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Hobbyaufgabe wegen Nachwuchs?

J

jörgl

Hallole,

was mich mal interessieren würde ist, warum so viele ihr Hobby aufgeben und ihre Sportgeräte verkaufen, nur weil Nachwuchs sich eingestellt hat und sie ihr Hobby aus Zeitgründen nicht mehr so intensiv betreiben können wie früher.

Daß man sein Cabrio verkauft und sich ein familientaugliches Auto besorgt ist einleuchtend. Es ist auch logisch, daß sich die Prioritäten verschieben und Wichtigeres im Leben den Alltag bestimmt.
Ich bin nun seit 3 Monaten Vater einer kleinen, äußerst lebhaften Tochter und sie bestimmt unser Leben total.... ist wundervoll.... und man kommt zu Nichts mehr (Kilometerleistung auf dem Rad währenddessen: 60km...hab auch 10kg zugenommen.) Aber nur weil ich zur Zeit und wohl auch in Zukunft nicht mehr als 2 oder 3 mal im Monat zum Radeln komme, würde ich nie auf die Idee kommen, meine Räder zu verkaufen. Es bleibt doch immer noch mein Hobby.

Außerdem brauche ich das Radeln und das Rumbasteln am Drahtesel als körperlichen und inneren Ausgleich.... um auch danach meine Familie viel intensiver genießen zu können. Sehe ich das falsch...Was können die Väter unter Euch mir dazu sagen...Sehe ich das alles zu einfach?

Grüße Jörg
 

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Re: Hobbyaufgabe wegen Nachwuchs?
moin jörg,
nachträglichen glückwunsch zum töchterchen! ich bin selbst am 4. august vater eines sohnes geworden und kann nur sagen: eine unvergleichliche erfahrung. und radfahren macht noch immer spaß. oder sogar noch mehr, weil ich es doppelt genieße, mal auf dem rad die nase in den wind zu strecken, denn mein zeitbudget ist natürlich jetzt auch eingeschränkter. kann deine ansicht absolut teilen, dass man sich dabei aktiv erholt und umso ausgeglichener ins familienleben zurückkehrt.
ich würde nie auf die idee kommen, das radfahren aufzugeben!! habe mir, um das zu untermauern, einen carbonrahmen bestellt und sammle schon fürs nächste frühjahr ein paar jungs fürs trainingscamp in spanien. und natürlich löse ich nächstes jahr auch wieder eine amateur-lizenz. muss aber zugeben, dass diese komfortable zeitplanung für meine frau und mich relativ einfach ist, denn wir sind beide selbstständig und können uns gut aufeinander und auf unseren sohn einstellen. zudem ist auch meine frau sportfreak (fährt speedskating-rennen), die schielt auch immer aus dem fenster, wenn die sonne scheint, und inzwischen hat sie schon wieder leichtes training begonnen: aquajogging und schwimmen. da haben wir bestimmt großes glück. viele partner bringen für den sport nicht so viel verständnis auf. wie ist das bei euch?
musste zweimal lachen bei deinem beitrag: erstens haben wir tatsächlich (noch) ein cabrio, würgen aber immer mit dem gepäck und den utensilien für den kleinen rum. neulich sind wir mit baby und meinem renner auf dem beifahrersitz zu einem radrennen gefahren. shit, wir brauchen tatsächlich ein anderes auto! zum andern hab ich, verdammt nochmal, ebenfalls zugenommen während der schwangerschaft! zwar keine 10 kilo, aber eine bergziege bin ich nicht mehr. übrigens ist dieser effekt ja bei "schwangeren" männern durchaus verbreitet, im web hab ich mal was von 60-70 % der männer gelesen. sei's drum. nächstes jahr greife ich wieder an. kleine motivationshilfe dafür war ein zeitfahren letzten samstag, das ich völlig unerwartet gewonnen habe. in der ebene dicke gänge drücken geht also noch :p dir wünsch ich, dass du weiterhin entspannt gas geben kannst – sportlich und familiär. und natürlich gesundheit für deine kleine familie!
gruß
die wade

p.s.: ihr andern radsport-mütter und -väter, wie sieht es denn bei euch aus? los, steht auch ihr dem jörgi bei! :p
 
Servus Stahlwade,

Danke für die lieben Glückwünsche und auch herzlichen Glückwunsch zurück!

Meine Frau ist nicht so der sportliche Typ....wobei ich das nicht hinderlich finde...sie ist dadurch der ruhende Pol. Ich bin auch selbstständig, komme abends spät nachhause, bekomme unter der Woche von der Kleinen praktisch nichts mit....meine Frau hält mir den Rücken frei und ohne sie könnt ich weder meinen Beruf noch meine Hobbies so ausüben wie ich es tue...dafür bin ich ihr unendlich dankbar und ich hoffe, daß ich ihr und unserer Kleinen am Wochenende dafür wenigstens etwas zurückgeben kann...dafür bin ich gerne bereit, den Großteil meiner 'Freizeit' meiner neuen, kleinen Familie zu opfern, wenn man überhaupt von 'opfern' reden kann...wenn die Kleine lacht, das haut mich jedesmal vor Ergiffenheit aus den Socken :p und möchte es nie mehr missen!
Ich hoffe insgeheim, das ich uns alle 3 zusammen dochmal auf einer Radtour sehe.......schiele auch schon nach 'nem Anhänger und nach 'nem neuen Rad für meine Frau.... :)

Grüße Jörg
 
Hallo Jörgl,

habe selbst eine 2,5 Jahre alte Tochter und im Februar kommt der nächste Nachwuchs. Die ersten Monate sind wirklich hart, man muß sich, auch sportlich, total umstellen. Mittlerweile sehe ich es so, daß alles nur eine Frage der Zeitplanung und Koordination ist.
D.h. ich versuche, die ca. 20 km (eine Strecke) möglichst oft zur Arbeit zu fahren und außerdem im Sommer bis zur Dämmerung die frische Luft zu geniessen, nachdem meine Kleine ins Bett gebracht worden ist. Im Winter jogge ich viel im Dunkeln entweder auf der Bahn oder auf beleuchteten Strecken. Ich habe momentan einen Job, an bei dem ich auch durch meine Nachtdienste hin und wieder tagsüber zu Hause bin, dann bin ich auch oft während der Mittagspause kurz weg. Ich habe mich insofern umgestellt, als daß regelmäßige sportliche Aktivitäten im Verein einfach nicht mehr stattfinden können (habe meine Mitgliedschaft gekündigt vor ca. 2 Jahren) und ich selbst meine Zeit ohne Zwang verplane, was natürlich mehr Disziplin erfordert. In den ersten Monaten kann man einfach nicht so viel planen, das wird sich schon geben, die Nächte werden auch wieder länger werden! Versuche es einmal mit kürzeren sportlichen Intervallen, dann kommen auch Km zusammen. Ein Hobby wegen Nachwuchs muß nicht unbedingt aufgegeben werden, so lange auch die Partnerin mitspielt und dies als Ausgleich akzeptiert. Dies tut meine Frau, obwohl selbst nicht so sehr sportlich begeistert, aber sie versteht es... Mir wäre es natürlich auch am liebsten, alle 3 dabei zu haben.

Grüße

Markus
 
Hallole,

also ich denke auch, daß es bei entsprechender Koordination funktioniert. Für mich ist es bloß schwer nachzuvollziehen, daß jemand nach nur einem halben Jahr sein häufig tolles und teures Sportgerät verkauft mit der Begründung, er habe Nachwuchs bekommen (das weiß 'mann' :p in der Regel 9 Monate vorher, zumindest wenn es ein Wunschkind ist). Entweder ich leiste mir das Rad 'gerade deswegen' noch vor der Geburt (so wie ich das Cannondale, weil nämlich jetzt die ganze Kohle 'Gott sei Dank' sinnvoll in die Kleine 'gepumpt' wird :daumen: ) oder ich laß es gleich bleiben......

......oder der Grund ist vorgeschoben. Ich möchte jedenfalls beides nicht missen.

Grüße Jörg
 
jörgl schrieb:
ist).

......oder der Grund ist vorgeschoben. Ich möchte jedenfalls beides nicht missen.

... ich habe mir sogar noch ein besseres Rad gekauft, als meine Kleine ca. 1,75 Jahre alt war, weil ich gesehen habe, daß Familie und Sport mit guter Zeiteinteilung gut zu koordinieren sind. Insofern kann ich den Verkauf eines Rades schon nach kurzer Zeit absolut nicht verstehen. Dies scheint mir auch irgendwie vorgeschoben zu sein.
 
@ Jörg

hammer.gif
 
Er meint wahrscheinlich, das Du den Nagel auf den Kopf getroffen hast, oder?

Zum Thema: Meine kleine Tochter ist ende Mai geboren und ich habe mir im Juni ein neues RR gekauft.
Wie schon gesagt wurde, ist es ein gute Sache um auch mal abzuschalten und mal den Kopf frei zu pusten. Denn ein kleines Kind kann ja auch ganz schön anstrengend sein und wenn man dann mal 2 bis 3 Stunden raus kommt und abschaltet, freut man sich danach um so mehr auf die Familie.
Mfg Schillerlocke (glücklicher Familienvater und Hobby unter einen Hut bringer)
 
Hut ab vor denen, die das mit der Zeitplanung hinkriegen. Als wir unser erstes Kind kriegten, sind sämtliche meine Hobbys den Bach runter gegangen. Mein Rad hing dann erstmal für 5 Jahre in der Garage.
Die Rechnung für Nichtselbständige ist relativ einfach. Wenn beide zu tun haben (z.B. Arbeit, Studium etc.) sind das je 40 Std. die Woche (ja solange wird im Osten gearbeitet). Das bedeutet schnell, dass jeder ca. 10 Std. am Tag nicht zu Hause ist (8 Std Arbeit + 45 min Pausen + Fahrzeit). Kinderbetreuung findet aber nur mit absoluter Ausnahmegenehmigung > 9 Std. statt, falls man überhaupt einen Platz erhält. Da hast Du schon gut zu tun, das überhaupt hinzukriegen. Der eine muss Kind wegschaffen (also wenn irgend geht später anfangen), der andere am Nachnittag holen und betreuen. Dann sieht man sich bestenfalls nach 18:00 Uhr und hat noch den ganzen Haushalt vor sich. Wenn Du dann noch anderweitige Verpflichtungen hast, wie Haus, Garten Angehörige, denen Du regelmäßig helfen mußt etc., dann bleibt das Hobby schnell auf der Strecke. :aufreg: :crying: :aufreg:
Deshalb kann ich's verstehen. Ich habe vor unseren Kindern auch gedacht, das ist mit guter Terminplanung irgendwie einzutakten. Is aber wenn dann immer nur zu Kosten des Partners und der Kinder.
Inzwischen sind die Kinder größer, ich fang 5:00 Uhr an mit arbeiten und fahre wieder Rennrad. Dieses ist inzwischen 14 Jahre alt und hätte in der Pause besser verkauft werden sollen. Dann hätte ich jetzt ein relativ neues !!! :(
 
Tach Alle,
ich bin 32 und seit 2 Jahren Vaddi und seitdem hat sich viel verändert. Mit 7 Jahren habe ich angefangen aktiv Radsport zu betreiben und war als Jugendlicher recht erfolgreich (u.a. 3mal DDR-Meister). Dann kurze Pause von 2 Jahren und dann wieder sehr aktiv. Bis zur Geburt meiner Tochter hatte ich so im Schnitt ca. 10-15000 Jahreskilometer. Tja, und dann wurde alles anders. Musste man vorher vielleicht "nur" Frau/Freundin, job und Hobby(s)zeitlich koordinieren, kam jetzt ein viel entscheidenerer Faktor hinzu: das eigene Kind. In den ersten Monaten ist so ein Kindchen zeitlich berechenbar (schlafen-trinken-schlafen-trinken...), wenn es selbst aktiver wird schon nicht mehr so. Das Kind möchte sich "sinnvoll" beschäftigen und beschäftigt werden. Naja, und so verbringt man immer mehr Zeit mit dem Kind, die für andere Sachen fehlt. Für mich ist meine Tochter das absolut Größte und für nichts "opfere" ich meine Zeit lieber als für meine Tochter, aber wenn man so ein zeitintensives Hobby wie radfahren (im weitesten Sinne) hat, wirds eben schwierig. Bei mir siehts jetzt so aus, das ich (in der wärmeren Jahreszeit) um 4 Uhr aufstehe, 3-4 Stunden radfahre, Brötchen mitbringe, Frühstück mache und dann den Rest der Familie wachmache und wir frühstücken. Tja, danach gehts dann zur Arbeit und abends is nix mehr mit Kneipe oder so sondern früh Heia machen. Oder Mittags, wenn unsere Tochter Mittagschlaf macht, schnell 2 h Rad fahren. Oder dann eben abends, wenns noch hell ist. Seit einem Jahr geht sie in die Krippe (neudeutsch "Kita")und da habe ich dank Schichtdienst oft am Vormittag Zeit zu biken. Jetzt komme ich wieder auf ca. 6000 Jahreskilometer und Familie und Job leiden darunter (zeitlich) nicht. Meine Frau bewundert mich dafür sehr, weil ich eben alles gut koordinieren kann und der Super-Vater und Super-Ehemann bin, aber einfach isses nicht. Sicher kann man auch mit Kind (im Anhänger oder so) Touren machen. Das macht Spaß, hat für mich aber kaum einen Trainingseffekt. Mittlerweile stehen 5 Bikes von mir in der Küche und alle werden regelmäßig geschunden. Lies mal das Buch: http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...7197/sr=1-3/ref=sr_1_10_3/302-2593559-8553663. Hat mir sehr geholfen!
Viel Spaß mit der Familie,
Alexander
 
jörgl schrieb:
Hallole,

Ich bin nun seit 3 Monaten Vater einer kleinen, äußerst lebhaften Tochter und sie bestimmt unser Leben total.... ist wundervoll.... und man kommt zu Nichts mehr (Kilometerleistung auf dem Rad währenddessen: 60km...hab auch 10kg zugenommen.)


Mal von Deiner Tocher abgesehen (herzlichen Glückwunsch), aber wie kann man in drei Monaten 10 Kilo zunehmen, nur weil man nicht mehr Rad fährt?
 
Hallole,

zugegebenermaßen nehme ich seit Februar wieder zu.....kontinuierlich. Habe wohl im letzten Jahr zu drastisch abgenommen (30kg in 6Monaten...)..... da schlägt der JoJo-Effekt voll zu.....!!! Die Kleine ist nicht der einzige Grund... bin selbstständig, hab eine 55-60 Std.-Woche....Übern Tag ißt man wenig oder gar nichts, und abends nach 10 plünder ich den Kühlschrank. Und zum Radeln kommt man dabei auch nicht mehr...

Grüße Jörg
 
tja jögl! da machst du dann sicherlich was falsch. meiner meinung nach bist du gar nicht so gut in deiner koordination, siehe deine pfunde oder die ausrichtung in deinem job. du meinst zuviel zu können oder vielleicht siehst du die ganze sache mit dem radfahren auch nur zu ernst. und stolperst einem wunschgedanke hinterher?

ich habe 2 kinder und konnte mit gutem gewissen auch einmal für 3 jahre aussetzen. dabei hatte ich die prioritäten nur dem neuen leben gegeben. keine spur von "geopfert". und dann, danach.............hab ich einfach wieder mit dem radeln angefangen und soll ich dir was sagen.....ich bin glücklich. tja! entlaste doch mal ein bischen deine frau. dann kann die auch mal was für sich tun. gell

gruß.....jürgen
 
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