kendo05
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Auf diesen Hänger http://www.extrawheel.de/ bin ich in einem älteren Transalp-Bericht hier gestoßen, wo der Hänger kurz angesprochen wurde. Ursprünglich wollte ich einen Hänger selbst bauen. Nachdem ich jetzt weiß, was für Belastungen auf so einen Hänger wirken, bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe.
Konzept
Der Hänger besteht aus 3 Hauptkomponenten, die mit ein paar Handgriffen montiert werden:
Fahren
Ich hatte für den Hänger jetzt bei meiner Norwegentour mit 2 gut gestopften großen Ortliebs und dem Zusatzpacksack ein Gesamtgewicht von ca. 22kg. Schwerer wollte ich ihn nicht haben. Zugelassen ist er bis 40kg Zuladung. Wüsste nicht, wie man das fahren sollte.
Man merkt den Hänger schon. Berghoch zieht er halt. Und er bringt beim Treten immer eine gewisse Gegenbewegung ins Rad, die man aber recht bald automatisch ausgleicht. Es ist dann komisch, wieder ohne Hänger zu fahren. Das ist mit Heckträgern aber genauso. Der Hänger, gut beladen, stellt schon Anforderungen an die Steifigkeit des Fahrrads. Mit meinem Van Nicholas Titanrad ließ es sich zwar pasabel fahren, aber letztlich habe ich mein Carbonrad genommen, weil die Steifigkeit und Fahrstabilität deutlich höher war.
Bergab habe ich den Hänger als absolut unproblematisch empfunden. Er schiebt nicht, und die Bremsleistung des Rennrads ist völlig ausreichend. Ich hatte nicht mal einen übermäßigen Verschleiß an Bremsklötzen. Nun bin ich damit allerdings auch noch keine Alpenpässe gefahren. In Norwegen waren es alles Abfahrten unter 500hm. Ich bin max. 65km/h gefahren. Die haben sich problemlos angefühlt. Schneller wird man unter 10% sowieso nicht, weil der Luftwiderstand halt doch merklich höher ist. Empfohlen ist er für max. 40km/h. Damit will der Hersteller halt auf der sicheren Seite sein.
Eine Grenze gibt es: Bei Wiegetritt >15km/h schwingt sich das Gespann kritisch auf. Einmal (auf mittlerweile >3000km) habe ich den Hänger dabei "abgehängt". Dann springt die elastische Deichsel aus den Kugelköpfen am Hängerkörper. Kritischer wäre, wenn er sich an der Aufnahme an der Hinterradachse aushängen würde. Da könnte die Deichsel irgendwo am Fahrrad hängen bleiben. Wiegetritt ist schon gut machbar, erfordert eine gewisse Übung und wird mit zunehmender Geschwindigkeit schwieriger. Mal eben noch ne Welle mit 30km/h "wegdrücken" is nich.
Das ganze Gespann fährt sich wirklich recht schnell als eine Einheit, halt mit einer etwas anderen Fahrdynamik als ein unbeladenes Rennrad.
Zusammenfassung
+ Kaum Belastung des Radrahmens und Hinterrads (im Gegensatz zu Heckträgern)
+ Leicht anzuhängen. Aber man lässt es eh als Gespann zusammen.
+ Nur durch Ausstausch des Schnellspanners sofort an jedes Rad anzuhängen
+ Im Vergleich mit anderen Hängern extrem kompaktes Gespann trotz großem Laufrad.
+ Ich finde, dass das Konzept mit 2 Radtaschen Vorteile bzgl. Ordnung und Zugänglichkeit hat, gegenüber dem "1-Packsack-auf-Ladefläche-Konzept" anderer Hänger. Aber das ist Geschmackssache.
+ Alles in allem gut zu fahren
+ Bezahlbar - Habe 224€ ohne Rad, mit Versand bezahlt
+ Sehr gute Verarbeitungsqualität, an der ich kritischer Mensch absolut nichts auszusetzen habe.
+ Mit 4,2kg (mit Mavic-LR) vergleichsweise leicht
+ Sehr gut verpackbar für Flüge. Passt problemlos in einen handelsüblichen Radkarton zum Fahrrad mit rein.
+ Superleicht montierbar
- Geschwindigkeitsbegrenzung bei Wiegetritt
- Hänger kann sich bei grenzwertiger dynamischer Belastung abhängen (1 Mal passiert)
- Rückwärts etwas schwierig rangierbar
- Kein Ständer. Ein Ständer am Rennrad würde die ganze Fuhre wohl auch kaum halten. D.h., man muss sich immer was zum Anlehnen suchen. Aber eine Laterne, wo man den Hänger mit einer Tasche gegenlehnt, reicht schon, wenn man beim Rad die Vorderbremse zudreht.
Ich habe mit dem Vertrieb des Hängers absolut nichts zu tun. Ich find's einfach nur eine praktikable Lösung zum Radreisen mit größerem Gepäck, die sich bei mir nun auf ca. 3000km bestens bewährt hat.
Konzept
Der Hänger besteht aus 3 Hauptkomponenten, die mit ein paar Handgriffen montiert werden:
- Eine Deichsel aus Federstahl, die allein durch ihre (einstellbare) Vorspannung auf den Kugelköpfen des speziellen Schnellspanners des Hinterrades einschnappt, sowie auf Kugelköpfen am Hängerrahmen.
- Der Hängerrahmen ist eine sehr stabile Alu-Gabelkonstruktion, an die seitlich "Gepäckträgerrahmen" angeschweißt sind, in die normale Heckträgertaschen eingehängt werden. Natürlich sind auch Frontroller-Taschen möglich. Aber dann lohnt der Hänger eigentlich nicht. Der Rahmen ist mit der bereits erwähnten 2. Kugelkopfachse lenkbar mit der Deichsel verbunden.
- In die Gabel wird ein beliebiges Laufrad eingesetzt. Man kann den Hänger ohne Laufrad ordern. Ich hab das so gemacht und eines meiner Rennradvorderräder verwendet. Wenn's einem Spass macht, kann man das Teil mit Zipp oder Lightweigth ausstatten
Fahren
Ich hatte für den Hänger jetzt bei meiner Norwegentour mit 2 gut gestopften großen Ortliebs und dem Zusatzpacksack ein Gesamtgewicht von ca. 22kg. Schwerer wollte ich ihn nicht haben. Zugelassen ist er bis 40kg Zuladung. Wüsste nicht, wie man das fahren sollte.
Man merkt den Hänger schon. Berghoch zieht er halt. Und er bringt beim Treten immer eine gewisse Gegenbewegung ins Rad, die man aber recht bald automatisch ausgleicht. Es ist dann komisch, wieder ohne Hänger zu fahren. Das ist mit Heckträgern aber genauso. Der Hänger, gut beladen, stellt schon Anforderungen an die Steifigkeit des Fahrrads. Mit meinem Van Nicholas Titanrad ließ es sich zwar pasabel fahren, aber letztlich habe ich mein Carbonrad genommen, weil die Steifigkeit und Fahrstabilität deutlich höher war.
Bergab habe ich den Hänger als absolut unproblematisch empfunden. Er schiebt nicht, und die Bremsleistung des Rennrads ist völlig ausreichend. Ich hatte nicht mal einen übermäßigen Verschleiß an Bremsklötzen. Nun bin ich damit allerdings auch noch keine Alpenpässe gefahren. In Norwegen waren es alles Abfahrten unter 500hm. Ich bin max. 65km/h gefahren. Die haben sich problemlos angefühlt. Schneller wird man unter 10% sowieso nicht, weil der Luftwiderstand halt doch merklich höher ist. Empfohlen ist er für max. 40km/h. Damit will der Hersteller halt auf der sicheren Seite sein.
Eine Grenze gibt es: Bei Wiegetritt >15km/h schwingt sich das Gespann kritisch auf. Einmal (auf mittlerweile >3000km) habe ich den Hänger dabei "abgehängt". Dann springt die elastische Deichsel aus den Kugelköpfen am Hängerkörper. Kritischer wäre, wenn er sich an der Aufnahme an der Hinterradachse aushängen würde. Da könnte die Deichsel irgendwo am Fahrrad hängen bleiben. Wiegetritt ist schon gut machbar, erfordert eine gewisse Übung und wird mit zunehmender Geschwindigkeit schwieriger. Mal eben noch ne Welle mit 30km/h "wegdrücken" is nich.
Das ganze Gespann fährt sich wirklich recht schnell als eine Einheit, halt mit einer etwas anderen Fahrdynamik als ein unbeladenes Rennrad.
Zusammenfassung
+ Kaum Belastung des Radrahmens und Hinterrads (im Gegensatz zu Heckträgern)
+ Leicht anzuhängen. Aber man lässt es eh als Gespann zusammen.
+ Nur durch Ausstausch des Schnellspanners sofort an jedes Rad anzuhängen
+ Im Vergleich mit anderen Hängern extrem kompaktes Gespann trotz großem Laufrad.
+ Ich finde, dass das Konzept mit 2 Radtaschen Vorteile bzgl. Ordnung und Zugänglichkeit hat, gegenüber dem "1-Packsack-auf-Ladefläche-Konzept" anderer Hänger. Aber das ist Geschmackssache.
+ Alles in allem gut zu fahren
+ Bezahlbar - Habe 224€ ohne Rad, mit Versand bezahlt
+ Sehr gute Verarbeitungsqualität, an der ich kritischer Mensch absolut nichts auszusetzen habe.
+ Mit 4,2kg (mit Mavic-LR) vergleichsweise leicht
+ Sehr gut verpackbar für Flüge. Passt problemlos in einen handelsüblichen Radkarton zum Fahrrad mit rein.
+ Superleicht montierbar
- Geschwindigkeitsbegrenzung bei Wiegetritt
- Hänger kann sich bei grenzwertiger dynamischer Belastung abhängen (1 Mal passiert)
- Rückwärts etwas schwierig rangierbar
- Kein Ständer. Ein Ständer am Rennrad würde die ganze Fuhre wohl auch kaum halten. D.h., man muss sich immer was zum Anlehnen suchen. Aber eine Laterne, wo man den Hänger mit einer Tasche gegenlehnt, reicht schon, wenn man beim Rad die Vorderbremse zudreht.
Ich habe mit dem Vertrieb des Hängers absolut nichts zu tun. Ich find's einfach nur eine praktikable Lösung zum Radreisen mit größerem Gepäck, die sich bei mir nun auf ca. 3000km bestens bewährt hat.