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KDM - Klassiker des Monats November 2022

grumpy0ldman

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Herzliche Willkommen zum KDM November 2022.
Ich darf den November moderieren und freue mich auf viele eurer Räder hier und eine rege Teilnahme. Ich hoffe ich bekomm die Moderation so gut hin wie @theSon im letzten Monat, ob ich das Ergebnis so kurz nach Mitternacht am 1.Dezember veröffentlichen kann, wird sich zeigen.

Die Regeln zur Erinnerung:
  • Jede(r) darf mitmachen, aber nur mit einem Rad aus eigenem Besitz (Haushalt).
  • Räder dürfen ab sofort bis zum 20. November um 23:59 Uhr eingestellt werden.
  • Abgestimmt wird vom 21. November 0:00h bis 30.November um 23:59
  • Punkte werden ausschließlich nach dem Muster 5-4-3-2-1 verteilt.
  • Ausgezählt wird von der Moderation, das ist im November @grumpy0ldman
  • Der Gewinner wird den KdM im Dezember 2022 moderieren.
  • Bitte nur die Räder bewerten und nicht die Punkte nach Eignersympathien verteilen.
  • Das Rad des Gewinners nimmt automatisch am "Klassiker des Jahres 2022" teil.
Also, ran an die Räder und fertigstellen oder Bilderordner plündern...

...läuft.
1) Rudi Pankoke von @Koga1001

DSC05609.JPG


2) T.V.T. Carbon 7 LOOK Equipe LaVie Claire Replika von @gridno27

IMG_1950.JPG


3) Gazelle Champion Mondial AA von @Stahlrahmenbiker

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4. Klein Quantum Super Race von @Oppaunke

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5) Colnago Master X Light von @Isostar

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6) Wilier Triestina Ramata von @dacrazy1

Willier.jpg


7) Diamant Bahnrad 1980 vom @mie-music

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8) Enik Professional 5S von @HoppiHagen

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9) DeRosa 1968 von @Axxl70

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10) Garlatti Ives Corsa 1975-78 von @Michael Aaron

TitelbildNEU.png
 
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Re: KDM - Klassiker des Monats November 2022
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Levw897

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Levw897

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Von @grumpy0ldman (Glückwunsch zum Oktober Sieg!) kam der tip während der Quarantäne ein Rad für den KDM vorzubereiten. Vorbereitet habe ich nix, aber für Fotos hat es gereicht.
Also mit dem underdog in die pole position. Fürs Podium wird es sicher nix, aber den Sonderpreis ausgefallene Lackierung den werde ich bekommen. Der Herbst färb nicht nur die Blätter bunt.
Das Pankoke hab ich ca. 30 km entfernt in den Kleinanzeigen gefunden. War ohne Laufräder und mit anderem Sattel. Mieser Zustand und Katze im Sack, da man nichts ausprobieren konnte. Aber der Lack hat es mir angetan. Verkauft vom Bruder des Fahrers, der ist ausgewandert nach Neuseeland. Die Mutter meinte er hat mit (oder bei) Rolf Wolfshohl trainiert. Rahmen ist von Kwadie aus Bielefeld aus Mannesmann Rohr. Ausstattung bis auf Schaltwerk New Success. Rahmen lt. Kwadie aus 2. Hälfte 80er. Denke war ursprünglich mit Sachs Aris aufgebaut und wurde dann auf SNS aufgerüstet. Komponenten funktionieren wunderbar, mag die Bremskörper von der Optik sehr. Der Rudi Pankoke war der Bruder von Günther Pankoke und der war 1955 der erste deutsche TdF Teilnehmer nach dem Krieg. Rudi war in verschiedenen Funktionen im Radsport aktiv und ist 2009 mit 97 Jahren verstorben. Radfahren hält fit!!

Passendes Schaltwerk habe ich auch schon, bei der nächsten Kette ...
Übrigens hat der LRS 50% mehr gekostet als der Rest vom Rad.
 

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... hier kommt sie, die Mutter aller Profi-Carbonrennmaschinen der 80 bis Anfang 90s. Die Technische Basis für den Rahmenbau der französischen Firmen LOOK aber auch für das in 1995 präsentierte TIME Equipe HELIX HM

in 1983 präsentierte das lyonnaiser Unternehmen Technique du Verre Tissé (..auch als T.V.T. inzwischen bekannt) unter dem Titel 2/3 des Gewichts einer damailgen Rennmaschine das T.V.T. Carbon 7. Das Ziel war es eigentlich den Carbonrohrsatz der Muttergesellchaft TCT, die sich mit dem neuen Fasermaterial beschäftigte, den Rahmenherstellern anzubieten.
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Die Klebetechnik von Aluminium und Carbon wurde im übrigen in den 40er Jahren bei dem englischen Flugzeughersteller De Havilland entwickelt als man das 2-motorischen Jagdflugzeug "Mosquito", welches aus Aluminium und Holz zusammengeklebt wurde entwickelte. Diese Technik des Kleben von Aluminium wurde dann in England nach dem WW II im Automobilrennsport weiterentwickelt "Stichwort Honeycomb-Bauweise" bevor es Ende der 70er Jahre für den Rennradahmen entdeckt wurde - Vorreiter waren damals das italienische Unternehmen ALAN und das lyonnaiser Unternehmen C.M.P. Später wurde die Technik vom Hersteller des Vitus 979 Dural aufgegriffen und Anfang der 80s eben von T.V.T. aber jetzt mit Rohren aus Fasermaterial anstelle von Aluminium. Die aus Aluminium gegossenen Muffen kamen übrigen von der französischen Giesserei C.L.B., die später von Badoer (...der Muttergesellschaft von Vitus) mit in den Konzern integriert wurde.

Ein gewisser Herr J-F Bernard und Herr Bernard Hinault, damals Radsportler und immer auf der Suche nach der besten Technik in Diensten des von Bernard Tapie neu gegründeten Profirennstalls nahmen mehr als Notiz davon. Tapie war damals zudem auf der Suche nach weiteren Produkten für sein kürzlich gegründetes Unternehmen LOOK neben Click-Pedale, Ski und Skibindungen und Reitzubehör, so entschloss er sich auf Zuraten der beiden vorgenannten Herren mit der Firma TVT ein Joint Venture zur Produktion von geklebten Carbon-Rennrahmen einzugehen.

Tapie finanzierte und TVT produzierte Ende der 80er die Rahmen für seine Firma LOOK und seine Equipe LaVie Claire fuhr im Profipeleton Werbung dafür. 1986 inzwischen hatte man Hinaults ehemaligen Teamkameraden Lemond zu LaVie Claire geholt, gelang dann der sportliche Durchbruch für den Rennrahmen von TVT. Bei der Tour de France 1986 belegte man mit Lemond und Hinault die Plätze 1 und 2 am Ende in Paris. Legendär damals die Hand-in-Hand Zielduchfahrt bei der Etappe hinauf nach Alped'Huez nachdem man sich vorher noch einen Kampf auf Biegen und Brechen geleifert hatte ... daraus entstand entstand der legandäre Dokumentarfilm der Rivalität von Hinault und Lemond "Slaying the Badger"
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Beide damals auf einem silbern LOOK gelabelten TVT Carbon 7. Und das bei einem Gewicht von knapp über 8 kg - Rahmen und Carbongabel kommen gerade mal auf nicht einmal 2000 g - für damalige Verhältnisse ein nicht zu unterschätzender (Wettbewerbs)vorteil

Eine bessere Werbung für die von TVT in Lyon produzierten Carbon Rahmen für LOOK KG 76 Kevlar 2000 und den Nachfolger KG 86 Kevlar 2001 konnte es nicht geben. Somit begann die Ära des französischen Leichtbaus. Firmen wie Vitus, die bisher mit Aluminiumrohre arbeiteten. ALTEC oder DURAVIA begannen ebenfalls Carbonrohre in Alumuffen zu verkleben ...

Später wurde das TVT Carbon 7 durch das noch berühmtere TVT92 Carbone abgelöst und als 1992 das Joint Venture zu Ende ging war gerade das TVT93 mit Monostay-Hinterbau und ovalisierten Carbonrohre kurz vor der Fertigstellung. Allerdings kam es dann nicht mehr dazu weil TVT 1992 zurück in die Materialforschung ging und die Mitarbeiter der Rahmenproduktion in Lyon auf der Straße saßen. LOOK die Firma von Herrn Tapie erhielt damals alles Know-How und die Patente und begründete 1988 mit dem LOOK KG 96 die eigene Rahmenproduktion, die dann mit dem LDS KG 171 ihren ersten Höhepunkt erreichte...

Für den Nachfolger des TVT92 dauerte es noch weitere 3 Jahre, denn Eigentümer der Firma TIME hatte Anfang der 90s die Reste der Firma Vitus von Badoer gekauft um die Rahmenproduktion in St. Etienne zu revitalisieren, was aber nicht gelang und so präsentierte TIME Cycles 1995 sein eigenes TIME HELIX Equipe HM welches auf der Technik des TVT93 basierte

... somit blicken beide großen französischen Rennrad-Firmen auf TVT als Ursprung zurück.

So - genug der Geschichte des französischen Leichtbaus im Rennrahmenbau ... als bekennender TVT-Fan war es mir ein Anliegen eben eine REplika eines solcheN LOOK gelabeltes Teamrad von 1986 der Equipe LaVie Claire auf die Laufräder zu stellen. Das Problem war viele Jahre erst einmal ein solches Rahmenset zu finden. Glücklicher weise wurde ich dann nach einigen Reinfällen (...so fand sich eins ohne Gabel und eins bei dem zur Stabilitätserhöhung die Muffen noch mit den Rohren vernietet waren) doch noch fündig und zwar fand ich in den USA ein baugleiches TVT namens Eclipse Carbon 7, da es Teil des Joint Ventures mit LOOK war, das TVT seine Rahmen auch auf eigene Rechnung in Übersee verkaufen durfte allerdings nicht unter dem Namen TVT, dieser war Europa und LOOK vorbehalten.
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Was ich aber dann auch noch unterschätzt habe war die Beschaffung der dazugehörigen Komponenten - Hinault und Lemond fuhren damals das beste was man kriegen konnte eine Camapgnolo Corsa Record der 1st Gen sowie Cinelli Cockpit und Ambrosios Metamphosis und natürlich LOOK PP75 Pedale ... alles keine Teile, die man gerade mal bei ebay oder um die Ecke bekommt.

Zudem musste ich mich noch um die korrekte Lackierung kümmern und ich fand mit einem Forums-User einen erfahrenen Lackierer, mit dem ich das dann in langen Diskussionen um Farbe, Lichteinfluss sowie das Studium von vielen Farbkatalogen, Metallic-Effekte usw. die richtige Farbe finden konnte. Das war gar nicht so einfach, da z.B. auf den Fotos bei blauem Himmel aufgenommen sich das blau in der silbernen Farbe reflektierte und es zu einem ice-blue werden ließ aber in nach ein paar Lackierproben betrachtet mal bei Schatten und mal in der Sonne sowie einigen Recherchen und Austausch mit Gleichgesinnten konnte auch das gelöst werden. Die Rahmen waren wohl ursprünglich Silber-metallic und nicht ice-blue wie ursprünglich angenommen.

Eine originale TVT-Gabel aus Carbon mit Stahlschaft hatte ja schon dafür beiseitegelegt und jetzt musste man nur noch. War da noch die Frage welche Farbe für das Benotto Lenkerband weiss oder silbergrau - ich entschied mich in diesem Fall nach Studium verschiedener Fotos einmal ausnahmsweise gegen weiss.

Wenn ich schon einen "Lebenstraum" verwirklichen wollte dann aber auch ohne Kompromisse

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so jetzt sind es schon 6 Fotos und noch kein Rennrad ... also hier mal erste Bilder vom fertigen Aufbau hier in den Tiefen der "Man's Cave" ... hier noch ziemlich aufgeräumt

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IMG_1959_25.jpg


... Fortsetzung mit weiteren Bildern folgt
 
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so weiter geht's ...

wie bereits erwähnt waren die benötigten Komponenten der Corsa Record 1st Gen nicht so auf dem nächsten Vintage.Markt zubekommen - aber meine inzwischen weltweiten Kontakte machten es dann doch möglich

Umwerfer mit Schelle und parallel Vernietung aus Down Under, Kurbel und Schaltwerk sowie Cobalto Bremsen von der Insel - hier allerdings noch mit dern falschen Bremshebeln, musste ich auch lernen und konnte diese für Deltabremsen mit Powergradefunktion dann später durch die richtigen ohne Entspannungsfunktion ersetzen. Man lernt bei einem solchen Projekt und dem anschließenden Aufbau sehr viel dazu
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dann waren da noch die richitgen Felgen 1 Paar Ambrosio Metamorphosis ud nicht zu vergessen die schwarten LOOK PP 75 Pedale sowie das Cinelli Cockpit aus Champion del Mondo und 1R
Ambrosio Metamorphosis.jpg

So jetzt noch weitere Bilder vom fertigen Aufbau - hier bei einem Ausflug um den Beistand für meinen verwirklichten Lebenstraum
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Am Ende ist es doch so geworden wie ich es mir immer in meinen Träumen vorgestellt habe, wenns auch nicht unbedingt spektakulär aussieht war es damals 1983 und insbesondere in 1986 ein Meilenstein in der Technik der Radsports und somit der Radsporthistorie

Insgesamt gewannen Profis mit einem TVT insgesamt die TDF 1986, 1988, 1989, 1990 und 1991 dazu kammen viele Etappensiegen, mindestes 2 Weltmeisterschaften und viele weitere Einzelsiege. TVT stellte damals mit seinen Rahmen das Non-plus Ultra in Sachen Leichtbau und Fahrbarkeit dar. Die Rahmen waren zur damaligen Zeit kaum dem Publikum bekannt da sie von den Teams meist in den Farben der eigentlichen Rahmensponsoren gelabelt wurden. Zudem ging nahezu die gesamte Jahresproduktion ins Profipeleton, da wer keinen Rahmen vom Team bekam, wie die Kapitäne oft als Profi selbst vom eigenen Geld sich 1-2 Rahmen zumindest für die Bergetappen kaufte und somit kaum welche für den freien Verkauf übrig waren, zudem die Rahmen preislich weit über einem damaligen unerreichbaren Colnago oder Tommassini usw. lagen

... da trifft es die Aussage vielleicht von Andrew Hampsten damals junger Fahrer der Equipe LaVie Claire
" A TVT on a descend is not bad, but it's terrible to have none on a climb"



... und ich hoffe ich konnte Euch dies' auch ein kleinwenig hiermit rüberbringen
 
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Glückauf aus dem Ruhrpott,

Auf Anregung einiger Forenmitglieder stelle ich meinen Gazelle Champion Mondial hier sehr gerne vor. Die Gazelle habe ich letzte Woche fertig gestellt. Aber seht selbst.

Den nackten Rahmen mit Gabel (RH53, AA-Frame, ROTO Tretlagermuffe, zwei Schmetterlingsstreben, Baujahr ende 1980) habe ich in den Niederlanden gekauft.
Verbaut habe ich eine Campagnolo gran sport Gruppe. Pedale Campagnolo super record inkl. der Alu-Körbchen. Lenkervorbau und Rennlenker sind von 3 ttt. Als Lenkerband habe ich ein schwarzes Baumwollband verwendet. Sattelstütze Campagnolo gran sport mit NOS Turbo Sattel. Die Campagnolo Schalthebel sind mit der Gazelle und den drei Champion Mondial Farbstreifen pantografiert. Kettenblatt mit Gazelle Logo pantografiert. Beim Laufradsatz habe ich auf Mavic 550 RD Naben mit MA40 Felgenringen zurück gegriffen. Kette und 6-fach Schraubkranz sind von Regina.
Der Rahmen ist absolut nachlackierungsfrei. Ich habe ihn gereinigt, poliert und anschließend mit Hartwachs versiegelt. Alle Anbauteile sind absolut neuwertig. Alle Lager wurden ordentlich gefettet und peniebel eingestellt.

Eine erste kleine Proberunde verlief zu meiner vollen Zufriedenheit. Alles läuft, bremst und schaltet perfekt. Am darauffolgenden Sonntag habe ich dann meine Gazelle von der Koppel geholt und mit ihr die erste größere Ausfahrt (46km) gemacht. Meine Gazelle hat mich nicht enttäuscht. Ich bin sehr zufrieden.

Glückauf
 

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Glückauf aus dem Ruhrpott,

Auf Anregung einiger Forenmitglieder stelle ich meinen Gazelle Champion Mondial hier sehr gerne vor. Die Gazelle habe ich letzte Woche fertig gestellt. Aber seht selbst.

Den nackten Rahmen mit Gabel (RH53, AA-Frame, ROTO Tretlagermuffe, zwei Schmetterlingsstreben, Baujahr ende 1980) habe ich in den Niederlanden gekauft.
Verbaut habe ich eine Campagnolo gran sport Gruppe. Pedale Campagnolo super record inkl. der Alu-Körbchen. Lenkervorbau und Rennlenker sind von 3 ttt. Als Lenkerband habe ich ein schwarzes Baumwollband verwendet. Sattelstütze Campagnolo gran sport mit NOS Turbo Sattel. Die Campagnolo Schalthebel sind mit der Gazelle und den drei Champion Mondial Farbstreifen pantografiert. Kettenblatt mit Gazelle Logo pantografiert. Beim Laufradsatz habe ich auf Mavic 550 RD Naben mit MA40 Felgenringen zurück gegriffen. Kette und 6-fach Schraubkranz sind von Regina.
Der Rahmen ist absolut nachlackierungsfrei. Ich habe ihn gereinigt, poliert und anschließend mit Hartwachs versiegelt. Alle Anbauteile sind absolut neuwertig. Alle Lager wurden ordentlich gefettet und peniebel eingestellt.

Eine erste kleine Proberunde verlief zu meiner vollen Zufriedenheit. Alles läuft, bremst und schaltet perfekt. Am darauffolgenden Sonntag habe ich dann meine Gazelle von der Koppel geholt und mit ihr die erste größere Ausfahrt (46km) gemacht. Meine Gazelle hat mich nicht enttäuscht. Ich bin sehr zufrieden.

Glückauf

Willkommen im Forum.
Zwei Beiträge und gleich am ersten Tag: KDM, respekt.
 
Sorry aber ich wurde dazu eingeladen meine Gazelle hier vorzustellen. Wusste nicht das man dazu eine gewisse Anzahl an Beiträgen erstellt haben muss.

Tolles Rad, tolle Bilder.
Der Lack glänzt wie frisch aus dem Laden, super aufgearbeitet.
Da vermiss ich meine alte Gazelle gleich doppelt.

Ich meinte das durchaus bewundernd. Meist tastet man sich ja erstmal so ran und es dauert eine Weile, bis man im KDM ein Rad zeigen möchte. Bei mir jedenfalls hat's ziemlich gedauert...
 
Willkommen im Forum.
Zwei Beiträge und gleich am ersten Tag: KDM, respekt.
Ich glaube, das hat weniger damit zu tun, wie lange man in einem Forum ist ( sein muss ? ) ...ich unterstelle bei dem Profilbild einfach mal, dass der Kollege ein erfahrener RR-Haudegen ist. Da muss man nicht erst drülftausend Beiträge sammeln, um ein schönes Rad zu zeigen.
 
Ich glaube, das hat weniger damit zu tun, wie lange man in einem Forum ist ( sein muss ? ) ...ich unterstelle bei dem Profilbild einfach mal, dass der Kollege ein erfahrener RR-Haudegen ist. Da muss man nicht erst drülftausend Beiträge sammeln, um ein schönes Rad zu zeigen.
Sorry, aber wie viel ist denn "drülftausend"?
Ich scheine heute zur Fraktion der Doofen und Unwissenden zu gehören. :(
 
...ich unterstelle bei dem Profilbild einfach mal, dass der Kollege ein erfahrener RR-Haudegen ist.
Der Gedanke kam mir als ich die Detailbilder der Gazelle im "Gazelle-Faden" gesehen habe. Da stimmte alles dran und es war der erste Beitrag.
 
Klein Quantum Super Race, hot red Bj.: 1990

Ich traue mich auch mal ein Rad zu zeigen.
Entgegen den sonst hier vertretenen Rädern, ist dieses zwar ebenfalls handgefertigt, jedoch aus Aluminium und dazu noch aus den USA und schlägt auch noch die Brücke zum MTB.
Mit Baujahr 1990 kratzt es dann auch noch genau an der Obergrenze des Erlaubten.
Alles keine optimalen Bedingungen hier im KDM...
Und trotzdem versuche ich mal, euch dafür zu begeistern.



Die kleine wirre Story wie und warum das Rad in meinen Besitz kam und warum es für mich ein ganz besonderes Rad ist:

Mein Beitrag ist also der ehemalige Klein-Quantum-Renner vom "Don".
Wer den Don nicht kennt bekommt eine Kurzvorstellung:
Coolster Kneiper ever, im höchstgelegensten Kaff in unserer Umgebung.
Dieser hat sich seinerzeit (1990) ein Klein Quantum Super Race in Hot Red mit Ultegra 6400 Gruppe bei einem mir sehr gut bekannten Radhändler (Pedal-Special) hier im Wesertal aufbauen lassen und dieses Jahr während eines umfangreichen Gelages im Hof seiner Lokalität, beiläufig erwähnt, dass er eben jenes Rad noch immer gut verwahrt in seinem Keller beherbergt.
Somit wurden bei mir blitzartig Begehrlichkeiten geweckt, von denen ich bis dahin selbst nicht wusste...
Ich lud mich also im August diesen Jahres bei Ihm zum Kaffee ein, um das Fahrzeug ausgiebig zu begutachten.
Als ich eintraf, lehnte das Rad schon notdürftig entstaubt und mit minimalem Luftdruck betankt an der schönen Fachwerkwand seiner Kneipe und schaute etwas belämmert aus der Wäsche.
Ausserdem erschien mir das Rad wesentlich zu klein und vor allem wesentlich zu rot.
Ich habe kurz drübergeschaut und erstmal mit einer Minipumpe einen nennenswerten Reifendruck in die 18mm Panaracer gepumpt.Danach den Sattel auf Höhe gebracht und eine Ortskontrollrunde gedreht.
Ich bin also mit Arbeitshose, Arbeitsschuhen und Hakenpedalen losgeeiert, um einige 100m weiter (da hatte ich es endlich geschafft die Arbeitsbotten in die Hakenpedale einzufädeln) festzustellen, dass ich mich zum ersten mal auf Anhieb auf einem Rennrad wohlfühle.
Das scheint wohl an der etwas zu niedrigen Rahmenhöhe (53cm) zu liegen, die ein lediglich 54,7cm langes Oberrohr verantwortet.
Trotz allem lief das Rad echt shice und im Vergleich zu meinem Gravelbike irgendwie zäh und kraftraubend.Das habe ich dann erstmal auf den immernoch schlappen Reifendruck und meine körperliche Schwäche geschoben.
Zurück beim Don ging es dann ans eingemachte und wir stiegen in die Preisverhandlungen ein.
Letztlich wurden wir uns einig und das Quantum trat gut gesichert im Firmenbulli seine Reise ins Tal an.

Zuhause habe ich den Renner erstmal direkt geputzt und gewienert um zumindest noch etwas Blingfaktor herauszuholen.Was dann unter der jahrzehntealten Staubschicht hervorkam, konnte ich zunächst selbst nicht glauben.
Als ich mit dem Klein fertig war, stand quasi ein HOT RED Klein-Neurad vor mir.



Die Details, wie die von Hand radial gespeichten Laufräder, das klassische Cinelli Cockpit und der wirklich tolle rote Rahmen mit den wunderbar gearbeiteten Rohrübergängen kamen da erst so richtig zur Geltung.
Ab da war ich geflasht.
Also 8 Bar auf die Reifen, Pedale gegen Klickies getauscht und ab dafür.
Zum lockeren Einrollen mal nur 100km vorm Sonnenuntergang.
Aber Essig wars.
Das Teil rollte auch mit 8 Bar in den Dackelschneidern noch beschi$$en.
Ausserdem war die Aerostütze zu kurz und die Übersetzung für meine dünnen Beinchen völlig absurd gewählt.
Und exakt diese Faktoren scheinen für den Zustand des Bikes verantwortlich zu sein.
Der Fahrer (der Don), wohnhaft in einem Bergdorf, war untrainiert, mit einer 52/39 - 13/21 Übersetzung und Reifen mit dem Rollwiderstand einer DH-Pelle schlicht überfordert.
Er hat diesen Umstand als gegeben hingenommen und das Rad vor ca. 28 Jahren frustriert in den Keller gehängt.
Frustrationsgrund: Rennradfahren ist übelst anstrengend.☝️



Oppa meint: Schwein gehabt...☝️
Das Quantum hat mittlerweile eine 1989/90 optional erhältliche IRD-Stütze mit Flite und aktuelle Conti GP 5000 Reifen in 25mm mit transparenter Flanke bekommen.
Die Ultegra Haken-Pedale hab ich auf Klick geändert und die Maiskolbenkassette habe ich auf eine 13/28 gewechselt.
Der Campa Flaschenhalter der nur für Campapullen passt, wurde auf einen timecorrecten Specialized getauscht.

Also die geänderten Kontaktpunkte weichen vom Originalzustand ab, allerdings ohne den Geist des Rades zu verwässern.
Timecorrect ist das Rad nach wie vor, bis auf die Klickies.



Es ist eine tolle schlichte Rennmaschine, die schon im Stand schnell aussieht und für mich aus folgendem Grund einen ganz besonderen Stellenwert hat:

Hans-Josef Marx, der dieses Rad aufgebaut hat, ist letztes Jahr verstorben.
Er war ein begnadeter Schrauber mit dem Hang zu lautem Blues und (sehr) fetten Stereoanlagen.
Bei Ihm im Laden, Haus, Dachboden, Keller oder Gartenlaube, haben wir mountainbikebegeisterten Jugendlichen erstmals den ganzen heißen Shice, den wir nur aus Zeitschriften oder Katalogen kannten, live gesehen.
Klein, Fat und Clark Kent Titan Rahmen hingen in der Gartenlaube, Ceramicfelgen lagen auf der Heizung im Keller, Ringle Teile stapelten sich hinterm Sofa und neben einer Batterie von Brot und Butter Primax Steuersätzen, stand ein Karton voll mit WTB Steuersätzen…
Man fühlte sich wie Alice im Wunderland.

Er hatte immer ein offenes Ohr für uns, obwohl er wusste, dass wir nicht seiner (finanziellen) Zielgruppe entsprachen, er gab uns ungefragt Schraubertipps und erklärte uns die radsportliche Welt auf seine recht eigene Weise mit heftigem Blues als dramatische Untermalung.

Für mich war es immer ein schönes Gefühl, zu wissen, dass er da draußen noch irgendwo unterwegs ist und ich hoffe, dass er seinen Frieden gefunden hat.

Und aus diesem Grund ist dieses Quantum eben ein ganz besonderes Rad für mich, jede Schraube an dem Rad hat Hennes zuletzt in der Hand gehabt, das sorgt schon irgendwie für ein bisschen Verklärtheit...



Es wird mittlerweile regelmäßig gefahren und ich erfreue mich jedesmal an der schlichten Optik, die für mich den Hauptreiz des Rades ausmacht.
Letztlich ist es kein High-End Rad mit Radsport-Historie und es ist auch nur eine Ultegra verbaut,
trotzdem, oder evtl. genau deswegen, ist es eins meiner schönsten Räder.
Ich hoffe dem ein oder anderen gefällt es genauso gut wie mir.
Gruß,
Oppa
 
Schöne Geschichte und ein schönes Radl. :daumen: Die Sache mit der Übersetzung kann ich nach der FdG in diesen Bergen nachvollziehen... 🤪
 
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