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Ich suche (Fach-)Literatur zu wattbasiertem Training

Luxflux

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Tag allerseits,

wie der Titel schon sagt such ich Literatur zum Thema Trainingsteuerung, am besten wattbasiert. Ich würde mich als sehr erfahren beschreiben, trainiere jetzt seit zwei Jahren mit Powermeter, möchte aber tiefer und vorallem wissenschaftlicher in die Materie einsteigen.
Die Bibel von Friel hab ich durch, fand ich relativ profan und hat mir persönlich über große Strecken nichts neues erzählt. "Training and Racing with a Power Meter" von Coggan/Hunter habe ich mittlerweile 3x förmlich verschlungen. Das wiederrum fand ich extrem gut. Vernünftig lesbar, ausreichend wissenschaftlich, aber etwas mehr Hintergrund dürfte sein.

Mich interessieren vor allem eines: Physiologische Grundlagen (Definition der unterschiedlichen Schwellen, Energiebereitstellung/prozesse, Regeneration) und deren Anwendung auf wattbasiertes Training. Auch die konkrete Strukturierung eines Trainingsplans, weiter als Coggan sie ausgeführt hat, würde mich interessieren.

Gerne auch Paper/Studien (Peak Power output predicts maximum oxygen uptake z.B.) etc. vorschlagen, lese sowas gern. Unizugang zu SpringerLink (und Bibliothek)etc. ist vorhanden. Alle Literatur am liebsten auf Englisch.

Würde mich freuen wenn ihr Vorschläge habt, finde bei dem Wust an Büchern irgendwie keinen Anfang.
 
ist natürlich ne Frage was dich interessiert. "wattbasiertes Training" an sich ist ja kein Forschungsgegenstand sondern bestimmte Trainingsregime. Aber die meisten Experimente werden natürlich mit PM's gemacht, bzw ausgewertet.
Schnell man reinwerfen kann ich:
https://www.researchgate.net/profile/Bent_Ronnestad/publications?pubType=article

Von da aus über die Zitate oder die Zitierenden weiter. Man hat dann schnell die üblichen Verdächtigen zusammen. Sooooo viele sind das gar nciht
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich nur unterstreichen. Da findet man aber so gut wie nichts zu PM sondern zum Zusammenhang von Krafttraining und Radleistung und anderem.
 
@Osso Vielen Dank schonmal für den Vorschlag, sieht vielversprechend aus.

Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Eigentlich suche ich Bücher in zwei Bereichen.
1) Traininssteuerung & Planung mit Powermeter
2) Physiologische "Basics" bzgl Ausdauersport. Energiebereitstellung, biologische Prozesse. etc. Also das, worauf wattbasiertes Training ja irgendwie aufbaut. (Die Wattzonen sind ja nicht ohne Grund so eingeteilt. Mich interessiert das warum/ die Hintergründe.)
 
Muss ich passen ,Bücher die das gut vermitteln kenne ich nicht.
1) Traininssteuerung & Planung mit Powermeter
Traininssteuerung & Planung ist ja zunächst mal vom Powermeter völlig unabhängig. Ein Powermeter ist ja erstmal nur ein Messgerät,mit dem man im besten Fall die Intensitätsbereiche in denen man trainieren will, besser ansteuern kann. Aber das Powermeter an sich führt ja nicht zu einer bestimmten Trainingsstrategie.
Ich trainiere ganz anderes als z.b. @ronde2009 obwohl wir beide mit PM unterwegs sind und zum guten Teil aus die gleichen wissenschaftlichen Quellen zurückgreifen. Unterschiedliche Ziele, Vorliebe, Lebensumstände alles spiel eine Rolle. Das Powermeter aber eher nicht

t. (Die Wattzonen sind ja nicht ohne Grund so eingeteilt. Mich interessiert das warum/ die Hintergründe.)
Teils, Teils. Es gibt natürlich biologisch verortete Schwellenkonzepte., aber viel ist auch mehr oder wenig willkürlich festgelegt. Ich kann für mich sagen das ich mir anhand von Aufsätzen, wie dem beispielhaft verliebten, so durchgehangelt hab
 
Es gibt natürlich biologisch verortete Schwellenkonzepte., ...
Die Crux ist, dass die Mehrzahl der Schwellenkonzepte eben nicht biologisch verortet ist - zumindest wenn man unter "biologisch verortet" versteht, dass man verstünde, welcher biologische Prozess die jeweilige Schwellendefinition kausal begründen soll.

Wie dem auch sei, Luxflux sucht etwas für Powermeter + Physiologie. Da kann man dann die Lactat-Weisheiten oder -Weissagungen auch gleich größtenteils überspringen und sofort den Bogen zur Physiologie/Biochemie suchen. Hierzu gibt es leider keine Bücher, die aus meiner Sicht wirklich empfehlenswert wären. Allen/Cheung "Cutting-Edge Cycling" kommt da noch am ehesten hin, aber ein wirklich schlüssiges Bild erfordert weiteres Studium der Zusammenhänge. Übersichtsarbeiten, die die Rolle von AMP-Kinase, PGC-1alpha, HIF, VEGF, Glycogen-Speicherung und dessen Kinetik, Fettflussraten, ... beschreiben, müssten hinzugenommen werden. Im Hinblick auf die Regeneration(sfähigkeit) bzw. Trainingswiederholungen/Mikrozyklen wird es dann nochmals komplexer, nun müssen auch Zytokine, Stressachse/Corticoide, Sexualsteroide, psychische Faktoren mit betrachtet werden. Mit Blick auf Meso- und Makrozyklen kommt der nächste Layer an Komplexität hinzu: Mikro-/Makro-Traumatisierungen, Infektionsrisiken, Motivationserhalt, ... können in vielen Fällen nicht mehr bis auf die direkten physiologischen und pathophysiologischen Prozesse herabgebrochen werden und man beginnt, die Deskription des Offensichtlichen mit Pseudomechanismen begründen zu wollen. Das mag jedoch hinnehmbar sein, wenn man sich mit der Deskription zufrieden gibt und die Leistungsentwicklung als Zielstellung verfolgt. Es schadet aber nicht, wenn man sich dessen bewusst bleibt, dass die wirklichen Ursachen für Phänomene wie Formsprünge, "overreaching" oder "overtraining" noch zu guten Teilen im Dunklen liegen mögen.
 
@Osso Vielen Dank schonmal für den Vorschlag, sieht vielversprechend aus.

Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Eigentlich suche ich Bücher in zwei Bereichen.
1) Traininssteuerung & Planung mit Powermeter
2) Physiologische "Basics" bzgl Ausdauersport. Energiebereitstellung, biologische Prozesse. etc. Also das, worauf wattbasiertes Training ja irgendwie aufbaut. (Die Wattzonen sind ja nicht ohne Grund so eingeteilt. Mich interessiert das warum/ die Hintergründe.)


Der Grund für die Einteilung der Wattzonen liegt nicht zuletzt darin, dass man angesichts der großen, fast stochastisch erscheinenden Fluktuation von Wattwerten beim Fahren auf der Straße und erst Recht im Gelände einen praktikablen Ansatz braucht, um Intensitäten voneinander abzugrenzen.


Zu Deiner Literaturanfrage.

Wie schon von den anderen geschrieben ist Trainingssteuerung nichts was primär an die Steuerung über einen Powermeter geknüpft ist. Ich finde persönlich einen PM für die Trainingssteuerung zwar extrem nützlich und die Beschäftigung damit und die Nutzung des PM zusammen mit dem Literaturstudium war in vielerlei Hinsicht geradezu "Augen öffnend". Es gibt aber z.B. bislang keinen Nachweis, dass das Training mit PM zu besseren Ergebnissen führt, als etwa mit Hf-Monitor (siehe z.B. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3737823/ und http://www.bikeradar.com/road/gear/...f-the-experts-answers-may-surprise-you-45938/)


Literatur die sich ausschließlich mit dem Thema Wattbasierten Training befasst ist eher selten, aber es gibt dennoch zahlreiche Ressourcen, die lesenswert sind.

Einen sehr guten Überblick liefert z.B. die Review

Faria et. al.: The Schience of Cycling, part 1 + 2


https://www.researchgate.net/profil...of-Cycling-Part-1.pdf?origin=publication_list

https://www.researchgate.net/public...e_of_cycling_physiology_and_training_-_part_1

Sehr empfehlenswert finde ich auch das Sammelwerk "High Performance Cycling von Asker Jeukendrup"

https://www.amazon.de/High-Performance-Cycling-Asker-Jeukendrup/dp/0736040218
 
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Die Crux ist, dass die Mehrzahl der Schwellenkonzepte eben nicht biologisch verortet ist - zumindest wenn man unter "biologisch verortet" versteht, dass man verstünde, welcher biologische Prozess die jeweilige Schwellendefinition kausal begründen soll.

Wie dem auch sei, Luxflux sucht etwas für Powermeter + Physiologie. Da kann man dann die Lactat-Weisheiten oder -Weissagungen auch gleich größtenteils überspringen und sofort den Bogen zur Physiologie/Biochemie suchen. Hierzu gibt es leider keine Bücher, die aus meiner Sicht wirklich empfehlenswert wären. Allen/Cheung "Cutting-Edge Cycling" kommt da noch am ehesten hin, aber ein wirklich schlüssiges Bild erfordert weiteres Studium der Zusammenhänge. Übersichtsarbeiten, die die Rolle von AMP-Kinase, PGC-1alpha, HIF, VEGF, Glycogen-Speicherung und dessen Kinetik, Fettflussraten, ... beschreiben, müssten hinzugenommen werden. Im Hinblick auf die Regeneration(sfähigkeit) bzw. Trainingswiederholungen/Mikrozyklen wird es dann nochmals komplexer, nun müssen auch Zytokine, Stressachse/Corticoide, Sexualsteroide, psychische Faktoren mit betrachtet werden. Mit Blick auf Meso- und Makrozyklen kommt der nächste Layer an Komplexität hinzu: Mikro-/Makro-Traumatisierungen, Infektionsrisiken, Motivationserhalt, ... können in vielen Fällen nicht mehr bis auf die direkten physiologischen und pathophysiologischen Prozesse herabgebrochen werden und man beginnt, die Deskription des Offensichtlichen mit Pseudomechanismen begründen zu wollen. Das mag jedoch hinnehmbar sein, wenn man sich mit der Deskription zufrieden gibt und die Leistungsentwicklung als Zielstellung verfolgt. Es schadet aber nicht, wenn man sich dessen bewusst bleibt, dass die wirklichen Ursachen für Phänomene wie Formsprünge, "overreaching" oder "overtraining" noch zu guten Teilen im Dunklen liegen mögen.
das ist doch mal eine "down to earth" empfehlung ... and i'm one of the chosen ones ... I own and read that book, too
:cool::cool::cool::cool::cool:
... nix für ungut
:daumen::daumen::daumen::daumen::daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
btw ... ich würde erstmal das kleine gelbe / orangene buch über power von Joe Friel lesen ... so zum warm werden mit power
 
Lies Du aber auch mal den ersten Beitrag. Friel hat er längst gelesen Nix für Ungut hahaha:D
 
Gar nicht mal so schlecht. Auf diese Weise habe ich nun die "Gesamte Literatur" von pjotr. Muss ich lesen. Dann werde ich ihn am Sonntag schlagen.
 
Reichen dir die Bücher von A. Hunter und Friel nicht, weil du darin Fehler entdeckt hast?
Nein, ich habe speziell mit dem Buch von Coggan sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht und bin auch zufrieden damit. Ich habe einfach nur Interesse an den (biologischen) Prozessen dahinter und möchte das Thema zumindest etwas tiefgreifender verstehen.

Die Crux ist, dass die Mehrzahl der Schwellenkonzepte eben nicht biologisch verortet ist - zumindest wenn man unter "biologisch verortet" versteht, dass man verstünde, welcher biologische Prozess die jeweilige Schwellendefinition kausal begründen soll.

Wie dem auch sei, Luxflux sucht etwas für Powermeter + Physiologie. Da kann man dann die Lactat-Weisheiten oder -Weissagungen auch gleich größtenteils überspringen und sofort den Bogen zur Physiologie/Biochemie suchen. Hierzu gibt es leider keine Bücher, die aus meiner Sicht wirklich empfehlenswert wären. Allen/Cheung "Cutting-Edge Cycling" kommt da noch am ehesten hin, aber ein wirklich schlüssiges Bild erfordert weiteres Studium der Zusammenhänge. Übersichtsarbeiten, die die Rolle von AMP-Kinase, PGC-1alpha, HIF, VEGF, Glycogen-Speicherung und dessen Kinetik, Fettflussraten, ... beschreiben, müssten hinzugenommen werden. Im Hinblick auf die Regeneration(sfähigkeit) bzw. Trainingswiederholungen/Mikrozyklen wird es dann nochmals komplexer, nun müssen auch Zytokine, Stressachse/Corticoide, Sexualsteroide, psychische Faktoren mit betrachtet werden. Mit Blick auf Meso- und Makrozyklen kommt der nächste Layer an Komplexität hinzu: Mikro-/Makro-Traumatisierungen, Infektionsrisiken, Motivationserhalt, ... können in vielen Fällen nicht mehr bis auf die direkten physiologischen und pathophysiologischen Prozesse herabgebrochen werden und man beginnt, die Deskription des Offensichtlichen mit Pseudomechanismen begründen zu wollen. Das mag jedoch hinnehmbar sein, wenn man sich mit der Deskription zufrieden gibt und die Leistungsentwicklung als Zielstellung verfolgt. Es schadet aber nicht, wenn man sich dessen bewusst bleibt, dass die wirklichen Ursachen für Phänomene wie Formsprünge, "overreaching" oder "overtraining" noch zu guten Teilen im Dunklen liegen mögen.
Ich dachte mir schon, dass es wenige Werke geben wird, die alles abdecken. Hättest du Vorschläge zu den angesprochenen Übersichtsarbeiten (AMP-Kinase, PGC-1, HIF etc.) ?

@pjotr Vielen Dank für die Vorschläge. Ich arbeite mich mal durch:daumen:
 
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