Moin,
ich habe mir gerade ein Gravel gekauft, ein Bergamont Grandurance 6.
Ich stand vor der gleichen Ausgangssituation wie du, gleiches Alter, fast gleiche Größe (1,90) und gleiches Budget.
Bin ziemlicher Rennradneuling, erst seit Ende letzten Jahres bin ich dabei.
Beinahe täglich nutze ich das blaue Peugeot als Alltagsrad.
Habe daher zum Ausprobieren mit dem blauen Peugeot Carbolite von ich meine 1984 angefangen.
Supergeil.! ( für meine Begriffe)
Möchte nun aber als Ergänzung etwas das auch für Wald und Feldwege taugt, und vor allem vernünftig schaltet und bremst.
Vor allem da ich das Auto mehr und mehr stehenlasse.
Nur Straße und Gehweg ist mir zu eintönig.
Komme aus der Nähe von Hamburg, daher bin ich schnell auf Bergamont gekommen.
Auch weil mir die tolle Optik sofort gefallen hat, und es auch in Vergleichstests gut abgeschnitten hat.
Als Alternative dazu habe ich für mich Scott ausgemacht, genauer gesagt Das Speedster Gravel 20.
Bergamont gehört übrigens inzwischen zu Scott.
Kein Problem, der Bergamont Flagshipstore und der Scottladen sind ja in Hamburg, und nicht mal weit auseinander, also los.
Dachte ich....aber gravelmäßig fast alles ausverkauft, ganz ausverkauft..
Nix mit probefahren.
Bei Bergamont hatten sie gar keines mehr.
Bei Scott standen das Speedster Gravel 10 und 30, habe beide ausprobiert.
Das Speedster 10 mit Ultegra in RH 58 für knapp 2000Euro.
Passte sogar ganz gut von der Größe, allerdings brauche ich keine teure Ultegra, und die weiße Farbe in Verbindung mit Grau hat mir gar nicht gefallen.
Das war übrigens das erste Mal dass ich ein Rennrad ohne Unterrohrschaltung gefahren bin!
Und sofort war mir klar, das
Shimano Schaltsystem mit dem seitlichen Bewegen der Bremshebel gefällt mir nicht sonderlich.
Ist aber wohl Gewöhnungssache.
Das Speedster 30 war zu klein, habs trotzdem ausprobiert.
Tiagra fand ich jetzt gar nicht schlecht, in der richtigen Größe könnte das was sein dachte ich mir, zumal für knapp 1200 Euro.
Aber die mechanischen
Shimano BR-RS305
Bremsen....haben das an sich schöne Rad für mich disqualifiziert.
Ich kannte bislang nur alte Räder, so ein neues Gravel ist für mich quasi Raumschiffniveau.
Angesichts dessen fand ich die Bremsleistung unterirdisch.
Na ja.
Konnte zumindest etwas die Größe einordnen, nicht kleiner als 58, lieber 61.
Bin dann anschließend bei Fahrrad XXL ein Gravel gefahre, es war in weinrot so hässlich, ich habe mir nicht mal den Hersteller gemerkt.
Allerdings war es mit
Sram Apex 1x11 ausgestattet.
Geil, muss ich haben!
Superknackige Schaltung, toller Bedienhebel.
Kurz gegoogelt, das Bergamont Grandurance 6 als auch das Scott Speedster sind online noch erhältlich.
Das Grandurance 6 hat
Sram Apex, also zack online bestellt, in RH 61.
Zu meiner Fahrrad XXL- Filiale liefern lassen statt nach Hause, kein Problem.
Was soll ich sagen super!
Allerdings vermittelt das Fahren wirklich ein eigenes Gravelfeeling, dagegen sind meine beiden alten Peugeots geradezu knüppelhart und direkt, wenn auch nicht im negativen Sinne.
Das Gravel fährt sich für meine Begriffe wie ein in jeder Hinsicht entschärftes Rennrad.
Deutlich (!) komfortabler, deutlich praktischer.
Für mich kein Ersatz fürs Rennrad, sondern eine tolle Ergänzung mit erweitertem Einsatzbereich.
Bin leider erst zu einer Runde durchs Dorf gekommen, daher kann ich mich noch nicht abschließend dazu äußern wie die 1x11 sich bezüglich der Übersetzung schlägt.
Die hydraulischen
Sram Bremsen sind jedenfalls klasse!
Und die Schaltung erst recht, fand nicht dass die Ultegra besser geschaltet hat.
Da ich das Rad das ganze Jahr über nutze, besorge ich mir noch die Schutzbleche und den Gepäckträger der Grandurance RD Modelle.
Werden dann vorraussichtlich nur in der ungemütlicheren Jahreszeit angebaut.
Werde allerdings das vordere Schutzblech etwas umarbeiten müssen, da die Carbongabel des Grandurance 6 schmaler ausfällt als die Alugabel der RD Modelle.
Was die Beleuchtung angeht werde ich meine vorhandene Akkuleuchte
Sigma Aura 60 nutzen, bin ich sehr zufrieden mit.
Hier noch ein paar Bilder, die Pedale sind noch aus dem Fahrradladen.