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Gibt es schon sowas wie eine Norm für Scheibenbremsen Rennrad ?

Oldie-Pedalleur

immer mehr zum Schrauben als Kohle zum Ausgeben
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Hallo Auskenner ,

ich beschäftige mich erst seit kurzer Zeit mit modernen Rennrädern / Carbonrahmen und Scheibenbremsen am Rennrad.
"Daheim" bin ich in den letzten 30 Jahren praktisch nur bei Rennrädern aus den 1980er Jahren .



Aber es juckt mit doch , eventuell einen neuen Carbonrenner mit Scheibenbremsen anzuschaffen . Soweit mein aktueller Kenntnisstand: Bei Shimano hat man wohl 140mm (?) Scheiben-Durchmesser und 142mm Einbaubreite hinten . Einbaubreite vorne ? . Steckachsen 12mm vorne und hinten .

Deshalb meine Fragen zur Rennrad-Scheibenbremse.

- gibt es dazu schon eine Norm oder Austauschbarkeit zwischen den Herstellern ?
- sind die Shimano Ultegra- und Dura Ace Systeme und/oder Sram tauschbar ?
- von Campa hab ich neulich eine Scheibenbrems-Anzeige gesehen , geht Campa eigene Wege ?
- Wie ist das im Fahrbetrieb. Kann man den Bremshebelweg und die Kraft selbst einstellen ?

Danke für Infos.
 
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Re: Gibt es schon sowas wie eine Norm für Scheibenbremsen Rennrad ?
Biite die Suchfunktion in verschiedenen Foren und bei den Rad Magazinen benutzen - ist alles schon gefühlte 20 - 30x durchgekaut worden....
 
Hallo Auskenner ,

ich beschäftige mich erst seit kurzer Zeit mit modernen Rennrädern / Carbonrahmen und Scheibenbremsen am Rennrad.
"Daheim" bin ich in den letzten 30 Jahren praktisch nur bei Rennrädern aus den 1980er Jahren .



Aber es juckt mit doch , eventuell einen neuen Carbonrenner mit Scheibenbremsen anzuschaffen . Soweit mein aktueller Kenntnisstand: Bei Shimano hat man wohl 140mm (?) Scheiben-Durchmesser und 142mm Einbaubreite hinten . Einbaubreite vorne ? . Steckachsen 12mm vorne und hinten .

Deshalb meine Fragen zur Rennrad-Scheibenbremse.

- gibt es dazu schon eine Norm oder Austauschbarkeit zwischen den Herstellern ?
- sind die Shimano Ultegra- und Dura Ace Systeme und/oder Sram tauschbar ?
- von Campa hab ich neulich eine Scheibenbrems-Anzeige gesehen , geht Campa eigene Wege ?
- Wie ist das im Fahrbetrieb. Kann man den Bremshebelweg und die Kraft selbst einstellen ?

Danke für Infos.

Scheiben beim Rennrad haben i.d.R. 140 und 160 mm Durchmesser, empfohlen wird 160/160 (v/h).
Einbaubreite ist wie von Dir erwähnt 142 mm, was für die Fettereifenfraktion den Vorteil hat, (fast) MTB Reifen :D fahren zu können.
Kompatibilität unter den Herstellern gibt es nicht.
Campa geht keinen eigenen Weg, nur ist deren Disc nicht mit der von Shimano oder Sram kompatibel.
Der Hebelweg ist i.d.R. einstellbar, aber nicht während der Fahrt, Bremskraft ist m.W. nicht einstellbar.
 
Einfache Antwort: seit 2017 ja.

Neue Modelle meist ab 2016 und immer ab 2017 haben Steckachse 12 mm x 100 mm vorn und 142 mm hinten. Alle Rahmen und Naben dieses Standards passen zueinander.

95% aller Naben haben mittlerweile Centerlock-Aufnahme für die Scheiben, entsprechend sind auch 95% aller RR-Scheiben Centerlock. 6-Loch-Scheiben passen mit Adapter an Centerlock. Scheiben-Durchmesser sind 140 oder 160 mm. 140 mm macht nur für extreme Leichtgewichte oder Flachlandfahrer Sinn. Der Durchmesser ist egal, was die Aufnahme der Nabe angeht.

Aktuelle Bremskörper haben alle Flatmount-Standard und sind mit allen entsprechenden Rahmen kompatibel. Diese Bremskörper können mit Adaptern auf 160 oder 140 mm Scheiben eingestellt werden. Ausnahme ist Campa, die teils Bremskörper speziell für 160 mm herstellen, die dann natürlich nicht auf 140 mm passen. Wenn man aber vorn und hinten 160 mm Scheiben nimmt passt alles zu allem.

Bremshebel und Bremskörper müssen von einem Hersteller und sollten von einer Serie sein, damit die Übersetzung und die verwendete Flüssigkeit passen (falsche Flüssigkeit kann Dichtungen zerstören). Einzelne Ausnahme bestätigen die Regel.

Natürlich gibt es Hersteller, die noch ein paar Modelle älteren Konstruktionsdatums mit anderen, veralteten Maßen auf dem Markt haben. Campa ist neu bei Scheibenbremsen dabei, bastelt aber schon lange dran rum und leistet sich noch 6-Loch bei Scheiben. Rest passt da aber auch.

Aber wenn man aktuelle Bikes, Rahmen und Parts mit Shimano oder SRAM nimmt, dann ist seit den 2017er Modellen mit Steckachse 12 mm x 100 mm vorn und 142 mm hinten und Flatmount alles mit allem kompatibel. D.h. Rahmen, Laufräder, Scheiben und Bremsanlagen der verschiedenen Hersteller passen zueinander. Z.B. Shimano-Scheibe an SRAM-Laufrad mit Campa-Bremse an beliebigem Rahmen ist kein Problem.
 
Normierung und Austauschbarkeit: nein

Bei den Laufrädern ist jedoch üblich:
- Schnellspanner wie gehabt oder
- Steckachse, vorne 12x100 mm, hinten 12x142 mm

Ansonsten:
Sram verwendet DOT, Shimano und Campagnolo Mineralöl - bei verschiedenen Hydraulikmedien läßt sich nichts kombinieren
für's Flachland oder Crossrennern reichen 140 mm Rotoren, ansonsten fährt man besser 160 mm
Bremshebelweg läßt sich z.T. einstellen, die Kennlinie ergibt sich durch die verwendeten Kolbendurchmesser und ist fix - Bremskraft läßt sich jedoch leicht und per Hand justieren
 
Auf echte Normen muß man wohl bis zum Sanktnimmerleinstag warten.

Mit ein wenig Glück schießen sich die Hersteller leidlich dauerhaft auf die Vorschläge der UCI Komission ein, was bei den Steckachsen sich herauszukristallisieren scheint.

Aber: 95% aller Naben haben "Centerlock-Aufnahme"? Im Shimano Katalog stimmt das, aber 6-Loch überwiegt immer noch, auch wenn viele Hersteller verstärkt zusätzlich Centerlock-Varianten anbieten oder sich von Anfang an auf den Shimano Standard eingelassen haben.
Nur nebenbei: Campagnolo bietet ausschließlich Centerlock Scheiben an und eben Flatmount Bremskörper.

Und neue Rahmen mit Iso-Postmount-Aufnahme gibt es nach wie vor.

Es bleibt bis auf weiteres ein ziemliches Durcheinander. Und das ist in der Fahrradtechnik im Grunde die einzige Kontinuität...... seit jeher....
 
Auf Anhieb fällt mir direkt ein: CAAD 12 Disc mit Schnellspanner hinten und Steckachse vorn :confused:
Gerade gelesen, 2017 CAAD 12 v und h SP, Supersix SA vorne, SP hinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, gng mir um die Aussage von @Femur , der trotz Hinweis immer wieder behauptet, dass es ab 2017 nur Steckachsen gibt.


Einfache Antwort: seit 2017 ja.

Neue Modelle meist ab 2016 und immer ab 2017 haben Steckachse 12 mm x 100 mm vorn und 142 mm hinten. Alle Rahmen und Naben dieses Standards passen zueinander.
.
 
Diese Kombi ist nicht ungewöhnlich.........

Macht aber die ganze Sache nicht einfacher. Ich glaube nicht, dass die Hersteller auf Dauer das anbieten werden. Was ich auch hoffe. Dumm ist es, wenn ich mir 2017 z.B. das Super Six Evo HiMod gekauft habe und 2019 oder 2020 die LR-Hersteller sagen "Gibt nur noch Steckachse", der Gebrauchtmarktpreis sackt dann gewaltig ab. Ich würde mir auch keins kaufen, für das es über kurz oder lang nur noch ein stark eingegrenzter LR-Markt da ist.

Für mich ein hausgemachtes Problem, was auf Grund der Erfahrungen mit dem MTB hätte vermieden werden können.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass mittelfristig (fast) alle Räder mit Steckachse angeboten werden.
 
Ich weiß, gng mir um die Aussage von @Femur , der trotz Hinweis immer wieder behauptet, dass es ab 2017 nur Steckachsen gibt.

Das behaupte ich auch gar nicht. Ich rede von neuen Modellen. Und dass es ein paar wenige Ausnahmen gibt, die hinterherhinken.

Es bleibt aber dabei, dass seit 2016/17 mind. 95% der neuen scheibengebremsten Räder und Komponenten mit der Kombi 12x100/142 Steckachse, Flatmount und 140/160er Scheiben mit Centerlock kommen und dass diese Parts dann frei austauschbar sind. Schön, dass Campa auch Centerlock hat, meinte mich da an erste Demo-Exemplare mit 6-Loch zu erinnern, aber nur gut, wenn das nicht oder nicht mehr so ist.

Wer bei Neukauf auf 12x100/142 Steckachse + Flatmount + Centerlock achtet, was eh fast alle neuen Bike haben, ist sehr zukunftssicher und flexibel unterwegs.

Das ist ein extremer Fortschritt zu den Vorjahren und meiner Meinung nach ausreichend, um von einem Standard zu reden.

Wenn sich nun einen Abgang holen möchte, indem er die wenigen Ausnahmen rauskramt, dem sei das herzlich gegönnt!
 
Die Modellvielfalt beschränkt sich nun nicht auf die fünf Marken, die immer in den Rennrad-Bravos zu finden sind. Abgesehen davon haben auch die großen Marken immer noch genug "altes Zeug" im Zweifel in den Einstiegs-Preisklassen.

"Wenige Ausnahmen" sind das nicht, was nach wie vor am Markt ist. Es werden auch manche Modelle, die es vor zwei, drei Jahren schon gab unverändert weiter geführt.
Es gibt auch genug Leute, die das Steckachsenzeug gar nicht haben wollen.....

Ob Center- oder 6-Loch ist übrigens scheißegal. Du kannst Dir sicher sein, dass man für ISO-Aufnahme auch in zehn Jahren noch Scheiben bekommt.

"Standard?" HaHa.......................

Und wenn sich irgendwann mal der größere Teil der Hersteller doch auch das eingeschossen haben, auf was Du gerade hoffst: Rate mal...................
 
Dann kommt die nächste Sau.......

Ich hoffe nicht auf Steckachsen für alle Rennräder, denke aber, dass es das Ziel der Hersteller ist. Weniger verschiedene Modelle und die letzten "Ewiggestrigen" müssen/sollen sich auch mittelfristig was neues holen.

Ich hoffe, dass bei Disc-Modellen sich ein Achsmodell durchsetzt. Ist ja nicht nur, dass derzeit noch genügen Räder mit SP, SA und SP SA gemischt in den Verkaufsräumen stehen, es gibt ja auch bei den SA unterschiedliche Modelle (z.B. Storck oder haben die das 2018 geändert?).
Ich halte das nicht für besser, aber es ist für den Kunden nervig, wenn er im Hinterkopf haben muss, ob das System, für das er sich dieses Jahr entscheidet, dass ist, was sich durchsetzt, respektive hofft, dass sein System nicht eingestampft wird.

Könnte ja sein, dass ich irgendwann auch mal ein Disc-Rad möchte, man soll niemals nie sagen. Dieses Jahr ist es aus voller Überzeugung ein Felgenbremsrenner geworden ;).
Aber wir hatten es ja schon, wenn das Studium der Tochter abgeschlossen ist, werde ich Dich mal besuchen und den finalen Traumrenner in Auftrag geben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fällt mir gerade ein: kürzlich mein altes Alu-Merida mit klassisch eingespeichten CXP33 Laufrädern gewogen, 8,5 kg.

Gestern bei road.cc Test des neuen Bianchi Aria Disc gelesen, 3.700,00 Euro, 8,5 kg.

Mal ganz ehrlich, wenn ich 3700 Euro fürn Rad ausgeben, sollte es sich flotter fahren als eine 15 Jahre alte Möhre.

Ist OT, aber für den TE vllt. nicht uninteressant.
 
Da fällt mir gerade ein: kürzlich mein altes Alu-Merida mit klassisch eingespeichten CXP33 Laufrädern gewogen, 8,5 kg.

Gestern bei road.cc Test des neuen Bianchi Aria Disc gelesen, 3.700,00 Euro, 8,5 kg.

Mal ganz ehrlich, wenn ich 3700 Euro fürn Rad ausgeben, sollte es sich flotter fahren als eine 15 Jahre alte Möhre.

Ist OT, aber für den TE vllt. nicht uninteressant.

Und ich gehe davon aus, dass an Deinem Alu-Renner Pedale dran waren.
Das 500 g den Bock nicht fett machen ist klar, wenn es aber 2-3 kg sind.....
Vorausgesetzt Du hast an Deinem Alurenner auch Disc, sonst wäre es ein mehr als hinkender Vergleich ;)

Beim Preis relativiere ich es, ein Carbonrahmen und die Disc kosten nun mal mehr (von dem Bianchi Aufschlag mal abgesehen :D).
 
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"sind mit allen entsprechenden Rahmen kompatibel" -> entsprechend = Flatmount.

Standard heißt übrigens nicht, dass etwas erst dann einer ist, wenn es nichts anderes mehr gibt. Dann gäbe es gar keine Standards. Es gibt nur mehr oder weniger und verbreitete und mehr oder weniger neue oder veraltete Standards.

12x100/142 Steckachse + Flatmount + Centerlock sind vor allem deshalb so weit verbreitet, weil sie von den (dem) führenden Hersteller(n) kommen, wenn die anderen da nicht nachziehen, sind sie draußen. Derzeit ist Shimano mit weitem Abstand weltweit der Top-OEM-Ausstatter, was die bauen, danach richten sich die Bikehersteller, und wenn SRAM und Campa da noch mitmischen wollen, müssen sie sich an das halten, was Shimano vorgibt, z.B. sind Flatmount und Centerlock ursprünglich Shimano-Spezialitäten und wurden zum defacto-Standard, auch weil sie Shimano für andere lizenziert.

12x100/142 Steckachse gelten momentan als vereinbart für Disc-Wettkampfräder im UCI-Bereich, auch wenn es nach wie vor kaum Discräder im Wettkampf gibt - eben weil da wegen der Ersatzlaufräder ein allgemein akzeptierter Standard nötig ist, und das ist da halt Felgenbremse mit Schnellspannnaben. Die Räder sind nicht nur schnell wechselbar, sondern diese Technik hat auch viel größere Toleranzen und ist einfach ausrichtbar, und wenn doch mal was schleift, kann es der Mechaniker aus dem Auto während der Fahrt richten. Undenkbar bei der Disc ... ist zwar die bessere Bremse, aber logistisch schlecht.
 
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