• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Frage zum Knielot

Vagabunt

Mitglied
Registriert
3 Juli 2011
Beiträge
227
Reaktionspunkte
21
Hallo!
Ich fahre nun seit einiger Zeit mein Rennrad beschwerdefrei, nach einiger Probiererei und Tausch der Sattelstütze in eine Stütze ohne Kröpfung. Am Wochenende hab ich nun mal nachgemessen, was so die "Lehre" sagt und hergibt.

Nun hab ich jedoch zum Knielot eine Frage, da hier im Netz und auch in Büchern immer wieder eine andere Angabe auftaucht.

Manche Autoren empfehlen, dass vorn direkt an der Kniescheibe ein Lot zur Pedalachse gefällt werden soll, so wie hier:

http://thebikeblog.de/wp-content/uploads/2009/04/lot1-1-small.jpg

und andere wiederum so zu messen, dass man ca 1,5 cm hinter der Pedalachse mit der Kniescheibe erst das Lot fällt.

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich bei der oft angepriesenen Methode, wo die Kniescheibe ein Lot zur Pedalachse fällt, total unwohl und neige dazu, nach vorn zu rutschen, um Druck aufs Pedal zu bekommen.

Wie ist denn nun die neueste Theorie zur korrekten Einstellung?

Auf meinem MTB sitze ich perfekt und bekommen einen mords Druck aufs Pedal. Eine Messung ergibt, dass ich gut 1 cm hinter dem Pedallot sitze, also 1cm entgegen der theoretisch oft empfohlenen Sitzposition. Hinbekommen hab ich das nur über eine Sattelstütze ohne Kröpfung, die ich mir nun auch fürs Rennrad gekauft habe, die Knieschmerzen am MTB konnte ich somit fast von heute auf morgen beseitigen, beim Rennrad sind sie nun auch weg, trotzdem sitze ich laut Theorie nicht perfekt und möchte nicht all zu viel Energie verschwenden nur wegen einer falschen Sitzposition.

Nun ..... vielleicht kann mir hier einer zu diesem ausgelutschten Thema helfen.
 
Wie Du schon schreibst, das ist Theorie bzw. die Geschichte mit dem Knielot ist nur ein grober Anhaltspunkt für eine passende Sitzposition. Individuell sitzt jeder verschieden, bedingt durch viele Faktoren. Wenn Du eine Position hast, mit der Du beschwerdefrei fahren und auch für Dein Empfinden mit Kraft auf den Pedalen fahren kannst, so ist diese im Zweifelsfall richtig. Egal, ob sie nun der im "Lehrbuch" entspricht oder nicht.

Lese mehrere Bücher, frage Sitzpositionsexperten und Du wirst verschiedene Meinungen und Philosophien dazu hören. Letztendlich gilt, wenn Du Dich wohl fühlst, liegst Du richtiger, als es stur nach Vorgabe einzustellen. Allerdings kann bei Fußfehlstellungen, unterschiedlich langen Beinen und schiefem Becken eine Anpassung durch Einlagen und/oder Pedalplattenunterlagen empfehlenswert oder sogar notwendig sein, um auch auf Dauer ohne Beschwerden zu fahren. Denn Asymetrien im Körperbau führen immer dazu, dass eine Seite stärker belastet wird, als die andere.
 
Um ehrlich zu sein, fühle ich mich bei der oft angepriesenen Methode, wo die Kniescheibe ein Lot zur Pedalachse fällt, total unwohl und neige dazu, nach vorn zu rutschen, um Druck aufs Pedal zu bekommen.

Wie ist denn nun die neueste Theorie zur korrekten Einstellung?

Auf meinem MTB sitze ich perfekt und bekommen einen mords Druck aufs Pedal. Eine Messung ergibt, dass ich gut 1 cm hinter dem Pedallot sitze, also 1cm entgegen der theoretisch oft empfohlenen Sitzposition. Hinbekommen hab ich das nur über eine Sattelstütze ohne Kröpfung, die ich mir nun auch fürs Rennrad gekauft habe, die Knieschmerzen am MTB konnte ich somit fast von heute auf morgen beseitigen, beim Rennrad sind sie nun auch weg, trotzdem sitze ich laut Theorie nicht perfekt und möchte nicht all zu viel Energie verschwenden nur wegen einer falschen Sitzposition.
???
Sitzt du jetzt weiter vorne oder hinten?
 
Ob das nun "das Neueste" ist oder nicht: Es gibt auch die Ansicht, dass das Knielot - wie die meisten Faustformeln zur Positionsbestimmung - für ca. 70% der Radler in etwa stimmt, und für den Rest gar nicht. Es ist eine empirische Regel, die mit den dahinter stehenden - individuell verschiedenen - biomechanischen Vorgängen zunächst einmal nichts zu tun hat, sondern nur Bedingungen beschreibt, unter denen es für viele ganz gut passt.

Für Dich persönlich bedeutet das rein gar nichts.

Das ist in etwa so, als wenn man feststellt, dass 70% aller Rennradfahrer blonde oder braune Haare haben. Hast Du dann ein Problem, wenn Du schwarz- oder rothaarig bist?

Der Australier Steve Hogg beschreibt eine andere Methode, um die horizontale Sattelposition zu bestimmen: Wenn bei ordentlichem Druck aufs Pedal die aus der Tretbewegung resultierenden Gegenkräfte den Oberkörper so weit halten, dass die Arme (fast) keine Haltearbeit am Lenker mehr verrichten müssen, dann passt es. Knielot hin oder her. Denn der pedaliert am effektivsten, der am wenigsten Arbeit in die Aufrechterhaltung seiner Position stecken muss und damit am meisten Arbeit in den Vortrieb investieren kann.

Für mich klingt das logisch. Und wenn bei Tempo 35 der Oberkörper locker und entspannt ist, muss mir keiner mehr was erzählen. Dann weiß ich, dass es passt. Und wenn Dein Knie nicht mehr schmerzt und Du ordentlich Druck aufs Pedal bekommst, dann frag Dich mal, was daran so "falsch" sein könnte. ;)

Gruß, svenski.
 
1. Wie svenski den Kollegen Hogg zitiert.
2. Denk dran, die Sattelhöhe ist auch mit entscheidend. Machst Du den Sattel höher, geht die Kniescheibe in Messstellung nach vorn.
3. Nimm doch Deine MTB Position als Ausgangsposition, die scheint ja zu passen. Je nachdem, wie die optimiert ist (viel/wenig Überhöhung, Uphill/Downhill) kannst Du dann davon ausgehend anpassen.
 
Frag mal Liegeradfahrer, was sie vom Knielot halten... dem Bein ist es beim treten egal, in welche Richtung der Schwerkraftvektor zeigt. Das Knielot ist deshalb wichtig, weil es die Konvention ist, nach der sich der Rahmendesigner beim Entwurf der Geometrie richtet. Ein Fahrer mit Normproportionen sitzt dann so auf dem Rad wie vom Entwickler vorgesehen, wenn das Knielot stimmt. Wer keine Normproportionen hat (also quasi jeder) sitzt sowieso etwas anders, da kann dann das Knielot passen oder auch nicht.
 
Ja,ein Richtwert ist das Knielot würde ich behaupten,heute spielen die Winkelwerte bei der Radbiometrie eine größere Rolle eine gute Sitzposition,Haltefunktion,Rücken ist schon wichtig ohne die Beinmuskulatur zu behindern und effektiv seine Kraft einsetzen zu können auf dem Rennrad.
Optimal natürlich, wenn die körperlichen Proportionen,Voraussetzungen dazu stimmen, lange Beine,lange Arme,kurzer Oberkörper.
Letztendlich stellt sich der Körper ja auf die Maschine ein.
Schlecht wird mir nur manchmal in der Stadt wie da ab und auf den Fahrrädern gesessen wird ne Katastrophe.:eek:
 
Habe mir mal erlaubt, einige zuvor überholte Damen + Herren auf Reiserädern beim zufälligen gemeinsamen Halt im Café
auf zu niedrige Sättel + evtl. Knieprobleme nett anzusprechen.....

Antwort: ist so unbequem beim auf- und absteigen.....:confused:


Ok - diese Sichtweise kannte ich noch nicht.... konnte ich auch nicht 'wechseln' no more comments
 
ging mir früher (zu Schulzeiten mit na Baumarktschlampe) ähnlich ;) Ich wollte an den Ampeln oder in Notsituationen die Füße auf den Boden bekommen (bei Glatteis durchaus sinnvoll).

Irgendwann haben die Knie weh getan, da habe ich dann auch gemerkt, dass das Unsinn ist.
 
Ich hab nun alles mal schön durch getestet, komme leider (?) immer wieder zum Ergebnis, dass mir nichts weh tut, wenn ich mich etwas weiter nach vorn setze, was sicher daran liegt, dass ich lange Beine und kurzen Rumpf habe. Zu kurzer Vorbau bringt bei mir Unruhe und noch ein kleinerer Rahmen wäre undenkbar, ich fahre schon eine Nummer kleiner, was nicht mehr weiter ausgereizt werden kann. Ich komme somit zum Ergebnis, dass dies alles wie ihr schon schreibt reine Anhaltspunkte sind, mehr nicht. Den Ausschlag gibt der Wohlfühleffekt.
 
Das mit dem knielot funktioniert bei mir gar nicht wie es im lehrbuch steht. Hab ich mich am anfang auch dran gehalten und mich im netz schlau gemacht. Alles mist...

Meine Knie liegen ca. 3-4 zentimeter vor der pedalachse. Also völlig "falsch". Wenn die Knie im lot sind habe ich das gefühl wie bei dir. Ich hab das empfinden nicht nach "unten" zu treten sondern nach "vorne" und es kommt keine kraft aufs pedal. Das ganz ist dann einfach nicht "rund" und fühlt sich "falsch" an.

Hatte am anfang (mein erstes renndrad) eine gekröpfte sattelstütze. Knie im Lot laut Lehrbauch. Hab die dann umgedreht, die biegung nach vorne. :eek: Das war viel besser. Sah halt schlimm aus.
Hab dann von nem uralt rad die (zum glück passende) gerade sattelstütze montiert. Eigentlich nur der Optik wegen. Sattel aber trotzdem ganz nach vorne geschoben. Seit dem passt es. Keine Knieprobleme, alles fühlt sich gut an. So wie du es beschrieben hast, wohlfühleffekt. Dafür kann die lehrmeinung mich mal :p
 
Die letzte Einstellung fuhr ich bei mir nur deshalb, weil sie der Händler so eingestellt hat nach einer kostenlosen Vermessung, da ich das Rad dort gekauft hatte und die noch inklusive war. Naja, eingebildet hab ich mir ja auch, da der sie so eingestellt hat, muss das das Beste sein, laut Lehrbuch war es die auch, nur tat mir nach 30min alles weh, so dass mir das Gefühl allein sagte, das kann so nicht sein. Ich glaube, wichtig ist wirklich, auf seinen Körper zu hören und zu verstehen, wie man sich das Ding selbst am besten einstellt. Dass man mit der ein oder anderen Stütze und Co. nicht den Stylingvorschriften entspricht juckt mich nicht.
 
Das mit dem Knielot ist so eine Sache, jeder misst auf eine andere Weise.
Es hat sich glaube ich aber mittlerweile durchgesetzt, das meinen auch verschiedene Radbiometrie Experten mit denen ich gesprochen habe, daß das Knielot etwas hinter der Kniescheibe gemessen wird, etwa an dem kleinen Knochen der seitlich am Knie ca.1,5 cm hinter der Kniescheibe hervorsteht.
Aber es ist wie gesagt Ansichtssache.
Stelle es so ein, wie du am bequemsten und besten fährst, ausser du fährst Rennen, da ist der Druck entscheidend.
 
IMO besagt die Knielotregel, daß sich das Knie MINDESTENS oberhalb der Pedalachse befinden soll um es vor Überlastung durch ungünstige Kraftwinkel zu schützen. Anders wären Sitzpositionen wie bei den Triatlethen ja gar nicht zu erklären. Weiter vorne sitzen geht also.

Dieselbe Regel wird einem ja auch beigebracht wenn man Kniebeugen machen will. Auch da heisst es das Knie sollte auf keinen Fall vor den Zehen sein um Knieverletzungen zu vermeiden.
 
Auch da heisst es das Knie sollte auf keinen Fall vor den Zehen sein um Knieverletzungen zu vermeiden.

Das wiederum glaube ich nicht.
Gerade die tiefen Kniebeugen sind diejenigen, die die Knie eben nicht so stark belasten wie z.B. bei einer "90-Grad-Grenze".
Und tief bedeutet halt, dass die Knie deutlich über die Zehen hinausragen.

Gruß PB
 
Hi,
ich stand vor kurzem vor einem ähnlichen Problem, ich hatte den Sattel daraufhin zu weit nach hinten und hatte daraufhin Rückenschmerzen unterhalb des Nackens, nun hab ich ihn wieder weiter nach vorne nun passt es.

das hat doch jetzt aber nix mit dem Knielot zu tun, sondern eher mit unpassender Rahmenlänge ?
 
Zurück
Oben Unten