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Fragen zum Luftdruck und zu Scheibenbremsen

Jenson1989

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18 September 2020
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Hallo zusammen,

ich bin Rennrad-Anfänger und Besitzer einer BMC Teammachine (2018).

Zu Beginn hatte ich mich für den Luftdruck am Reifen orientiert (Vittoria Rubino 25c): Der Luftdruck wird mit 7-9bar angegeben.

Erst später entdeckte ich, dass das Laufrad einen Luftdruck von max. 6,5bar empfiehlt, mit der Warnung, dass höhere Luftdrücke den Reifen runterspringen lassen könnten.

Ich vermute mal, dass ich mich also nach dem Laufrad richten sollte, oder?
Ist das normal, dass es zu solchen Unstimmigkeiten "ab Werk" kommt?

2. Frage:
Nach intensiveren, längeren Bremsphasen (Scheibenbremse) kommt es am Vorderrad zu frequenten Schleifgeräuschen. Ich vermute somit, dass es etwas mit der Wärmeentwicklung und damit verbundenen Ausdehnungen zusammenhängen könnte. Verbunden mit. Justierungsungenauigkeiten könnte es zu den Schleifgeräuschen kommen. (Nach ein paar Minuten verschwindet es wieder; Bremsleistung lässt m.E. nicht nach.).

Hat da jemand Erfahrungen bzw. Ideen? Andernfalls lasse ich das vom Fachhändler checken.

Vielen Dank für eure Hilfe.
Jenson
 
Man macht soviel Luft in den Reifen das man beim Fahren keine Durchschläge und ein stabile und komfortable Fahrlage hat.

Jemand der 50kg wiegt kommt mit weniger Druck im Reifen aus als jemand der 100kg wiegt.
 
Hallo Jenson,

zu 1.) ich selbst fahre meine Continental Grand Prix 4 Seasons immer mit den maximal angegebene 7bar auf einer Mavic MA2-Felge, bei der ich den empfohlenen Maximaldruck gar nicht kenne. Das klappt auch bei einem Systemgewicht von über 135kg noch (dann natürlich nicht mehr bei so großen Geschwindigkeiten), aber die Felgenhersteller sichern sich natürlich mit solchen Angaben rechtlich ab. Auf Kurbelix habe ich auf die schnelle einen passenden Artikel dazu gefunden.

zu 2.) welche Bremse ist denn verbaut? Ich habe die gleiche Erscheinung bei hydraulischen BR-RS785, das hat sich aber erst gegen Ende der Bremsbeläge entwickelt, die langsam fällig sind. Ob hier eine optimierte Bremsscheibe-Bremsbelag-Paarung Linderung verschafft habe ich noch nicht getestet.
Bei mechanischen Scheibenbremsen solltest du das schneller und einfacher Nachjustieren können. Dazu kann vielleicht jemand (be-/)erfahreneres berichten. Vermute aber auch, dass hier die Wärmeentwicklung der Grund ist.
 
In Punkto des maximalen Luftdrucks halte ich mich an die Vorgabe der Hersteller, egal welcher den maximalen Luftdruck dabei am meisten limitiert.
Die Bremsscheiben dehnen sich nicht aus, sie verziehen sich bei Hitzeeinleitung, meist temporär, und sind dadurch nicht mehr eben genug um Schleiffrei zwischen den Bremsbelägen laufen zu können. Ich hatte dieses Problem mit Dura Ace Bremsscheiben und habe die ideale Lösung in der Kombination von Shimano L03A Resin Bremsbelägen und Campagnolo AFS03 Bremsscheiben gefunden.
 
Ist bei meinen Ultegra's auch so. Wenn die Scheiben durch sind, gibt's keine Neuen von Shimpanso. Beim Luftdruck würde ich den jeweils niedrigeren nehmen.
 
2. Frage:
Nach intensiveren, längeren Bremsphasen (Scheibenbremse) kommt es am Vorderrad zu frequenten Schleifgeräuschen. Ich vermute somit, dass es etwas mit der Wärmeentwicklung und damit verbundenen Ausdehnungen zusammenhängen könnte. Verbunden mit. Justierungsungenauigkeiten könnte es zu den Schleifgeräuschen kommen. (Nach ein paar Minuten verschwindet es wieder; Bremsleistung lässt m.E. nicht nach.).
Durch die Hitze verzieht sich die Scheibe etwas. Wenn's von alleine wieder aufhört, ist alles gut.
 
In Punkto des maximalen Luftdrucks halte ich mich an die Vorgabe der Hersteller, egal welcher den maximalen Luftdruck dabei am meisten limitiert.
Die Bremsscheiben dehnen sich nicht aus, sie verziehen sich bei Hitzeeinleitung, meist temporär, und sind dadurch nicht mehr eben genug um Schleiffrei zwischen den Bremsbelägen laufen zu können. Ich hatte dieses Problem mit Dura Ace Bremsscheiben und habe die ideale Lösung in der Kombination von Shimano L03A Resin Bremsbelägen und Campagnolo AFS03 Bremsscheiben gefunden.
Bei mir das gleiche, Ultegra Bremsen und DA Scheiben. Wollte als nächstes die Swissstop Catalyst mit den passenden Belägen verbauen, aber danke für den Hinweis, dass Campa Scheiben mit Shimano Belägen anscheinend auch gut harmonieren.
 
Ist das normal, dass es zu solchen Unstimmigkeiten "ab Werk" kommt?
Wo siehst du da eine eine Unstimmigkeit? Dass ein Reifen verbaut ist der einen höheren Maximaldruck hat als die Felge?

Kritisieren könnte man vielleicht tatsächlich dass auf einer “max 6,5“-Felge nur ein 25er Reifen montiert ist (wenn ich das richtig lese), da z.B. ein 110kg-Fahrer auf 25ern sicherlich mehr Druck fahren wollte ( “max 6,5“ ist imho erst ab 28mm wirklich passend).

Strenggenommen ist aber der Maximaldruck den eine Felge aushält eine Funktion der Reifenbreite: 6,5 bar in einem 25mm-Reifen beansprucht eine Felge weniger als 6,5 bar in einem 28er oder gar in einem 35er Reifen. Wenn die Felge also eigentlich für breitere Bereifung ausgelegt ist dann bezieht sich der angegebene Maximaldruck auch auf diese breitere Bereifung (genau genommen auf die breiteste vorgesehene Bereifung) und damit ist man bei einem deutlich schmaleren Reifen auch mit höherem Druck eigentlich im sicheren Bereich. Nur mit Garantie- und Haftungsansprüchen würde es dann natürlich schwierig werden wenn sich etwas passiert. Aber das würde ich persönlich nicht überbewerten.

Hintergrund der ganzen Geschichte dürfte folgender sein: in den letzten Jahren ist es im Rennradbereich modern geworden eine gegebene Reifenbreite mit einer deutlich breiteren Felge zu kombinieren als man dies früher getan hätte. Und auch breiter (bzw schmäler wenn man aus Perspektive der breiten Felge auf den ungewohnt schmalen Reifen blickt) als das von alten Normen abdeckt wurde. Der angegebene Maximaldruck muss sich aber auf den breitesten im Normrahmen zur Felge passenden Reifen beziehen und das wäre dann eben ein Reifen der deutlich breiter ist als der tatsächlich montierte.
 
Die Bremsgeräusche sind normal.

Die Angabe 6,5 Bar auf deinen LR dürfte sich auf tubeless-Reifen beziehen, die werden meistens mit 4-6 Bar gefahren. Der passende Luftdruck hängt bei 25mm Reifen ansonsten von der Felgeninnenbreite ab. Ich habe 19C Laufräder, da haben die Pirelli Velo 25mm echte 28mm (!). Das kann man dann auch mit Schlauch mit unter 6 Bar fahren. Für echte 25mm sind 6,5-7 Bar passender, auch abhängig vom Körpergewicht.
 
Das Klingeln der heißen Scheibenbremsen ist normal; kann Campa auch; am Besten kann es SRAM ;-)
Wenn man sich sehr viel Mühe machen will, kann man es etwas einschränken, indem man -in kaltem Zustand- die Beläge/den Bremssattel wirklich parallel und mit beidseitig gleichem Abstand einstellt und kleine Unwuchten rausbiegt. Das kann zu so einem Gedultsspiel werden, dass man eher das seltene Klingeln hinnehmen will.

Faustformel für "Normalgewichtler" (60-90kg) bei 25er Reifen: Systemgewicht minus 10-20% in BAR x 0,1; m. E. kann man auch 25% abziehen. Nach unten ist die Grenze bei Durchschlaggefahr und/oder schwammigem Gefühl gegeben. Meist wird ein zu hoher Lufdruck gefahren...
Ich fahre bei 71kg Körpergewicht 6 Bar.
 
Also ich fahre bei <65kg 7,5 bar. Ich mag's direkt. Unter 7 bar finde ich schwammig. 6,5 bar ist vielleicht passend als Maximaldruck für ein Tourenrad aber nicht für ein Rennrad.

Heiße Bremsen fangen an zu schleifen wenn die Bremsscheiben ein schlechtes Design haben. Bremsscheiben werden außen heiß und sind innen kühler, und das führt zu internen VErspannungen durch die sic hdie Scheiben seitlich wölben können. Das ist der Grund wieso die meisten Scheiben schmale, spiralförmige Arme haben. Dadurch können sie sich außen ausdehenen ohne dass es zu seitlichen Verformungen kommt.

Schimano hat natürlich mit den Alukern-Scheiben die ungünstigste Lösung.
 
Faustformel für "Normalgewichtler" (60-90kg) bei 25er Reifen: Systemgewicht minus 10-20% in BAR x 0,1; m. E. kann man auch 25% abziehen. Nach unten ist die Grenze bei Durchschlaggefahr und/oder schwammigem Gefühl gegeben. Meist wird ein zu hoher Lufdruck gefahren...
Ich fahre bei 71kg Körpergewicht 6 Bar.
Also ich fahre bei <65kg 7,5 bar. Ich mag's direkt. Unter 7 bar finde ich schwammig. 6,5 bar ist vielleicht passend als Maximaldruck für ein Tourenrad aber nicht für ein Rennrad.
Ihr könnt das natürlich machen, wie ihr das wollt, aber das sind Empfehlungen, die ich heute nicht mehr allgemeingültig aussprechen würde. Für einen 90kg Fahrer kommen bei der Faustformel mindestens 8bar raus und 7,5bar auf 25ern bei unter 65kg fährt auch kein Profi mehr außer vielleicht ner Handvoll Spanier über 35 Jahren (auch bei 23ern fände ich es zu hart, du hast nicht geschrieben, auf welche Reifenbreite du dich beziehst).

8bar auf nem 25er sind imo viel zu viel zu hart, speziell wenn man den 25er dann noch auf einer heute üblichen 19mm Maulweite - Felge fährt. Ich wiege über 100kg (leider derzeit etwas zu deutlich über 100...) und fahre nen 26mm Specialized TC auf 19mm MW mit vorne 6,8 / hinten 7,3. Da gibt es keine Durchschläge und da ist nix schwammig. Auf einer echten Straße (nicht einer glatten Rolle) ist das auch nicht langsamer als wenn ich da 10bar reinknallen würde. Ich habe nen PM und fahre auch mit dem hohen Gewicht sportlich genug, um die Aussage treffen zu können... (Außerdem wie immer an dieser Stelle, s. hier: https://blog.silca.cc/part-4b-rolling-resistance-and-impedance.)

Man beraubt sich auch etwas Grip, wenn man so hart fährt, aber das ist zugegebenermaßen für die meisten Hobbyletten egal, da sie weit genug weg vom Grenzbereich des Reifens um die Kurve fahren.
 
8bar auf nem 25er sind imo viel zu viel zu hart, speziell wenn man den 25er dann noch auf einer heute üblichen 19mm Maulweite - Felge fährt. Ich wiege über 100kg (leider derzeit etwas zu deutlich über 100...) und fahre nen 26mm Specialized TC auf 19mm MW mit vorne 6,8 / hinten 7,3. Da gibt es keine Durchschläge und da ist nix schwammig.
Und ich fahre bei meiner Hausstrecke die letzte 10 km Abfahrt mit 20-40 Kurven je nach Zählweise mit einem 60er Schnitt und 80-90 km/h Spitze wenn's trocken ist keine Frostgefahr ist und kein Laub/Salz liegt (und mich keine PKW ausbremsen). Da hat "schwammig" vermutlich eine andere Definition.

Über den richtigen Luftdruck kann man genau so lange streiten wie über die richtige Übersetzung. Es gibt Leute die rollen 50 km Ründchen im Flachen mit einem <30er Schnitt und insgesamt 5 Kurven, des gibt Leute die brauchen für 300 Höhenmeter mit 7% eine Kompaktkurbel, es gibt Leute die treten die "kurze" Runde von 2.000 Höhemeter und 80 Kilometer mit 300W Dauerleistung, es gibt Leute die fahren "Zu Feierabend" mal 120km mit einem 38er Schnitt. Es gibt Abfahrten wo die einen dauerbremsen und die Anderen vielleicht an 3 Kurven kurz anbremsen.
 
Und ich fahre bei meiner Hausstrecke die letzte 10 km Abfahrt mit 20-40 Kurven je nach Zählweise mit einem 60er Schnitt und 80-90 km/h Spitze wenn's trocken ist keine Frostgefahr ist und kein Laub/Salz liegt (und mich keine PKW ausbremsen). Da hat "schwammig" vermutlich eine andere Definition.
Falls du nahelegen willst, dass ich langsamer fahre: Nein, das tue ich nicht. An diesen Geschwindigkeiten ist für mich nichts außergewöhnliches.
Über den richtigen Luftdruck kann man genau so lange streiten wie über die richtige Übersetzung. Es gibt Leute die rollen 50 km Ründchen im Flachen mit einem <30er Schnitt und insgesamt 5 Kurven, des gibt Leute die brauchen für 300 Höhenmeter mit 7% eine Kompaktkurbel, es gibt Leute die treten die "kurze" Runde von 2.000 Höhemeter und 80 Kilometer mit 300W Dauerleistung, es gibt Leute die fahren "Zu Feierabend" mal 120km mit einem 38er Schnitt. Es gibt Abfahrten wo die einen dauerbremsen und die Anderen vielleicht an 3 Kurven kurz anbremsen.
Keine der genannten Anwendungsfälle rechtfertigt einen grob zu hohen Luftdruck, außer man will das halt so. Das ist dein gutes Recht, das will ich dir nicht nehmen.
 
Falls du nahelegen willst, dass ich langsamer fahre: Nein, das tue ich nicht. An diesen Geschwindigkeiten ist für mich nichts außergewöhnliches.
Die Frage ist nicht die Geschwindigkeit, sondern wieviel sicherheit Du subjektiv oder Objektiv in den Kurven haben willst. Wobei Geschwindigkeit schon eine Frage ist weil bei 80 Sachen ein Schlagloch anders einschlägt als bei 40 Sachen.

Keine der genannten Anwendungsfälle rechtfertigt einen grob zu hohen Luftdruck, außer man will das halt so. Das ist dein gutes Recht, das will ich dir nicht nehmen.
Und Du kennst natürlich die Definition was allgemeingültig der "richtige" Luftdruck ist. Ich persönlich fände es lebensmüde mit 50% mehr Gewicht und 10% weniger Luftdruck die gleichen Strecken zu fahren und ich hätte auch keinen Spaß an dem weichen Gefühl. Aber das soll jeder selbst entscheiden, was für ihn "richtig" ist.
 
Und ich fahre bei meiner Hausstrecke die letzte 10 km Abfahrt mit 20-40 Kurven je nach Zählweise mit einem 60er Schnitt und 80-90 km/h Spitze wenn's trocken ist keine Frostgefahr ist und kein Laub/Salz liegt (und mich keine PKW ausbremsen). Da hat "schwammig" vermutlich eine andere Definition.
Geht mir ähnlich (bis auf die 10km bergab auf der Hausrunde 😳), hatte mal das “Vergnügen“ meine Lieblingsabfahrt (deutlich mehr als 10 km bergab 😎) mit neumodisch breitem Reifen und niedrigem Druck im Hinterrad zu fahren (weil frisch vom Händler...). Das hat überhaupt keinen Spaß gemacht, jedes Vertrauen weg. Fängt der Reifen an die rutschen? Keine Ahnung, fühlt sich ja vorher schon an wie Brei. Schert der Reifen seitlich aus der Felgenebene? Keine Ahnung, fühlt sich ja vorher schon an wie Brei. Vielleicht kommen Leute die nichts anderes gewohnt sind (oder die nichts anderes kennen) damit klar, aber für mich ist das nichts. Ich will spüren wie das Zusammenspiel von Straßenoberfläche und Reifen läuft. Ist doch nicht Watopia..
 
Ich will spüren wie das Zusammenspiel von Straßenoberfläche und Reifen läuft.
Ich empfehle übrigens auch in den Bergen das Fenser vom Auto auf zu lassen und das Radio auszuschalten. Im gut gedämmten Auto bekommt man gut ausgelastete Reifen erst mit wenn's statt um die Kurve gerade aus geht (zumindest beim gutmütig untersteuernden Fronttiebler). Mit offenem Fenster hört man es rechtzeitig wenn der Reifen richtig arbeitet und weiss dass man vielleicht die nächste Kure etwas gemächlicher angehen sollte.
 
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