variationen, wie Ausfallschritt, symmetrisch, auf Wackelbrett, mit/ohne Gewichte), Treppensteigen, einbeinig ohne Arme oder Schwung vom Stuhl aufstehen, oder am Beinstrecker im Studio. Angeblich soll man den Medialis etwas mehr bei sog. "sissy squats" trainieren. Oder bei Kniebeugen oder beim Treppe steigen die Beinachse nach innen oder außen variieren wobei Du z.B. mit Knie nach außen eher den Medialis trainierst oder bei einem X-Bein den Lateralis (davon wird der Physio aber abraten).

Wenn Du bei diesen Übungen Probelme/Schmerzen hast kannst Du es mit Okklusionstraining probieren. Da hast Du mehr Trainingseffekt mit weniger Kraftaufwand und das klappt beim Bein naturgemäß recht gut (beim Rücken wäre es mit dem abbinden schwierig). Du bindest das Bein mit einm Okklusionsband (10 Euro auf Ebay) ab (nicht zu stark, soll nicht blau oder taub werden, ein Anhaltspunkt ist, dass eine weiße Druckstelle auf der Haut wenige Sekunden bleibt) und machst dann relativ viele Wiederholungen (30/15/15/15), so dass Du jeweils am Ende von einem Satz das Laktat spürst.

Was auch viel hilft sind Stabi-Übungen. Also Wackelbrett, Ballkissen, Schaumstoffkissen, Kreisel in allen Variationen mit nur drauf einbeinig balancieren oder Zusatzkordination wo Du igendwelche Dinge durch die Gegend bewegst (z.B. Zähneputzen, Abwaschen oder Essen kochen ;-) ). Oder wenn Du Spielzeug magst eine Challenge Disc. Die kannst Du auch mit Kniebeugen kombinieren, also z.B. Kniebeuge im Ausfallschritt auf einem Wackelbrett.

Am Ende kann Dir da aber nur ein Physio (oder ein guter Fittnesstrainer) helfen. Die können Dir ein volles Beinprogramm machen, was Du mit den Dir zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln (oder jenen die Du bereit beis zu beschaffen oder im Studio) machen kannst.


Kniebeugen und davon abgeleitete Übungen will ich vermeiden-wenn ich beispielsweise vom Einkaufen komme, nehme ich immer nur mit dem rechten Bein eine Stufe, um dann das linke daneben statt auf die nächste Stufe zu stellen, treppab dann das gleiche Prinzip (insbesondere wenn ich mein knapp sub-8kg-Rad in den Keller bringe). Schaut doof aus, aber ich will um jeden Preis unnötige Belastungen vermeiden, zumal es nach dem Fahren schon mal vorkommt, dass das Knie "maulig" ist, ich verspüre dann eine Art leichten Druckschmerz, obwohl kein Wasser im Knie ist. Bislang habe ich mir mit "Kraft am Berg" behelfen können, was wohl das Maximum an Kraftbelastung darstellt, was das Knie abkann, aber auch nur begrenzt hilft-die Zeiten auf den Hausberg stagnieren seit geraumer Zeit, so schnell oder vielmehr langsam war ich mitunter vor 10 Jahren im Winter. Im Flachen kann ich dank guter Körper- und Rad-Aerodynamik das Kraftdefizit gut kaschieren, aber wehe es geht eine Steigung hoch. Und das trotz eines auf dem Papier für gute Bergzeiten prädestinierten Körperbaus (knapp 62kg auf 1,77m). Mir klingen noch die mahnenden Worte des Radiologen der letzten Knie-MRT im Ohr: "Das Knie darf auf keinen Fall mehr starken Stoß- und Druckbelastungen ausgesetzt werden!". Das Compex-Gerät war wohl nicht nur für die Tonne, sondern war in der von mir genutzen Form wohl sogar schädlich (im Sitzen auf einem Stuhl die Elektroden auf die Oberschenkel gepappt, und die durch die elektrisch ausgelöste Kontraktion provozierte Vorwärtsbewegung der Unterschenkel zunächst mittels hinter die vorderen Stuhlbeine vor die Füße geklemmter Holzlatte, später mittels eines um die Stuhlbeine gespannten Fahrradschlauch für eine gewisse Nachgiebigkeit unterbunden). Das Weglassen des Compex-Gerätes ließ wohl das Knie sich sogar ein Stück weit erholen. Um beim Fahren wieder etwas mehr die Kraftkomponente zu betonen, habe ich auch wieder etwas größere Kettenblätter montiert und einen Rückgang der mittleren Trittfrquenz von 95U/min auf 89-90 U/min zugelassen. Damit scheint aber die Belastbarkeitsgrenze erreicht zu sein.

Beim Knacksen stellt sich die Frage ob es von den Bändern kommt (neben der Patella) oder von der Patella selber (Knorpel). Das merkst Du wenn Du einen Finger auf unterschiedliche Stellen legst und schaust wo das Knacksen her kommt. Das kann ein Physio oder Orthopäde beurteilen. Ist aber meist unkritisch.

Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt-es knackst (noch) nicht-ich befürchte ein Mordsknacksen mit anschließendem Dauer-Aua, wenn ich den linken Oberschenkel mittels Ziehen des linken Fußes an das Gesäß dehnen würde.
 
Kniebeugen und davon abgeleitete Übungen will ich vermeiden
Ohne kannst Du halt den Quadriceps nicht trainieren, und das macht es nur schlimmer. Du hast einen Schaden im Patella-Gleitlager, und der Muskel der die Patella stabilisiert verkümmert weil Du ihn nicht benutzt. Helfen kann das Okklusionstraining weil Du da mit weniger Last auskommst (z.B. Ausfallschritt-Kniebeugen oder Beinstrecker mit wenig Gewicht). Googel einfach, da findest Du viel Literatur.

nehme ich immer nur mit dem rechten Bein eine Stufe, um dann das linke daneben statt auf die nächste Stufe zu stellen, treppab dann das gleiche Prinzip
Bergauf Schwung aus dem gesunden Bein nehmen, bergab schwungvoll durch das schleche Bein gleiten und den Schwung dann mit dem guten Bein abfangen (hoppeln).

Mir klingen noch die mahnenden Worte des Radiologen der letzten Knie-MRT im Ohr: "Das Knie darf auf keinen Fall mehr starken Stoß- und Druckbelastungen ausgesetzt werden!"
Lass Dir eine ACT machen so lange es noch geht. Hilft doch nix wenn du jetzt (mit 35? 40? 45?) schon wie ein 80-jähriger Rentner mit Arthrose durch die Gegend läufst und dann in 5 Jahren eine Endoprothese brauchst weil es zu spät für die ACT ist und Dein Knorpelschaden fortschreitet. Natürlich kostet das Überwindung und ist mit Risiko verbunden. Aber ACT ist inzwischen eine Standardmethode. Unterschied gibt es nur zwischen der konventionellen Matrix-ACT (Dir wird ein mit mit Knorpelzellen besiedeltes Kollagen eingenäht) und der neueren Inject-mACT bei der dir ein 2-Komponenten Gel injiziert wird, was vor Ort ähnlich wie die Kollagenmatrix aushärtet. Laut dem ACT-Experten den ich kenne macht es beim Heilungserfolg keinen Unterschied. Ist der Schaden an der Patella oder an der Trochlea?

Im Übrigen schadest Du dem Knie auch wenn Du Stoßbelastungen vermeidest, denn die braucht der Knorpel zur Nährstoffversorgung und Regeneration.
 
Ohne kannst Du halt den Quadriceps nicht trainieren, und das macht es nur schlimmer. Du hast einen Schaden im Patella-Gleitlager, und der Muskel der die Patella stabilisiert verkümmert weil Du ihn nicht benutzt. Helfen kann das Okklusionstraining weil Du da mit weniger Last auskommst (z.B. Ausfallschritt-Kniebeugen oder Beinstrecker mit wenig Gewicht). Googel einfach, da findest Du viel Literatur.

Da werde ich dann mal versuchen, einen guten Physiotherapeuten zu finden, in Eigenregie gehe ich da lieber nicht dran.

Lass Dir eine ACT machen so lange es noch geht. Hilft doch nix wenn du jetzt (mit 35? 40? 45?) schon wie ein 80-jähriger Rentner mit Arthrose durch die Gegend läufst und dann in 5 Jahren eine Endoprothese brauchst weil es zu spät für die ACT ist und Dein Knorpelschaden fortschreitet. Natürlich kostet das Überwindung und ist mit Risiko verbunden. Aber ACT ist inzwischen eine Standardmethode. Unterschied gibt es nur zwischen der konventionellen Matrix-ACT (Dir wird ein mit mit Knorpelzellen besiedeltes Kollagen eingenäht) und der neueren Inject-mACT bei der dir ein 2-Komponenten Gel injiziert wird, was vor Ort ähnlich wie die Kollagenmatrix aushärtet. Laut dem ACT-Experten den ich kenne macht es beim Heilungserfolg keinen Unterschied. Ist der Schaden an der Patella oder an der Trochlea?

Den schonenden Bewegungsablauf mache ich ja nicht, weil es nicht besser geht, sondern um das Knie für ein möglichst ungetrübtes Radfahren zu schonen. Wo genau der Schaden ist, kann ich gar nicht sagen-ich will nicht, dass mir die Psyche da nach dem Lesen des Befundes einen Streich spielt- "Was, so schlimm? Aua, tut das weh." Allerdings ist es so, dass das Kniegelenk ohne Bandage verrutscht (wobei das Verrutschen eventuell erst den Knorpelschaden verursacht hat-aber vielleicht ist das schon ein Hinweis auf die Verortung des Schadens). Daher fahre ich seit etwas mehr als zwei Jahren nur noch mit Bandage. Mittlerweile spüre ich die gar nicht mehr, anfangs war das schon ein unangenehmes Druckgefühl.

Im Übrigen schadest Du dem Knie auch wenn Du Stoßbelastungen vermeidest, denn die braucht der Knorpel zur Nährstoffversorgung und Regeneration.

Naja, bei Kraft-am-Berg dürfte das Knie bzw. der Knorpel schon ziemlich gestaucht werden (das sind auf der Bergrunde mindestens 1x24 Minuten und einmal 10 Minuten). In einem Video von Liebscher und Bracht erklärt der das ganz gut, dass der Knorpel quasi wie ein Schwamm gedrückt wird und sich beim Entlasten so dann die Nährstoffe einzieht, die er braucht. Ursprünglich hatte ich angedacht, konsequent (auch bergauf) mit hohen Drehzahlen zu fahren, und dafür eine Kompaktkurbel mit 52/36 montiert. Allerdings stellte sich heraus, dass ich dann noch langsamer werde, und durch das Vermeiden eines kraftorientierten Fahrstils Kraft insgesamt flöten geht. Jetzt habe ich wieder die Vor-Unfall-Bestückung mit 56/45 montiert und lasse eben nur auf leichten Gefällstrecken mal eher einen Gang stehen, um zwischendurch mal etwas mehr Drehzahl zu fahren. Damit ist aber wohl-wie schon beschrieben-die Belastbarkeitsgrenze erreicht, zumindest aktuell. Aber da ja bekanntermaßen Knorpel, Sehnen und Bänder die stoffwechselträgsten Gewebe sind, kann es natürlich auch sein, dass das Knie sich langsam an (wieder) steigende Belastungen gewöhnen kann.
 
Den schonenden Bewegungsablauf mache ich ja nicht, weil es nicht besser geht, sondern um das Knie für ein möglichst ungetrübtes Radfahren zu schonen. Wo genau der Schaden ist, kann ich gar nicht sagen-ich will nicht, dass mir die Psyche da nach dem Lesen des Befundes einen Streich spielt- "Was, so schlimm? Aua, tut das weh." Allerdings ist es so, dass das Kniegelenk ohne Bandage verrutscht (wobei das Verrutschen eventuell erst den Knorpelschaden verursacht hat-aber vielleicht ist das schon ein Hinweis auf die Verortung des Schadens). Daher fahre ich seit etwas mehr als zwei Jahren nur noch mit Bandage. Mittlerweile spüre ich die gar nicht mehr, anfangs war das schon ein unangenehmes Druckgefühl.
Sorry wenn ich das mal so offen sage: Du drückst Dich davor die Wahrheit zu erfahren. Aber das bringt halt nichts, davon geht der Knieschaden nicht weg, allenfalls zögerst Du den GAU mit Deinen Schonmaßnahmen etwas hinaus (oder bereitest Dir damit neue Probleme). Und egal ob Du das zur Prävention oder aus akutem Grund nachst: Du humpelst nach Deiner Beschreibung wie ein 80-Jähriger mit Arthrose durch die Gegend. Willst Du das die nächsten 5 oder 10 Jahre so weiter machen und danach die Endoprothese bekommen? Laut Deiner Beschreibung hast Du einen massiven Knorpelschaden, und mit jeder Bewegung reizt Du das Gegenlager und arbeitest Dir die Arthrose (welche man nicht reparieren kann) herbei.

Ein Freund von mir hatte eine ACT: Vor der ACT hat das Knie bei 2.000 Höhenmeter schlapp gemacht, Joggen ging nicht und der Schaden drohte zu einer echten Arthrose zu werden. Ein Jahr nach der ACT ging Joggen wieder und auch 5.000 Höhenmeter sind kein Problem.

Aber da ja bekanntermaßen Knorpel, Sehnen und Bänder die stoffwechselträgsten Gewebe sind, kann es natürlich auch sein, dass das Knie sich langsam an (wieder) steigende Belastungen gewöhnen kann.
Aber ein massiver Knorpelschaden wie Du ihn beschreibst wird (im Erwachsenenalter) nicht wieder weg gehen.
 
Nur flugs ein weiterer Wasserstand von mir...eine Ferndiagnose @Recordfahrer möchte ich nicht wagen - und wie groß ein individueller Leidensdruck ist, ist auch immer schwer zu beurteilen. Allerdings schwant mir, dass man, wenn man die Treppen wie beschrieben hinauf- oder hinabsteigt und nur mittels einer Bandage ein Knie vom ständigen Verrutschen abhalten kann, zumindest einmal eine zeitnahe Operation schwer in Erwägung ziehen sollte. Es muss ja auch nicht immer wie bei mir verlaufen - wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, ob meine Operation nicht doch ein Erfolg war - aber eben bloß ein Teilerfolg mit üblen Komplikationen (im Dezember und Januar war ich aus dem OG auf eine Matratze im EG gezogen, da ich die Treppe kaum mehr konnte und mir jeden Schritt sparen wollte; vor Verzweifelung, nicht mehr gehen zu können und mit ständigen Blockaden im Knie hockte ich kurz nach Neujahr in der Notaufnahme, wo ich dann aber abgewiesen wurde und so weiter). Heutzutage schlafe ich wieder oben, kann einigermaßen okay kürzere Strecken gehen und habe keine Blockaden mehr im Gelenk - aber wenn alles gut wäre, würde ich hier nicht andauernd schreiben. Radfahren konnte ich im Dezember oder auch Januar keine 10km, ohne dafür den ganzen Tag zu bezahlen - wenn ich es jetzt nicht übertreibe, kann ich mit einem sehr bescheidenem Kniegefühl auch mal bis zu 2h Fahrtzeit auf mindestens 3h Reisezeit (ständige Pausen wegen Druck im Knie) verteilen, wobei es gegen Ende schon sehr sehr übel wird. Ein Stündchen mit Pause dabei geht aber wohl - wohlgemerkt in unseren Breitengraden mit ca. 20 Höhenmetern je 25 Kilometern (Autobahnbrücke rauf und runter).

Ansonsten hatte ich heute den zweiten Termin bei meinem Ironman-Liebscher&Bracht-Superphysiotherapeuten, der mir bescheinigt hat, in 30 Jahren Berufserfahrung so etwas noch nicht gesehen zu haben, da ich auf kein Schema anspreche und auch die von mir geschilderten Beschwerden in kein Schema wirklich passen. Kurzum: Er möchte es mit der Behandlung erst einmal sein lassen, bis ich bei einem (befreundeten) Orthopäden (dann mein Orthopäde #6 oder #7) war, der auch eine Stoßwellentherapie anbieten würde. Das wäre zumindest noch mal einen Versuch wert, wenn einem sonst nicht mehr viel einfällt. Auch die Hoffnung auf Selbstheilungskräfte des Körpers machte er ein wenig zunichte - denn dann hätte nach all den Monaten auch schon mal eine deutliche Besserung eintreten können. Ich mache das mittlerweile alles nur noch resigniert mit - und warum auch nicht mal diese Extrarunde drehen - vielleicht hilft es etwas, ich lerne noch mal wieder etwas Neues kennen und mit etwas Glück interessiert es auch mein Knie, auch wenn ich da nicht unbedingt von ausgehe. Es ist schon übelst schwer, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, aber irgendwann langweilt es einen auch selber, ständig frustriert zu sein. Ist man trotzdem oft, nützt nur nix. Falls auch das alles nicht bringt, meinte er, sollte man noch mal nach "dem Kniespezialisten" suchen und ab einem gewissen Punkt eine weitere OP anstreben, aber irgendwie hoffe ich, dass dies nicht passieren wird - und möchte dem Knie noch viel Zeit lassen, sich das Ganze einmal selber zu überlegen. Meinetwegen auch mit Stoßwellen oder was-auch-immer-da-noch-kommt auf dem Weg. Auf ein Kineso-Tape habe ich dieses Mal verzichtet - die hatte ich jetzt auch schon ein paar Mal, aber außer, dass man damit bemitleidet wird, hat das alles nicht viel gebracht. Ich habe auch mal wieder mit täglich Diclofenac angefangen - vielleicht ist das ja für irgendetwas gut (eine 75er), aber verpufft wahrscheinlich auch nur.

Feststellungen wie "wow, die Bakerzyste ist aber groß" erfreuen auch nicht unbedingt - da würde ich lieber mit 2 oder 4000hm angeben, als mit 7cm Bakerzyste, die auch ein wenig stören und zumindest sehr stark daran erinnern, dass irgendetwas anders als von Gott geschaffen ist. Zumindest kann ich @Maxxi vermelden, dass der Gelenkspalt noch nicht vollends dahin ist - schaut in dem MRT vielleicht so aus, aber von einer voll ausgeprägten Arthrose mit Knochen-auf-Knochen bin ich nach Aussage aller Ärzte/Radiologen usw. noch weiter entfernt. Dementsprechend sollte es ja auch nicht der Knorpelschaden sein, der mir die Probleme bereitet - aber eben auch nix, was der aktuelle Physiotherapeut "in 30 Jahren schon einmal gesehen" hätte. Es nervt, mit etwas mal der erste zu sein.

Was Kraft- und Koordinationstraining angeht, stimme ich zu, dass man damit nie etwas falsch machen kann - genauso wie mit dehnen. Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass es mir auch alles nicht wirklich hilft - da habe ich noch meine Operateurin mit ihrem "da haben sie aber gut zugelegt / trainiert" vom letzten Besuch vor einigen Wochen in Erinnerung. Auch hier - hört man gerne, nützt nur nix. Natürlich dehne ich mich brav morgens und abends weiter, habe mir auch schon die skurrilsten Routinen eintrainiert (beim Haare-föhnen immer Kniebeugen mit Aufsetzen auf dem Klositz für Halt; schafft man auch 25-30 Wiederholungen), aber außer, dass mich das Knie somit ständig beschäftigt, bringt das auch alles nichts. Es gibt zwar immer die müßigen "was wäre sonst..."-Fragen, aber wahrscheinlich wäre die Antwort, dass sonst auch nicht viel anders wäre. Gesunde Menschen trainieren ja auch nicht andauernd den Oberschenkel oder dehnen sich jeden Tag 30 Minuten am rechten Bein herum.

Ach ja, neben dem Stoßwellen"kram" sprach mein Physiotherapeut auch noch davon, dass sein wohl befreundeter Orthopäde auch ACP probieren könnte oder wollte. Manchmal habe ich das Gefühl, nur am Anfang einer elenden Reise durch zig neue oder andere Therapiemöglichkeiten zu stehen, die mich in einem halben Jahr oder Jahr doch wieder zu einer indikationslosen weiteren OP führen, die dann auch kein Endpunkt ist, es sei denn, meine Operateurin vom ersten Durchlauf (laut Physiotherapeuten "eine gute Operateurin, aber eben keine absolute Kniespezialistin") offenbart sich als vollends blind - wobei dann doch wahrscheinlich irgendeines der bis dato 4 MRTs irgendjemandem einen Indiz dafür gegeben hätte, was denn wirklich kaputt ist. Mein Physiotherapeut tippt übrigens auf "irgendetwas mit der Kapsel", aber das habe ich ihm wahrscheinlich durch meine Schilderung mit "fühlt sich nicht wie im Gelenk" "ständige Spannung/Druck im medialen Bereich" auch so in den Mund gelegt. Und wenn man es auch nicht weiß, bestätigt man halt am besten den Patienten in seiner Eigenwahrnehmung - wobei es natürlich noch die Idee mit dem irgendwie gestörten Nerv / Nerven gibt - aber so richtig überzeugt war er davon auch nicht & beim "Test" (fuhr mit einem metallenen Ding beide Knie ab, fühlt sich ungefähr gleich an) kam auch wenig herum.

Auf dem Rückweg vom Physio fuhr ich noch bei strahlend blauem Wetter am Freibad vorbei. Das sind dann Momente, in denen man sich nach all den Monaten auch schon am nächsten Baum baumeln sieht. Nein, keine Sorge, akute Suizidgefahr gibt es hier nicht, aber in solchen Momenten ist alles einfach unheimlich bitter.
 
Sorry wenn ich das mal so offen sage: Du drückst Dich davor die Wahrheit zu erfahren. Aber das bringt halt nichts, davon geht der Knieschaden nicht weg, allenfalls zögerst Du den GAU mit Deinen Schonmaßnahmen etwas hinaus (oder bereitest Dir damit neue Probleme). Und egal ob Du das zur Prävention oder aus akutem Grund nachst: Du humpelst nach Deiner Beschreibung wie ein 80-Jähriger mit Arthrose durch die Gegend. Willst Du das die nächsten 5 oder 10 Jahre so weiter machen und danach die Endoprothese bekommen? Laut Deiner Beschreibung hast Du einen massiven Knorpelschaden, und mit jeder Bewegung reizt Du das Gegenlager und arbeitest Dir die Arthrose (welche man nicht reparieren kann) herbei.

Das mit dem Humpeln kam wohl falsch rüber: den Treppen-Schongang mache ich nur, wenn ich vom Einkaufen komme (inklusive Sprudelflaschen kommen da schnell mal einige Kilos zusammen) oder das Rad in den Keller trage, und das eben auch nur um Probleme zu vermeiden, nicht weil ich schon welche hätte. Ansonsten gehe ich völlig normal die Treppen rauf und runter, ohne Zusatzgewicht auch gerne mal in den 4. Stock, wo ich wohne, oder auf dem Weg zur Arbeit auch die Rolltreppen (sofern die Kackdinger auch wirklich rollen und nicht mal wieder stehen). Aber Du hast in einem Punkt recht: ich drücke mich vor der Wahrheit, denn die Psyche spielt einem dann bloß böse Streiche. So habe ich mir schon früh angewöhnt, wenn ich abends mal wieder etwas länger lernen mußte (erst Schule, später Uni), vorher alle Uhren im Zimmer abzudecken beziehungsweise wegzulegen. Dann wußte ich nie, wie lang oder kurz ich geschlafen habe, und war am nächsten Morgen nicht halb so müde, als wenn ich vor dem Zubettgehen gesehen habe "Oh, doch schon 3 Uhr, jetzt habe ich nur noch knapp 4 Stunden Schlaf". Oder ein anderes Beispiel: meine Mutter erzählte mal von ihrer Großmutter, dass bei der mal morgens eine Gesichtshälfte blau gefärbt war (vermutlich war eine Ader geplatzt oder etwas ähnliches). Alle sahen sie entgeistert an "Was ist denn mit Dir passiert?!""Wieso, nichts, was ist denn?" Erst als sie sich im Spiegel sah, tat das Gesicht auf einmal weh.

Genauso will ich gar nicht wissen, was in den Berichten zu beiden MRT-Aufnahmen steht. Mit Bandage geht das Radfahren ohne Probleme, und seit ich das Compex-Gerät weglasse, ist das Knie auch mit niedrigeren Trittfrequenzen zufrieden, und ich kann fast wieder so schnell wie früher fahren. Dass das mit 47 Jahren nicht mehr ganz so flott geht wie mit 30 oder 35 Jahren, versteht sich von selbst (da hatte ich eben auch die Möglichkeit, Krafttraining zu machen). Joggen geht halt nicht mehr (zumindest gehe ich davon aus, probieren möchte ich es lieber nicht), aber das kann ich gut verschmerzen. Solange ich noch so fahren kann wie bisher (und immer noch der Jäger und nicht der Gejagte bin), wo immer noch die ermüdende Muskulatur beziehungsweise bei längeren Strecken, wenn es heiß ist, der Kreislauf der limitierende Faktor ist, lasse ich das Knie so wie es ist-der vielzitierte Spatz in der Hand, der mehr wert ist als die Taube auf dem (Wolkerkratzer-) Dach (sofern die so hoch fliegen). Wenn dann irgendwann mal das Knie der limitierende Faktor sein sollte, können sich die Experten mit der Malaise befassen-vielleicht gibt es bis dahin ja auch ein künstliches Knorpelmaterial, oder irgendeine andere Methode, bei der das Knie nicht zweimal aufgemacht werden muß (wie es bei mir vorgesehen gewesen wäre). Außerdem ist es so, dass ich dann trotzdem alles allein machen müßte, vom Toilettengang über das Einkaufen bis hin zum zur Arbeit humpeln, und über einen nicht vorhersehbaren Zeitraum auf Krücken, nein danke, nicht bevor ich keine andere Wahl habe. Was für @Arndt78 das Freibad ist, ist für mich gut sichtbar, jeden Tag: die Curlstange, die in meinem Zimmer liegt, und die ich seinerzeit so verflucht habe, bevor dann mal wieder die Kniebeugen mit Curlstange vor der Brust anstanden. Tja, heute wäre ich froh, das noch machen zu können. Und dass das wieder geht nach einer OP, kann mir doch niemand garantieren.

Ein Freund von mir hatte eine ACT: Vor der ACT hat das Knie bei 2.000 Höhenmeter schlapp gemacht, Joggen ging nicht und der Schaden drohte zu einer echten Arthrose zu werden. Ein Jahr nach der ACT ging Joggen wieder und auch 5.000 Höhenmeter sind kein Problem.

Von derartigen Höhenmeterleistungen war ich schon mit zwei intakten Knien meilenweit weg-ich fahre höchtens einmal über den Hausberg (wohl so um die 500-600 Höhenmeter, danach noch durch eine hügelige Landschaft), da kommen dann knapp 100km zusammen, und am Folgetag dann eine Flachstrecke, zweimal Berge hintereinander geht schon von der Muskulatur her nicht, auch weil ich lieber 70km in zwei Stunden oder 100km (die Hausberg-Runde) in unter drei Stunden fahre als 115km in vier Stunden. Wie alt ist der Freund denn, wenn ich fragen darf?


Aber ein massiver Knorpelschaden wie Du ihn beschreibst wird (im Erwachsenenalter) nicht wieder weg gehen.

Von Weggehen rede ich gar nicht, nur von einem Verharren auf dem jetzigen Niveau, damit wäre ich schon vollkommen zufrieden. Irgendwann geht die Formkurve einfach altersbedingt nach unten, und wenn das Knie noch solange durchhält, reicht mir das. Dann wird es ohnehin Zeit, dass ich mir was anderes suche. Dazu kommt, dass ich von der Genetik her wohl ohnehin nicht alt werden dürfte; beide Elternteile starben an Krebs (mein Vater mit 55, das wären noch 8 Jahre), dazu die Großmutter sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits, dazu der Großvater väterlicherseits sowie ein Onkel mütterlicherseits. Daher gehe ich davon aus, dass irgendwo eine Zeitbombe tickt. Die Frage ist nur, wo und wann sie hochgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem ist es so, dass ich dann trotzdem alles allein machen müßte, vom Toilettengang über das Einkaufen bis hin zum zur Arbeit humpeln, und über einen nicht vorhersehbaren Zeitraum auf Krücken, nein danke
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, nicht bevor ich keine andere Wahl habe.
Naja, das ist wirklich kein Argument. Nach dem ersten Eingriff sind die Krücken reine Deko, und auch nach dem zweiten Eingriff vertrau mir: Man kriegt auch das Leben alleine auf Krücken hin. Die Wohnung vorher etwas umräumen und sorgfältig putzen, per Rucksack einkaufen gehen, das war's auch schon. 4. Stock ist natürlich zeitaufwändig ;-) . Lass Dich einfach für die 8 Wochen krank schreiben, Du bist dann ohnehin nur mit Dir selbst und Deinem Knie beschäftigt. Hier geht es um 2 Monate Krücken, dann kannst Du wieder langsam anfangen mit Radfahren, nach 6-8 Monaten bist Du wieder auf dem vor-OP Niveau, verglichen mit 30-40 Jahren die Du noch mit Deinem Knie verbringen musst. Das erinnert mich - sorry - einerseits an Kinder die halt komplett andere Zeithorizonte haben oder an manche alte Leute die Angst vor Veränderung haben. Meine Tante weigert sich, sich ein E-Bike schenken zu lassen damit sie wieder vom Fleck kommt und vernünftige Radtouren machen kann einfach weil sie irgendwie Angst davor hat.

Von Weggehen rede ich gar nicht, nur von einem Verharren auf dem jetzigen Niveau, damit wäre ich schon vollkommen zufrieden.
Oder du hast die Option dass es besser wird. Dass ein Knorpelschaden über Jahrzehnte konstant bleibt ist ziemlich unwahrscheinlich. Der Defekt weitet sich selber mit jeder Belastung aus und erzeugt auch andere Schäden.

Wenn dann irgendwann mal das Knie der limitierende Faktor sein sollte, können sich die Experten mit der Malaise befassen-vielleicht gibt es bis dahin ja auch ein künstliches Knorpelmaterial, oder irgendeine andere Methode, bei der das Knie nicht zweimal aufgemacht werden muß (wie es bei mir vorgesehen gewesen wäre).
Wirklich Konkretes ist nicht in der Pipeline. Die mACT hat grob ein Jahrzehnt gebraucht von den ersten klinischen Einsätzen bis sie richtig Routine wurde. Wo Du Recht hast ist, dass sich die Orthopädie weiter entwickelt. Vor 20 Jahren hatte man noch OPs gemacht die man heutzutage nicht mehr macht. Aber hab keine Angst vor den zwei Eingriffen. Der Erste ist wirklich kein Problem. Das ist endoskopisch, d.h. da wird nix groß aufgeschnitten und die Kollateralschäden sind minimal und Du bleibst pro Forma über Nacht im Krankenhaus (Freund von mir hat es sich nicht nehmen lassen obgrund des schlechten Krankenhausessens in ein lokales Restaurant zu gehen und was vernünftiges zu essen - am Tag der OP).

Und dass das wieder geht nach einer OP, kann mir doch niemand garantieren.
Garantien gibt es nicht im Leben, nur Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich mit 80 Sachen mit dem Rennrad den Berg runter fahre hab ich keine Garantie dass nix passiert. Ich mache es trotzedem weil es Spaß macht und die Wahrscheinlichkeit groß ist dass nichts passiert. Wenn man sich vor jedem Risiko drückt ruiniert man sich am Ende das Leben. Es gibt auch den Spruch "wer das Risiko scheut, der begibt sich in Gefahr", das bedeutet man drückt sich vor einem erkennbaren kalkulierbaren Risiko, begibt sich aber in neue Abhängigkeiten und Risiken die vollkommen unkalkulierbar sind. Bei einer ACT hast Du wohl um die 90% oder mehr Wahrscheinlichkeit dass es ziemlich reibungslos funktioniert und Du wieder ein normal funktionierendes Knie hast.
 
.....kann ich @Maxxi vermelden, dass der Gelenkspalt noch nicht vollends dahin ist - schaut in dem MRT vielleicht so aus, aber von einer voll ausgeprägten Arthrose mit Knochen-auf-Knochen bin ich nach Aussage aller Ärzte/Radiologen usw. noch weiter entfernt. Dementsprechend sollte es ja auch nicht der Knorpelschaden sein, der mir die Probleme bereitet ........
Na ich weiß nicht - hab' schon Bilder gesehen da war noch deutlich ein verkleinerte Spalt zu sehen und da wurde schon von Arthrose gesprochen (auch bei meiner Kniescheibe..) und bei Dir reibt schon Knochen auf Knochen, deutlicher kann das Problem eigentlich nicht sichtbar sein..... Stoßwellen hatte ich bei meinen Schulterproblemen auch mal beim Doc angesprochen - sehr schmerzhaft und bringt in den seltensten Fällen etwas, bieten sie daher nicht an - so die Aussage des Doc's. Würde mal den Arzt wechseln - irgend etwas läuft da nicht "rund" in der Behandlung
 
Na ich weiß nicht - hab' schon Bilder gesehen da war noch deutlich ein verkleinerte Spalt zu sehen und da wurde schon von Arthrose gesprochen (auch bei meiner Kniescheibe..) und bei Dir reibt schon Knochen auf Knochen, deutlicher kann das Problem eigentlich nicht sichtbar sein..... Stoßwellen hatte ich bei meinen Schulterproblemen auch mal beim Doc angesprochen - sehr schmerzhaft und bringt in den seltensten Fällen etwas, bieten sie daher nicht an - so die Aussage des Doc's. Würde mal den Arzt wechseln - irgend etwas läuft da nicht "rund" in der Behandlung
Knorpel sieht auf MRT Bildern je nach Sequenz sehr unterschiedlich aus, manchmal ist er kaum vom Knochen zu unterscheiden. Die Breite des Gelenkspalts misst man in der Regel eher auf Röntgenbildern, aber das ist ziemlich unzuverlässig. Knorpelschäden diagnostiziert man mit passender Sequenz im MRT. Das hat der Radiologe hier wohl auch gemacht, siehe Radiologiebericht.
 
Einen weiteren Besuch bei einem meiner X Orthopäden später (derjenige, der mir die Überweisung zum mäßig erfolgreichem Kontrast-MRT ausgestellt hatte) bin ich im Grunde genommen so schlau wie zuvor, was mich jedoch auch nicht mehr wirklich verwundern kann. Zumindest sind wieder ein paar jetzt wieder abzuklappernde Stationen gesetzt worden.

Gestern einmal wieder grandios im Alltag gescheitert (in eine Wohnung im dritten Stock gemusst, von dort einen marginal schwereren Gegenstand hinuntergetragen, dann noch etwas gestanden, dann Knie wieder in einem Zustand irgendwo zwischen ziehen-drücken-schmerzen, der einfach nur noch aggressiv stimmt), ging es heute zwar über den Tag besser (Schonung, Schonung, Schonung, eigentlich nur wenige kurze Gehstrecken und mit dem Fahrrad 6km zum Arzt), am Abend sehnt sich das Knie aber trotzdem wieder die Nacht herbei. Was bleibt:

- Ich habe eine Überweisung zum Neurologen; nachdem ich mir angehört hatte, was der Arzt zu sagen hatte, habe ich meine etwas haarsträubende Nervenstörungs- oder Nervenverletzungsidee ausgepackt (Ramus infrapatellaris z.B.), was man, so der Arzt, zumindest einmal abklären lassen könnte. Gesehen hat er so etwas in der beruflichen Praxis jedoch noch nie - dass man online von ganz seltenen Fällen lesen kann, ist jedoch auch nicht von der Hand zu weisen. Wenn ein Neurologe den Nerv mal betäubt, wäre zumindest nichts verloren oder riskiert. Sehe ich genauso, erwarte wahrlich nicht viel, klammere mich aber immer noch an den "irgendetwas muss es doch sein"-Strohhalm, denn...

- "Die gute Nachricht ist ja, dass man im MRT nichts Schlimmes sieht", so der Arzt. Zweifelsohne stimmt auch dies irgendwie, nützt mir aber bloß nichts. Wobei...bei einem nicht zu diagnostizierendem Problem besteht zumindest die von der Operateurin geäußerte Hoffnung, dass es "vielleicht so verschwindet, wie es gekommen ist". Bei einem Knorpelschaden Grad 4 würde sich so ein Gedanke verbieten. Es lässt sich aber schon 8 Monate Zeit, zu verschwinden (bzw. fast 6 postoperativ), was nicht so hoffnungsvoll stimmt.

- Mein gelegentlich globales Ziehen im Knie könnte von der Bakerzyte herrühren, falls von dort irgendwie unter Belastung auch mal Flüssigkeit ins Knie zurückwandert. So lange aber nicht klar ist, was die Zyste weiterhin bestehen oder gar wachsen lässt, ist eine Behandlung nicht erfolgversprechend. Versuchsweise könnte man die Zyste punktieren und Cortison ins Knie spritzen. Auf Letzteres habe ich wenig Lust und fragte, ob man es auch mit einer Punktion ohne Cortison probieren könnte. "Ja, aber dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zyste sehr schnell wieder voll ist, noch größer". Für die Erkenntnis, ob ein Leben ohne Bakerzyste deutlich besser als ohne ist, sollte es aber trotzdem reichen - und man liest auch zu oft, dass Cortison in der Nähe von Knorpel nicht unbedingt etwas zu suchen hat und die Punktion von Bakerzysten eh frustran ist. Zwar hadere ich ein wenig mit einem wahrscheinlich vollends nutzlosem Herumgedoktore einschließlich Infektionsrisiko, aber um den Kniezustand ohne Bakerzyste noch einmal zu erleben, könnte ich mir eine Punktion vorstellen (ohne Cortison). Anschließend gäbe es dann erst einmal längere Zeit einen eng anliegenden Thrombosestrumpf. Da habe ich natürlich gar keine Lust zu...weshalb ich das Vorhaben mit der Punktion erst einmal etwas hinten anstelle - zumindest bis hinter den Neurologen und vielleicht noch ein paar Wochen Aufschlag.

- Man könnte hier und dort am Knie herumbetäuben - z.B. die Kapsel ("Man kann mit der Nadel so einstechen, dass man merkt, wann man an der Kapsel ist - und dann aufhören - dann gelangt das Mittel auch nicht ins Gelenk") oder eben auch das Gelenk selber ("das kann man auch betäuben"). Da mit aber nicht ganz klar ist, mit welchem exorbitanten Erkenntnisgewinn diese Maßnahmen verbunden wären, selbst wenn man einen Treffer landet (z.B. Kapsel im Kontrast-MRT frei von Reizzuständen) - und ich noch von der Seite kniemarathon.de gut in Erinnerung habe, wie unkalkulierbar schädlich Betäubungsmittel am oder im Gelenk sein können, schiebe ich diese Ideen erst einmal in ganz weite Ferne.

- Von den vom Physiotherapeuten vorgeschlagenen Methoden "Stoßwelle" und "Eigenblut" hält er nur mäßig viel. Für Stoßwellen gäbe es in diesem Fall keine Indikation, mit der man abrechnen könnte ("dann bleiben Sie auf den Kosten sitzen und ich wüsste auch nicht, was dies hier bewirken soll...ca. 160€ pro Behandlung bei normalerweise 5 Behandlungen") , Eigenblut wäre vielleicht noch mal einen Versuch wert, aber ist in seiner Praxis nicht möglich.

- Alles in allem ist dem Arzt vollends unschlüssig, was ausgerechnet medial meine Probleme verursachen sollte. am medialen Gelenkspalt ist nicht viel zu sehen - ich habe aber dort die allermeisten Probleme.

Somit...abwarten, wann ich einen Termin beim Neurologen bekomme und dann in einem weiteren Schritt vielleicht einmal eine Punktion der Bakerzyste.
 
Es ist einmal wieder Zeit für eine kurze Aktualisierung, natürlich einmal wieder ohne gute Nachrichten.

Just 10 Monate nach meinem Sturz am 14.10 des letzten Jahres fand ich mich etwa 170km von zu Hause entfernt bei einer Neurochirugin in Hamburg wieder - dem Ganzen ging ein sehr frustrierender Besuch bei einem Neurologen in der Heimat voraus, der außer einer Rechnung über 178€ nur recht banale Plattitüden zutage brachte.

Das ging dann in die Richtung "brennende Schmerzen nach OP kann schon von einer Nervenschädigung herrühren..." über "wenn es denn eine Nervenschädigung ist, kann es sein, dass das in sechs Monaten verschwunden ist, oder auch immer bleibt", alles jedoch ohne irgendeine wirklich hieb- und stichfeste Untersuchung - und das es theoretisch vorstellbar ist, war mir selber klar...sonst wäre ich ja nach all den Besuchen bei Orthopäden auch nicht beim Neurologen aufgeschlagen. Als ich dann auch noch scheiterte, das ständige Druckgefühl im Knie gescheit auf der Schmerzskala zwischen 0 und 10 zu verorten, gab es dann noch ein "sie wissen ja selber, dass es nicht so wild ist" obendrauf - was recht frustrierend ist, wenn man weiß, dass das Knie auf jegliche Belastung sehr unangenehm reagiert, das unterschwellige ständige Druck- und Spannungsgefühl selber jedoch auf dem Niveau eines nur latent wahrnehmbaren (dumpfen) Zahnschmerzes daherkommt - ein Zahnschmerz, der einen jedoch stäöndig daran erinnert, dass es richtig auf die Womme geben wird, wenn man jetzt einmal wieder glaubt, 5 Minuten auf der Stelle stehen zu wollen.

Erst die Fahrt nach Hamburg brachte dann die Infiltration des Ramus Infrapatellaris - aber eben halt auch die Erkenntnis, dass ich nicht in die Kategorie all jener fallen werde, die über Ewigkeiten unspezifische mediale Knieschmerzen haben, zum Teil nutzlos arthroskopiert werden und dann irgendwann einmal den Nerv betäubt bekommen und wie nach einer Wunderheilung à la Jesus binnen Minuten beschwerdenärmer oder gar -freier sind.

Will heißen: Jetzt, drei Tage später, habe ich einen kleinen Bluterguss von den Spritzen am Knie, dazu hatte ich direkt danach für einige Stunden ein zumindest außerhalb der Gelenkkapsel sehr taubes Knie - und eben die Erkenntnis, dass das Druckgefühl im Knie unterschwellig auch diese Betäubung überstanden hat.

Mich stimmt zwar noch etwas stutzig, dass ich nach dem Arztbesuch etwa eine Stunde relativ zügig zu Fuß in Hamburg unterwegs war, aber das war, glaube ich, eher eine recht aggressive "Testsituation" des betäubten Nerves mit gleichzeitig relativ exorbitanten Erwartungen und einem "es-nicht-wahrhaben-wollen"; dass unterschwellig eben doch das elendig alte Gefühl noch dabei war.

Zudem kam das Knie natürlich auch nach längerer Zugfahrt fast vollends entspannt in diese Post-Spritzen-Belastungssituation, die, wie bereits geschrieben, auch nicht einer urplötzlichen Heilung entsprach. Nun denke ich mir zwar, dass ich es gerne noch einmal probieren würde, um noch einmal viel intensiver in das Knie hineinzufühlen, aber gleichzeitig denke ich zu wissen, dass ich nicht die absolute Ausnahme bin und mir die Psyche auf mittlerweile oft Streiche spielt.

Genauso wie schon beim Neurologen daheim drehte sich die Unterhaltung natürlich auch um die psychischen Folgen des Ganzen - die ich mittlerweile auch kund tue und nicht mehr hinter Amputations-Scherzen verstecke.

Schon zwei Mal hätte ich jetzt Antidepressive verschrieben bekommen (Bzw .in Hamburg habe ich sogar ein Rezept erhalten), aber diesen Schritt möchte ich nicht gehen - oder noch nicht? Mit dem Satz "Ich denke, dass Sie mehr oder weniger körperliche Unversehrtheit erwarten und damit hadern, dass dies nun einmal nicht mehr so ist" hatte der Neurologe zu Hause natürlich Recht, aber gleichzeitig ist es auch schwer, mit 42 zu akzeptieren, dass man nicht mehr ohne massive Knieprobleme 20 Minuten in der Küche stehen kann - immer noch eine beinahe alltägliche Erfahrung, die mich fast jeden Tag wahnsinnig macht (eine Stunde Rennrad, mit Pause, geht deutlich besser...eine Stunde durchradeln ist allerdings auch ziemlich krass fürs Knie und kostet spätestens ab 40 Minuten richtig Überwindung).

Es ist eben alles in allem diese total unterträgliche Situation, dass ich auf der einen Seite keine irgendwie gescheite Diagnose bekomme (Knorpelschaden Grad 2 zählt ja gar nicht, ansonsten sieht und findet man nichts, die Bakerzyste ist ordentlich groß und war im letzten MRt 2cm größer als einige Wochen zuvor in der ambulanten Reha), auf der anderen zudem jeder Arzt suggeriert, dass das Knie im MRT ja auch gar nicht einmal so übel daherkommt. Das lässt dann immer wieder hoffen, dass sich das alles auf Dauer auch von alleine einkriegt, aber genau dies passiert halt seit 10 (Sturz) oder 6 (Arthroskopie) Monaten nicht. Gleichwohl ist es jedoch so, dass sich im Knie immer noch etwas tut. Bis vor wenigen Tagen / Wochen (2-3?) hatte ich z.B. beim Durchstrecken des Beines sehr oft noch ein deutlich wahrnehmbar springendes Außenband, welches jetzt nur noch seltener (was weiß ich, 1-2x die Stunde) irgendwie springt, wenn ich das Bein bewusst durchstrecke .

Wohlwissend, dass es relativ bescheuert ist, habe ich für kommende Woche noch einmal einen neuen Termin bei einem neuen Orthopäden, da mir noch eine Praxis empfohlen wurde, in der theoretisch noch etwas mehr Unfug angeboten wird (Eigenblut, Proliferation, Stoßwellen usw), aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, mehr und mehr Optionen zu sammeln, ohne irgendwie einen gescheiten Plan zu haben, was ich wirklich machen will.

Da das neue Schuljahr keine 10 Tage entfernt ist und ich immer noch nicht mehrere Minuten gut stehen kann, sollte ich es wahrscheinlich einmal mit einer Punktion der recht großen Bakerzyste probieren - und dann einfach hoffen, dass ich einmal die absolute Ausnahme bin, bei der dies zu irgendetwas führt.

Die Zyste ist zwar nur mein kleineres Problem, aber vielleicht kann man zumindest dabei etwas bewirken. Aber auch da kommt dazu, dass mein aktueller Orthopäde auf die Punktion angesprochen meinte, dass man danach noch Cortison ins Gelenk injizieren sollte, man aber gleichzeitig online liest, dass es - wenn mann es überhaupt macht - wesentlich erfolgsversprechender ist, die Zyste nach Punktion mit Cortison auszuspülen. Da zweifele ich dann schon wieder am aktuellen Kenntnisstand oder der ausreichenden Erfahrung des Orthopäden, der jedoch auch selber nicht viel von solchen Punktionen hält (so wie bislang eigentlich alle, mit denen ich darüber gesprochen habe; der Chefarzt der ambulanten Reha war noch der größte Optimist und sprach von Erfolgswahrscheinlichkeiten um 30%).

Ansonsten steht noch der Ratschlag der Operateurin im Raum, es einmal mit Hyalorunsäure zu probieren. Da die Ramus-Infrapatellaris-Odysee jetzt zumindest ein wenig gezeigt hat, dass die Probleme vielleicht doch auf den Knorpelschaden zurückzuführen sind, wäre vielleicht auch dieses eine Idee - aber alles in allem fehlt mir wirklich ein vernünftiger Plan - außer jeden Tag im Geiste zu kotzen.
 
Hallo Arndt78,

ich bin noch lange nicht durch mit dem Lesen dieses Threads, und habe auch evtl. wichtige Inputs noch nicht gelesen.
Aber ich möchte dir einfach ein wenig Mut zusprechen, dass es irgendwie weiter geht oder auch wieder besser wird. Ich weiß nicht ob es hilft, meine Geschichte (bin 42, M) hier zu erzählen, aber stichpunktartig probiere ich es.
  • 2017 Knorpelschaden IV diagnostiziert (war evtl. ein Snowboard Unfall 2003 schuld dass das Knie jetzt so aussah, ich weiß es nicht. Habe bis 2017 viel Laufen/Berglaufen gemacht, eher weniger Rennrad)
  • ACT mit 2 Operation (Gewebe entnehmen->Labor->einsetzen), gleichzeitig Versetzen Patella nach unten wegen Patella Alta (was vermutlich mein jetziges Problem einläutete)
  • Fast 2 Monate liegen, dann langsam Reha und irgendwann ohne Krücken gehen. Dann ganz langsam wieder Radln, Sport, (komme vom Laufen), natürlich wenig Geduld, Nach 8 Monaten mal einen 10er in 55 Minuten probieren…
  • Nach postoperativ 12 Monaten Schrauben entfernen aus Schienbein (die, die Patellasehne nach unten positioniert haben)
  • Dann fast WIEDER ein Jahr gebraucht um fast die vorherige Leistung zu erreichen, aber dann vermutlich aufgrund Überlastung wieder ein 5 Monate Cut mit Physio, MRT, …
  • Laut meinem Operateur (Arzt #2 von 4 Stück :) ) ist der Knorpel richtig gut entwickelt aber dafür macht mir ein deutlich sichtbare Knochenmarksödem zu schaffen. In das Ödem permanent mit Sport reinwerkln ist auch unklar, ob das gut ist, seufz)

Fazit: Sport fast so wie früher (RR ca. 100km auch bergig, Laufen und Berglauf bis 3h), immer wieder Schmerzen oder das Gefühl da passt was nicht. Sind Hautirritationen auch gefühlt Schmerzen? Die Haut und der Bereich ist taub, wo damals bei der OP aufgeschnitten wurde. Das alles ist schwer zu definieren. Ein sehr erfahrener Kniespez. (Arzt #4) hat die Versetzung Patella stark in Frage gestellt, aber hat einfach gesagt: Gas geben, ich kann alles probieren und Sport machen

Fazit #2: Ich weiß seit einem Jahr ca. nicht ob ich mich permanent in Richtung Endoprothetik bewege, oder ob alles wieder mal so wird wie früher. Ich genieße den Sport (brauche ich aktuell unbedingt wegen Ausgleich Homeoffice) aber man ich kann nicht sagen ob ich mir gerade meinen Ast absäge.

Aber mit meinen Sportumfängen ist es Jammern auf hohem Niveau. Viele laufen keinen HM in 1h44 nach einer ACT. Oder fahren den Großglockner rauf. Es ist einfach nur irgendwie nicht mehr so wie mit 30 Jahren :-(

Was mir auffällt, du schreibst oft, du kannst den Schmerz nicht richtig zuordnen oder beschreiben. Ist es ein Schmerz oder nur ein „Gefühl“. Taubheit, Nerven, etc… Dasselbe Problem habe ich auch. Man überlegt, ob ein Training sinnvoll ist, weil Schmerz da ist oder nur so ein komische Gefühl. Habe ich täglich. Aber aktuell mache ich pro Woche ca. 5x Laufen/Zwift im Wechsel und höchstens einmal pro Woche (wenn überhaupt (Jehova!)) Dehnen oder Core Kräftigung.
Es ist aber oft so, dass ich trotz eines mulmigen Gefühls eine Runde laufen gehe oder mich aufs Rennrad setze und dann fühle ich mich danach viel besser, und auch noch am nächsten Tag.

So, jetzt weiß ich nicht ob ich dir damit geholfen habe.
Trotzdem schöne Grüße und toi toi, toi...

Ich wünsche dir noch viel Erfolg bei der Genesung
 
Taubheit an der OP Naht ist recht häufig und auch ziemlich irritierend. Kommt oft noch gestörtes Kälte empfinden dazu.

Und Umstellungsops sind immer problematisch. Man weiss nie wirklich was raus kommt, und sie sind ziemlich heftig allgemein im Gelenk.

Der Knorpelschaden war retropatellar? Das ist die schwierigste ACT weil die patella recht schlecht durchblutet und ziemlich hart ist.
 
Hallo @disentis,

vielen Dank erst einmal für den Eintrag hier im Thread - ganz egal, ob dieser nun "hilft" oder nicht.

Was leider wenig geholfen hat ist der Faktor Zeit - ich habe gerade gesehen, dass mein letzter Eintrag rund 4 Monate her ist und seitdem, in aller Ehrlichkeit, eigentlich kaum etwas anders geworden ist. Vor 4 Monaten schrieb ich häufig von irgendeinem springenden Band am Knie - das ist jetzt genauso wie ein Knacken, wenn ich in die Hocke gehe (medial; knacken-springen von "irgendwas"), weniger geworden. Gleichwohl ist das Ganze irrelevant für die Beschwerden bzw. Schmerzen, die ich in der Tat nie richtig in Worte kleiden kann. Morgens ist das Knie beim Aufwachen immer noch vergleichsweise ruhig, drückt nur manchmal nachts etwas bzw. fühlt sich einfach präsent an, dann geht der Spaß direkt nach dem Aufstehen gleich wieder los. Das erste Mal die Treppe hinunter geht es brav eine Stufe mit beiden Füßen nach der anderen, das wird dann im Tagesverlauf besser. Bei den ersten paar Beinbewegungen ist der Schmerz / das Gefühl klar medial etwas unterhalb der Patella, nach etwas mehr Bewegung wird es wieder schwerer das Ganze festzupinnen und bei noch vermehrter Belastung wird das ganze Knie gruselig. Die Probleme sind nach wie vor nicht nur sportrelevant - der gesamte Alltag wird vom Knie torpediert und es gibt eigentlich keinen Moment, in dem sich das Knie mal normal anfühlt bzw. es nicht irgendwo dauerdrückt oder zieht.

Diese Woche war der Montag am schlimmsten, da ich - zwecks Geschenkerwerb - mit dem Tourenrad in die Stadt und mit einem kleinen Umweg zurück bin. Das tritt sich halt schwerer als ein Rennrad, am Ende waren es ca. 30 Kilometer (mit 0 Höhenmetern und 17.8 km/h im Schnitt) und ich brauchte wieder Stunden über Mittag, um einigermaßen normal zu werden.

Vom Rad steigend fühlte es sich an, als würden Unter- und Oberschenkel gar nicht mehr richtig im Gelenk hängen, sondern als wäre alles etwas schwammig - nach solchen Belastungen ist es dann auch damit vorbei, dass ich alles klar dem medialen Gelenkspalt zuweisen kann, da irgendwie alles Schmu ist - später gen Nachmittag war es dann wieder normal-schlecht, aber nach der Rückkehr von der Fahrt konnte ich längere Zeit fast gar nicht mehr annehmbar gehen oder stehen (im Haushalt).

Allerdings ist es halt nie ein astreines Schmerzgefühl, sondern immer irgendein absolutes "Falschsein", was dann bei Belastung, wie oben geschrieben, in ein recht knieglobalisiertes Ziehen / Drücken übergeht, welches aber auch keinem direkten Ort zuzuschreiben ist.

Ich kriege das halt einfach nicht gescheit in Phrasen gepresst und am Ende muss immer die Frage im Raum stehen, ob denn überhaupt theoretisch ein Knorpelschaden von Grad 2 oder vielleicht auch 3 (eine etwas akademische Frage; die Operateurin bleibt bei 2, die MRT-Bilder auch eher, andere Ärzte, die die OP-Fotos sehen, reden eher von 3) am Femurkondylus in der Belastungszone so einen Mist verursachen kann.

Wenn nicht, bleibt nur noch irgendein diffuses Herumgeorakele über, was aber auch alles kaum Hand und Fuß hat. Die übelste Variante wäre immer noch, dass ich mir durch mangelnde Schonung selbst am initialen Sturztag das Knie einfach irgendwie verbockt und chronisch gereizt habe, aber von Ärzten gibt es, ohne das dies als Vorwurf gemeint ist, immer nur eine Mischung aus...

...da ist aktuell kein Erguss (Ultraschall, 5x bei sinnfreier Hyaluronspritze, aber versuchen wollte ich es dann doch einmal)...
...das Knie ist stabil...
...Meniskuszeichen negativ...
...so einen Knorpelschaden muss ein Knie eigentlich wegstecken...
...da muss bei der OP etwas übersehen worden sein (was man auch 5x im MRT übersieht)....
...und so weiter.

Eine ganze Weile war ich ja auch noch auf dem neuropathischen Ramus Infrapatellaris & Co.-Trip, wobei ich das Thema jetzt auch zu den Akten legen kann, da mir ein Neurologe nach dem anderen (am Ende waren es dann auch davon 4) klar machte, dass dies wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich, nicht so sein wird.

Die Infiltration vor vielen Monaten in Hamburg war diesbezüglich ja auch ein Reinfall. Zumindest ist auf Anraten eines Neurologen noch ein MRT der Brustwirbelsäule gemacht worden, wobei dann noch ein verkalkter Prolaps eines Brustwirbels herauskam - Befunddolmetscherstyle dürfte das dann wohl ein Bandscheibenvorfall gewesen sein, den ich wohl irgendwann mal hatte.

Hier ließe sich sicherlich ein Zusammenhang mit dem Knie konstruieren und würde vielen weiteren Behandlungen Tür und Tor öffnen, aber da ich vor ca. 10 Jahren mal richtig lange (damals vollends ignorierte) Rückenschmerzen nach einem üblen Verheber im Fitnesstudio hatte (mit Schluckbeschwerden über lange Zeit) und ich auch heute noch Probleme habe, mich z.B. beim Radfahren umzuschauen, denke ich einmal, dass die Knieprobleme da wenig mit zu tun haben - die begannen schließlich mit dem Sturz vor 13 Monaten einschließlich der zeitgleichen Geburt meiner Baker-Zyste und so weiter.

Zum BWS-MRT kam es, da ich einem der Neurologen berichtete, in den Wochen nach dem Sturz vereinzelt Wahrnehmungsstörungen meines Fußes gehabt zu haben - und ihn dies aufhorchen ließ. Ein anderer Neurologe tat das damit ab, dass das nach einer Prellung schon mal sein kann...was weiß ich also. Mit den Nerven am Ende bin ich aber trotzdem, auch wenn mir einer der Neurologen bestätigte, dass ich nicht wirklich psychologischer Hilfe benötige - sondern einfach das Knie wahnsinnig macht, während der Kopf noch recht normal ist. Meine Hausärztin hatte mich zuvor mit Diagnose "Depressionen & Behandlung" dorthin geschickt...

Was die Arbeit angeht, bin ich erst einmal weitere 3 Monate - dann bis zum 01.03 auf 50% krank geschrieben. Wie es dann weitergeht, weiß ich nicht - es würde der Amtsarzt anstehen, einschließlich der Optionen "Zwangspensionierung" (wohl unwahrscheinlich) und "verminderte Dienstfähigkeit". Mir wäre keine der Optionen richtig recht, aber es fehlt mir jeglicher Glaube, dass das Knie von alleine bis dahin signifikant besser wird.

Mittlerweile auch bei der Schmerzambulanz im Klinikum gelandet, wurde mir dort noch mal zu Akkupunktur und einem Besuch eines Orthopäden mit myofaszialer Sprechstunde geraten.

Ich mache beides noch einmal bereitwillig mit, aber Akkupunktur gab es auch ganz am Anfang im Januar 2020 schon mal (nutzlos, damals) und noch ein Orthopäde, bei dem ich 5 Minuten mehr brauche, als er für die gesamte Behandlung Zeit hat, um meine Beschwerden zu umreißen? Andererseits...man hofft ja immer...und diese Akkupunkturarzt wäre auch ganz erfolgeich, zwar etwas "voodoomäßig", aber eben gut. Was man alles mitmacht...und zum dem myofaszinal-gepolten Orthopäden sind es dieses Mal auch nur 120km, also Kurzstrecke.

...Pregabalin, als Psychopharmaka, hatte ich zu nehmen begonnnen...und da mir davon - vom reinen Nehmen - schon übel wurde (nicht als Nebenwirkung, sondern als innerliches Sträuben), habe ich das Ganze nach einer Woche wieder sein gelassen (2x 25 morgens und abends). Die Wahrscheinlichkeit, wirklich neuropathische Probleme zu haben, erschien mir ausgesprochen gering mit Tendenz zu 0 und ohne neuropathische Probleme würde dem Ganzen auch jegliche Indikation entzogen.

Was OPs angeht...ich bin einmal nach München und einmal nach Braunschweig gefahren - in beiden Fällen zu etwas bekannteren Vertretern ihrer Zunft.

In München gab es jedoch nur eine Ratz-Fatz-Untersuchung durch einen Gastarzt mit anschließender Kurzkonsultation mit dem eigentlichen Arzt und dann - ohne eine echte körperliche Untersuchung und nach nur 2-3 Fragen - den Ratschlag, eine OATS am Knie zu machen. Hier wurden meine OP-Aufnahmen auch gleich als Knorpelschaden Grad 3-4 eingestuft, auch wenn es das MRT so nicht hergab. Viel Zugfahrt für nix. Die ursprüngliche Operateurin hier daheim warnte mich auch ausdrücklich davor, mich blindlings in diese OP-Variante zu stürzen, da sie die Einschätzung des Schadens als vollends falsch erachtet und die vorgeschlagene Vorgehensweise als viel zu riskant bei meinen obskuren Problemen.

In Braunschweig nahm man sich ausgesprochen viel Zeit für eine Untersuchung (ca. 45 Minuten mit zweitem Arzt dazu), aber am Ende gab es nur ein Kopfschütteln.

Eine rheumatische Monarthritis wurde noch einmal in den Raum geworfen (aber alle Rheumamarker und Entzündungswerte im Blut unspektakulär), von einer OP erst einmal abgeraten, recht eindeutig, und das Ganze im anschließenden Arztbrief als "diffuse Situation" umschrieben.

Ich fühlte mich gut behandelt und ernst genommen - aber am Ende war es dann halt so, dass trotzdem keine Theorie im Raum stand, woran es jetzt hakt. Mir wurde noch Volon-A als Betäubungsmittel ins Knie gespritzt - einfach einmal, um zu sehen, was passiert, wenn man das Knie temporär betäubt.

Ganz wohl war mir dabei zwar auch nicht (nach allem, was man über toxische Wirkungen auf den Knorpel liest), aber irgendetwas musste ja mal passieren. Lange Rede und kurzer Sinn: Die Infiltration brachte nix und auch wenn das Knie betäubt war, war es danach in den Stunden der Betäubung gefühlt nicht anders oder besser.

Der Arzt wollte mich zwar noch zur Nachbesprechung der Spritze einmal angerufen haben, dies geschah dann aber nicht mehr. Da meinem Verständnis nach eine intraartikuläre Reizung für einige Stunden hätte platt sein müssen, ließ mich das auch wieder verdutzt zurück - und natürlich frustriert. Man könnte nun denken, dass es nicht die Gelenkschleimhaut bzw. eine ständige Reizung dieser ist, die mir die Probleme beschert, aber ob der Knorpelschaden als Ursache trotzdem noch denkbar wäre, ich weiß es nicht. Irgendetwas hält auch immer meine nervtötende Bakerzyste am Leben, was dann wieder klar gegen Ursachen außerhalb des Gelenks sprechen würde. Diffus, ratlos, ahnungs- und planlos.

Was mir im Geiste herumschwirrt...jeden Tag auf Besserung hoffen (okay, wird langweilig). Akkupunktur und myofasziale Sprechstunde im Januar ausprobieren (Erwartungshaltung moderat). Weiterhin brav morgens und abends meine Knieübungen (Ausfallschritte, Kniebeugen usw.), wobei muskuläre Defizite wirklich keine Rolle mehr spielen sollten und das "kaputte" Bein muskulär im Spiegel auch schon deutlich besser als das "gute" Bein ist.

Weiterhin brav ab und zu etwas 1-2h mit Pausen mit dem Rennrad fahren - wobei ich mittlerweile hinsichtlich der Durchschnittsgeschwindigkeit im 22-24er Bereich angekommen bin und mir auch echt schon manchmal die Tränen gekommen sind, da sich das rechte Knie bei vielen Umdrehungen ganz einfach ganz vage über der Wahrnehmungsschwelle zu erkennen gibt, dass das gerade nicht gut ist.

Gut für den Kopf ist es immer noch, da es mir zumindest für 1-2h das Gefühl gibt, das nicht alles vorbei ist, aber ob auch ich hier etwas am eigenen Ast säge, was weiß ich? Am nächsten Tag ist meistens die Reset-Taste gedrückt, ich komme erst wieder kaum die Treppe hinab, dann geht es aber, wenn ich gleich früh fahre, etwas mit dem Rad.

Direkt nach der Fahrt oder bei Pausen ist das Knie auch schlecht, erholt sich aber meistens wieder flott auf das normal-schlechte Niveau.

Das gleiche mit dem Tourenrad, wie eingangs geschrieben, geht nicht gut, da es schwerer zu treten ist und das das Knie so nicht mitmacht, ohne richtig aufzumucken und mich über Stunden zu strafen.

Im Februar habe ich mir noch einmal einen Termin beim Operateur in Braunschweig geben lassen...mit der Idee, vielleicht nach a) einer Resektion der Bakerzyste mit gleichzeitig b) Suche nach der intraartikulären Ursache (und ggf. Behebung) zu fragen. Das heißt wahrscheinlich "Knorpelschaden", aber wenn der echt nur Grad 2 ist, bietet sich da wohl nur wenig an...und es muss wieder die Frage gestellt werden, ob so ein Schaden denn für all diesen Murks zur Verantwortung gezogen werden kann.

Am Ende bin ich einfach nur noch frustriert und genervt und eigentlich auch nicht mehr sonderlich hoffnungsvoll. "Schwimmen" hatte ich vor der letzten Schließung auch noch einmal probiert - auch das ist für das Knie grausam (Brustbeinschlag, da seit 25-30 Jahren Loch im Trommelfell; alternativ Brustschwimmen mit Kraulbeinschlag, aber auch der Kraulbeinschlag bekommt dem Knie nicht gut bzw. richtig schlecht).
 
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