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Gravel (=Schotter) Bikes und Gravel Races

Oldie-Pedalleur

immer mehr zum Schrauben als Kohle zum Ausgeben
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Porta Westfalica
Hallo,
durch die Vorstellung eines neuen sogenannten Gravel Bike in der neuesten TOUR 11/2014 bin ich neugierig
geworden ( niemals vorher gehört diesen Begriff Gravel Bike ) , um was es da geht bei dieser neuen "Radmode" aus den USA.

Also ganz verkürzt könnte mal sagen : Viele begeisterte US-Biker fahren hunderte Meilen über die Schotterpisten der US Provinzen und haben dabei eine Menge Spaß . Das geht z.T.über mehrere Tage/Etappen wie zum Beispiel beim Oregon Outback. Man nimmt sein minimales Gepäck mit für die Nächte und
natürlich auch Essen und Trinken müssen organisiert werden. Und das Ganze sozusagen als Gruppenevent
mit viele viel Natur und ohne Asphalt unter den Reifen.

Dafür muss "marketingmäßig" natürlich gleich ein neuer Rad-Typ her. Nicht MTB , nicht Crossike , schon lange nicht ein schlichtes Rennrad mit dicken Reifen. Nein, das neue Rad ist angeblich speziell für Schotter-
pisten , lange Distanzen und geringe Gepäckzuladung konzipiert.

Neugierig geworden bin ich dann gleich erst mal googlemäßig ins Thema eingetaucht und war total überrascht
von der Dichte von Veranstaltungen und Berichten zu Gravel Races in den USA.
Als Beispiel hier ein Link zum Oregon Outback mit 360 Miles on Dirt über vier Tage:
http://gearjunkie.com/oregon-outback-bike-tour

Der Bericht kann süchtig machen nach ähnlichem hier in Europa . Auch deshalb meine Frage : Gibt es hier
in Europa etwas ähnliches wie in USA nach dem Motto mehrere Tage über Schotter durch die freue Natur.
Im verbauten und asphaltierten Deutschland müsste man sicherlich lange nach einer geeigneten Route suchen. Aber in Frankreich , Italien oder Skandinavien gibt es doch wohl noch genug freien Raum und stille Schotterstraßen für eine solche Tour.

Ist nur so ´ne Idee von mir , auch so 3 - 4 Tage durch die freie Natur zu brummen, ohne immer auf irgendwelchen Touri-Radwegen entlang der Flüsse ständig vielen Familien, E-Bikern und Sonnenscheinradlern ausweichen zu müssen.;)

Wer von Euch kennt solche Routen oder Veranstaltungen hier in Europa. Ich meine jetzt nicht Radtouren
über viele Tage oder Wochen mit den üblichen 20 kg Ortlieb Taschen, Zelt und Kocher sondern wenige Tage mit Minimalausstattung ( Werkzeug + 1 x Klamotten zum Wechseln + ggf. Essen-Trinken ) auf die Tour zu gehen mit Gleichgesinnten.

Das Bike im folgenden Bild ist mir persönlich schon zu viel beladen, das könnte man sicherlich noch ein wenig abspecken bei 3 - 4 Tagen Tour.
tumblr_inline_n6pkniU5fi1r0hmoq.jpg
Copyright: einem Blog über den Oregon Outback entliehen.

Das Thema ist eröffnet. Gerhard

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier gibt's schon mal die richtigen "Gravel Bikes" - zumindest für 'ne Eintagestour in Europa: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-135-kilometer-der-l-eroica-13196367.html :D:D:D! (Wirklich sensationell, das mit den "neuen" Radtypen...)
Sorry , war mir klar, dass die Toskana-Tour hier genannt würde . Aber diese Art Veranstaltung meine ich nicht . Es geht mir in diesem Fall nicht um sportliche Nostalgie auf "nur" 130 km wie bei der Eroica, sondern um Rad+Natur+weit ab+lange mehrtägige Strecken. Gerhard
 
Ist der Iron Curtain Trail nicht sowas? Da gibts wohl auch Asphalt, aber WIMRE hat es da auch jede Menge unaspahltiertes, leichte Gelände.
 
Dafür muss "marketingmäßig" natürlich gleich ein neuer Rad-Typ her. Nicht MTB , nicht Crossike , schon lange nicht ein schlichtes Rennrad mit dicken Reifen. Nein, das neue Rad ist angeblich speziell für Schotter-
pisten , lange Distanzen und geringe Gepäckzuladung konzipiert.

Hi Gerhard!

Schon klar. Nur habe ich mich mit einem leichten Kopfschütteln darüber amüsiert, was sich die Marketingstrategen so alles einfallen lassen. Es gibt doch schon wahrlich genügend Fahrradtypen vom Reiserad über ein (26"! - 29" ist auch nur Marketing) MTB bis hin zum Rennrad mit dicken Reifen, mit welchen sich solche Touren fahren lassen...

Grüße

Thomas
 
Gravel Bikes sind wohl am ehesten Verwand mit Cyclocrossern, wobei ich die Unterschiede jetzt nicht kenne. Vermutlich fährt man Gravel Bikes mit noch breiteren Reifen.

Ihr bevorzugtes Gelände ist deutlich ruppiger, als etwa bei der L'eroica. Waldautobahn und leichte Trails sind wohl eher das was man damit fährt.

In D gab es auch mal einen Mehretappen Crosswettbewerb. Die fuhren irgendwo im Osten los und dann über Wald- und Feldwege bis zur Elbe. Ich erinnere mich noch an die - zielmlich guten - youtube videos, aber leider nicht mehr an den Namen der Veranstaltung.
 
Hallo,
durch die Vorstellung eines neuen sogenannten Gravel Bike in der neuesten TOUR 11/2014 bin ich neugierig
geworden ( niemals vorher gehört diesen Begriff Gravel Bike ) , um was es da geht bei dieser neuen "Radmode" aus den USA.
(...)

Wer von Euch kennt solche Routen oder Veranstaltungen hier in Europa. Ich meine jetzt nicht Radtouren
über viele Tage oder Wochen mit den üblichen 20 kg Ortlieb Taschen, Zelt und Kocher sondern wenige Tage mit Minimalausstattung ( Werkzeug + 1 x Klamotten zum Wechseln + ggf. Essen-Trinken ) auf die Tour zu gehen mit Gleichgesinnten.
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Beispiel:
http://www.fahrradreisen-wanderreisen.de/50803
Ist auch in einem der Tour-Magazine von 2013 (August?) drin.
Wir haben das selbst organisiert (3 Etappen West-Nord-Ost, Hotels, 1 Minirucksack mit Netzrücken à 15L). Teilweise sind halt schon n paar Wandersleute unterwegs, auf einigen Strecken ist man aber auch ziemlich alleine. Ideal auch als "Beginner-Abenteuer", da man trotz einsamer Wege nie ganz abseits der Zivilisation ist ;).
War super.
 
Hi Gerhard!

Schon klar. Nur habe ich mich mit einem leichten Kopfschütteln darüber amüsiert, was sich die Marketingstrategen so alles einfallen lassen. Es gibt doch schon wahrlich genügend Fahrradtypen vom Reiserad über ein (26"! - 29" ist auch nur Marketing) MTB bis hin zum Rennrad mit dicken Reifen, mit welchen sich solche Touren fahren lassen...

Grüße

Thomas

Ich behaupte auch mal , dass ich kein neues spezielles Gravel Bike kaufen müsste, um eine lange Strecke über Schotter oder Feldwegen zu fahren. Zwei meiner vorhandenen Räder
sind mit Sicherheit -eventuell mit kleinen Veränderungen bei Reifen und Transportmöglichkeiten- für eine solche Tour geeignet. Somit können die Gravelbike-Verkäufer an mich leider nichts mehr verkaufen.

Was mich reizt, das ist die Art und Weise, so zu fahren abseits der hier üblichen Rennrad-Routen und sich abends kaputt und groggy mit einigen Anderen von der Tour zu treffen und
Outdoor zu genießen.

Hier in Deutschland müsste man schon lange suchen und planen, um solch einen Trail zu finden. Eventuell von Dresden auf Abseitsstraßen und Wirtschaftswegen durch die neuen Bundesländer bis hoch zur Ostsee. In den alten Bundesländern ist eh´ fast alles eng und zugebaut mit Infrastruktur für Verkehr, Wirtschaft und Bevölkerung. Wir können hier bei uns
leider nicht "auf Amerika" machen , dafür ist alles zu klein und zu eng. Leider.

Grüße. Gerhard
 
In den alten Bundesländern ist eh´ fast alles eng und zugebaut mit Infrastruktur für Verkehr, Wirtschaft und Bevölkerung. Wir können hier bei uns
leider nicht "auf Amerika" machen , dafür ist alles zu klein und zu eng. Leider.

Hi Gerhard!

Ich glaube schon, daß sich auch im Westen (Deutschlands!) Strecken für mehrtägige Touren finden lassen. Z.B. der Westweg im Schwarzwald mit ca. 285km, sinnvoll kombiniert mit Mittel- und Ostweg sicher 400km. Und, wer mag, zurück über die Vogesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Westweg . Des weiteren lassen sich sicher ähnliche Strecken finden, im Pfälzer Wald etwa oder auch im Bayerischen Wald. Man muß nur ein bischen suchen.

Grüße

Thomas
 
Ihr könntet mal den Heide-Harz-Weser-Fernradweg versuchen. Den sind wir im Sommer zufällig zwischen Göttingen und Hann. Münden gefahren. Vom Zustand wurde der vor 50 Jahren einmal glattgeschoben und beschildert und seitdem zum Holz rücken benutzt. :eek:
 
Zum Thema Gravel-Bike: Als ich im Sommer in den USA war, habe ich eine Ausgabe des Roadbike Action Magazines gelesen, das sich voll diesem Radtyp gewidmet hat. Ich würde sagen, das ist schon sehr "gesucht", bzw. jedes Gravel-Bike könnte man auch einer anderen Radgattung zuschreiben. Es geht im Prinzip um Rennräder mit etwas längerem Radstand und entspannterer Sitzgeometrie (ähnlich Marathonrennrad) mit Reifenfreiheit bis ca. 33-35mm (zw. Cyclocross und Rennrad) und mehr auf Geradeauslauf getrimmt als ein wendiger Crosser. Mit anderen Worten, man könnte diese Dinger auch in Richtung Komfortrennrad oder wenig rennorientierter CC schieben. Das Simplon Inissio ist ein gutes europäisches Beispiel für so ein Rad.

Der Grund, warum die Amerikaner auf sowas kommen, ist schon einleuchtend: Dort fehlen einfach die asphaltierten Nebenstraßen der Nebenstraßen und Wirtschaftswege, die wir so gerne befahren. Auch in einem Rennradmekka wie Boulder sind viele der guten Rennradstrecken zumindest z.T. geschottert. Dass die Hersteller dann eine Radgattung aufmachen, die den meisten Leuten als Rennrad für jeden Tag dienen wird, kann ich sogar verstehen. Außerdem bieten diese Räder eine gute Gelegenheit, das Thema Scheibenbremsen am Rennrad weiter zu forcieren. In Europa ist die Radgattung über die Komfortrennräder aber wohl ausreichend abgedeckt.

Hier mal ein Beispiel, wie die bekannten Anstiege rund um Boulder so aussehen: http://coloradotriplecrown.blogspot.de/2012/04/boulder-fearsome-five-los-cinco-diablos.html
Dazu kommt dann noch, dass die Asphaltdecke dort oft sehr dünn ist. Als ich einen der Canyons dort runtergefahren bin (Lefthand Canyon für die, die sich dort auskennen) musste ich durch zahlreiche Schotterabschnitte, die durch Flutschäden verursacht waren. Als mich dann kürzlich Freunde aus Boulder in München besucht haben, haben sie sich überrascht gezeigt, wie gut die Straßen hier sind ;).
 
Diesjahr gabs hier in Berlin/Brandenburg den Mehrtagescrossbrevet Transbrandenburg, ich habs leider nur zur Nachfolgeveranstaltung Kritischer Dreck geschafft. Nächstes Jahr solls hoch zur Ostsee gehen, Ankündigung bei Zonencross.

Hallo und Danke für diese drei Links.

ich werde auf jeden Fall diese Radl-Veranstaltungen für 2015 im Blick behalten. Da sind ´ne Menge Naturstrecken dabei und genau sowas suche ich für 2-4 Tages-Ausfahrten mit dicken Reifen und Mini-Gepäck.

Grüße. Gerhard
 
Hier in Deutschland müsste man schon lange suchen und planen, um solch einen Trail zu finden. Eventuell von Dresden auf Abseitsstraßen und Wirtschaftswegen durch die neuen Bundesländer bis hoch zur Ostsee. In den alten Bundesländern ist eh´ fast alles eng und zugebaut mit Infrastruktur für Verkehr, Wirtschaft und Bevölkerung. Wir können hier bei uns
leider nicht "auf Amerika" machen , dafür ist alles zu klein und zu eng. Leider.

Grüße. Gerhard
In allen deutschen Mittelgebirgen gibt es ein enges Netz von meist fein geschotterten Forststraßen. Die meisten ausgeschilderten Radwanderwege (grün-weiße Schilder) führen zu großen Teilen über solche Wege.
 
Habe mal im Netz geschaut. Der Weser-Harz-Heide-Radweg ist nicht nur zwischen Göttingen und Hann.Münden eine Herausforderung.
http://www.radreise-wiki.de/Weser-Harz-Heide
Einfach mal im Artikel nach "schlecht" suchen. ;)
Wenn einem dann auf den etwas besseren Strecken langweilig wird, kann man über die Herkunft von Straßennamen, wie diesem in Dransfeld nachdenken.
medium_radtour_Hann-Bretten_2014_084.JPG


:D
Landschaftlich scheint der Weg sehr schön zu sein.
 
Gravel Bikes sind eine prima Idee, auf Deutschlands kaputten Strassen machen Rennräder ja zunehmend keinen Sinn mehr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gravelbikes ist für mich so eine Mischung aus RR - Cyclocrosser - Tourenrad - Commuter, hab mir vor 4 Jahren sowas angeschafft, unter der Devise do-it-all-with-one. Aktuell habe ich 35 mm Reifen drauf und da lässt sich angenehm auf Strasse oder befestigten Wegen fahren.
DSC_0334.JPG
 
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