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Frauenradsport, Preisgelder, Medieninteresse..

Teutone

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Momentan scheint es in den sozialen Medien ein ziemliches Thema zu sein, dass die Preisgelder der Profi-Frauenrennen erheblich unter denen der Männer liegen, teils um den Faktor 10. Zumindest sehe ich momentan viele Beiträge, Bilder und Beispiele von Radsportlerinnen bei Instagram, Facebook & Co. zu dem Thema.

Ich denke ja mal, dass das auch einfach am Medieninteresse liegt, an den Vermarktungsmöglichkeiten, etc. Jetzt könnte man ja schon ein erhebliches Interesse generieren, wenn allein schon die Frauen sich regelmäßig ihre Rennen anschauen (und nicht nur ich :rolleyes: ).. daher mal meine Frage hier an der Quelle, wer interessiert sich hier eigentlich für den Frauen-Profisport, wer hat Strade Bianche, Omloop, oder Healty Ageing Tour geschaut..

Was müsste man anders machen, damit die Quoten steigen, etc..?! Na klar, es müsste auch öfters im TV laufen, aber das scheint sich ja momentan zu ändern, und es gibt ja auch diverse Streams im Internet, die schaut man ja auch, wenn sonst mal ein Rennen nicht auf Eurosport läuft.. oder ist es ähnlich wie beim Fußball, dass sowohl Männlein wie Weiblein zwar zu den Männerspielen gehen, aber die Frauen gefühlt (auch außerhalb Corona) vor leeren Rängen spielen? Warum ist das so? 🤔
 

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Re: Frauenradsport, Preisgelder, Medieninteresse..
Fußball, Radrennen, etc liefern eben nicht nur Unterhaltung, sondern auch Antworten auf die Frage, wie eine Männerrolle zu sein hat. Die Respekt-Selbermacher-Terrasse und der sechsflammige Gasgrill aus dem Baumarktprospekt auch. Für die allermeisten Frauen ist die "So, das ist ein richtiger Kerl - sei wie ein richtiger Kerl"-Botschaft alles andere als interessant.

Und ob man mit einer Veranstaltung, die im Zeitalter des Jugendwahns das Altern schon im Namen trägt (Healthy Ageing Tour), eine Frau hinter dem Ofen vorlocken kann?
Probiotischer Joghurt wird auch nicht mit "Endlich wieder richtig kacken!!" beworben. Das muss sich schon verkaufen.

Also ich als Mann weiß nicht, warum eine Frau, die selbst kein Rennrad fährt, sich plötzlich für Radrennen der Frauen begeistern sollte.
Da ist selbst die "10 Steaks und 3L Rotwein am Tag"-Botschaft passender gewesen.
 
meine Frage hier an der Quelle, wer interessiert sich hier eigentlich für den Frauen-Profisport, wer hat Strade Bianche, Omloop, oder Healty Ageing Tour geschaut..
Ich gestehe, dass ich mich nicht dafür interssiere, was aber daran liegt, dass mich (mit einer Ausnahme) Sportarten zum passiv ankucken grundsätzlich nicht interessieren. Wenn's hoch kommt, schaue ich mir mal die eine oder andere Etappe der TdF an.

Was müsste man anders machen, damit die Quoten steigen, etc..?! Na klar, es müsste auch öfters im TV laufen, aber das scheint sich ja momentan zu ändern, und es gibt ja auch diverse Streams im Internet, die schaut man ja auch, wenn sonst mal ein Rennen nicht auf Eurosport läuft.. oder ist es ähnlich wie beim Fußball, dass sowohl Männlein wie Weiblein zwar zu den Männerspielen gehen, aber die Frauen gefühlt (auch außerhalb Corona) vor leeren Rängen spielen? Warum ist das so?
Ich finde die Frage interessant, wieso die Zuschauer (m/w/d), die sich z.B. Männer-Fußball ansehen, sich nicht auch Frauen-Fußball ansehen? Ist ja dieselbe Sportart.

Ich habe den Eindruck, dass in vielen Köpfen (unbewusst) Sportarten geschlechterspezifisch zugeteilt sind, z.B. Fußball, Radfahren = männlich, rhythmische Sportgymnastik/Bodenturnen, Dressurreiten = weiblich. Und wenn jetzt plötzlich das "falsche" Geschlecht den Sport ausübt - um bei einem Beispiel zu bleiben: Frauen, die Fußball spielen - fühlt es sich "nicht richtig" an. Ich habe schon öfters die Aussage gehört "Frauen-Fußball ist kein echtes Fußball"; das könnte man genauso auf den Rennradsport übertragen. Und warum ist es "kein echter" Sport? Ich nehme an, weil der Sport anders bzw. mit anderer Schwerpunktsetzung ausgeübt wird. Frauen besitzen nicht die körperliche Leistungsfähigkeit von Männern, das ist ein Faktum. Um beim Beispiel Fußball zu bleiben: Frauen spielen folglich mit mehr Taktik und Technik, weil sie nicht die schiere Kraft zum "Rumbolzen" haben. Daher sieht der Sport ein wenig anders aus, auch wenn es dieselbe Sportart ist.

Um zum Radfahren zurückzukommen: Frauen haben nicht dieselbe Kraft und Leistungsfähigkeit wie Männer, man braucht sich nur die berühmte Coggan-Leistungstabelle mit den W/kg Werten von Männern und Frauen nebeneinander anzusehen. Wenn nun der Zuschauer es total faszinierend findet, wie die Sportler Gas geben können, mächtig Watt in die Pedale beim Endsprint drücken können, die Anstiege hochkrachen - es interessiert und fasziniert die Leistung! - dann sieht er/sie sich doch die "Königsklasse" der Leistung an, nämlich den männlichen Profisport. Wieso sollte man sich die im direkten Vergleich schwächeren Damen ansehen? Die langsamer sind und weniger Leistung bringen?
 
Wieso sollte man sich die im direkten Vergleich schwächeren Damen ansehen? Die langsamer sind und weniger Leistung bringen?
Ja, das könnte man mutmaßen.. aber in der Leichtathletik ist es den Zuschauern ja auch egal, da werden die deutschen Medaillenanwärterinnen genauso vom Publikum und Medien gefeiert, wie die männlichen Pendants.. oder Tennis.. auch wenn die Schläge bei Frauen weniger "Wumms" haben, sehr beliebt.. es spielt sich vielleicht alles eine Nummer langsamer ab, was aber ja nicht heißt, dass es weniger spannend ist.. 🤔

Ein Gedanke war halt, "Männer wollen Männer sehen", daher auch meine Frage hier bei "Ladys only", ob Frauen denn Frauen sehen wollen.. aber noch gabs ja keine Rückmeldung.. und Du zählst nicht, da Du ja gar kein Interesse am Sport gucken hast.. 😆

Oder interessieren sich Männer nur für Männer, und Frauen - wie Du - gar nicht für (diesen) Sport im TV? Das würde dann ja die Quoten erklären..

Ich finde das Thema echt hochinteressant, es geht ja um "Euren" Sport, der ein Schattendasein führt.. aber von nix kommt halt nix.. 🤔🤷‍♂️
 
Also ich als Mann weiß nicht, warum eine Frau, die selbst kein Rennrad fährt, sich plötzlich für Radrennen der Frauen begeistern sollte.
Warum sollten sie sich für Leichtathletik, Fußball-WM, Tennis, etc. interessieren? Und dort ist der Frauenanteil an den Quoten auch höher als der Anteil derer, die es selbst praktizieren.. aber es würde ja schon reichen wenn die Frauen gucken würden, die selbst rennradfahren, daher meine Frage hier bei den Frauen.
 
Ja, das könnte man mutmaßen.. aber in der Leichtathletik ist es den Zuschauern ja auch egal, da werden die deutschen Medaillenanwärterinnen genauso vom Publikum und Medien gefeiert, wie die männlichen Pendants..
Ich finde, dass Leichtathletik eine der wenigen Sportarten ist, die nach meinen Eindruck nicht diesen "Geschlechter-Stempel" haben, wie ich ihn oben in meinem ersten Post erläutert habe.
 
Hey,
Ich schaue keinerlei Sport. Vielleicht liegt hierin auch ein "Problem", vielleicht schauen Frauen im allgemeinen seltener Sport.
Ansonsten könnte ich mir vorstellen, daß Sport bei denen Frauen "gefällige" Sportsachen tragen, eher erfolgreicher im TV sind. Beachvolleyball, Leichtathletik Tennis...
 
Hey,
Ich schaue keinerlei Sport. Vielleicht liegt hierin auch ein "Problem", vielleicht schauen Frauen im allgemeinen seltener Sport.
Ansonsten könnte ich mir vorstellen, daß Sport bei denen Frauen "gefällige" Sportsachen tragen, eher erfolgreicher im TV sind. Beachvolleyball, Leichtathletik Tennis...
..damit das mehr Frauen gucken? 🤔
Zudem denke ich, dass die Frauen beim Radsport schon "gefälligere" Klamotten tragen als z.B. beim Tennis.. wobei ich das Argument schon recht fraglich finde.
 
..damit das mehr Frauen gucken? 🤔
Zudem denke ich, dass die Frauen beim Radsport schon "gefälligere" Klamotten tragen als z.B. beim Tennis.. wobei ich das Argument schon recht fraglich finde.
Ne, ich gehe davon aus das bei diesen Sportarten auch eher Männer zuschauen und denen Frauen im Biki/kurzen Rock besser gefallen als beispielsweise in shorts beim Fußball. Daher könnte ichmir vorstellen das bei Sportarten bei denen auch Frauen die mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die Kleidung eine Rolle spielt.

Ich habe mir aber auch keine Statistik angeschaut wie das geschlechter Verhältnis beim Publikum vom beachvolley ball/Leichtathletik/Tennis ist. Daher ist meine Aussage reines Bauchgefühl.
 
Daher könnte ichmir vorstellen das bei Sportarten bei denen auch Frauen die mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die Kleidung eine Rolle spielt.
Ich kann mir da einen Zusammenhang auch sehr gut vorstellen. Warum war denn sonst beim Beach Volleyball vorgeschrieben, dass die Frauen nur im Badeanzug oder einem Bikini mit maximal 7cm hohen Seiten an den Hosen spielen durften. T-Shirts waren als Oberbekleidung auch nicht erlaubt.
Das ist zwar vor ein paar Jahren geändert worden, zeigt aber, dass die Männerwelt dort einen Zusammenhang mit den Zuschaerquoten gesehen hat.
 
Fußball schafft etwas, das dem Radsport derzeit nicht gelingt. Es gibt eine Menge Leute, die sich Fußballspiele ansehen, selbst aber kein Fußball spielen. Hobbyfußballer, die selbst den Profifußball nicht verfolgen, sind vermutlich eine kleine Minderheit. Beim Radsport ist es eher so, dass sich Nichtradfahrer, kaum bis gar nicht mit den Profirennen befassen. Und auch unter den Hobbyfahrern gibt es nicht wenige, die den Profisport nicht oder nur sehr sporadisch verfolgen. Wenn man dann auch noch eine Frau ist - und als solche im Profiradsport einfach unterrepräsentiert ist - kann ichs absolut nachvollziehen, dass es einfach unwahrscheinlich ist, dass man auf die Idee kommt, den Profiradsport zu verfolgen. Damit sich das bessert, müssten sich an mehreren Fronten Dinge verändern und für mein Empfinden tut sich momentan auch einiges, aber der Wandel dauert halt. Zum einen müsste sich im Profisport etwas tun hinsichtlich Paygap, Renngestaltung und medialer Aufmerksamkeit. Zum anderen müssten mehr Frauen zum Radsport als Hobby finden, wobei das nun auch zu kommen scheint, wenn man sich mal die Statistiken ansieht, die Strava für das Jahr 2020 veröffentlicht hat.
 
Also ich bin begeisterte Sportlerin und kucke auch gerne Sport. Ich glaube es liegt ganz klar an der Leistungsdichte. Ich kucke super gerne Wintersport und beim Skifahren, Biathlon, Langlauf, Rodeln ist es quasi egal welches Geschlecht die Atlethen haben.
Skispringen kucke ich ausschließlich Männer, weil da bei den Frauen die Leistungsunterschiede dermaßen enorm sind, dass das einfach uninterssant ist.
Ich habe einmal das Frauen Pokalfinale im Fußball im Stadion geschaut. Da hat die eine Mannschaft mit 7:0 gewonnen, die andere ist nicht mal in die Nähe vom Tor gekommen. Das war echt öde.
Ich weiß jetzt nicht wie das beim Frauenradsport ist. Könnte mir aber vorstellen, dass das eine Rolle spielt.
 
Warum war denn sonst beim Beach Volleyball vorgeschrieben, dass die Frauen nur im Badeanzug oder einem Bikini mit maximal 7cm hohen Seiten an den Hosen spielen durften. T-Shirts waren als Oberbekleidung auch nicht erlaubt.
Jetzt stell dir doch mal die unglaublich hohe Verletzungsgefahr vor, wenn man sich bei einem gewagten Hechtsprung zum Ball in seinen Klamotten verheddert und vielleicht den Finger staucht, bloß weil zu viel Stoff um einen rumwabert. Unverantwortlich! Und die Höschenmaße sind bestimmt nach wissenschaftlichen Maßstäben konzipiert, damit einer jeden Frau jedweder Schrittlänge und Hüftbreite stets und ohne Einzwicken oder Behinderung ein maximal weiter Ausfallschritt ermöglicht wird.

wenn man sich aufgeilen will, kann man sich doch einfach nen Porno angucken?
:eek:
 
Wenn Frauenrennen übertragen werden, schaue ich die, es sei denn, ich bin selbst auf dem Rad unterwegs. Angefangen bei den Crossrennen, weiter über die Eintagesrennen oder auch jetzt HAT in Holland.
Auch wenn viele Rennen ein nederlands onderonsje sind, ich schaue gerne und höre mir, am liebsten, die flämischen Kommentare an. Bei den Belgiern von sporza ist ja zumeist ein Kommentatorenduo am start, bei Männerrennen 2 Männer (meist Michel Wuyts und José de Cauwer), bei den Frauenrennen meist gemischt, die Kommentatorin ist da eine ehemalige belgische Spitzenradlerin, Namen habe ich leider vergessen. Irgendwas mit Liesbet oder Lieselott.
 
Zum einen müsste sich im Profisport etwas tun hinsichtlich Paygap, Renngestaltung und medialer Aufmerksamkeit.
Na ja, ist ja ein bisschen die Huhn-Ei-Problematik.. woher soll das Geld, bzw. die mediale Aufmerksamkeit kommen, wenn es scheinbar niemanden interessiert..
Ich weiß jetzt nicht wie das beim Frauenradsport ist. Könnte mir aber vorstellen, dass das eine Rolle spielt.
Jein, es gibt es schon ein paar richtig gute Holländerinnen (van Vleuten, v.d. Breggen), aber das gibt es ja bei den Männern auch immer mal wieder, dass einer die Tour de France dominiert, trotzdem stimmen die Quoten. Und die deutschen Frauen (Brennauer, Klein, Erath) haben jetzt auch nicht mehr Abstand zur Spitze als die deutschen Männer. Das kann es also irgendwie auch nicht sein.
 
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