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(Kein) Übersetzungsvorteil SRAM AXS 12-Fach?

MtCenis

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Hi allesamt,

Ich hatte mich kürzlich über die SRM AXS 12-Fach gewundert und wollte mal fragen was andere Rennradfahrer davon halten. Laut Hersteller soll sie mehr Bandbreite und eine bessere Abstufung bieten. Als Pässeliebhaber hört sich das natürlich interessant an. Allerdings hatte ich das mal durchgerechnet, da ich mir gerade ein neues Rad aufbaue und komme zu folgendem Ergebnis mit für mich geeigneten Übersetzungsszenarien (eine 5:1 Übersetzung würde mir eigentlich nur was bringen um meinen Geschwindigkeitsrekord am Nufenen bei Rückenwind zu erhöhen, 4,8 oder 4,7 reichen für "normale" schnelle Strecken mit 50 oder 60 km/h wo es sich lohnt zu treten vollkommen aus, ebenso brauche ich keine super-Kompakt Übersetzung):
Oberes Ende:
12-Fach: Sprung 10-11: 10%
11-Fach: Sprung 11-12: 9% (leicht besser)

Unteres Ende v1:
12-Fach: Sprung 23-26: 13%
11-Fach: Sprung 23-25: 9% (viel besser)

Unteres Ende v2:
12-Fach: Sprung 24-28: 17%
11-Fach: Sprung 25-28: 12% (viel besser)

Gößter Sprung in der Mitte v1:
12-Fach: Sprung 17-19: 12%
11-Fach: Sprung 17-19: 12%

Gößter Sprung in der Mitte v2:
12-Fach: Sprung 17-19: 12% (leicht besser)
11-Fach: Sprung 15-17: 13%

Bandbreite v1
12-Fach (48/35): 4,8/1,35=3,6
11-Fach (53/39): 4,82/1,56=3,1 (deutlich schlechter)
11-Fach (52/36): 4,73/1,44=3,3 (leicht schlechter)

Bandbreite v2
12-Fach (48/35): 4,8/1,25=3,8
11-Fach (53/39): 4,82/1,39=3,5 (leicht schlechter)
11-Fach (52/36): 4,73/1,29=3,7 (fast gleich)

Es scheint als böte die 12-Fach keinen wirklichen Übersetungsvorteil. Sie tauscht lediglich eine Erhöhung der Bandbreite (um 3-14%) gegen schlechtere Abstufungen am unteren (um 24 bis 31%) und oberen (um 10%) Ende. V1 12-fach verglichen mit V2 11-fach liefert fast gleiche Ergebnisse bzw. einen leichten Vorteil für 11-Fach. Zum Bergfahren scheint die AXS so gut wie gar nicht geeignet, da die Sprünge am unteren Ende deutlich schlechter sind. Für's Flachland eigentlich auch nicht, da man dort die Bandbreite nicht braucht.

Es gibt natürlich Kombinationen in denen 12-Fach etwas bringt, aber eher in Erweiterung der "traditionellen" Übersetzungen (11-28 statt 11-25 oder 11-30 statt 11-28, Alternativ die traditionellen Kassetten um ein 10er Ritzel erweitern, in Kombination mit einer 34-50 Kurbel). Was dem am nächsten kommen würde wäre eine AXS 48-33 Kurbel zusammen zu bauen, aber es wird einen Grund geben wieso SRAM das nicht anbietet. Oder meint ihr das würde klappen?
 

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Re: (Kein) Übersetzungsvorteil SRAM AXS 12-Fach?
11-28 auf 11-30 zu erweitern bei ähnlichen Abstufungen fände ich gar nicht schlecht. 11-32 brauche ich nur bei ganz punktuellen Sachen (M312; Rhön-Marathon), so dass ich normal 11-28 (stets mit 50/34) fahre, da aber gelegentlich auch mal ein 30er brauchen könnte. Mit 12x könnte vllt. sogar 11-32 als Standard erträglich sein.

Ich denke, je häufiger man große Bandbreiten fährt / braucht, desto nützlicher ist 12fach. War auch schon beim Wechsel auf 11x so.

Irgendwann landen wir noch bei stufenloser Automatik...
 
Ich sehe nur keinen Sinn in den immer kleineren KB (48) in Verbindung mit kleineren Ritzeln (10).
1. sinkt die Effizienz
2. steigt Verschleiß

Beim MTB kann ich es ja noch verstehen, da bringt das kleinere KB Vorteile bei der Bodenfreiheit. Aber beim RR?
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgend eine neue Sau muss von den Herstellern ja durchs Dorf getrieben werden.
Jetzt ist es halt vorne mit Mono Blatt. :rolleyes:
 
Hi allesamt,

Ich hatte mich kürzlich über die SRM AXS 12-Fach gewundert und wollte mal fragen was andere Rennradfahrer davon halten. Laut Hersteller soll sie mehr Bandbreite und eine bessere Abstufung bieten. Als Pässeliebhaber hört sich das natürlich interessant an. Allerdings hatte ich das mal durchgerechnet, da ich mir gerade ein neues Rad aufbaue und komme zu folgendem Ergebnis mit für mich geeigneten Übersetzungsszenarien (eine 5:1 Übersetzung würde mir eigentlich nur was bringen um meinen Geschwindigkeitsrekord am Nufenen bei Rückenwind zu erhöhen, 4,8 oder 4,7 reichen für "normale" schnelle Strecken mit 50 oder 60 km/h wo es sich lohnt zu treten vollkommen aus, ebenso brauche ich keine super-Kompakt Übersetzung):
Oberes Ende:
12-Fach: Sprung 10-11: 10%
11-Fach: Sprung 11-12: 9% (leicht besser)

Unteres Ende v1:
12-Fach: Sprung 23-26: 13%
11-Fach: Sprung 23-25: 9% (viel besser)

Unteres Ende v2:
12-Fach: Sprung 24-28: 17%
11-Fach: Sprung 25-28: 12% (viel besser)

Gößter Sprung in der Mitte v1:
12-Fach: Sprung 17-19: 12%
11-Fach: Sprung 17-19: 12%

Gößter Sprung in der Mitte v2:
12-Fach: Sprung 17-19: 12% (leicht besser)
11-Fach: Sprung 15-17: 13%

Bandbreite v1
12-Fach (48/35): 4,8/1,35=3,6
11-Fach (53/39): 4,82/1,56=3,1 (deutlich schlechter)
11-Fach (52/36): 4,73/1,44=3,3 (leicht schlechter)

Bandbreite v2
12-Fach (48/35): 4,8/1,25=3,8
11-Fach (53/39): 4,82/1,39=3,5 (leicht schlechter)
11-Fach (52/36): 4,73/1,29=3,7 (fast gleich)

Es scheint als böte die 12-Fach keinen wirklichen Übersetungsvorteil. Sie tauscht lediglich eine Erhöhung der Bandbreite (um 3-14%) gegen schlechtere Abstufungen am unteren (um 24 bis 31%) und oberen (um 10%) Ende. V1 12-fach verglichen mit V2 11-fach liefert fast gleiche Ergebnisse bzw. einen leichten Vorteil für 11-Fach. Zum Bergfahren scheint die AXS so gut wie gar nicht geeignet, da die Sprünge am unteren Ende deutlich schlechter sind. Für's Flachland eigentlich auch nicht, da man dort die Bandbreite nicht braucht.

Es gibt natürlich Kombinationen in denen 12-Fach etwas bringt, aber eher in Erweiterung der "traditionellen" Übersetzungen (11-28 statt 11-25 oder 11-30 statt 11-28, Alternativ die traditionellen Kassetten um ein 10er Ritzel erweitern, in Kombination mit einer 34-50 Kurbel). Was dem am nächsten kommen würde wäre eine AXS 48-33 Kurbel zusammen zu bauen, aber es wird einen Grund geben wieso SRAM das nicht anbietet. Oder meint ihr das würde klappen?


" Alternativ die traditionellen Kassetten um ein 10er Ritzel erweitern, ? "


es ist nicht so , dass man einfach immer mehr zähne wegnehmen kann um Material zu sparen. Das dieses nicht so einfach ist wie das rechnerisch ausschaut, darüber wird hier sehr schön vorgetragen.

meiner meinung nach ist schon 10fach mehr als genug, man kann das Rad nicht neu erfinden :)

https://www.j-berkemeier.de/Ritzelr...+tf=100+dtf=5+ru=211+vr=3-3+ge=false+rt=false
 
Ich sehe nur keinen Sinn in den immer kleineren KB (48) in Verbindung mit kleineren Ritzeln (10).
1. sinkt die Effizienz
2. steigt Verschleiß

Beim MTB kann ich es ja noch verstehen, da bringt das kleinere KB Vorteile bei der Bodenfreiheit. Aber beim RR?
Allenfalls fällt mir da Gewicht ein. 1g = 1Euro.

Und ganz wichtig - es darf nicht kompatibel mit älteren oder anderen Systemen sein......
Das ist tatsächlich ärgerlich mit der AXS. Bisher konnte man schön mischen.


es ist nicht so , dass man einfach immer mehr zähne wegnehmen kann um Material zu sparen. Das dieses nicht so einfach ist wie das rechnerisch ausschaut, darüber wird hier sehr schön vorgetragen.
Das stimmt. Also ist eigentlich die 10er Variante nicht doll. Die bringt halt was wenn man mit 1-fach vorne hinten eine große Bandbreite für's Mountainbike bekommen will.

meiner meinung nach ist schon 10fach mehr als genug, man kann das Rad nicht neu erfinden :)
Ich fand es eigentlich ganz nett als ich von 10- auf 11-Fach umgestellt hatte und einfach hinten noch einen 28er Kranz als Rettungsring dran bekommen hatte.

Letztlich scheint Campy die beste Wahl getroffen zu haben. Gleiches Spindelsystem, gleiche Abstufungen vorne, einfach einen Gang mehr. Schade nur, dass die nicht den passenden Schalthebel und auch nicht die passende Kurbel (BB30) für mein "Projekt" haben. Oder kann ich ein Campy 12-Fach System mit einer SRAM 11-Fach Kurbel fahren?
 
Allenfalls fällt mir da Gewicht ein. 1g = 1Euro.
Das ist tatsächlich ärgerlich mit der AXS. Bisher konnte man schön mischen.
Das stimmt. Also ist eigentlich die 10er Variante nicht doll. Die bringt halt was wenn man mit 1-fach vorne hinten eine große Bandbreite für's Mountainbike bekommen will.
Ich fand es eigentlich ganz nett als ich von 10- auf 11-Fach umgestellt hatte und einfach hinten noch einen 28er Kranz als Rettungsring dran bekommen hatte.
Letztlich scheint Campy die beste Wahl getroffen zu haben. Gleiches Spindelsystem, gleiche Abstufungen vorne, einfach einen Gang mehr. Schade nur, dass die nicht den passenden Schalthebel und auch nicht die passende Kurbel (BB30) für mein "Projekt" haben.
Oder kann ich ein Campy 12-Fach System mit einer SRAM 11-Fach Kurbel fahren?

warum nicht?
 
Ist, wie so oft, eine sehr individuelle Geschichte. Ich überlege, von 50/34 mit 11-32 wieder auf 48 zurückzugehen, weil es mir im welligen Sauerland/Bergisches Land oft erlauben würde, einen Gang länger auf dem großen Blatt zu bleiben. Oder sogar auf 47/32 bei nem All-Road Ultradistanzrad, wo auch schonmal Gepäck drankommt. Da würde mir aber tatsächlich für die andere Seite, oder auch schnellere Gruppenfahrten die 50/11er fehlen, und ich komme auch so klar, also bleibt's am Renner beim 50er. AXS ist wiederum tot für mich, weil ich kein 10er will. Wer in einem anderen Leistungsbereich, oder eher als Diesel als hochfrquent unterwegs ist, wird das wiederum völlig anders sehen.
 
Es gibt natürlich Kombinationen in denen 12-Fach etwas bringt, aber eher in Erweiterung der "traditionellen" Übersetzungen (11-28 statt 11-25 oder 11-30 statt 11-28, Alternativ die traditionellen Kassetten um ein 10er Ritzel erweitern, in Kombination mit einer 34-50 Kurbel).
Bei mir hat 12f die langen Gänge von 50:12 auf 50:11 erweitert. Brauchen tu ich das natürlich nicht, ging lange und gut genug ohne, aber nett zu haben ist es trotzdem. Ich sehe das Problem daher mehr bei den komischen Vorgaben durch die AXS als bei 12-fach an sich.
 
Ich sehe das Problem daher mehr bei den komischen Vorgaben durch die AXS als bei 12-fach an sich.
Natürlich. Mit 12-Fach bekommt man letztlich einen Gang mehr, kann man immer gebrauchen. Das Problem spezifisch bei AXS ist dass man den Sprung vorne verringert hat, was letztlich einen halben bis ganzen Gang wieder weg nimmt. Und um das zu kaschieren hat man unten große Sprünge eingeführt. Das mag nutzbar sein für ein Tourenrad, wo man für gelegentliche Steigungen einen Rettungsring braucht, oder beim Mountainbike wo man nicht das letzte Watt mit der optimalen Kadenz raus kitzeln will, aber halt nicht wenn man diese Gänge wirklich viel nutzen will. Und das 10er Ritzel macht auch wenig Sinn, einerseits aus technischen Gründen, andererseits erhöht es etwas die Sprünge. Campy hat es da besser gemacht.
 
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