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Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Hallo allerseits,

ich wollte mich an dieser Stelle nur kurz zu einigen der neuen (und alten) "Fässer" melden, denn sonst gibt es gerade noch nichts Neues - das wird ggf. nach meinem Besuch in München anders sein, aber auch dafür wage ich nur eine defensive Prognose die so aussieht, dass...

...ich vor ziemlich genau einem Jahr dort war, damals OP-Aufnahmen der ersten Operation hatte, dazu jede Menge MRT-Serien ohne irgendeinen wahren "Wert" jenseits einer fein großen Bakerzyste, die ja, tausendfach gelesen und dutzendfach geschrieben, nur Symptom und nicht Problem ist. In München lief es damals grob so, dass a) der Schaden in den OP-Aufnahmen schon größer daherkam und de Einstufung der Operateurin als Grad 1-2 in Frage gestellt wurde und b) im MRT davon nix zu sehen war und c) daher eine OATS-Therapie angeboten wurde, um den Knorpeldefekt zu beheben.

Jetzt, ein Jahr später, habe ich neue OP-Aufnahmen, dieses mal eine Einstufung des Operateurs als Grad 3, genauso "langweilige" und nichtssagende MRTs, ziemlich genau die gleichen Probleme, sofern ich das selber sicher noch beurteilen kann, d) alles, was damals konservativ noch offen war, auch prinzipiell durchgejodelt und was soll daher e) anders dabei herauskommen, als dass man mir sagt, dass der im MRT nicht erkenntliche Knorpelschaden auf den OP-Aufnahmen schon derber daherkommt und man mir daher eine OATS anbieten könnte.

Um dieses vorhersehbare Skript durchzuspielen, fahre ich dann also 13h Zug und werde danach auch nicht wissen, ob meine Probleme, die ich partout nicht mit dem in Einklang kriege, was ich eigentlich von einem Knorpelschaden erwarten würde, so in den Griff kriegen könnte.

@Recordfahrer: Wo keine gesicherte Diagnose, da sind neue Fässer auch nicht fehl am Platz.

Allerdings: Das Pica-Syndrom und insbesondere die Mediopatellaris waren genau die erste Diagnose, die mein erster Physio vor der ersten OP auch vermutet hat...wenngleich ich ihn verbal auch in die Richtung gelenkt hatte, da ich es selber auch vermutete.

Allerdings Teil 2: 2007 hatte ich bereits eine Arthroskopie am gleichen Knie zur Entfernung einer Plica Suprapatellaris (Ein voller Erfolg; konnte zuvor kaum mehr Radfahren, musste einen Radurlaub in den Alpen frustriert abbrechen, schonte mich fast ein Jahr herum, entdeckte meine Liebe zum Schwimmen, scheiterte bei jedem Versuch, wieder auf dem Rad klar zu kommen und war nach wenigen Wochen absolut beschwerdefrei, so dass ich im Sommer danach die Radtour in den Alpen genau am Ort des Abbruchs fortsetzte).

Auch 2007 war eine Plica Mediopatellaris vermutet worden, war es dann aber nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man, wenn man einmal ein Plica-Problem hatte, so etwas noch einmal bekommt (eine zumindest noch auffällig angelegte Plica Mediopatellaris wäre damals auch aufgefallen), ist nach Aussage der Ärzte sehr gering.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Plica unter diesen Vorzeichen bei zwei OPs übersieht, wobei bei der ersten OP dies auch noch der explizite Verdacht war, ist überaus gering - da habe ich auch noch die Worte der Operateurin im Kopf "da war nix".

Gleichwohl...einer meiner aktuellen Ärzte sagte mir, dass all meine Symptome eigentlich genau wie ein Plica-Syndrom klingen und er das vermuten würde, wenn es nicht vorher schon quasi durch die 2 OPs sicher ausgeschlossen gewesen wäre.

Zumindest ein MRT-Bericht erwähnt eine "etwas vedickte Plica M. ohne Einklemmung" - so ein bisschen ist das also zumindest konfus. Würde in einer dritten (oh Gott) OP dann plötzlich eine Plica auftauchen und man diese entfernen und dann alles gut werden, wäre dies natürlich der einfachste Weg - aber wahnsinnig wahrscheinlich ist das Ganze nicht.

@Bergziege79: Ja, diese Bakerzyten...rangegangen ist da noch keiner, da man dies wohl augenscheinlich einfach nicht gerne macht - die Zysten gelten in der Regel nur als Symptom eines anderen Problems und scheinen die Angewohnheit zu haben, gerne einmal zurückzukommen, wenn eben jenes Problem noch da ist.

Als Beweis dafür könnten auch meine 5 bisherigen Rupturen herhalten - da war die Zyste jeweils kurzfristig deutlich kleiner, aber am Ende war die Zyste immer wieder da.

Unlogisch ist, dass ich weder im Ultraschall noch im MRT jemals einen ordentlichen Erguss habe, dafür aber immer die Zyste, die ja meistens Ausstülpung eines drückenden Ergusses ist. Die banale Erklärung von Operateur 2 war, dass die überschüssige Flüssigkeit halt immer gleich in die Zyste gehauen wird und daher im Gelenk kein Erguss ist. Ein anderer Arzt vermutete einmal eine marginale Instabilität im Gelenk als Ursache, aber auf die Idee ist sonst auch niemand gekommen und auch wenn es sein mag ,dass das Knie beim Schubladentest etwas mehr Spiel als mein anderes Knie hat, hat dies bislang noch niemanden wirklich dazu verleitet, hier eine mögliche Ursache für solch eine prominente Zyste zu sehen.

Ob das mit dem sofortige Abfluss in die Zyste sein kann oder nicht...was weiß ich.

Auf jeden Fall ist die Zyste groß, stört, aber bei weitem nicht so wie mein mediales Druckgefühl und wäre dann ein Problem, wenn ich mein mediales Problem nicht mehr hätte. Gleichzeitig schwant mir, dass es dann auch die Zyste nicht mehr gäbe, es sei denn, ich wäre ein absoluter Ausnahmemensch, bei dem jede normale Logik aussetzt (so wie man überall liest...Problem weg...Zyste irgendwann weg).

Das - mein eigentliches Problem - aber wiederum fühlt sich halt nie wie im Gelenk an....das dreht sich alles im Kreis und Kreis und Kreis und Kreis. Da halte ich es wie die Erde, die auch außer Drehen nix besseres zu tun hat.

Operateur 2 in Braunschweig sagte, dass er die Zyste niemals operieren würde, der ehemalige Teamarzt von Werder Bremen und jetzt Leiter einer Rehaklinik hier in der Region sagte mir, dass ich "bitte, bitte bitte die Zyste niemals operieren lassen sollte...die Ergebnisse sähe er oft und es wäre schrecklich".

Viele Ärzte betonen immer wieder die Gefahr von Nervenschädigungen durch den großen Schnitt hinten am Knie, die enormen Rückfallraten und so weiter...kein einziger Arzt hat mir bislang gesagt, dass er es auch nur erwägen würde, daran irgendetwas zu machen. Nicht einmal punktieren will irgendjemand - Infektionsrisiko ohne Gewinn. Es scheint so, als würde ich diese Zyste auf Lebenszeit behalten, sofern niemand jemals mein Hauptproblem in den Griff bekommt. Und all die Rupturen mit neuen Zysten bestätigen mich darin, dass ich auch nicht nach einer OP jagen sollte. Nur vor etwa einem Jahr in München meinte der Arzt, dass er "da auch reingehen könnte" (bei einer Arthroskopie). Darauf angesprochen, meinte Operateur 2, dass die Zyste viel zu oberflächlich liegen würde, um dies zu ermöglichen und man, wenn überhaupt, nur offen operieren könnte. Mein typischer Satz: Was weiß ich.

@mizi85: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir sehr vergleichbare Probleme haben - ich habe nur das zweifelhafte Privileg, dass mir bislang die psychosomatische Einstufung erspart bliebt, da hilft mir meine Bakerzyste.

Dazu ein Zitat eines Arztes: "Ich würde sagen, dass Sie was mit dem Kopf hätten, wenn Sie die Bakerzyte nicht hätten".

Allerdings...all der Mist ohne die BAkerzyste wäre wahrscheinlich noch besser als all der Mist mit der BAkerzyste.

Dieses "immer bemühen, locker zu stehen" (und auch das Knie locker zu lassen) kenne ich auch nur zu gut...es kommt mir auch so vor, als wäre das Knie zumindest besser, wenn es mir gelingt, lockerer zu bleiben...aber gleichzeitig ist der Gang auch oft durch das Ziehen / Drücken / den Druck / die Zyste so vermurkst, dass das nicht immer ganz einfach ist, vorsichtig geschrieben.

Die absolute Verwirrung ob all der Therapieansätze habe ich langsam nicht mehr...ich wüsste gar nicht, was ich noch ausprobieren sollte, also ist da jenseits von OP3 oder "einfach akzeptieren" nicht mehr viel an Verwirrung über. Eigentlich müssten dir doch auch langsam die Ideen und Möglichkeiten ausgehen, wenngleich man sicherlich immer noch obskuren Unfug findet, wenn man ganz lange sucht. Ach ja...die Blutegel habe ich immer noch nicht im Sammelalbum.

Lehrer & Stehen: Prinzipiell kann ich gut verstehen, weshalb mir jeder sagt ,dass ich doch im Sitzen ganz okay arbeiten können müsste. Realistisch ist da auch nichts Intelligentes zu erwidern, aber der Druck im Knie macht mich einfach durchgehend so fertig, reizt mich so, macht mich so frustriert...aggressiv....und gleichzeitig kann man auch vor einer normal unruhigen Klasse nicht die ganze Zeit sitzen, da man von Reihe 2 nicht mal mehr die Köpfe sieht. Es fällt auch schwer, sich ernsthaft auf das Simple Past zu konzentrieren, wenn man gerade vor Kniedruckschmerz vor die Hunde geht, da man in den letzten 26 Minuten 4x ohne Rhythmus aufstehen, herumgehen und sich setzten musste. Wenn ich mich mental darauf einstelle, jetzt mla 30 Minuten am Stück im gleichen Tempo vorsichtig geradeaus zu gehen, geht das durchaus ganz okay (bis ich dann anhalte, mich hinsetze und das Knie losballert), aber gerade dieses Gehen und Stehen ohne Rhythmus im Alltag ist besonders übel.

Irgendwie steht man doch andauernd auf, geht rum, steht hier und steht da und auch wenn ich sitze, hocke ich oft nur da und drücke irgendwie an meinem Knie herum, um das ganze irgendwie auszuhalten.

Kurzum...bin psychisch kaum mehr in der Lage, mich stundenlang am Riemen zu reißen, aber irgendwie muss das halt gehen, wenn es gehen muss. Bislang bin ich in den zwei Jahren auch noch nicht an etwas gescheitert ,was ich absolut machen musste....aber wie es mir dabei ging, ist ein anderes Thema. Das ich auf dem Weg zur Arbeit auch schon heulend anhalten musste, ist jetzt auch nicht so gut.

"Schleife des Elends"...kennt man halt zu gut, aber es ist halt auch schwer, sich davon zu lösen, wenn jegliche Art von nicht sitzender Ablenkung einen gleich wieder hineinkatapultiert und man beim Bäcker den drei Leuten vor einem, die einen dazu nötigen, noch ein paar Minuten herumzustehen, am liebsten einen Tritt zu geben, damit man endlich aus der Situation kommt.

"Kann meinen Schmerz nicht gut in Worte packen"...das sind genau meine Worte. Ich rede auch häufiger von einem Gefühl und nicht direkt von Schmerzen, es fehlt ein wirklich dingfest zu machender Schmerzpunkt und so weiter. Auch hier sitzend und tippend weiß ich ganz genau, wo mein Knie gerade (auch in Ruhe) "drückt", aber wenn ich dann daran herumdrücke, drücke ich nur auf diesem "Gefühl" herum, finde aber keinen Punkt, der es wirklich ist - eben nur ein Areal ohne "Höhepunkte".

Wenn dass das ist ,was du Ärzten auch nicht erklären kannst, kann ich das Problem gut verstehen. Beim Arzt denkt man sich dann oft "Ach, vergessen sie es einfach", weil man selber nicht mehr weiß, wie man es beschreiben soll - und auch versteht, dass es bei den ganz guten MRTs keiner wirklich ernst nehmen oder verstehen kann. Ich will den Ärzten da gar keinen Vorwurf machen - es guckt ja kein Knochen aus dem Gewebe. Und zu einem Knorpeldefekt passt das für mich halt nicht...aber "obskure, flächige Druckschmerzgefühle ohne klaren Ursprung" findet man auch selten als mögliche Ursachen für 10cm große Bakerzyten. Das macht irre.

Tja, das Schlimmste, was passieren kann? Einfach gar nichts...es geht halt einfach immer so weiter und die zweite Hälfte des Lebens wird sehr sehr passiv und frustrierend. Ein Leben auf dem gefühlten Abstellgleis. Durch den Arbeitstag quälen, semi-motiviert im Fitnessstudio ein paar sinnfreie Armübungen oder Oberköperübungen machen, etwas Radfahren, nie wieder richtig gehen und stehen können, sehr beschränkte Familien- oder soziale Aktivitäten und ständig Kniedruckschmerzen. Plus Gewichtszunahme. Das klingt alles nicht so berauschend.
 

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Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Ich habe auch schlichtweg Unglaubliches mit Ärzten erlebt... Und habe nun (teilw. Folge-) Probleme an fast allen Gelenken.
Und das ist ein Problem - da Ärzte sich allenfalls mit einem Gelenk beschäftigen wollen.

Dein Beitrag hilft mir, da ich sehe, dass ich nicht die einzige bin.

Lehrer sollen ja die unangenehmsten Patienten sein. Wahrscheinlich auch Ärzte. Dann folgen vllt. wir Juristen.

Ich habe im Rahmen meiner heftigen Krankengeschichte schon mit 25 (jetzt 53) bemerken müssen, dass man mehrere Ärzte konsultieren muss...
Zuletzt war ich wegen der linken Hüfte unterwegs: 6 Ärzte: 2 keine OP: LWS, 1 zu alt, nix mehr zu machen (der war sauer, weil die OP rechts bei ihm keine Besserung brachte. Ich fragte ihn im Rahmen der Vorstellung zur li. Hüfte, warum die operierte auf der Beckenübersicht denn noch genauso aussähe, wie vor der OP.) Der hat mich also einfach nur abgewimmelt. 1 Arzt: OP-bereit: Aber nur mit neuem Arthro-MRT in Krankenhaus vor Ort (ich bekam wegen extrem schmerzhafter Injektion des Kontrastmittels leider Bedenken. Im Nachhinein wäre es vllt der beste Operateur gewesen. Er macht Hüft-ASKs sogar mit örtlicher Betäubung.
Nächster Arzt: Weit weg: Durfte ihm Unterlagen (2 Arthro-MRTs, beide aktuell) schicken: OP ja - Contre-Coup Schaden, Mini-Open OP. Letzter Arzt: Schaut sich die MRTs nicht mal an. Liest scheinbar die Zusammenfassung eines oder beider MRTs: Sie haben kein Impingement, Sie haben nix - und auch keinen Contre-Coup Schaden.... Ich entschied mich für die Mini-Open.
Zeitweise hatte ich eine App installiert und mir MRTs selbst angeschaut. Auf YT gibt es zudem lehrreiche Videos... Aber mit dem Macbook klappte das nicht so ohne weiteres. Den angeblichen Contre-C. Schaden habe ich nicht gesucht. Die OP war letzten Juni - und ich frage mich immer noch, ob ich einfach nur zu Trainingszwecken und aus finanz. Gründen operiert wurde. So nett wie der Arzt vor der OP war - er war danach verschwunden... Ich wusste nicht, ob mikrofrakturiert worden war oder nicht und hatte nicht gefragt... Ein Stationsarzt, der bei der OP nicht dabei war, fragte nur kurz: Hat man Ihnen alles gesagt?
Bei Belegärzten ist immerhin nur der operierende Arzt zuständig - ein Vorteil...

Nun ja, ich habe grenzwertige X-Beine und auch dadurch wohl vorzeitig Probleme an Hüften und Knien.
Dem widme ich mich jetzt und komme nicht weiter. Die Grenzwertigkeit ist wohl das Problem. Wäre die Fehlstellung krasser, hätte ich ja nun wohl auch schon 4 Gelenke mit Arthrose im Endstadium...

Gestern fand ich eine Webseite mit einem Mann mit vllt noch grenzwertigeren X-Beinen. Das zeige ich dem nächsten Arzt. Die sollen mir erklären, warum sie mir auch noch (laterale) Gonarthrose zumuten wollen. (Ich habe schon Kniescheibenprobleme (Lateralisierung?) und: Tibiofibulargelenksarthrose (Zeichen für zu viel Druck auf Außenseite des Beins?) Hüftprobleme (Schmaler Gelenkspalt außen)
Die Fehlstellung ist sehr gut sichtbar.
Ich muss aktiv werden, denn mit 60 wird sowieso niemand mehr was für mich tun.

Hier die Webseite: https://www.hss.edu/limb-lengthening-79-knock-knee-osteotomy-plate-insertion.
Aber das Ganze nimmt mich mit! Ohne Internet-Einträge wie Deinen, wäre es noch schlimmer: Denn man denkt, man sei der/die Einzige.
Dank Internet kommen sicherlich mehr Leute dahinter, dass man manchmal mehr als einen Arzt aufsuchen muss...

..........................

Du beschreibst offen, wie schlecht es Dir geht. Ich kann es verstehen... Es kümmert auch niemanden wirklich - also muss man sich um sich selbst kümmern.

Aber Du bist schon viel weiter gekommen. Jetzt also ein höhergradiger Schaden und die Option auf eine Knorpelbehandlung.
Bist Du sicher, dass OATS und nicht die autologe Knorpelzelltransplantation das richtige ist? Es könnte sein, dass die Ärzte, die Dir OATS anbieten dieses andere Verfahren nicht anbieten. Es ist das neuere Verfahren, auch arthroskopisch durchführbar. Das werden noch nicht so viele anbieten.
Ich hatte vor einigen Jahren mal intensiver zum Thema recherchiert...
Ob man das Verfahren noch nach einem gescheiterten OATS anwenden könnte?

Zur Bakerzyste habe ich dann noch weiter recherchiert. Sie können Nerven, Gefäße abklemmen. Die Farbe des Beins sollte man im Auge behalten. Aber kurz vor einer Knorpeltransplantation würde ich da auch nichts dran machen lassen. Denn bei Erfolg könnte sie wirklich zurückgehen. Aber einer Punktion könnte ich wohl nicht widerstehen, lol.

Wie dem auch sei...
Ich habe schon sehr lange mit Schmerzen zutun und bin da auch etwas im Bilde.
Es gibt Schmerzambulanzen. Die verschreiben großzügig - ganze Cocktails, Polymedikation...
Ich habe es abgelehnt. Es ist alles zu giftig und führt langfristig zu erheblichen Schäden.

Ich helfe mir mit Opioiden. Die beiden schwächsten sind Tilidin und Tramadol. Man sollte sie nur in retardierter Form einnehmen. Je nach Genetik wirken sie individuell verschieden. Ich nehme Tramadol. Man kann sich Kapseln verschreiben lassen, diese öffnen... Es sind Kügelchen. Und dosieren. Hier geht die Retardierung nicht verloren. Beim Zerteilen von Tabletten schon...

Tramadol hat bei mir eine positive Wirkung auf die Psyche. Als ich es zum ersten Mal nahm, war ich mehr als erstaunt! Tilidin hat diese Wirkung bei mir nicht. Es ist sehr individuell...

Mich aktiviert Tramadol. Es gibt 12h und 24h Varianten. Ich nehme die 12h Variante, da ich sonst nicht schlafen kann.
Bei 2 x 150/200 verlor ich irreversibel die Haare. Hörte glücklicherweise früh genug auf und habe jetzt leider nur noch normal dichte Haare, lol. Diese NW ist aber selten.
Ich hatte auch ein Mal einen kalten Entzug, weil ich es nach längerer tägl. Einnahme abrupt abgesetzt hatte.
Läßt die Wirkung nach, sinkt die Stimmung. Das muss man wissen, sich darauf einstellen. Vllt tiefer als ohne das Medikament.
Ich nehme T. nun schon einige Jahre, spiele mit der Dosis. Meine Nierenwerte sind super. Ich bin froh, ein Medikament zu haben, dass mich innerhalb von 2-5h für 6-10h in eine positive Stimmung versetzt.
Ich mache Pausen. Danach ist die Wirkung wieder stärker.
Es ist so, als wenn nach endlosen trüben, dunklen regnerischen Tagen endlich die Sonne scheint...

Ich muss - anders bei Antidepressiva - nicht mit Osteoporose, Herzinfarkt, Glaukom, Demenz etc rechnen. Und auch nicht wie bei AD 4-8 Wochen auf eine Wirkung warten.

Es sind keine Entzündungshemmer... Aber sie unterbrechen die Entzündung nur und beseitigen nicht die Ursache.
Die nehme ich nur sehr selten und nur 1-2 Tage. Recherchiert man: Manche haben schon nach wenigen Tagen ernste Nierenprobleme. Es ist langfristig keine gute Lösung.

Viel Glück & Erfolg! Ich hoffe, Du berichtest weiter!
 
@MtCenis und natürlich auch @Susa7...

...sowie natürlich alle anderen: Mit Blick auf die Uhr werde ich es heuer mal etwas kürzer halten, möchte aber die Chronologie der Ereignisse weiterhin hier festhalten, daher eine Kurzzusammenfassung meines Trips nach München:

Neben banalen Weisheiten wie "13h an einem Tag im Zug mit Maske rockt nicht" (sowie dann noch U-Bahn und Krankenhaus in München; die Kopfschmerzen am Abend bis hin zur üblen Übelkeit haben zumindest temporär das Knie mal eindeutig auf Platz 2 verwiesen) kam bei dem Arztbesuch - erwartungsgemäß - erneut ein Ratschlag zur OATS-Therapie heraus - quasi genauso wie vor einem Jahr.

Wie ich ja bereits schrieb, wäre es auch reichlich naiv gewesen, etwas anderes zu erwarten, da der Arzt sich ja (insbesondere nach anderen Behandlungen anderer Ärzte ohne ausschlaggebenden Erfolg in der Zwischenzeit) sonst selber widersprechen müsste. Quasi "Okay, vor einem Jahr sagte ich Ihnen, dass es der Knorpelschaden sein kann...jetzt haben Sie ein Jahr alles Mögliche probiert und sich auch operieren lassen, ohne dass etwas am Knorpel gemacht wurde...die Probleme sind immer noch da....mmmmh...wird wohl doch nicht der Knorpel sein".

Eine OATS wäre deshalb wahrscheinlich die bessere oder gute Wahl, da der Knorpelschaden in Gänze wahrlich nicht groß daherkommt und man es daher mit einem Zylinder schaffen müsste - somit ist hier die Kategorie "kleiner Defekt in Belastungszone" erfüllt.

Was er aber auch sagte:

Meine Hauptschmerzen scheinen ja irgendwie (nebulös, diffus, was-auch-immer) aus der Hoffa / Retinaculumregion zu strahlen, gleichwohl ohne, dass es einen auf manuellen Druck hin eindeutig zu identifizierenden Schmerzpunkt gibt, was alles zumindest für mich sowohl mysteriöser als auch frustrierender macht.

Hierzu kam dann die Aussage, dass man bei der OP den Hoffa, der auch im MRT nicht normal aussähe, entfernen könnte (bzw. er dies machen würde) - dies würde schließlich bei vielen Prothesen auch gemacht und viele Patienten mit Prothesen sowie Hoffa hätten gerade in der Region chronische Schmerzen.

An diesem Teil des Vorschlags zur OP hadere ich im Geiste ordentlich, denn auch wenn ich glaube, dass es gut der Hoffa sein könnte, der für einen Großteil meiner Probleme verantwortlich ist, findet man online nur sehr wenig zur Resektion jenseits von Endoprothesen. Da scheint es aber relativ egal zu sein.

Der Arzt sagte natürlich auch, dass der Hoffa schon seinen Sinn und Zweck hätte, aber als wirklich dramatisches Risiko stellte er die Resektion bzw. angedachte Resektion auch nicht dar.

Eindeutig kam jedoch der Hinweis, dass der Knorpelschaden zu 90-95% zu beheben wäre, der Hauptschmerz im Hoffa jedoch auch nach einer Resektion noch genauso bestehen bleiben kann und es dafür ganz einfach keine Garantien gibt. Es kann also gut sein, dass mein Hauptschmerz schlichtweg nicht behandelbar ist. Eine OP würde dann, dies sind meine und nicht seine Worte, radiologisch den Knorpelschaden schöner machen, aber am Ende nix bringen. Vielleicht...auch meine These...würde zumindest perspektivisch Schlimmeres verhindert, da ein Knorpeldefekt in der Hauptbelastungszone ja von der Tendenz her auch nicht besser wird und auch seinen eigenen Rattenschwanz haben kann.

Die Bakerzyste könnte man zudem über einen "kleinen Schnitt" offen entfernen. Auch hier schwant mir, dass das Ganze verbal etwas verniedlicht wurde - die Zyste misst locker 10cm und "klein" dürfte der Schnitt dabei keinesfalls ausfallen, da man es sonst mit der Resektion vergessen kann. Natürlich weiß ich auch,, was er auch sagte ,dass die Zysten nach Behebung der Grundursache auch von alleine verschwinden können, aber dem Braten möchte ich bei dieser enormen Zystengröße ganz einfach nicht vertrauen - das Risiko einer offenen Zystenresektion würde ich somit Stand heute auf mich nehmen. Dauert hier die Wundheilung etwas länger, ist es aber, auch meine Gedanken, auch egal, da eine OATS einen sowieso festnagelt.

Somit in Kürze: Hoffa ggf. gänzlich entfernen, Zyste offen entfernen, OATS am Knorpel. Ausfallzeit ewig.

Wirkliche Hoffnung? Theoretisch führen Knorpelschäden sowohl zu Bakerzyten als auch Hoffaproblemen, kann also theoretisch sein, dass mein recht kleiner, keinesfalls viertgradiger Knorpelschaden indirekt all den anderen Kram verursacht und ich dadurch die Probleme habe.

Klingt etwas weit hergeholt, vor allem, da so gut wie jeder Arzt überzeugt sagt, dass solch ein kleiner Knorpelschaden keine großen Probleme machen kann (insbesondere auch beide Operateure, die bislang dran waren), aber außer diesem Schaden gibt es ja schlichtweg nichts zu finden. Eine Teilresektion des Hoffa fand auch bereits in OP2 statt. Nur fürs Protokoll. Vor OP2 meinte der Arzt jedoch auch, dass der Hoffa bereits so aussähe, als "wäre da schon mal jemand dran gewesen". Man kann etwas auch im Laufe der Zeit vollends kaputt operieren, mein Gedanke.

Ich warte nun meinen Besuch bei einem weiteren Knorpelspezialisten in Hamburg in dieser Woche ab. Dann habe ich 2 Optionen auf dem Tisch. Rein fachlich vertraue ich dem Arzt in München. Gleichzeitig ist mir bei dem Gedanken an so eine OP und die Zeit danach nicht vollends wohl - und die Tatsache, dass man online so gut wie nix zu Hoffaresektionen findet, schickt das Ganze auch ein wenig in den Bereich von letzter Strohhalm.

Die Alternative- jetzt noch mal 40 Jahre so weiter und das war es dann - ist aber irgendwie auch nicht berauschend.
 
Salü Arndt
Zum Thema Hoffaresektion: in den USA wurde das viel gemacht, Google mal fat pad resection oder fat pad surgery. Meine Physio sagte mir damals auch (der Hoffa sah bei mir im MRT sehr auffällig aus), dass man den auch gern mal ganz rausnimmt ohne dass das Probleme macht. Die Zyste würde ich sicher auch rausmachen lassen.

Schlussendlich ist’s ja auch ne Frage von Alternativen und Optionen.
Ich persönlich würde mich mit Knorpel OPs sehr schwer tun wegen der langen Sportpause und dem daraus folgenden krassen Abbau, der dann wieder Folgeprobleme triggern kann. Bei Dir geht das aber iwie schon viel zu lang, insofern ist eher die Frage, ob es noch schlimmer dadurch werden könnte…

Ich wünsch Dir eine gute Entscheidung.
 
Bei wem warst Du jetzt in München (ggf. PN)?
Die Ausfallzeit bei OATS ist kürzer als ACT oder Microperforation, weil es letztlich eine knöcherne Heilung ist. Zu den Erfolgschancen der OATS kenne ich mich nicht aus. "Auf Verdacht" würde ich das nicht unbedingt machen, es sei denn es gibt triftige Gründe.
Ein lokaler Knorpeldefekt, bei dem nicht das ganze Gelenk entzündet ist (wie bei der Altersarthrose) macht sich ja eigentlich durch einen stechenden Belastungsschmerz bei der "dazugehörigen" Belastung bemerkbar, als Retopatellar/Trochlear beim Beinstrecker, Kondülen in der Beinpresse, jeweils im Beugungsgrad der der Defektzone entspricht.

Um die Zyste raus zu nehmen wird man ja vermutlich nicht die ganze Länge aufschneiden. Ich vermute mal, man wird einen kleinen Schnitt machen, perforieren/punktieren und dann den Rest raus nehmen.

Bei Hoffa kenne ich als Problem eigentlich nur die Vernarbung in Folge von Operationen. Das Knie reagiert gerne mal mit Wucherungen von Narbengewebe auf irgendwelche Eingriffe, besonders halt beim Hoffaschen Fettkörper. Aber das müsste man radiologisch, oder ggf, per Ultraschall, erkennen. Retinacolum (medial?) und Hoffa liegen aber schon weit auseinander. Kannst Du differenzieren wo es nun her kommt? Und was ist genau der Auslöser?

Ich persönlich würde mich mit Knorpel OPs sehr schwer tun wegen der langen Sportpause und dem daraus folgenden krassen Abbau, der dann wieder Folgeprobleme triggern kann.
Ja, nach einer ACT startest Du kraftmäßig von nahe Null, und der anschließende Aufbau ist ein mehrjähriges Projekt, mit locker 5 Stunden oder mehr pro Woche. Aber so eine Knorpel-OP machst Du auch nicht zum Spaß, sondern damit Du wieder Sport treiben kannst. Das machst Du wenn die Alternative Sportabstinenz, Endoprothese oder eine eindeutige Prognose eines sich ausweitenden Schadens ist. Aber natürlich muss man das rechtzeitig machen. Wenn der Schaden zu groß ist oder die Gegenfläche beschädigt ist, oder das biologische alter des Gelenks zu hoch ist, dann ist es zu spät. Daher sollte man bei einer klaren Indikation auch nicht zögern. Am Ende hat man wegen Sportabstinenz oder Schonhaltung nur unnötig abgebaut, den Schaden vergrößert und die Regeneration läuft wegen ein paar Jahren mehr deutlich langsamer. Wenn es gut läuft hast Du wieder ein voll belastbares Gelenk.
 
Zum Thema Hoffa haste hier n Experten.

Also die Studienlage zu kompletter Entfernung oder Teilentfernung kommt ungefähr zu ähnlichen Ergebnissen.

Die Komplikationsquote ist generell bei Hoffa für eine eigentlich im ersten Augenschein erstmal absolut easy und macht man so nebenbeiklingende-Maßnahme eher hoch, Heilung oft langwieriger.
Man muss sich im klaren sein, das ist keine Sache wie mal nen Meniskus nähen, Glätten oder dergleichen auch wenn dies eigentlich ja deutlich "komplizierter" klingt im ersten Moment.

Hohes Vernarbungsrisiko, sehr viele Nerven in dem Bereich.

Wenn der Arzt da am Knie jetzt groß und viel dran rumschneiden will dann klingt das auch einfach etwas nach einer Verzweiflungsaktion (was es ja so oder so bei OP Nr3 auch ist, denke das ist einfach klar) nach dem Motto oder einfach auch der Hoffnung, dass die Problemstelle die das ganze Übel verursacht oder erst so unerträglich macht am Ende dann wohl hoffentlich dabei war.


Das weißt viele Parallelen zu meiner OP im Januar auf wo an Hoffa, Plicas und Meniskus rumgesägt wurde und das Knie erst so richtig hat explodieren lassen. Seit dem geht ja gar nix mehr.

Das sollte natürlich trotzdem nicht davon ablenken:
Die Erfolgsquote nach etwa 18 Monaten liegt bei 75-80% WENN das Problem denn initial vom Hoffa kam.
Was eigentlich durchaus gut ist, das ist einfach so.
Es ist aber halt einfach auch eine verdammt schwere Entscheidung.

Gerade wenn viele Sachen gemacht werden von denen manche vielleicht gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre erhöht das ja auch wieder das Wechselwirkungsrisiko.....
Die Gefahr ein Problem durch die Folge eines nicht vorhandenen anderen Problems was aber dennoch operiert wurde zu ersetzen ist halt ein Faktor... der wenn so viel gemacht wird auch nicht mehr komplett wegzureden ist.


Von der Komplettentfernung wie man sie vor 20, 30, 40 Jahren gerne gemacht hat ist man eigentlich weggegangen (außer bei Endprothesen) weil eine Entfernung vom Hoffa wohl die Durchblutung und Versorgung der Patellasehne herabsetzen KANN.
Aber die Studienlage und auffindbaren Informationen in dem Bereich sind nicht sonderlich ausführlich und man muss vor allem in englischen und asiatischen Foren suchen um da überhaupt mal was zu finden.

Langzeitstudien die mal mehr als 12-36 Monate betrachten gibt es quasi gar keine wodurch sich auch nicht sagen lässt ob und welche Langzeitwirkungen eine Komplettentfernung haben könnte.
Und das ist natürlich auch etwas unglücklich für so ne "wir machen das mal mit weil vielleicht-OP"


Aber ja, rein von der Logik; wo kein Hoffa, da kein gequetschstes oder gereiztes Gewebe mehr was Stress machen kann. Das ist wohl so.

Wenn du mich fragst vom ganzen Thread und von allem was du erzählst und schreibst kommen deine Probleme aber meiner persönlichen Meinung nicht initial vom Hoffa sondern das ist wenn überhaupt ein Nebenschauplatz. Auch verursacht das ja keine Gelenkergüsse bzw solche Bakerzysten (blutige Gelenkergüsse schon eher bei Impingement).

Wenn dort aber was Narbengewebe, Impingement etc IRGENDWAS wäre (stechende Schmerzung bei Vollstreckung, stechende Schmerzen bei Beugung) würde der Chirurg das natürlich sehen.

Und kann natürlich bei der OP dann sofort entsprechend handeln.
Da würde ich vorher auf jeden Fall nochmal das Gespräch suchen und absprechen in welchem Fall da dann wirklich was gemacht wird.


Der Ansatz da alles mögliche wegzuschneiden ist verständlich und ich würde da in deiner Situation auch drüber nachdenken und es wahrscheinlich auch tun einfach in der Hoffnung, dass die Schmerzquelle dann dabei war. Die Zeit treibt einen automatisch an den Punkt, die Frage ist vermutlich nur wann man es dann zulässt.


Aber weil ich gerade was in der ähnlichen Richtung hinter mir habe und das alles mein Knie rudimentär verschlechtert hat zucke ich bei sowas natürlich immer zusammen, ich wünsche mir jeden einzelnen Tag und 24/7 ich hätte mich im Januar nicht operieren lassen.

Vielleicht ist die nächste OP die Lösung, vielleicht auch nicht.
Blöd, dass man es vorher einfach nicht weiß. Wie Würfel werfen oder Los ziehen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo allerseits,

"manchmal muss man einen längeren Weg zusammen gehen...", sprach gerade "mein" Knorpelspezialist in Hamburg, bei dem ich jetzt mit einigem Zeitverzug war...vor 2 Wochen war mir in letzter Sekunde der Termin am Folgetag (ziemlich spät am Nachmittag und ca. 20 Minuten nach dem Buchen der nicht stornierbaren Zugfahrt...whatever...) abgesagt worden, da der Arzt auf einem Kongress in Innsbruck sei. Okay, hätte man vielleicht auch eher wissen können...

In der Zwischenzeit habe ich mich gedanklich bereits versucht, etwas Vorbereitung auf die Wochen oder gar Monate in absoluter Ruhe nach einer OATS vorzubereiten...die Aussicht auf mindestens 6 Wochen überwiegend auf dem Sofa mit einer Motorschiene sind wahrlich bescheiden - viele Erfahrungsberichte online lesen sich auch wie Horrorgeschichten, die mich bis ins Jahr 2022 tragen könnten. Bzw. die Krücken...

In Hamburg hatte ich dann ja auf etwas Beistand für die Entscheidung gehofft - also ebenfalls einen Vorschlag zu OATS / ggf. Bakerzystenentfernung und Hoffa"arbeiten" - was mich dann unterstütz hätte, nach München zu gehen, aber es dürfte ein recht normales Schema sein: Rennt man ohne klare Diagnose zu zig Ärzten / Experten, öffnet man immer wieder neuen Ideen Tür und Tor.

Will heißen:

Von der Münchner OP-Idee hielt er nix.

"Kann man machen, wird ihnen aber wahrscheinlich nicht helfen", war die Kurzfassung, wobei ich die Idee natürlich erst am Ende des Arztgespräches vor dem gefühlten "Rauswurf" auf den Tisch brachte. Was davor geschah...MRT-Bilder scrollen, Gangbild, auf einem Bein stehen & die in den Raum gestellte Verdachtsdiagnose, dass es auch die Kniescheibe sein könnte, die zu lose geführt wird.

Ich habe bestimmt irgendwo hier auch schon einmal geschrieben, dass a) meine beiden Kniescheiben eher locker sind und b) dies insbesondere an dem kaputten Knie so ist, aber es schlichtweg unmöglich ist zu sagen, ob dies immer schon so war, durch die OATS 2003 kam (der Narbenschnitt, dezent erkennbar, lässt viele ein lateral release vermuten), Folge des Unfalls ist und so weiter.

Zumindest zeigte mir der Arzt passend zu der in der Tat recht losen Kniescheibe noch auf dem MRT, dass die Kniescheibe definitiv nicht so gerade steht, wie sie stehen sollte. Ob dies ursächlich sei, wisse man natürlich nicht, aber es wäre operativ behandelbar. Könnte ja sein, dass der mediale Halteapparat der Kniescheibe bei dem Stutz etwas abbekommen hat, eingerissen ist und nicht richtig verheilte.

Es sei zumindest anzumerken, dass der erste MRT-Bericht auch eine "Signalalteration am medialen Retinaculum" erwähnte. Somit....theoretisch vorstellbar...aber verursach das theoretisch ne Bakerzyte? Das "könnte tausend Ursachen haben", so der Arzt, was theoretisch auch sicherlich stimmt.

Unterhaltsam dann aber...ich habe ja immer meinen Laptop mit beim Arzt, da es mir zu "doof" ist, beim MRT-Bilder zeigen / gucken auf die Mausbewegungen des Arztes angewiesen zu sein. Ich zauberte dann fix noch eine MRT-Serie aus 2007 neben das Bild von 2021 und stellte auch so artikuliert die "Fangfrage", auf welchem Bild die Kniescheibe denn übler schräg im Gleitlager ruht. "2007...12 Jahre vor dem Sturz", kam dann natürlich als Antwort. Peng. .

Eigentlich müsste das Thema damit natürlich schon durch sein, aber da ja auch die Behandlung des OATS-Schadens immer entlang der Kette "kann es eigentlich nicht sein...viel zu klein...sonst ja nix...muss es wohl sein" verläuft, bin ich ja auch dort nicht 100% an Bord und befürchte, dass das alles zu nix führen würde - oder zusammen mit der Zytenresektion und Hoffaresektion zumindest irgendwas treffen könnte, aber die OATS ggf. überflüssig wäre. Ich weiß ja nix mehr.

Der Arzt riet mir dann dazu, 6 Wochen eine Patella Pro Bandage zu tragen und so eine OP an der Kniescheibe zu simulieren. Argh. Zum einen torpediert dieses Vorhaben meinen OP-Termin in München, den ich schon einmal verschoben habe, da ich diesen in die Ferien (Heimtransport) und nach Hamburg (eben dieser Termin) bugsieren wollte. Zum anderen weiß ich nicht, ob ich das Elend nicht einfach weiter hinauszögere. Gleichwohl...im ersten MRT war ja was am Retinaculum, Knorpel passt ja auch von den Symptomen nicht ganz sauber und so weiter und so fort...einen Versuch starten?

Wahrscheinlich lautet die Antwort "Ja"...ein Rezept für die Bandage muss ich mir beim anderen Arzt holen, da dies in Hamburg nicht ging ("darf nur eine Uniklinik, dürfen wir nicht"). Dann trage ich die erst mal 2 Wochen und kann dann München immer noch kurzfristig absagen. Am Ende bin ich da ein Name in einer Excelliste, der hin und her geschoben wird, ohne dass es irgendwen wirklich interessiert.

Hamburg1.JPG

HAMBURG2.JPG


Eine "funktionelle Diagnostik" dürfte mittlerweile mit zig Physios, Gangbildanalyse und so weiter schon zu Genüge erfolgt sein. Das kann man getrost erst einmal weglassen. Aber die Bandage...

Nur aus Spa0: "Patella tilt" 2021:

Patella tilt 2021.JPG


Patella 2007 im Vergleich - 12 Jahre bevor der Mist anfing:

Patella tilt 2007.JPG


Am Ende noch etwas zur allgemeinen Erheiterung: Habe auf der Rückfahrt von Hamburg nach Oldenburg noch im ICE Bordrestaurant gegessen - immer wieder gar nicht so übel, wie man denken würde. Das Essen darf im Bordrestaurant nur in Einwegverpackungen rausgegeben werden, Geschirr darf im Bordrestaurant nicht benutzt werden. Bestellen Kunden aus der ersten Klasse etwas, darf es dort auf Tellern mit richtigem Besteck serviert werden Im Bordrestaurant muss man das Essen auch selber abholen, da coronabedingt kein Service am Platz erlaubt ist. In die erste Klasse darf Essen am Platz gebracht werden, hier gelten also trotz der Servicesituation im normalen Abteil andere Regeln. Auch den laufenden Coronaregeln nach gilt das Bordrestaurant nicht als 3G-Innengastronomie sondern verquer als Außengastronomie mit Einwegmüll. Alles ein wenig skurril...
 
Es gibt nichts Neues - ich bin einfach nur fertig, vollends fertig und flüchte mich gerade gedanklich in dieses Forum. Ohne dass ich die letzten Tage groß etwas anders als sonst gemacht hätte, gab es einen Rückfall auf die übelsten, emotional tiefsten Tage - und was jetzt jeweils Gemüts- und was Knieverfassung ist, kann ich selber nicht mehr auseinanderhalten. Bin ich psychisch dann besonders schlecht, wenn es dem Knie schlecht geht...oder geht es dem Knie besonders schlecht, wenn ich mich in dunklen Gedanken verirre und wieder zu verzweifelt bin? Ich kann es selber nicht beantworten, auch wenn die Antwort wichtig wäre, um mit dem ganzen subjektiven Drama leben zu können.

Bereits gestern war ich wie alltagsgelähmt - man sitzt am Tisch, auf der Bank vor dem Haus...mittags im Restaurant...sonstwo...und weiß, dass man sich nicht bewegen sollte, dass das Aufstehen, für was auch immer, von einem üblen Bein oder Knie oder beidem begleitet wird. Was dann genau alles "funkt"...die Bakerzyste haut auf die Wade, irgendetwas drückt medial der Patella, das ganze Knie schmerzt bei Beugung, steht man auf dem Knie, steigt der Gesamtdruck an...man kann es gar nicht auseinanderfühlen. Man wird zum Zombie...sobald man steht ist da nur noch "KnieKnieKnie" im Kopf. Mittags mit dem Tourenrad 8km ums Dorf...das ging noch am besten am ganzen Tag.

Heute Früh meine morgendliche 05:34-Runde zum Bäcker auf 2 Heißgetränke...erstmals seit Wochen oder Monaten wieder Tränen in den Augen beim Radfahren. Das Knie...der Tag vor einem...dieses niemals enden wollende Elend...die Psyche, die einem Tricks spielt...oder das Knie, dass einen psychisch kaputt macht? Wie soll man es wissen.

Dann die Gedanken...OP Termin in München in etwa 3 Wochen, nun die vollends andere Diagnose aus Hamburg mit 6 Wochen Orthese ausprobieren...was machen...was tun. Die üblen Erfahrungen mit allen bisherigen Bandagen, die allesamt nichts gebracht haben, die Gewissheit, dass ich die OP absagen oder verschieben werde, weil es ja dumm wäre, die Orthese nicht auszuprobieren...die Gewissheit, dass das garantiert nichts bringen wird...das Gefühl, dass alles gar nicht zu einem Knorpelschaden passt...die Frage, ob die Schmerzen vorne am Knie etwas mit dem Hoffa zu tun haben oder mit sonst irgendeinem Bandapparatgedönse, was auch immer das sein sollte. Das Wissen, das ich schon mal Infiltrationen zur Betäubung in die Hoffagerion und auch ins Gelenk hatte und alles nichts gebracht hat, nicht mal temporär, in diesen Momenten der Glauben, dass auch dann eine Hoffa-Baker-Knorpel-OP in München nur mehr Scherereien als Besserung produzieren würde...das Wissen, dass die Patella in der Tat deutlich lockerer als auf der guten Seite ist...das Unwissen, ob dies irgendetwas mit dem Sturz zu tun hat...die Erinnerung, dass das Knie auch vor dem Sturz nicht ganz gut war und es vielleicht die Instabilität oder vielleicht sogar den Knorpeldefekt schon vorher gab...alle Aussagen von Ärzten, dass der Knorpelschaden viel zu banal sei...die Erinnerung, dass ich vor der ersten OP gar nichts mehr konnte und nur auf Krücken druchs Leben kam und die Knorpelglättung vielleicht doch etwas gebracht hat, eben nur nicht genug? der Gedanke, dass dann doch eine Sanierung vom Schaden etwas bringen könnte, auch wenn die Symptome so gar nicht passen?

Leere im Kopf. 4 Tage, dann kommt die Orthese. Was auch immer das wird. Und immer nur KnieKnieKnie...
 
Salü Arndt

So Tage sind sh*** und man fokussiert automatisch auf den Problembereich, kenne das leider.
Ich würde das mit der Orthese als Chance sehen, frei nach dem Motto „nützt vielleicht, schadet aber sicher nicht.“ und ist immerhin ein neuer Ansatz. Ich persönlich hab gute Erfahrungen mit Orthesen gemacht, hat bei mir immer zu sehr viel früherer Hochbelastung geführt.

Was kleines anderes, hast Du vielleicht eh auf dem Schirm: die Streckung bei Deinem Knie ist gut? Das kann auch ziemliche Probleme verursachen…
Bei mir war selbst Durchbeugen sehr schnell mit etwas Übung möglich, eigentlich auch Streckung, dachte ich. Wenn ich auf dem Boden mit ausgestreckten Beinen sitze und mit einer Hand runterdrücke, mit der anderen den Fuss ranziehe, merkt man aber nen deutlichen Unterschied. Ich mache das jetzt paar Mal am Tag, seither zwackt es weniger innen. Dass es da ne Einschränkung gab hab ich weder beim Wandern noch beim Klettern oder biken gemerkt.
 
Hallo,
ich habe Knorpelerweichung hinter der Kniescheibe... Also diese Schmerzen kann man dort auch sehr gut lokalisieren. Beim schnellen Gehen und damit härterem Aufprall: Stechende Schmerzen
Radfahren - auch ohne Widerstand, oder einige Kniebeugen: Während oder nach Belastung: Chronisches Brennen hinter der Patella - wochenlang, 24h. Schmerzen in Bauchlage, wenn Patella auf Matratze liegt. Schmerzen bei enger Hose.

Bei mir war der Zohlentest positiv. Ob den alle gleich machen? Ich war ganz naiv. Liege, der Arzt hebt mein Bein gestreckt etwas hoch und drückte mit der Handfläche auf die Patella: Sehr starke Schmerzen.

Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wo Dein Knorpelschaden diagnostiziert wurde...
Und dass Du schon mal eine OATS hattest, ist mir auch entgangen. Aber die hat doch was gebracht, oder?
Was im Knie wirklich los ist, sieht man erst in der Arthroskopie.
Leider weiß ich auch nicht mehr, ob man wegen dieser Sache schon ASKs gemacht hatte.

Ich würde mich nicht verunsichern lassen. Aber wenn man den OP-Termin verschieben kann - warum nicht diese Bandage ausprobieren... Immerhin - die Ärzte geben sich doch Mühe bei Dir. Bei mir nicht wirklich.

Warum keine ACT, frage ich mich. Habe gelesen, die OATS ist nur ein Eingriff - ein Vorteil.

Vergiss nicht - ich glaube, Du bist in den 50ern: Es könnte die letzte Chance auf eine OP mit Knorpelersatz-Maßnahme sein...

Ich habe gesundheitlich viel mitgemacht. Es ist klar, dass man depressiv wird. Insbesondere bei langen, komplexen Problemen. Meine dauern schon 30 Jahre an.
Aber egal wie deprimiert ich bin: Es verursacht bei mir keine Schmerzen oder eine Schmerzzunahme.
Diesbezüglich war ich nie unsicher.
Es ist nur so, dass, wenn man sowieso schon deprimiert ist, einem neue, oder plötzliche (zusätzliche) Schmerzen, man einen weitern heftigen Depressionsschub bekommen kann.
Man verliert ja auch das Vertrauen in Ärzte. Das verstärkt Hoffnungslosigkeit. Einem wird klar, dass man für Ärzte nur eine Nummer ist...

Du erwähnst Kids, Du bist - glaube ich - Lehrer: Alles beneidenswert! Schön wäre natürlich, wenn Du eine gute Partnerschaft hättest. Und auch Eltern sind hilfreich, Freunde.

Mich hatte es im Studium erwischt und trotz Abschluss (Jura), kam ich nie unter.
Mein Lebenslauf ist einfach zu irritierend.

Ich hoffe, Du kommst weiter! Viel Erfolg!
 
Ich hatte schon einmal einen Eintrag mit Bezug zu manchen der letzten Einträge begonnen, aber möchte diesen heute nicht weiterschreiben, da ich dort irgendwie mitten drin hing, als ich abspeichern musste.

Mir ist nur gerade nach ein paar Zeilen, da heute der zweite Jahrestag meines Sturzes ist und mir gerade nicht danach ist, dafür auch noch einen Kuchen zu backen.

Rückblickend waren es zwei überwiegend grausame und selten hoffnungsvolle Jahre. Irgendwie habe ich es aber bis hierhin geschafft - fürchte aber mehr denn je, auch irgendwann wie @Susa7 von einer ewigen Leidensgeschichte berichten zu können.

Meinen Job habe ich nach wie vor, zum Amtsarzt wurde ich nie geschickt, die 6 oder 8 Wochen des laufenden Schuljahres habe ich keine Stunde - allerdings Telzeit - versäumt. Pausen habe ich zwar vor Schmerzen wahnsinnig werdend auch mal eingeschlossen auf dem Pott oder in Räumen verbracht, wo ich wusste, dass mich niemand finden konnte - und dann wieder weiter. Ich rede kaum noch mit Kollegen - irgendwie rein in den Laden und wieder raus und versuchen, dass die Schüler möglichst wenig merken. Tunnelblick. Oft ist da der Gedanke, dass das so nicht weitergehen kann oder darf...aber es fehlt die Alternative.

Nen neues Haus wurde auch gekauft, wird sind umgezogen, irgendwie habe ich auch Kartons gepackt und einige davon getragen. Auch das ging irgendwie.

Rennrad bin ich nach wie vor moderat gefahren, eigentlich bis auf in den Wochen oder Monaten nach den OPs immer ein bisschen. Immer mit Schmerzen. Nie - oder fast nie - mit Spaß. Oft mit verzweifelten Pausen am Scheitelpunkt nach vielleicht mal maximal 20 bis 25 Kilometern mit der Frage, wie zum Geier ich das wieder zurückschaffen soll. Nen Zug oder Bus habe ich nie gebraucht.

Schwimmen war ich eigentlich nie wieder - ab und zu mal wieder probiert, aber das ist sinnfrei. Das "mit einem Bein schwimmen" fällt auch nur in die Kategorie "notgeil" und ist kein Dauerbrenner geworden.

Am Fitnesstudio habe ich nie wieder Spaß gefunden. Crosstrainer und ähnliches geht nicht mehr gut, die Knieübungen haben am Ende auch immer nur mehr gereizt als genützt und mein Bizeps war mir immer schon vollends egal. Sehr sporadisch in dem Laden gewesen, aber als mir irgendwie klar wurde, dass alles unterhalb der Gürtellinie nicht wieder auftrainiert werden kann, sondern eher angereizt wird, kam Sand ins Getriebe. Da wollte ich mir das bisschen Knie lieber für etwas Radfahren sparen.

Treppensteigen abwärts geht seit dem Umzug besser und oft auch ohne Geländer, aber Schmerzen. Das Knie ist nicht besser geworden, aber die Stufen müssen den entscheidenden cm kleiner sein. Nie nachgemessen.

Soziale Kontakte habe ich fast keine mehr. Das Knie ruiniert mir alles und mit dem ständigen Dauerschmerz oder -druck fehlt mir jegliche Lockerheit, um an irgendeinem Smalltalkkram Spaß zu haben. Vor allem, da es dann auch oft schnell wieder um a) Urlaube oder b) Freizeitaktivitäten mit Körperbedarf geht.

Familiär ist alles moderat. Ich versuche, meinen Kindern und meiner Frau nicht zu sehr auf den Sack zu gehen - sofern vorhanden. Ergo rede ich da auch oft nicht mehr so viel sondern starre mich durch den Tag hindurch. Früher habe ich auch mal gerne von der Arbeit usw. berichtet, mittlerweile habe ich immer nur Assoziationen wie "in der Stunde musste ich das im Stehen machen..." "da verkroch ich mich wieder 10 Minuten in der Pause" "die Aufsicht nach der Stunde war die Hölle" - dies will keiner mehr hören, ich selber auch nicht.

Früher habe ich gerne und viel Zeitung gelesen. Irgendwie interessiert mich das alles nicht mehr.

Spaziergänge kommen immer mal wieder vor. Es macht keinen Spaß, ist aber realistisch betrachtet auch nicht gravierend schlimmer geworden.

Es gab eine Phase, da habe ich recht intensiv daheim Kniebeugen gemacht. Irgendwie geht das gar nicht mehr - es waren mal im dreistelligen Bereich pro Tag. Jetzt ist irgendwie zwischen 10 und 20 besser Schluss, noch besser fürs Knie ist es aber, gar nicht erst anzufangen. Nahtlos auf fast alles übertragbar.

Ich habe in absehbarer Zeit in München einen OP-Termin und glaube, dass die OP-Indikation zum Himmel stinkt - OATS für den Knorpelschaden, Bakerzystenresektion, Hoffaresektion. Das Einzige, was daran nicht wie pure Verzweifelung aussieht, ist die Resektion der Bakerzyte - und davor warnen alle anderen Ärzte, fast durchgehend. Alle Probleme passen nicht wirklich zu einem Knorpelschaden, was Hoffaresektionen ohne für mich eindeutigen Hoffabeweis angeht, will ich gar nicht zu genau wissen. All das heißt aber nicht, dass ich die OP nicht machen lasse. Ich bin da wirklich vollkommen planlos und so müde von meinem Alltag, dass ich einfach auch wieder Lust auf eine Veränderung mit marginaler Chance auf irgendetwas habe. So wie es ist, will ich nicht weiterleben müssen - nicht noch wieder ein oder zwei oder drei Jahre. Glaube allerdings, dass es so kommen wird.

Kein Schmerzmittel hat je wirklich geholfen.

Nachts habe ich prinzipiell nie Ruheschmerzen. Das ist gnädig. Dumm nur, dass ich Kurzschläfer bin.

Die Idee mit Kniebandage für 6 Wochen usw...habe ich 2 Wochen ohne Hauch von Effekt getragen. Der Druck der Bandage auf dem medialen Kniebereich war sogar eher kontraproduktiv, da ist irgendwie alles Murks. Gerade - bzw. auch heute - habe ich die Bandage nicht getragen. Anfangs der Woche war ich in der Schule in der ersten Pause auf dem Pott eingeschlossen den Tränen nahe und konnte kaum mehr vernünftig gehen - da habe ich sie mir abgestreift und danach war es eher besser denn schlechter. Zumindest bin ich wieder ohne Ausfall durch den Tag gekommen.

Zwei Jahre von diesem Mist habe ich hinter mir. Vor zwei Jahren vor dem Sturz - ganz konkret in den Minuten davor - war ich allerbestens gelaunt. Prima Wetter, Kinder zum Kindergarten bringen, noch eine Woche Ferien. Rennrad. Dann diese Rechtskurve vorm Kindergarten. Der seltsame Sturz bei 5 km/h.
 
Hast Du denn wirklich auch Tramadol (ret.) versucht? Oder Tilidin?
Du klingst schon sehr deprimiert... Man sollte zu Opioiden recherchieren. (Vermeidung von Toleranz, Abhängigkeit)

Ich habe ja auch Knorpelerweichung auf der Rückseite der Kniescheibe bds - auch medial, bei Wiberg II.
Ich hatte ja nur 3 Tage lang einige Minuten Kniebeugen gemacht und hatte sicherlich 2 Monate ein Dauerbrennen - und enormes Glück, dass es sich überhaupt nochmal beruhigt hat.

Mit diesem Befund würde ich an Deiner Stelle keine mehr machen. Man drückt sich den Knorpel weg. Es ist die extremste Belastung...

Kraulschwimmen wäre wohl ideal...

Im TV war eine Frau mit diesem Befund, die letztlich eine TEP benötigte. Der Knorpel war aufgebraucht und die Patella glitt nicht mehr. Sie konnte nicht mehr gehen.

Irgendwie scheinen Ärzte diese Diagnose (Knorpelerweichung) zu bagatellisieren. Ich sprach den letzten Ortho darauf an (auf das Schicksal der erwähnten Frau). Er stritt es nicht ab. Aber er hätte es nie von sich aus mitgeteilt, gewarnt.

Letztes Jahr sprach ich mit einem Hobby-Fußballer - leidenschaftlich. Jetzt mit Hüft-TEP und Knie-TEP. Er fährt nun - leidenschaftlich - Rad...

Ich wünsche Dir viel Glück mit der OP!
 
Es dröhnt im Knie, es dröhnt im Kopf. Surreal mutet es geradezu an, dass ich gerade im Zug von München nach Garmisch-Patenkirchen sitze. Heute Früh um acht war mein eiligst einberufener „Nottermin“ bei meinem potenziellen Operateur in München – morgen stand mein Name auf dem OP-Plan. Vorhaben: Hoffa-Resektion, Bakerzytenresektion, OATS für den Knorpeldefekt am medialen Femurkondylus. „Einchecken“ zur OP sollte ich ab 13 Uhr. Der Arzttermin davor um acht.

Alles fing schon vermurkst an. Gestern Abend 21:35 Zug von Oldenburg nach Bremen. Kurzer Aufenthalt. Zug nach Hannover. 30 Minuten Aufenthalt. Von Mitternacht an in eins durch nach München. 06:04 Ankunft. Frühstück. Cappuccino. 8 Uhr zum Arzt. Plan gut. Realität Deutsche Bahn.

Was passierte? 21:25 am Bahnhof. 21:35 kein Zug. 5 Minuten Verspätung auf dem Handy. 21:40 kein Zug. 21:45 kein Zug. 21:52 der Zug. Ankunft in Bremen 22:19. Abfahrt meines Zuges nach Hannover 22:18. Aufenthalt in Bremen bis Mitternacht, dann ein Zug nach Köln (03:10 Uhr). Dann von dort nach München, Ankunft 08:10 Uhr. Immerhin wird es 50% vom Fahrtpreis zurückgeben. Schlaf?

Forget it. In jedem Zug für die bekackte Fahrkartenkontrolle geweckt worden. Comfort-Check-In vom Handy unmöglich, wenn man nicht im Zug sitzt, den man per Zugbindung gebucht hat. Nun gut, im Krankenhaus interessierte es niemanden. Das Wartezimmer ist voll. Auf die Zugbindung meines Tickets sprach mich allerdings auch niemand an. Vielleicht sollte man die auch nicht überbewerten oder die Schaffner wissen, dass es gescheiter ist, nicht nachzufragen, weshalb jemand mit einem Ticket für eine Direktverbindung in anderen Zügen mit Umsteigerei sitzt.

Vergangenheitsform in den einleitenden Sätzen? Garmisch-Patenkirchen statt prä-OP-Aufnahme? Dröhne im Knie, Dröhnen im Kopf.

Bereits in den letzten Tagen hatte ich ein mulmiges Gefühl ob der anstehenden Operation. Eigentlich auch schon vor einem Jahr, da war in München OATS ja schon einmal ein Thema und ich zog zurück, auch da der Operateur in Braunschweig mich auf die Hoffa-Idee brachte. Oder ich nach Dr. Google ihn.

Zwei Arthroskopien ohne ausschlaggebenden Erfolg in den vergangenen Jahren, zig alternative Behandlungskonzepte von Eigenblut über Stoßwellen über Osteodies und Physiodas. Irgendwie ein Zustand, in dem ich – wie im letzten Posting ausführlich beschrieben – wohl durch den Alltag kam, aber es mir wahrlich nicht gut ging.

Das mulmige Gefühl ging jedoch auf die Knochenknorpeltransplantation zurück – und meinen tiefen Glauben, dass die Beschwerden, die ich permanent und persistent habe, irgendwie nicht zu einem Knorpeldefekt passen wollen – auch wenn ich weiß, dass er da ist. Das schrieb ich bereits tausendfach, aber am Ende blieb ja auch sonst nix – außer meinen dubiosen „Verknubbelungen“, die kaum jemand ertasten konnte oder wollte.

Das mulmige Gefühl wurde die letzten Tage noch einmal übel verstärkt, als ich meine wahrlich qualitativ nicht perfekten MRT-Aufnahmen vom Problemknie aus dem Jahre 2007 betrachtete. Mal genau betrachtete. Der Bereich vom Femurkondylus, an dem nun der Knorpelschaden ist, hatte auch bereits damals eine minimale Auffälligkeit. Was soll man daraus schließen oder ableiten? Jagt man Geister?

Ich glaube zwar nicht, dass es den Knorpelschaden, der in meiner ersten Arthroskopie geglättet wurde, damals schon gab – oder zumindest nicht in diesem Ausmaß - , aber das, was man nun im MRT als Knorpeldefekt identifiziert hatte, gab es damals schon genauso oder eben ähnlich – und darauf basierte auch im letzten Besuch in München vor etwas mehr als einem Monat die Idee, dort mit einer OATS anzusetzen – und dazu meine intraoperativen Aufnahmen, auf denen der Arzt den Defekt immer als „keinesfalls oberflächlich“ einstufte. Das mag so sein, aber dies scheint mir bei Knorpelschäden im Gelenk immer sehr sehr subjektiv.

„Richtig im Acker“ mitsamt Knorpelglatze dürfte wohl jeder erkennen, aber die Grauzone dazwischen? Der Arzt in München nannte das Ganze halt immer „keinesfalls oberflächlich“; die erste Operateurin nannte es Grad 1-2, der zweite Operateur „Grad 3“, andere Ärzte sagten, dass man es allein auf Grundlage der Fotos eh nicht beurteilen kann (einer hielt es jedoch auch sofort für Grad 4). Somit…mein Knorpeldefekt ist halt Grad 1-4 und im MRT nicht zu erkennen.

Egal, der Arzt in München hatte ja laut Arztbrief viererlei vor: OATS, Hoffaresektion, Bakerzystenresektion und eine Narbenstrangresektion. Das Schrotgewehr auf die Symptome und hoffen, dass irgendetwas trifft. Und heute?

Erst wieder die lange und ausführliche Untersuchung durch einen Assistenzarzt und einen Arzt in Ausbildung. Ich wieder mit meiner Geschichte. Blabla. Sturz vor zwei Jahren. OP hier. OP dort. Physiodies. Osteodas. Ich könnte ein Hörspiel daraus machen – könnte es nur selber nicht mehr hören.

Meinen Zweifeln am Knorpel. Meinem „Gelabere“ von diesem knotigen Areal, den Verdickungen, die nur ich spüren kann und so weiter. Dann…die Überraschung: Auch der Arzt konnte den Strang ertasten, zielgenau „drücken“ (Probleme, das dubiose Druckgefühl für mich) und dann auch dem eigentlichen Arzt davon berichten.

Volltreffer? Rettende OP-Indikation in greifbarer Nähe?

Dann jedoch das, was ich fast schon befürchtet hatte: Das wird wohl Narbengewebe sein, ein länglicher Narbenstrang, den man zwar gut ertasten, jedoch nicht gut operieren kann.

Mit seinem ethnischen Verständnis würde der Arzt dort nicht operieren – das würde nur zu neuem Narbengewebe führen, wie meine bisherigen Operationen ja auch zeigen. Die Bakerzyste würde er auch nicht operieren – die kämen mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso wieder. Der Knorpeldefekt wäre im MRT gar nicht zu erkennen und wenn ich meine Probleme nicht intraartikuär verorten würde, würde man da auch nicht rangehen. Den Hoffa würde er sowieso nicht entfernen – dies würde man höchstens bei Prothesen machen. Der Hoffa wäre auch für die Produktion der Gelenkflüssigkeit zuständig – bei einem Kunstgelenk wäre das relativ egal, bei einem normalem Gelenk sollte man den Hoffa möglichst nicht antasten.

War dies derselbe Arzt, der mir vor einem Monat die Bakerzyste sowie den Hoffa entfernen wollte? Der mir sagte, dass man den Hoffa ja bei Prothesen auch oft entfernen würde und die Leute dann auch keine Probleme hätten? What the f__k? Was wäre in der OP passiert, wenn ich einfach wie geplant angetanzt wäre? Die Schrotflinte, von der er heute nicht einmal mehr etwas von einem Schrotkorn wissen wollte?

Gleichwohl:

Ich komme ja momentan irgendwie „behindert“ zurecht. Kaum Spaß im Leben, aber ich kann gehen. Beschränkt gut stehen. Vielleicht ist es einfach so. Würde man den Hoffa entfernen und dies übel ausgehen, wie würde ich dies jemals kompensieren können? Was wäre dann gewonnen? Vielleicht wäre ich nicht mehr in jener depressiven Grauzone, in der zwar alles nervt, aber noch manches geht? Sondern einfach nur übler?

Da war ja auch jener Arzt, der mir einmal riet, es besser sein zu lassen, denn „irgendwann käme jemand, der zu viel wegnehmen würde, und dann hätte man die Katastrophe“.

Mit einer Mischung aus Erleichterung, Verwirrung und Frust ob der mir nun bevorstehenden 3-4 Dekaden saß ich dann nun auf dem Behandlungstisch und musste einsehen, dass es hier keine Operation geben wird. Dass das ganze Elend hier kein Ende finden wird. Dass dies vielleicht aber sogar besser ist, da ich ggf. einer Vergangenheit nachjage, die ich ruiniert habe. Was vielleicht, im Alter von 43 Jahren, auch vielen passiert.

Gestern waren wir noch mit 5 anderen Erwachsenen aus der Geburtsvorbereitungskursgruppe unseres Ältesten auf einem Bauernhof mit Café. 6 Erwachsene rings um die 40 Jahre. Zwei waren gesund. Einer hat ein Bein ab, eine Amputation nach einer Infektion (und er riet mir von Operationen „ohne eindeutige Indikation ab…was da alles schief gehen kann“), ich habe zwei Beine aber ein Problemknie, eine hat Psychosen mit Stimmen, die zum Suizid aufrufen, eine ist mit Depressionen in Behandlung.

Sechs Menschen im augenscheinlich besten Alter, vier irgendwie im Acker. Vielleicht bin ich mit meinem Knie gar nicht so übel dran. Vielleicht ist das Leben einfach ein Leiden. Auch bin ich zwar oft depressiv verstimmt und niedergeschlagen, aber ich sehe immer einen Kausalzusammenhang, sehe die Depressionen bzw. depressiven Verstimmungen als Reaktion auf das Knie und die Konsequenzen für den Alltag. Eindeutige Sekundärprobleme.

Ich höre keine Stimmen aus dem Nichts, die mich zur nächsten Brücke lotsen und deren Werdegang ich nicht begreife. Vielleicht muss ich einfach klarkommen und weiterleben und die Einschränkungen akzeptieren. Schwimmen, Radfahren (richtig), wandern…vorbei. Irgendwie durch den Alltag, nicht zu depressiv werden, nicht zu viel zunehmen, irgendwie alles gewuppt bekommen. Kann ich das? Habe ich eine Alternative? Jetzt?

Im Vergleich zum Tag vor dem Sturz wiege ich bislang nur 7kg mehr. Muskelmasse ist ein anderes Thema. Aber es geht noch. Zunehmen ist ja auch ein Prozess. Fett kommt am Ende.

Gestern saß ich auch noch einmal auf dem Rennrad. Wollte es am Tag vor der OP noch einmal probieren. Übelste Schmerzen und Druckgefühl in den ersten 10-20 Minuten, dann irgendwie „eingeschmerzt“, was immer bedeutet, dass ich mit 23-26 km/h durchs Flache fahre und versuche, mich in Gedanken zu verlieren. Kleinste Anstiege, Gegenwind oder Autobahnbrücken schlagen voll aufs Knie – vor einer Woche oder zwei mal ein Segment mit etwa 20 Metern Anstieg und 2-3% Steigung dabei gefahren. Ein Witz. Früher bin ich mal über die Alpen. Aber nun…an diesem auf einem Foto wahrscheinlich kaum zu erkennenden Stieg…da waren es dann rund 12-14 km/h. Mehr konnte ich nicht, da das Knie aufheulte.

Am Ende war ich mit Pause fast zwei Stunden unterwegs, stieg vom Rad und das Knie explodierte förmlich. Dort, wo immer der fiese Druck ist, knallte es richtig, die Verdickung war gut zu spüren und ich humpelte, da ich das Knie nicht richtig durchbewegen konnte. Über den Vormittag beruhigte es sich wieder ein bisschen.

Will ich so Radfahren? Ist dieses Theater den Spaß wert? Ist das der Preis, den ich zu zahlen gewillt bin…auf Dauer und immer wieder? Oder ist es mit dem Radfahren jenseits von meiner morgendlichen Bäckerrunde auf ewig vorbei, da dies eigentlich nur wie Kochen mit der Hand auf der Herdplatte ist. Ich weiß es nicht. Die Zeit wird es zeigen. Aus Spaß macht man das aber nicht.

Medizinisch bin ich, glaube ich, am Ende bei einer Diagnose angekommen. Ich habe einen Narbenstrang vom Tibiakopf bis unter den medialen Patellapol bzw. etwas daneben laufend.

Dieser ist für Ärzte tastbar.

Keiner will ran.

Ich habe nie einen intraartikulären Erguss, wohl aber eine Bakerzyste von fast zehn Zentimetern, die nie verschwindet. Die nie jemand operieren wird. Vielleicht ist es meine Bindegewebeschwäche, die mir die ewige Zyste eingebrockt hat. Spekulation. Mein zweiter Operateur aus Braunschweig verweigerte es, Bakerzysten zu operieren, der Chefarzt einer Rehaklinik aus Bremen bat mich darum, mich nie an der Zyste operieren zu lassen, da die Ergebnisse schrecklich sein. Jetzt wurde die Option auch in München vom Tisch genommen. Die Zyste, so schwant mir, wird bleiben. Irgendwo im Internet in einem englischsprachigen Forum mal gelesen, dass ein Macker acht Jahre eine hatte, bis sie dann weg war. Noch sechs Jahre? Das wäre zumindest mal eine Perspektive.

Aus lauter Frust nach dem Arzttermin – und auch Erleichterung – bin ich danach erst mal ins Müllersche Volksbad in Münchnern. Da war ich vor Jahren mal schwimmen. Also richtig schwimmen. Ein sehr schönes Bad. Schwimmen war eine meiner Leidenschaften. Einfach zehn Minuten geschwommen. Brustschwimmen mit voller Bewegung. Scheiß drauf. Das Knie reagierte, ich humpelte danach. Das ist jetzt ggf. so. Fühlte es sich gut an?

Keine Ahnung. Jetzt, im Zug sitzend, ist wieder etwas Ruhe im Knie. Waren auch nur grob 20 Bahnen à 25m. Elendig wenig, aber ich bin geschwommen. Vom Spaß und dem Preis ein Äquivalent zum Radfahren gestern. Kann man machen, ist aber teuer. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem Bewegung bestraft wird. Das, was angeblich gesund sein soll, kommt mit dem Preis des Schmerzes, des Drucks und des Humpelns daher. Manchmal für Minuten oder Stunden, manchmal mit Ruheschmerz in der Nacht. Selten bis nie in den nächsten Tag hinein. Dann alles auf Reset.

Der Macker mit Amputation hat meine Optionen nicht einmal. Könnte also schlimmer sein.

Jetzt fahre ich nach Garmisch. Mit dem Nachtzug dann zurück quer durch Deutschland. Warum nicht noch mal mies im Zug pennen. Einmal vorher die Berge sehen, wenn ich schon hier unten bin. Bei den Bergen spazieren gehen. Sehen, was noch geht. Vor Jahren war ich auch spontan mal in Garmisch. Zugspitze hoch mit Übernachtung. Wollte ich immer mal mit den Kindern machen. Jetzt wohl die Kinder ohne mich..vielleicht. Nehme dann die Bahn, lege die Hände auf meinen dann fetten Bauch und trinke ein Bier.

Ich hasse Bier. Habe noch nie eines getrunken. Irgendwann mal ein Schluck, der reichte. 30 Jahre her.

Ich hasse Bergbahnen.

Somit: Gegen das Knie leben. Wieder und wieder eine kleine Schlacht ausfechten und den Schmerz ignorieren. Gewinnen?

Vielleicht ist an diesem Tag die Illusion gestorben, dass diese Geschichte am Ende doch ein gutes Ende nehmen wird.

Aber obacht: Im November noch einen Termin zum Arthro-MRT in Hannover. Narbenstrangentfernungen? Da gibt es doch auch Spezialisten für. Keine OP. Morgen. Trauer. Erleichterung. Frust.

Aber nein, wahrscheinlich nicht das Ende der Geschichte.

Habe ja auch noch ein Rezept für 6x manuelle Therapie. Hoffamassage. Oh Gott.

Der Operateur in Braunschweig, der bereits einen Narbenstrang entfernt hatte, meinte einmal, dass er auch noch mal ran könnte.

Nein, es hört nicht auf. Das Kartenhaus der Hoffnungen auf die Rettung in München ist zusammengefallen. Zeit, über elendig viele Besuche hier und da ein neues zu errichten.
 
"Gestern waren wir noch mit 5 anderen Erwachsenen aus der Geburtsvorbereitungskursgruppe unseres Ältesten auf einem Bauernhof mit Café. 6 Erwachsene rings um die 40 Jahre. Zwei waren gesund. Einer hat ein Bein ab, eine Amputation nach einer Infektion (und er riet mir von Operationen „ohne eindeutige Indikation ab…was da alles schief gehen kann“), ich habe zwei Beine aber ein Problemknie, eine hat Psychosen mit Stimmen, die zum Suizid aufrufen, eine ist mit Depressionen in Behandlung."

Oh je - da musste ich wirklich lachen. Wirklich sehr gut geschrieben. Amüsant! Du hast wirklich Talent.
Ich muss Deinen Text nochmal lesen. Ich habe es nicht ganz verstanden. Bin verwundert, dass Du doch nicht operiert wirst.

Also, auf Englisch zu recherchieren, ist sicher gut.
Leider erinnere ich mich ja nicht an die ganze Geschichte. Sehr gut, dass Du es nochmal aufzählst.
Für mich ist das mit dem Narbenstrang neu. Hmm - der könnte natürlich Probleme machen.
Wurde der noch nie entfernt?
Kann man das nicht wenigstens versuchen?

Manche Leute entwickeln nach ASKs doch Arthrofibrose. Das Bein läßt sich nicht beugen. Ich denke, es liegt an fehlender, zu langsamer Mobilisation. Also die werden operiert - zwangsläufig. Und es wird beseitigt.

Hast Du nicht mal eine offene OP erwähnt? Und gesagt, Du hättest wieder gerne eine offene?
Je größer die Schnitte, desto mehr Narbengewebe. Also wenn der Strang von der offenen OP ist und man es nun endoskopisch macht, dann wäre da Hoffnung.

Ich würde wohl auch nicht aufgeben.

Meine ersten Knieschmerzen (Knorpelerweichung retropatellar) hatte ich schon als Kind. Erinnere mich genau: Bergab gehen im Gebirge. Mich schockte der plötzlich starke stechende Schmerz. Und ich ahnte, es muss ernst sein.
Ich konnte aber noch Skifahren, etwas joggen. Mit 30 wurde es dann schlechter.
Dein Zustand retropatellar ist vllt noch viel besser als meiner - aber setze es doch nicht durch Kniebeugen auf's Spiel.
Endstadium sind wirklich Schmerzen beim bloßen Anwinkeln beim Sitzen, Dauerschmerzen...

Die jetzigen Schmerzen könnten durch was anderes verursacht werden... Wenn der Zohlentest negativ ist...
Vllt der Narbenstrang. Wo genau tut es denn weh?

Hoffa Körper entfernen. Damit kenne ich mich gar nicht aus. Vllt google ich das irgendwann mal. Aber helfen wird es Dir auch nicht.
Ich würde mir den nicht einfach so herausnehmen lassen. Vllt ist er nur ein Symptom und nicht die Ursache.

Zur Bakerzyste hatte ich beim spontanen Googlen doch häufig gefunden, dass die operiert würde. Aber die dürfte auch eher Symptom sein.

Ich hatte vor 30 Jahren einen Reitunfall... Eine absolut krasse, ungewöhnliche Krankengeschichte - viele Jahre mit Extremschmerzen und ohne Diagnose, Hilfe.

Ein Physio. gab mir nach 4 Jahren die - korrekte! - Diagnose:

Ich habe einen völlig vernarbten Plexus Brachialis. Ein Nervengeflecht, das im Schulterbereich liegt...
Ich kann noch alles bewegen - aber es führt zu einer extremen Fehlbelastung im gesamten Rücken - LWS...

Das kann/würde man nicht operieren. Man konnte es durch Mobilisierungen etwas lösen...

Ich verstehe im Nachhinein nicht, wieso kein Arzt darauf gekommen ist: Man sah nichts am Schultergelenk selbst, man sah nichts im MRT. Was kann es sonst sein? Nun ja, die Symptome sind sehr merkwürdig.

Ich finde ärgerlich, dass Ärzte das Thema Narbengewebe schweigen.

Frauen haben Endometriose - da wird meines Wissens auch operiert.
Meine Schwester hatte nach einer BlinddarmOP Narbengewebe im Darm (Darmverschluss) - sie wurde auch operiert.
Man kann Narbengewebe entfernen! Und es wächst - bei minimalinvasivem Verfahren - nicht in gleicher Größe nach.

Ich habe ja leider Arthrose in der LWS. Dort würde ich - später mal - mich auch nur endoskopisch (sehr wenige Ärzte bieten es an) operieren lassen: Zur Vermeidung von: Narbengewebe.

Aber ich bin natürlich keine Expertin und möchte diesen Eindruck nicht erwecken.
Nur belesene, interessierte Patientin. Und das kann ich nur jedem raten...

Die Mutter einer Bekannten ist an Krebs gestorben. Bei der Nachsorge nie CTs etc... Jetzt las ich: Neue Immuntherapien retten Krebspatienten trotz Metastasen... Die Mutter könnte noch leben...

Es ist zu früh, aufzugeben.
 
Ich war ja wegen meiner Knie vor kurzem beim Orthopäden...
Der meinte, die Stadien 1-2 bei Knorpelschäden seien im MRT nicht wirklich sicher zu diagnostizieren.
3 und 4 hingegen schon.

Der war mal netter... Er meinte, bei Dauerschmerzen könne man (er?) die Patella denervieren.
Ich war überrascht. Ich hatte mal gelesen, es würde nicht von der GKV übernommen. Scheinbar (inzwischen) schon.
Meine Schmerzen sind ja nach 2 Monaten besser geworden. Aber ich merke: Die Kniebeugen haben den Schaden vergrößert. Ich habe jetzt angedeutete Dauerschmerzen. Noch geht es...
 
Salü Arndt

Das tönt etwas melodramatisch. Und ja klar kann es immer schlimmer kommen und mit > 40 ist man halt keine 20 mehr;-). Aber eben auch noch keine 80…

Was passiert denn wenn Du einfach mehrere Tage hintereinander ordentlich belastest, wird es dann immer schlimmer oder ist’s gleichbleibend? Geschwollen, warm o.ä. ist’s ja nicht?

Geduld ist nicht grad eine Kernkompetenz von mir, entsprechend bewege ich relativ rücksichtslos gegen Schmerz, wenn es nicht schlechter wird, ist gut, wenn es schlechter wird, schalte ich einen halben Gang runter. Meist wird es irgendwann besser. Zumindest turnte ich 6.5 Wochen nach der Knie OP wieder in einer Nordwand rum inklusive langem Runtergelatsche😊. Das Knie war danach nur ein bisschen beleidigt, ich dafür happy. Psyche ist ja auch wichtig. Ist aber kein Patentrezept und soll keine Empfehlung sein. Grundsätzlich wird es durch weniger Bewegung aber wohl nicht besser, Stützmuskulatur lässt grüssen.
Stabitraining intensiv über ein paar Monate intensiv hast Du probiert?

Hoffamassage - wird nicht schaden, ob es nützt ist dann eine andere Frage.


Lass den Kopf nicht hängen, wird davon auch nicht besser;-).
 
Ich habe mal kurz zum Thema Hoffa Körper, Hoffa fat pad gegoogelt...
Auf Englisch gibt es da doch einiges.

Ist Dein Hoffa Körper denn überhaupt auffällig im MRT? Da würde man Probleme jedenfalls sehen.
Ursachenforschung:
Ich las u.a.: Cortison-Injektion
Vllt bringt auch ein Lidocain Injektion was.

Ich fand case reports von 2014 - besser als nichts. Ausführlich beschrieben - über vermutete Ursachen, Sichtbarkeit im MRT.
Man sucht wohl u.a. nach Verkalkungen. Endzustand bei Dauerreizung ist wohl ein Osteochondrom.
Meist half Physio, oder die Cortison-Injektion. Ein Mal wurde der H.K. reseziert. Leider keine Infos über die Zeit danach.

Ich google oft my Stichwörtern wie: pubmed, study, studies, case reports
Auf Englisch eröffnet sich einem auf Englisch wirklich eine andere Welt...

Wäre ich Privatpatientin, ich würde mir Hyaluron-Injektionen geben lassen. Und noch viel besser: PRP Injektionen... Wenn man nicht (mehr) operieren kann.

Und noch was ging mir durch den Kopf:
Warum so weit in den Süden fahren? Ganz sicher! Ganz sicher gibt es in HH oder Hannover etc genauso gute Ärzte. Und wer weiß, vllt sogar vor Ort.

Deine lange Anfahrt, diese doofe dt Bahn... Das zermürbt... Alte Ärzte, junge Ärzte - egal - alles versuchen.
Du solltest mit Deinen Kräften haushalten.

Ich glaube gestern im TV eine Frau, die fast verstorben ist, im Koma lag - niemand fand was: Ein ganz junger Arzt erinnerte sich an eine seltene Krankheit, die in einer Vorlesung erwähnt worden war... Und rettete der Frau das Leben.

Ich habe ja jetzt nicht ganz verstanden, warum diese OP nicht stattfand. Das muss ja noch mehr zermürben. Völlig umsonst diese lange Anfahrt... Wahnsinn!!!

Aber grundsätzlich ist es doch auch gut, dass Ärzte nicht operieren, wenn sie nicht überzeugt sind. Aber ich würde es mir erklären lassen. Ich würde vllt auch meine Google Recherche mitbringen...

Du schaffst das! Ich glaube, Du wirst Schmerzfreiheit erreichen. Aber denke darüber nach, wie Du mit Deinen Knien danach umgehen willst. Wie ist Deine Einstellung zu Prothesen? Manche sehen das sehr locker... Ich habe eine Autoimmunkrankheit (Schilddrüse) und unglaublich viele Allergien... Auch Metalle...
Ganz abgesehen davon, dass Metalle toxisch sind.

Aber das Knie mit Kniebeugen - die macht doch wirklich niemand leidenschaftlich - auf's Spiel setzen?

Das Gespräch mit dem Freund mit Amputation war sicherlich auch hilfreich.
 
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