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Kalte Füße vs. SPD

freiform

regaining unconsciousness
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Hi,

können mir FahrerInnen mit Erfahrungen mit SPD und Rennrad-Systemen bestätigen, dass SPD eher die Wärme aus den Füssen zieht?

Ich fahre seit über 20 Jahren SPD, eben auch auf dem Rennrad. Früher, weil ich auch viel MTB gefahren bin und nur ein System wollte, heute wohl aus Gewöhnung und weil ich gerne normal laufen können möchte.

Auf der anderen Seite habe ich immer mit kalten Füßen zu tun. Letzte Woche bei 15° und Merinosocken haben mir schon die Zehen gefroren. Zehenwärmer helfen ein bisschen. Letzten Winter hatte bin ich Fizik Artika X5 gefahren, das war ein wenig besser. Die gingen aber wegen defektem Reißverschluss wieder zurück. Bei 15° ist ja auch ein wenig viel des Guten, denke ich...

Sollte ich einfach mal ein Rennradpedalsytem probieren? Ist da die Wärmebrücke geringer bzw. die Isolation zum Pedal bzw. der Kurbel besser?

Danke und Grüße
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dasulf

Hilfreich
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Hm, ich fahre im Herbst/Winter nur SPD, weil ich da u.U. auch mal paar Schritte gehen muss (Schnee/Eis) und sowieso zwischen Gravel und MTB wechsel, je nach Wetter. Also hab ich mir nur SPD-Winterschuhe gekauft. Und ich bin wirklich 'ne Frostbeule...
Kann es sein, dass deine Schuhe zu eng sind? Kannst du die Zehen beim Fahren bewegen? Drückt irgendwas auf den Spann? Also bist du sicher, dass nicht irgendwie die Durchblutung behindert wird?
Hast du sofort kalte Füße, oder werden die erst beim Fahren kalt?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dasulf

Hilfreich
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Ich denke dass das Pedalsystem nichts ausmachen wird. Bin auch lange mit SPD-Pedalen auf dem Rennrad unterwegs gewesen. Ich hab z.B. immer kalte Hüften und Pobacken. Sogar bei 20 Grad.
Im Winter hab ich einen Winterschuh. Jedoch wirds irgendwann überall kalt. Was bei mir geholfen hat, zumindest ein bisschen, war wenn ich mit zwei Paar dünnen Socken als mit einem Paar dicken unterwegs bin.
 
Ich empfinde die Schue eigentlich nicht als zu eng. Ich kann die Zehen bewegen und sie drücken auch nicht. Die Füße werden erst nach einer Zeit kalt. Bei den aktuellen Temperature sind einfach die Zehen kalt, wenn es Kälter wird, dann spüre ich richtig wie der Ballen über der Gegenplatte der SPD auskühlt. Ich habe da auch schon einlagen und Isolierfolie drin gehabt, das brachte aber nichts.
 
Hab die Erfahrung mit SPD-SL auch gemacht, unabhängig von der Außentemperatur. Habe dann auf Cleats gewechselt, die etwas mehr seitliche Bewegung zulassen, also den Fuß nicht so sehr in eine Position zwingen. Dadurch war das Problem dann behoben. Soweit ich weiß lassen sich SPD-Systeme nicht so leicht im seitlichen Spielraum einstellen, fahre aber auch keine SPDs.
 
Ich empfinde die Schue eigentlich nicht als zu eng. Ich kann die Zehen bewegen und sie drücken auch nicht. Die Füße werden erst nach einer Zeit kalt. Bei den aktuellen Temperature sind einfach die Zehen kalt, wenn es Kälter wird, dann spüre ich richtig wie der Ballen über der Gegenplatte der SPD auskühlt. Ich habe da auch schon einlagen und Isolierfolie drin gehabt, das brachte aber nichts.
Ich denke nicht, dass da ein Wechsel des Pedalsystems hilft. Es gibt ja auch so mittelwarme Winterschuhe, also ich hab zwei verschiedene von Northwave, die dünneren nutze ich auch schon so bei 10-15 Grad, vor allem wenn es regnet.
Ich kopier dir mal den "Socken-Tipp" von Bike-Discount zu Goretex-Schuhen hier rein, gerade Merino-Socken saugen sich ja auch gern voll:
"Die Socken, die in Schuhen mit Gore-Tex® getragen werden, müssen zu den funktionellen Eigenschaften der Schuhe passen. Obwohl man meinen könnte, dass dicke Socken erste Wahl sind, um sich vor Kälte zu schützen, haben sie einen gravierenden Nachteil: Je dicker die Socke, desto schlechter kann die Schwitzfeuchtigkeit vom Fuß weggeleitet werden. Im schlimmsten Fall saugt sich die Socke sogar vollständig mit Schweiß voll. Dadurch entsteht das unangenehme Gefühl von Feuchtigkeit und Nässe. Das hängt jedoch nicht vom Schuh ab. Die Nässe kommt von innen. Also lieber etwas dünnere Socken aus einem Funktionsmaterial tragen, das die Feuchtigkeit nach außen abführt und somit die Verdunstung durch die Membranporen begünstigt."
Der Fizik Artica, den du genannt hast, hat ja auch eine Membran. Also schau mal gezielt, ob deine Füße in deinen Schuhen leicht schwitzen. Ggf. kannst du ja bei längeren Fahrten Wechselsocken mitnehmen - zumindest mal um zu testen, ob die Füße nach Sockenwechsel wieder wärmer sind.
 
Was ich bestätigen kann ist, dass die Schuhe der Knackpunkt in Sachen Kälte sind. Allerdings ist das bei den aktuellen Temperaturen bei mir noch weit davon entfernt Problematisch zu werden.
Und gerade mit den richtigen Socken kann man da viel machen. Wobei gerade Wollsocken eher etwas langsamer trocknen als Kunstfasersocken. Hier gibt's auch Socken aus isolierender Kunstfaser (Primaloft o.ä.).
Hier gibt's gerade für kalte Temperaturen auch gute Socken aus dem Langlaufbereich. Ich hab gute Erfahrungen damit.
Dazu gibt's auch noch die Möglichkeit Überschuhe zuverwenden, oder auch passende Einlegesohlen können gut helfen.
 
Ohne jetzt die vielen guten und sinnvollen Beiträge anzweifeln zu wollen, möchte ich einwenden:
Es kann sein, dass dagegen einfach nichts hilft.
Keine anderen Schuhe, keine anderen Pedale, keine besonderen Überzieher oder Socken.
So ist es dummerweise bei mir.

In den letzten ca. 35 Jahren habe ich die meisten gängigen Pedalsysteme irgendwann mal eine Weile benutzt und hatte eigentlich immer kalte Füße bzw. abgestorbene Zehen, spätestens nach ein paar Stunden.
Übrig geblieben sind SPD (MTB-System) und alte Time; und auch mit den beiden hab ich kalte Füße. Auch im Sommer.
Auf besonders enge Schuhe stehe ich dabei nicht, aber gut passen sollten sie schon; da habe ich auch einiges ausprobiert. Ich trete auch nicht komisch, ich sitze nicht komisch oder bin dabei irgendwie verkrampft. An den kleineren Zehen geht es jeweils mit dem Frieren los, dann werden sie irgendwann mehr oder weniger taub, wenn auch nicht dauerhaft. Natürlich benutze ich im Winter Überschuhe oder Winterschuhe und natürlich fühlt sich das auch besser an, aber irgendwann wird es damit dann auch: kalt, taub.

Im normalen Leben habe ich das Problem mit den kalten Füßen nicht, auch nicht im strengen Winter stundenlang draußen oder in der unbeheizten Werkstatt. Und ich habe ein paar Mavic-Winterschuhe, aus denen mir schon nach ein paar Minuten in der warmen Wohnung beinahe der Schweiß oben rausläuft; ganz bestimmt sind die auch im strengen Winter auf dem Rad noch richtig toll warm. Das merke ich jedes Mal am Siff, der da anschließend drinsteht, weil die Dinger eben auch von innen wasserdicht sind. Aber trotzdem habe ich beim Fahren den Eindruck kalter Füße. Hmm.

Irgendwann war für mich klar, dass das einfach an mir liegt:
Ich kriege beim Radfahren halt kalte Füße.
Weil isso.
😅


Mein Umgang damit ist sieht seitdem so aus:
Ist das gefährlich, hatte es schonmal irgendwelche Schäden zur Folge? Nö.
Brauche ich die kleineren Zehen beim Radfahren wirklich für irgendwas? Nö.
Stürzen mich kalte Füße beim Radfahren in existenzielle Verzweiflung? Nö.
Dann ist's auch egal und ich kann einfach die Pedale und Schuhe benutzen, die ich am meisten mag.
 
Moinsen

Kalte Extremitäten ist oftmals ein überlebenswichtiger Schutzmechanismus des Körpers um den Rumpf warm zu halten. Es werden dann die Extremitäten nicht mehr so gut durchblutet, folglich weniger mit dem warmen Blut versorgt. Wenn man nicht an irgendwelchen Gefäßkrankheiten leidet, liegt es oftmals an zu luftiger Kleidung am Rumpf oder Energiedefizit, weil mehr Kalorien zur Warmhaltung und sportlichen Betätigung gebraucht werden, als vernünftig verbrannt werden können. Den höheren Grundumsatz merkt eigentlich auch jeder beim Training in der kalten Jahreszeit. Dann ist einfach nicht mehr genug übrig, um mit lockerem Puls noch ordentliche Leistungen abzugeben.

Gruß
dasulf
 
können mir FahrerInnen mit Erfahrungen mit SPD und Rennrad-Systemen bestätigen, dass SPD eher die Wärme aus den Füssen zieht?
Jop.
Die ersten zwei Jahre ausschließlich Shimano-MTB-Pedale gefahren und schon in der Übergangszeit ständig kalte Füße gehabt. Zehenüberzieher haben nichts gebracht, die Kälte kam von unten.
Im Herbst/ Winter ging mit den Dingern gar nix. Halbe Stunde bei unter zehn Grad, trotz dicker Socken, Einlegesohle, Überzieher, Füße kalt wie Eiszapfen.

Auf Look Keo gewechselt, fast den gleichen Giro-Schuh wie vorher, nur mit anderer Sohle/ Cleataufnahme und deutliche Verbesserung.
Hab selbst bei 10°C rum oft nur die Zehenkappen drüber und fahre ohne weiteren Schnickschnack 1,5-2h.
...Fizik Artika X5 gefahren, das war ein wenig besser. Die gingen aber wegen defektem Reißverschluss
Bei mir das gleiche Problem mit dem Schuh. 🙄
Hab ihn mir austauschen lassen und seither halten die Reißverschlüsse. Hoffe, das bleibt so...
 
Prima, danke für das Feedback;

Was das aushalten und isso angeht; es gibt halt einen Punkt, an dem das unangenehm und später auch mehr oder weniger schmerzhaft wird. Nur weil ich gerne Rennrad fahre, bin ich kein Masochist. Dafür bekomme ich fürs Radeln zu wenig Geld.

Das ich generell ein wenig zu frisch angezogen sein könnte, habe ich auch schon gedacht, aber sollte es dann nicht auch woanders kalt sein? Bei einstelligen oder negativen Temperaturen kommt es vor, dass der Bauch recht kalt wird, zumindest der Speck, aber ansonsten habe ich eigentlich keine Probleme. Außerdem ist es ja so, dass ich bei niedrigeren Temperaturen irgendwann wirklich diesen kalten Ballen direkt über der Cleatplatte habe. Aber es muss ja nicht nur eine Ursache geben.

Ich schaue mich mal nach passenden Socken und auch nach passenden Winterschuhen um. Nachher drehe ich noch eine Runde, aktuell hat es etwa 15°C, ich nehme mal die Zehnenwärmer und ein Wechselpaar Socken mit. Mal schauen.

Vielleich kommt auch noch ein wenig Feedback, ob die ein anderes Klicksysten wie bei @Orr Babba vielleicht auch bei anderen einen Unterschied gemacht hat.
 
Was du auch probieren kannst, aber mit Vorsicht ;): Wärmesalbe, also so durchblutungsfördernde Salbe auf die Zehen/Füße massieren, sowas wie Finalgon oder Elacur Hot.
Das mach ich manchmal beim Langlauf, weil meine Hände in der ersten halben Stunde sonst eiskalt bis taub sind und ich ja nicht beliebig dicke Handschuhe anziehen kann.
 
Wobei ich mit solchen Experimenten sehr vorsichtig wäre.
Zu warm ist auch nix.
Wenn man bei kühlen Bedingungen an Händen und Füßen einmal überhitzt ist, schwitzt, die Klamottage feucht wird und dann wieder auskühlt, wird´s böse. Ich bin daher grundsätzlich kein Freund davon, sich wärmer anzuhocken, als unbedingt nötig.
 
Wobei ich mit solchen Experimenten sehr vorsichtig wäre.
Zu warm ist auch nix.
Wenn man bei kühlen Bedingungen an Händen und Füßen einmal überhitzt ist, schwitzt, die Klamottage feucht wird und dann wieder auskühlt, wird´s böse. Ich bin daher grundsätzlich kein Freund davon, sich wärmer anzuhocken, als unbedingt nötig.
Ganz wichtig, es muss trocken bleiben. Fahrtwind mit einem feuchten Film ist ein Garant für Auskühlung.
Ich bin seit längerem mit dünnen Wollsocken und Lederschuhen und Leder-Einlegesohlen unterwegs. Das gibt zumindest ein trockenes Fußklima. Leider sind die nicht optimal geschnitten und haben einen kleinen Druckpunkt, was an langen Bergen (mit viel Druck) leider auch die Blutzirkulation behindert, und dann fühlt es sich trotzdem kalt an.
 
Mhh, vielleicht nehme ich mal Knielinge mit, habe ich gerade hier gefunden.. wenn das Bein ein wenig wärmer bleibt, hilft das vielleicht auch dem Fuß?
 
Mhh, vielleicht nehme ich mal Knielinge mit, habe ich gerade hier gefunden.. wenn das Bein ein wenig wärmer bleibt, hilft das vielleicht auch dem Fuß?
Vielleicht

Rumpf hilft aber ungemein. Also nicht feuchtes Trikot in der Abfahrt. Das sollte möglichst trocken sein und dann vielleicht eine Weste um den Wind abzuhalten. Mütze hilft auch (vor allem bei niedrigen Temperaturen). Nasse Haare und Wind leiten die Wärme ungemein gut ab.
 
Sodele, knapp zwei Stunden, Merinosocken und Zehenwärmer bei 14° (Strava zeigt 10°). Kühl an den Füßen aber ging. Die Socken waren trocken. Aber die Kälte kommt schon von unten, bzw. die Wärme geht dorthin. Ich schaue mal, ob ich das nicht doch irgendwie ein wenig isoliert bekomme. Meine letzten Isolierversuche waren im Winter, d.h. bei den jetztigen Temperaturen könnte das viellecht doch etwas bringen.

Rumpf hilft aber ungemein. Also nicht feuchtes Trikot in der Abfahrt. Das sollte möglichst trocken sein und dann vielleicht eine Weste um den Wind abzuhalten. Mütze hilft auch (vor allem bei niedrigen Temperaturen). Nasse Haare und Wind leiten die Wärme ungemein gut ab.
Abfahrten gibt es hier nicht (heute: 85 hm auf 61,4 km ;) ), aber eine Windweste wäre trotzdem eine gute Idee, gerade wenn es windiger ist kühle ich obenrum schon aus, für's dicke Trikot ist's noch zu warm. Kappe bzw. Mütze habe ich bei niedrigeren Temperaturen ohnehin auf.
 
Anschlussfrage: Fahre auch die normalen SPD (Shimano-Schuhe) am Rennrad und habe bei Regenfahrten spätestens nach einer halben Stunde nasse Füsse. Bisher haben keine Überschuhe geholfen, Gore nicht und auch nicht die fast hermetischen langen Velotoze. Mein Verdacht ist, dass es an den Cleat-Löchern in der Sohle liegt (2 davon sind ja ohnehin nicht durch Schrauben verschlossen). Kann das jemand bestätigen - also z.B. durch Nutzung desselben Schuhmodells mit SPD sowie SPD-SL?

Danke, Gruß

einaugenradler
 
Was helfen soll, ist rettungsdecke in die Schuhe unter die einlegesohle packen. Habe ich aber nicht ausprobiert
 
Was helfen soll, ist rettungsdecke in die Schuhe unter die einlegesohle packen. Habe ich aber nicht ausprobiert
Gibt auch Einlegesohlen mit Alufolienunterseite.
Helfen bei den SPD-Schuhen aber auch nur eingeschränkt.
Macht das Problem nach meiner Ansicht eher schlimmer, weil der Schweiß obendrüber stockt und dann auskühlt
 
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