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Ein sehr schöner Artikel über die Ernährung nach dem Training

Zyme

Adrenalinjunkie
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Gerade mal wieder ein richtig interessanten Artikel darüber gelesen, warum die "Mahlzeit" nach dem Training die wichtigste ist, und warum es auch wichtig ist, dass sie möglichst zeitnah mit dem Training zu sich genommen wird. Die meisten Sachen sind denjenigen, die sich darüber schon einiges durchgelesen haben, bestimmt nicht neu, aber zb dass Kohlenhydrate in Verbindung mit Eiweiß ein höhere Insulinreaktion mit sich führen (mitunter doppelt so hoch), im Vergleich zur gleichen Energiemenge reiner Kohlenhydrate, war mir zumindest neu.

Spricht auf jedenfall wieder deutlich gegen die "Pastaparty", die ich eh noch nie wirklich betrieben habe.

Ich hab es jetzt von der Seite von den beiden Links hier, auf der etliche solcher guten Artikel zu finden sind. Da es dort ja auch nur von verschiedensten Informationsseiten zusammengetragen wurde, sollte es ja keine Probleme wegen dem Bereitstellen hier geben.

Artikel Teil 1
Artikel Teil 2


Die Lösung des Post-Workout Puzzles (I)

Ein Artikel von Tmuscle.com
von John M Berardi

Der merkwürdige Wissenschaftler
Als ich damit begann Eisen zu stemmen, wusste ich nur sehr wenig über die Wissenschaft des Trainings mit Gewichten und der Ernährung. Und wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir der wissenschaftliche Teil ziemlich egal war. Ich war damals gerade einmal 18 Jahre alt. In diesem Alter war alles, was mir wichtig war, groß, stark und furchteinflößend zu sein. Oh, und ich sollte besser nicht vergessen, dass mir auch Sex sehr wichtig war. Irgendwie kam ich zu der Schlussfolgerung, dass das Streben nach roher, einschüchternder "Männlichkeit" irgendwann damit gleichzusetzen wäre, mehr Mädels abzubekommen. Deshalb waren die meisten meiner mentalen Reserven darauf konzentriert, wirklich massig zu werden und jedem innerhalb und außerhalb des Fitnessstudios in den Arsch zu treten.

Da mein Gehirn mit all diesen tief philosophischen Grüblereien gefüllt war, kann man sich vorstellen, dass in meiner Birne nicht viel Platz für wissenschaftliche Gedanken war. Dies war auch mit der Tatsache verbunden, dass ich meine prädominanten wissenschaftlichen Erfahrungen bei Mr. Richard Wack, dem absonderlichen, unterlegenen High School Chemielehrer gesammelt hatte, der uns Öl mit Wasser mischen ließ, um chemische Bindungen oder das Fehlen dieser Bindungen zu demonstrieren.

Zu dieser Zeit gab es einige wenige wissenschaftlich bewiesene Weisheiten, die im örtlichen Fitnessstudio verbreitet wurden. Natürlich hätte ich diese, wenn ich gewusst hätte, dass sie "Wissenschaft" waren, wahrscheinlich vollständig ignoriert. Doch diese wissenschaftlichen Informationen waren clever verkleidet und da all die großen Jungs über sie redeten, versuchte ich einige dieser Informationen so gut wie möglich in die Tat umzusetzen.

Wir diskutierten die Vorzüge von Aussagen wie "wenn man viel Protein isst, dann wird man wachsen" und "8 Stunden Schlaf pro Nacht werden die Regeneration unterstützen". Diese Statements schienen völlig wahr zu sein und wurden durch die Erfahrungen unzähliger Studiomitglieder bestätigt. Heute werden diese Aussagen auch durch gut kontrollierte Universitätsstudien unterstützt.

Eine dieser Aussagen, die mich begeisterten, war das Statement, das mir sagte, dass es nach dem Training ein 90 Minuten langes "Fenster der Gelegenheit" gab, während dem ich tonnenweise Protein und Kohlenhydrate essen konnte. Da ich es liebe Protein und Kohlenhydrate zu essen, liebte ich auch diese Studio "Tatsache". Und nicht nur dass es cool war, dass mir diese Aussage erlaubte, mich nach dem Training mit Protein und Kohlenhydraten vollzufressen – es war mindestens genauso aufregende, dass ich mich hierdurch schneller vom Training erholen und Muskelmasse mit alarmierender Geschwindigkeit aufbauen sollte. "Wer braucht die Wissenschaft?" neigte ich zu fragen. "Ich geh was essen!"

Unglücklicherweise ging diese entscheidende Post-Workout Weisheit irgendwie verloren. Als Resultat hiervon haben nur wenige moderne Trainer überhaupt etwas vom Konzept des "Zeitfensters der Gelegenheit" gehört. Einige Leute denken heutzutage, dass "ein bisschen was zu essen" ausreichend wäre. Einige gehen sogar noch weiter und besitzen die Unverfrorenheit für Stunden nach dem Training zu fasten, um "mehr Fett zu verbrennen" oder "ihre Wachstumshormonausschüttung zu steigern". Es macht mit Angst, dass diese neuen Praktiken fast genauso beliebt wie das alte Zeitfenster der Gelegenheit werden, das ich so gerne voll ausnutzte. Doch ich bin hier, um etwas dagegen zu tun!

Bei meinen wissenschaftsfeindlichen Anfängen, über die ich weiter oben geschrieben habe, wird man fasziniert sein zu erfahren, dass mein augenblicklicher Beruf wissenschaftliche Untersuchungen beinhaltet. Ich sitze in der Tat zwischen lauter wissenschaftlichen Lehrbüchern und Journals, während ich diesen Artikel schreibe. Diese Bücher und Journals stellen einen Teil der Literatur dar, die ich auf dem Weg zu meiner Promotion im Bereich der Trainings- und Ernährungsbiochemie gelesen habe. Wer hätte das gedacht? Bewaffnet mit all dieser Wissenschaft besteht mein Plan darin, das Post-Workout Puzzle zu lösen, das so viele Trainierende vom Weg abgebracht hat.

Post-Workout 101
Über die Jahre habe ich einige Zeit damit verbracht zu versuchen das Post-Workout Puzzle in meinem Geist zu lösen. Und als Resultat meiner Untersuchungen habe ich entdeckt, dass direkt nach einer Trainingseinheit drei primäre physiologische Ereignisse manipuliert werden müssen, um die Regeneration zu verbessern. Diese Veränderungen können im Bezug auf sowohl Trainingsleistung als auch Muskelprotein Gleichgewicht als "destruktiv" beschrieben werden.

Bevor ich weiter schreibe, möchte ich, dass der Leser im Hinterkopf behält, dass ich mit Training entweder Kraft- und Powertraining oder Ausdauertraining meine. Unglücklicherweise ist kein Trainierender immun gegen diese drei Post-Workout Phänomene. Diese drei Faktoren sind folgende:

1. Die Glykogenspeicher sind entleert
2. Der Proteinabbau ist erhöht
3. Das Muskelproteingleichgewicht ist negativ

Es sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass zusätzlich zum oben erwähnten die Proteinsyntheserate auch nach einer Ausdauertrainingseinheit sinkt. Nach einer Krafttrainingseinheit bleibt die Proteinsyntheserate entweder unverändert oder sie steigt. Doch unabhängig hiervon ist der Proteinabbau trotzdem prädominant.

Für all diejenigen, die mit dem physiologischen Jargon nicht so vertraut sind, ist hier eine kurze Erklärung all dieser Faktoren:

Glykogen ist Muskelenergie. Entleerte Glykogenspeicher bedeuten, dass weniger zellulare Energie für die Aufgaben des täglichen Lebens oder folgende Trainingseinheiten zur Verfügung steht. In dieser Situation leiden Training und Leistungsfähigkeit.

Ein Poteinabbau deutet darauf hin, dass Körpergewebe (die aus Protein bestehen) degradiert werden. Eine Zunahme des Proteinabbaus kann zu einem Verlust an Muskelmasse führen.

Das Muskelproteingleichgewicht wird durch das Verhältnis von Proteinsynthese zu Proteinabbau auf folgende Art und Weise reguliert:

Muskelprotein Gleichgewicht = Proteinsynthese – Proteinabbau

Direkt nach einer Ausdauertrainingseinheit sinkt die Proteinsyntheserate (Aufbau) und der Proteinabbau steigt an. Dies führt zu einem negativen Muskelprotein Gleichgewicht (auch als negative Stickstoffbilanz bekannt) und einem Verlust an Muskeln.

Und direkt nach einer Krafttrainingseinheit bleibt die Proteinsyntheserate entweder auf demselben Stand oder steigt leicht an, während der Proteinabbau stark zunimmt. Dies führt zu einen negativen Muskelprotein Gleichgewicht und einem Verlust an Muskeln.

Als Resultat dieser drei Post-Workout Phänomene gibt es mehrere potentielle Konsequenzen, wenn man es nicht schafft, den Körper schnell in den Reparaturmodus (d.h. Wiederauffüllung der Glykogenspeicher, Steigerung der Proteinsyntheserate und Verhinderung eines Muskelabbaus) zu bringen:

1. Länger andauernde Erschöpfung und länger andauernder Muskelkater.
2. Schlechte folgende Leistungsfähigkeit auf dem Spielfeld, der Aschenbahn oder im Fitnessstudio.
3. Symptome von Abgeschlagenheit und/oder Übertraining
4. Minimale Zuwächse an Muskelmasse trotz eines gut geplanten Trainingsprogramms
5. Ein Verlust an Muskelmasse und eine Reduzierung der Stoffwechselrate können auftreten, wenn das Volumen und die Intensität hoch genug sind

"Moment!" werden jetzt wahrscheinlich einige rufen. "Ich dachte, dass Training die Leistungsfähigkeit, die Stoffwechselrate und die Muskelmasse steigern sollte! Und jetzt erzählst Du mir, dass es genau das Gegenteil bewirken kann?" Ganz ruhig. Ich werde das gleich genauer erklären.

Es ist interessant und sehr aussagekräftig, sich den zeitlichen Verlauf der Veränderungen bezüglich des Protein- und Glykogen Gleichgewichts nach dem Training anzusehen. Im Jahr 1995 zeigten Wissenschaftler, dass das Proteingleichgewicht (die Stickstoffbilanz) direkt nach dem Training negativ ist (was auf einen Muskelabbau hindeutet). Dies kann auf die starke Zunahme des Proteinabbaus und die nur marginalen Erhöhung der Proteinsyntheserate zurückgeführt werden(1).

Diese Situation scheint für einige Stunden nach dem Training weiter zu bestehen. Nach einigen Stunden kommt es zu einer interessanten Veränderung. Die Proteinsyntheserate beginnt zu steigen, während der Proteinabbau abnimmt (auch wenn er immer noch erhöht ist).

Dies kann schließlich (etwa 24 Stunden später) zu einem Muskelproteingleichgewicht, bei dem die Proteinsyntheserate dem Proteinabbau entspricht (keine Zunahme und kein Abbau), oder aber auch zu einer positiven Stickstoffbilanz, bei der die Proteinsynthese den Proteinabbau übersteigt (voila, Muskelzuwächse), führen.

Selbst wenn man nach dem Training alles falsch macht, sind es also nur die ersten Stunden nach dem Training, die extrem katabol sind. 24 Stunden später hat sich der Körper wieder normalisiert und befindet sich entweder in einem neutralen oder leicht anabolen Zustand. Es scheint so, als ob wir unter normalen Umständen etwas Muskelmasse verlieren müssen, um etwas Muskelmasse aufzubauen.

Ich bin jedoch hier, um dem Leser zu sagen, dass er keine Muskelmasse verlieren muss, wenn er die Post-Workout Phase korrekt nutzt. Und nicht nur das. Wenn man weiß wie, dann kann man sogar während des gesamten Regenerationsprozesses eine positive Stickstoffbilanz erreichen und aufrecht erhalten. Wir werden später noch darüber sprechen.

Unglücklicherweise ist die Prognose für unsere Ausdauerfreunde nicht so gut wie für Kraftsportler. Direkt nach einer Ausdauertrainingseinheit ist die Stickstoffbilanz sehr negativ, da es sowohl zu einer starken Erhöhung des Proteinabbaus als auch zu einer starken Reduzierung der Proteinsyntheserate kommt.

In diese Situation ist das Ganze jedoch nicht so schnell umkehrbar, wie dies bei unseren Eisensportlern der Fall ist. Ausdauersportler verbleiben für einen Zeitraum von 8 oder mehr Stunden nach dem Training in einem Zustand der negativen Stickstoffbilanz(2). Sagt euren Muskeln auf Wiedersehen.

Man sollte im Hinterkopf behalten, dass diese Trainingsstudien mit einem auf das Training und die Messphase folgenden Ruhetag ausgeführt wurden. Und – was noch wichtiger ist – sie wurden ohne die richtige Ernährung nach dem Training ausgeführt!

Wie sieht es also mit Sportlern aus, die jeden Tag trainieren (und bis zu zweimal oder häufiger pro Tag) und bei der Ernährung nach Training alles falsch machen? Man kann nur darüber spekulieren, dass diese Sportler unter einer enormen negativen Stickstoffbilanz leiden werden. Da sie immer wieder trainieren, bevor die Stickstoffbilanz überhaupt wieder im normalen Bereich angekommen ist, werden sie sich nahezu immer in einem Zustand des Proteinabbaus befinden. Bye, Bye Muskeln, Stoffwechsel und Trainingsintensität!

Nachdem dies erklärt wurde, möchte ich wieder auf meinen ursprünglichen Einwand zurückkommen. Ich glaube, dass sich der der durchschnittliche Trainierende nicht zu viele Sorgen im Bezug auf einen Verlust von Muskelmasse und eine Reduzierung der Stoffwechselrate machen muss, da er nicht mit der Intensität und der Frequenz trainiert, die zu einem starken und anhaltenden Abbau von Muskelmasse und einer deutlichen Reduzierung der Stoffwechselrate führen können.

Trotzdem sind die vier ersten Probleme, die weiter oben erwähnt wurden (Muskelkater, schlechte Leistungsfähigkeit, Übertraining und Stagnation) häufig für den Durchschnittsathleten sehr wohl Realität und die beherzten Anstrengungen im Fitnessstudio können somit frustrierend werden und fruchtlos erscheinen. Eine optimale Ernährung nach dem Training kann bei der Vermeidung dieser Probleme eine große Rolle spielen.

Wettkampfsportler sind hingegen bezüglich all der oben beschriebenen Szenarien (inklusive Verlust an Muskelmasse und Reduzierung der Stoffwechselrate) besonders anfällig. Aufgrund ihrer Trainingsfrequenz, der mangelnden Regenerationsphasen und der intensiven Trainingseinheiten befinden sich die meisten dieser Sportler auf einer schmalen Linie zwischen optimaler Trainingszone und Übertraining. Dies ist einer der Gründe dafür, dass diese Sportler während ihrer Saison das Opfer aller Arten von Leiden sein können.

Wettkampfsportler leiden regelmäßig unter exzessiver Erschöpfung, Schlaflosigkeit, chronischem Muskelkater, Veränderungen der Verdauungsfunktion und des Appetits, Reizbarkeit, Verlust des Sexualtriebs, regelmäßigen Infektionen und grippeähnlichen Symptomen, um nur einige zu nennen.

Auch wenn das Übertraining bei diesen Sportlern durch eine komplexe Interaktion zwischen vielen Faktoren zustande kommt, ist die Ernährung ein Faktor, der so leicht zu optimieren wäre. Jeder Wettkampfsportler wäre ein Narr, dies zu ignorieren, da er sich ständig im Kampf gegen den gefürchteten Feind – das Übertraining – befindet.

Zurück zum Regenerationsmodus
An diesem Punkt sollte der Leser, wenn ich meine Mission erfüllt habe, von den negativen Auswirkungen einer nicht korrekt geplanten Post-Workout Phase entsetzt sein. Doch nachdem dieses Entsetzen da ist, werde ich dem Leser genau erklären, wie er die oben beschriebenen Probleme am besten vermeiden kann.

Im Oktober 2000 saß ich in einem Konferenzzentrum in Canmore, Alberta. Dort hörte ich mir eine Präsentation eines der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Regeneration und Ernährung nach dem Training an(2). Bis zu diesem Punkt hatte ich gedacht, dass ich eine recht gute Idee davon hätte, wie ich während der Phase direkt nach dem Training essen sollte, um meine Regeneration zu maximieren. Doch nach dieser Präsentation erkannte ich, dass mir ein essentielles Teil des Puzzles der Ernährung nach Training gefehlt hatte. In diesem Artikel werde ich diese Geheimnisse mit dem Leser teilen.

Für eine schnelle Erholung vom Training, müssen wir direkt nach dem Training (Kraft- oder Ausdauertraining) folgendes tun:

1. Die Glykogenspeicher in unseren Muskeln schnell wieder auffüllen
2. Den Proteinabbau, der durch das Training hervorgerufen wird, schnell reduzieren.
3. Die Proteinsyntheserate bei mit Gewichten trainierenden Athleten schnell weiter steigern und/oder die Proteinsynthese bei Ausdauersportlern wiederherstellen.

Wenn man sich diese Liste ansieht, dann gibt es mehrere Dinge, die man im Hinterkopf behalten sollte. Zuerst einmal sollte man sich daran erinnern, dass die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher aus mehreren Gründen wichtig ist. Sie ist notwendig für die Aufrechterhaltung der maximalen Leistungsfähigkeit bei sowohl Widerstands- als auch Ausdauertraining(3, 4, 5). Zusätzlich hierzu kann es, falls die Glykogenspeicher nur unzureichend gefüllt sind, zu einem Proteinabbau und in Folge zu einem Verlust an Muskelmasse kommen(6). Zu guter Letzt sollte man bedenken, dass Glykogen Wasser in die Muskeln zieht und die hieraus resultierende zellulare Hydration neues Muskelwachstum anregen kann.

Ein anderer Faktor, der in Betracht gezogen werden muss, ist die Stickstoffbilanz. Durch eine schnelle Erhöhung der Proteinsyntheserate bei gleichzeitiger Reduzierung des Proteinabbaus kann man innerhalb von einer Stunde nach dem Training eine positive Stickstoffbilanz erreichen(7). Dies bedeutet mit anderen Worten ausgedrückt, dass man sich innerhalb einer Stunde erholen kann!

Man sollte sich daran erinnern, dass ich gesagt habe, dass ein typischer Trainierender 24 Stunden lang auf eine positive Stickstoffbilanz warten muss(1). Unglücklicherweise bedeutet Regeneration nach dieser 24 Stunden Phase nur, dass im besten Fall eine neutrale Stickstoffbilanz erreicht wurde (es kommt nicht weiter zu einem Muskelabbau, doch ein Muskelaufbau findet auch nicht statt). Unter Verwendung der richtigen Regenerationsernährung kann man sich also fast einen Tag früher erholen, als dies normalerweise der Fall wäre!
 
AW: Ein sehr schöner Artikel über die Ernährung nach dem Training

Und die Stickstoffbilanz hat nicht nur etwas mit den Muskeln zu tun. Wenn der Körper zu lange in einem Zustand der negativen Stickstoffbilanz verbleibt, kann jede zellulare Funktion hiervon betroffen sein. Es kann zu einem Mangel an Hormonen und Hormon-Vorläuferstoffen kommen. Neurotransmitter könnten verändert werden. Und selbst die Enzyme, die für alles vom zellularen Stoffwechsel bis hin zur Verdauung notwendig sind, könnten zur Neige gehen. Das ist kein besonders nettes Szenario.

"Warum legst Du eine so hohe Priorität auf die Phase nach dem Training?" werden jetzt vielleicht einige Leser fragen. Nun, dies liegt daran, dass es viele Parallelen zwischen den physiologischen Auswirkungen eines intensiven Trainings und denen, die man bei ernsthaften Erkrankungen beobachten kann, gibt. Was geschieht während einer Krankheit? Nun, eine Krankheit kann zu einer Degradierung vieler lebenswichtiger physiologischer Prozesse führen. Diese Degradierung führt zu Stress für den Körper und kann in einer weiteren Verschlechterung des Zustands des Patienten resultieren.

In solchen Situationen steigt der Proteinabbau dramatisch und es kommt zur selben negativen Stickstoffbilanz, die man nach dem Training beobachten kann. Ärzte erkennen die Tatsache, dass die negative Nettostickstoffbilanz, die bei Krankheiten beobachtet werden kann, einen Teufelskreis darstellt, der unterbrochen werden muss. Sie erreichen dies durch die richtige Ernährung und Supplementation. Und das ist genau das, was Sportler und Kraftsportler tun müssen.

Mit den drei wichtigen Post-Workout Zielen der Wiederauffüllung der Glykogenspeicher, der Steigerung der Proteinsyntheserate und der Verhinderung eines Proteinabbaus im Hinterkopf habe ich einen echten Killerplan entwickelt, mit dessen Hilfe man alle drei Probleme angehen kann, um eine optimale Regeneration nach dem Training zu fördern. Um die Spannung etwas zu erhöhen, werde ich den Leser erst im nächsten Teil dieses Artikels in all die Details einweihen.

Dies Lösung des Post-Workout Puzzles (II)

Ein Artikel von Tmuscle.com
von John M Berardi

Im letzten Teil dieser Artikelserie habe ich die wichtigsten Auswirkungen des Trainings und wie sich diese während der Phase nach dem Training manifestieren, beschrieben. Nachdem der Leser etwas Zeit hatte, hierüber nachzudenken, bin ich nun bereit, ihm meinen Regenerationsplan zu präsentieren. Aufgeregt? Ich hoffe doch. Ich hoffe auch, dass die Vorbereitung recht dramatisch war. Man sollte bedenken, dass ich jahrelang auf diese Informationen warten musste.

Mit der Publikation jeder neuen Studie konnte ich sehen, dass wir uns der Lösung des Post-Workout Puzzles näherten. Doch wie sagte Tom Petty eins: "Das Warten ist der schwierigste Teil." Dieses Jahr wurde schließlich durch die Kumulation einer Reihe von Forschungsprojekten recht klar, welche Art von Ernährung wir für die optimale Regeneration nach dem Training benötigen.

Maximierung der Glykogensynthese nach dem Training
Es gibt zwei Schlüsselfaktoren für eine rapide Erhöhung der Glykogensynthese nach dem Training(8):

1. Eine adäquate Kohlenhydratverfügbarkeit (zur Umwandlung in Muskelglykogen(9)
2. Hohe Insulinspiegel (um die Glykogenspeicherung anzuregen und Kohlenhydrate in die Muskeln zu transportieren)(9)

Ausdauersportler wurden traditionell dazu ermutigt 1,2 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht direkt nach dem Training oder einem Wettkampf zu sich zu nehmen(8, 10). Zusätzlich hierzu werden sie dazu ermutigt, diese Supplementation alle 2 Stunden bis zu 6 Stunden nach dem Training/Wettkampf fortzusetzen. Aktuelle Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass die Zugabe von Protein zu einem Kohlenhydratdrink die Insulinspiegel stärker als Kohlenhydrate alleine erhöhen kann(11, 12). Es scheint bezüglich der Insulinausschüttung ein synergistisches Zusammenspiel zu geben.

Die aktuellen Empfehlungen für Ausdauersportler müssen deshalb dahingehend verändert werden, dass zusätzlich auch Protein konsumiert werden sollte. Alle zwei Stunden zu essen, wird weiterhin empfohlen, doch jetzt werden Ausdauersportler dazu aufgefordert 0,8 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht in Kombination mit 0,4 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Dies bedeutet, dass ein 70 Kilo schwere Ausdauersportler 56 Gramm Kohlenhydrate und 28 Gramm Protein pro Mahlzeit zu sich nehmen sollte – direkt nach dem Training, sowie 2, 4 und 6 Stunden nach dem Training.

Da die meisten Untersuchungen zu diesem Thema mit Ausdauersportlern durchgeführt wurden, können wir nur darüber spekulieren, was Kraftsportler in dieser Hinsicht benötigen. Aus den vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen wird klar, dass Kraftsportler nach dem Training eine höhere Glykogensyntheserate als Ausdauersportler aufweisen, so dass sie ihre Glykogenspeicher schneller wieder auffüllen können(13).

Da Kraftsportler ihre Glykogenspeicher nicht so stark wie Ausdauersportler entleeren, benötigen sie eine geringere Gesamtkalorienzufuhr. Nachdem dies gesagt wurde, glaube ich, dass es angemessen ist zu empfehlen, dass Kraftsportler eine Mahlzeit mit 0,8 Gramm Kohlenhydraten und 0,4 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht direkt nach dem Training zu sich nehmen sollten.

Dies bedeutet, dass ein 70 Kilo schwerer Kraftsportler 56 Gramm Kohlenhydrate und 28 Gramm Protein benötigt, während ein 100 Kilo schwerer Kraftsportler etwa 80 Gramm Kohlenhydrate und 40 Gramm Protein nach einem Training mit Gewichten zu sich nehmen sollte. Da die Glykogensyntheserate bei Kraftsportlern so hoch ausfällt, müssen diese Sportler eine solche Mahlzeit nur einmal direkt nach dem Training zu sich nehmen und können dann 2 bis 3 Stunden später mit ihrer normalen Ernährung fortfahren.

Wenn ein Kraftsportler sich in der Aufbauphase befindet, dann würde die Post-Workout Empfehlung zwei Portionen der empfohlenen Formel umfassen – eine direkt nach dem Training und die zweite 30 bis 60 Minuten später. Die normale Ernährung würde 2 bis 3 Stunden später fortgesetzt.

Es müssen jedoch noch ein paar abschließende Faktoren betrachtet werden. Zuerst einmal zeigt die Studienlage sehr klar, dass man, wenn man mit der Nahrungszufuhr nach dem Training wartet, verliert(14). Eine Studie zeigte, dass die Glykogensynthese um den Faktor drei höher lag, wenn der Post-Workout Shake direkt nach dem Training getrunken wurde, anstatt zwei Stunden später. Je früher man seinen Shake trinkt, desto besser ist die Regenerationsrate.

Was die Typen von Kohlenhydraten und Protein betrifft, die man nach dem Training verwenden sollte, ist es klar, dass flüssige Nahrung direkt nach dem Training am besten vertragen wird(8, 15). Da flüssige Nahrung schneller verdaut und absorbiert wird, können die Nährstoffe schneller zu den Muskeln transportiert werden. Zusätzlich hierzu sind der Fachliteratur zufolge Glukose und Glukosepolymere wie Maltodextrin die optimalen Kohlenhydrate für den Verzehr direkt nach dem Training(8).

Was das beste Protein angeht, sollte man ein Protein wählen, das so schnell wie die verzehrten Kohlenhydrate verdaut und absorbiert wird, so dass die synergistische Insulinreaktion maximiert werden kann. Ein solches Protein ist jedoch schwer zu finden. Die meisten intakten Proteine (ja, sogar Protein in Pulverform) brauchen mehrere Stunden, bis sie vollständig absorbiert werden. Wir benötigen ein Protein, das genau wie die verwendeten Kohlenhydrate innerhalb von Minuten absorbiert werden kann. Ohne eine simultane Absorption von Protein und Kohlenhydraten wird die Insulinreaktion enttäuschend ausfallen. Was sollte man tun? Nun, da Wheyprotein Hydrolysat eines der am schnellsten verdaulichen Proteine ist, stellt es für unsere Zwecke das Protein der Wahl dar(10).

Man muss den Proteinabbau so schnell wie möglich beenden
Die wissenschaftliche Literatur ist recht eindeutig, wenn es darum geht den Proteinabbau nach dem Training zu verhindern. Man kann die Lösung mit einem Wort zusammenfassen … Insulin.

In früheren Jahren wussten Wissenschaftler, dass das Hormon Insulin einen großen Einfluss auf die Stickstoffbilanz der Muskeln hat, doch sie konnten einfach nicht herausfinden, ob es die Proteinsynthese oder den Proteinabbau beeinflusste. Mehrere im Laufe der letzten Jahre veröffentlichte Studien haben jedoch gezeigt, dass Insulin der primäre Regulator des Proteinabbaus nach dem Training ist.

In einer sehr detaillierten Studie, die im Mai 1999 veröffentlicht wurde, konnte klar gezeigt werde, dass hohe Insulinspiegel im Blut die Proteinsyntheserate im Ruhezustand um etwa 67% erhöhten, während keine Veränderungen bezüglich des Proteinabbaus beobachtet werden konnten(16). Während der Phase nach dem Training reduzierte eine Insulinzufuhr den Proteinabbau jedoch um 30%, ohne hierbei einen Einfluss auf die Proteinsynthese zu zeigen.

Die Autoren dieser Studie kamen zu der Schlussfolgerung, dass Insulin im Ruhezustand anabol wirkt, während es nach dem Training eine antikatabole Wirkung zeigt. Diese Resultate wurden durch andere Studien verifiziert, die zeigten, dass hohe Insulinspiegel im Blut den Proteinabbau nach dem Training deutlich verringerten, ohne jedoch die Proteinsyntheserate nach dem Training zu beeinflussen(17).
 
AW: Ein sehr schöner Artikel über die Ernährung nach dem Training

Fazit ist, dass Insulin nach dem Training zwar nicht anabol aber mit Sicherheit antikatabol wirkt. Und das ist toll, da Insulin leicht kontrollierbar ist. Und da der Proteinabbau während der Phase nach dem Training dominiert, ermöglicht eine Erhöhung der Insulinspiegel eine Reduzierung des Proteinabbaus, so dass die Proteinsynthese dominiert und wir schnell wieder einen Zustand des Muskelaufbaus erreichen!

Und man sollte nicht vergessen, dass Insulin die Durchblutung steigert. Dies bedeutet, dass sich die Adern weiten und mehr Blut (und Nährstoffe) zu den Muskeln transportiert werden können. Und ja, diese zusätzliche Blutzufuhr ist voll mit dem Protein, den Aminosäuren und den Kohlenhydraten, die man direkt nach dem Training zu sich nimmt.

Doch wie bringen wir die Insulinspiegel nach dem Training nach oben? Nun, man könnte sich zu einem menschlichen Nadelkissen entwickeln und das Insulin direkt in den subkutanen Bereich des Bauchs injizieren, doch ich glaube, dass es bessere und mit Sicherheit sicherere Wege gibt.

(Anmerkung des Übersetzers: Injiziertes Insulin ist bei nicht völlig sachgerechter Anwendung sehr gefährlich und bereits geringe Fehler können zu einem Unterzuckerkoma und zum Tod führen.)

Zuerst einmal steigen die Insulinspiegel nach dem Verzehr von Protein in Kombination mit Kohlenhydraten stärker als durch Kohlenhydrate alleine an(10, 11). In den zuvor erwähnten Studien fiel die Insulinreaktion auf 0,8 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht (in Form von Glukose und Maltodextrin) plus 0,4 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht (in Form von Proteinhydrolysat) um 103% höher (doppelt so hoch) als die Insulinreaktion auf die gleiche Kalorienmenge in Form von Kohlenhydraten alleine (1,2 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht) aus. Somit verhindert genau dasselbe Protein/Kohlenhydrat Getränk, auf das wir uns verlassen, um die Glykogenspeicherung zu maximieren, gleichzeitig auch den Proteinabbau(10, 11). Sehr schön!

Zweitens können bestimmte Aminosäuren die Insulinreaktion auf eine Mahlzeit erhöhen. In den erwähnten Studien führte die Zugabe bestimmter Aminosäuren zum Kohlenhydrat/Protein Getränk zu einer deutlich stärkeren Insulinreaktion als das Kohlenhydrat/Protein Getränk alleine(10, 11). Zusätzlich hierzu zeigen Untersuchungen aus den sechziger Jahren, dass spezifische Aminosäurekombinationen bezüglich der Erhöhung der Insulinausschüttung effektiver als andere sind(18). Es sieht also so aus, als ob Kohlenhydrate + Protein + Aminosäuren den Weg darstellen würden, den man gehen sollte.

Komplettierung der Regeneration durch eine Steigerung der Proteinsyntheserate…
Das letzte Teil des Post-Workout Puzzles ist das Management der Proteinsynthese. Und auch wenn dieser Bereich ein bisschen komplexer als das Management des Proteinabbaus ist, gibt es drei Schlüsselfaktoren, um die Proteinsyntheserate direkt nach dem Training zu erhöhen:

1. Das richtige Verhältnis der BCAAs
2. Hohe Blutspiegel essentieller Aminosäuren
3. Hohe Insulinspiegel im Blut

In der Vergangenheit wurde eine hohe Proteinzufuhr nach dem Training empfohlen, um die Proteinsyntheserate zu erhöhen. Im Artikel "Protein Roundtable" empfahl ich sogar eine wirklich hohe Proteinzufuhr direkt nach dem Training, um die Proteinsyntheserate zu steigern. Nun, ich bin hier, um zu sagen, dass ich etwas daneben lag. Ja, ja, ich gebe zu, dass ich vielleicht falsch lag. Meine Kritiker dürfen diesen Moment gerne feiern und sich das nächste Mal, wenn sie mich sehen, über mich lustig machen.

Basierend auf den wissenschaftlichen Untersuchungen scheint die Menge des Proteins nur sehr wenig mit der Erhöhung der Proteinsyntheserate nach dem Training zu tun zu haben. Und zu viel Protein könnte sogar kontraproduktiv sein (mehr hierzu später). Für die Erhöhung der Proteinsynthese nach dem Training ist die Fähigkeit den Muskeln den richtigen Typ von Protein - oder genauer gesagt, den richtigen Typ von Aminosäuren – zu liefern sehr viel wichtiger. In einem kürzlich veröffentlichten Paper beschreiben die Wissenschaftler die Raten der Proteinsynthese unter verschiedenen Umständen(7):

1. Im Ruhezustand steigt die Proteinsyntheserate bei erhöhten Insulinspiegeln im Vergleich zu normalen Insulinspiegeln um etwa 50% an(21).
2. Im Ruhezustand stieg die Proteinsyntheserate bei hohen Blutaminosäurespiegeln im Vergleich zu normalen Blutaminosäurespiegeln um etwa 150% an(22).
3. Nach einem Training mit Gewichten stieg die Proteinsyntheserate im Vergleich zu vor dem Training um etwa 100% an(23).
4. Nach dem Training stieg die Proteinsyntheserate bei hohen Aminosäurekonzentrationen im Blut im Vergleich zu normalen Aminosäurekonzentrationen um 200%(22).
5. Nach dem Training stieg die Proteinsyntheserate bei hohen Aminosäurekonzentrationen und hohen Insulinspiegeln im Blut im Vergleich zu normalen Aminosäurekonzentrationen und Insulinspiegeln um 400% an(7).

Das Interessanteste an der ganzen Sache war, dass das Post-Workout Getränk im letzten Szenario lediglich 6 Gramm Protein und 36 Gramm Kohlenhydrate enthielt. So lange die Insulinspiegel hoch genug und die richtigen Mengen der essentiellen Aminosäuren präsent waren, stieg die Proteinsyntheserate nach dem Training gen Himmel.

Mehrere andere Studien haben gezeigt, dass sowohl eine Infusion als auch eine orale Zufuhr der Aminosäuren nach dem Training dazu in der Lage waren, die Proteinsyntheserate rapide erhöhen und gleichzeitig eine positive Stickstoffbilanz nach dem Training herbeizuführen(24, 25).

Interessanterweise scheinen nicht-essentielle Aminosäuren für diesen Prozess nicht benötigt zu werden und wenn nur essentielle Aminosäuren zugeführt werden, dann besteht kein Unterschied bezüglich der Erhöhung der Proteinsyntheserate(7, 26). Der Schlüssel scheint also ein Aminosäure Zufuhrkonzept zu sein, bei dem Aminosäuren sehr schnell in den Blutkreislauf gelangen. Proteinhydrolysate sind die am schnellten verfügbare oral verfügbare Proteinquelle, wenn man nicht gerade einen Schritt weiter gehen möchte und sich eine intravenöse Infusion legen will.

Einige Leser werden jetzt wahrscheinlich fragen, warum zu viel Protein kontraproduktiv sein könnte. Nun, eine sehr proteinreiche Mahlzeit kann in der Tat eine Glukagonausschüttung hervorrufen. Glukagon ist ein Hormon, das einer Insulinausschüttung entgegen wirkt. Wenn man also etwas Protein mit Kohlenhydraten isst, schießt der Insulinspiegel nach oben. Wenn man hingegen zu viel Protein mit Kohlenhydraten isst, könnte die Insulinausschüttung in der Tat geringer ausfallen. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, besitzt Glukagon noch eine weitere Funktion, die wir meiden möchten. Dieses verdammte Zeug bewirkt, dass der Körper Aminosäuren in Glukose umwandelt (dieser Prozess wird auch als Glukoneogenese bezeichnet). Wenn man also zu viel Protein zu sich nimmt, dann kann man diesem speziellen Aminosäureverhältnis auf Wiedersehen sagen. Stattdessen werden diese Aminosäuren in Kohlenhydrate umgewandelt!

Kommen wir zurück zu den Aminosäuren. Zusätzlich zum Bedarf für eine schnelle Zufuhr essentieller Aminosäuren, scheinen BCAAs bei der Regeneration und der Erhöhung der Proteinsyntheserate nach dem Training eine wichtige Rolle zu spielen(2, 7). Beim Canadian Society for Exercise Physiology Meeting im Jahr 2000 präsentierte unveröffentlichte Daten warfen ein Licht auf die wichtige Bedeutung von BCAAs bei der Regeneration(2). Bei Ausdauersportlern sinkt die Proteinsyntheserate nach einer Trainingseinheit um 30% für bis zu 6 Stunden ab. Die Zufuhr von Kohlenhydraten wirkt sich zwar vorteilhaft auf die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher aus, sie ist jedoch nicht dazu in der Lage die Proteinsyntheserate zu erhöhen.

Ein Getränkt, das nur die verzweigtkettige Aminosäure Leucin lieferte, war hingegen dazu in der Lage eine vollständige Wiederherstellung der Proteinsynthese nach dem Training auf Werte wie vor dem Training zu fördern. Wenn zusätzlich noch Kohlenhydrate zu diesem Getränk hinzugefügt wurden, dann fiel die Proteinsyntheserate nach dem Training sogar höher als vor dem Training aus. Da das Getränk die Blutinsulinspiegel erhöht, kam der Autor der Studie zu der Schlussfolgerung, dass Insulin in der Tat synergistisch mit Leucin bezüglich einer Erhöhung der Proteinsyntheserate zusammenwirkt.

Die Resultate dieser und anderer Studien haben die Wissenschaftler dazu gebracht zu glauben, dass es innerhalb der Muskelzelle einen bestimmten regulierenden Pfadweg für die Proteinsynthese gibt, der von Insulin angeregt wird, aber von Leucin abhängig ist(27). Wenn nur Insulin aber kein Leucin präsent ist, dann kann die Proteinsynthese nicht maximal angeregt werden. Wenn nur Leucin aber kein Insulin präsent ist, dann kann die Proteinsynthese nicht maximal stimuliert werde. Doch wehe, wenn man den Muskelzellen beides gibt!

Da Leucin diesen großen Einfluss auf die Muskelproteinsynthese besitzt und da die Spiegel von Leucin ähnlich den Spiegeln von Glutamin während des Trainings sinken, macht es nur Sinn, Leucin nach dem Training zu supplementieren(28). Am Ende scheint es so, dass Leucin zusammen mit Protein und Kohlenhydraten zur größten Steigerung der Proteinsyntheserate führt.

Was ist also der beste Weg, um die Proteinsyntheserate nach dem Training schnell zu erhöhen? Es scheint so, als ob 0,4 Gramm Proteinhydrolysat pro Kilogramm Körpergewicht plus 0,8 Gramm Glukose/Glukosepolymere pro Kilogramm Körpergewicht plus die Insulinausschüttung anregende Aminosäuren den Insulinaspekt abdecken. Man sollte sich jedoch daran erinnern, dass Insulin alleine nicht ausreicht. Die Zufuhr von BCAAs in einem idealen Verhältnis ist der zweite Teil der Gleichung, wenn es um eine schnelle Anregung der Proteinsynthese geht.

Das große Finale
Das wars. Die ideale Post-Workout Kombination, die das Wachstum und das Regenerationspotential maximiert. Wow, das ist eine Menge Wissenschaft! Ich hoffe, dass ich den Leser nicht unterwegs verloren habe, da ich ehrlich daran glaube, dass dies der wichtigste Artikel ist, den ich bisher geschrieben habe.

Das Zusammenstellen von Jahren der guten Post-Workout Wissenschaft hat mich dazu in die Lage versetzt, einen Schlachtplan für die optimale Post-Workout Ernährung zu erstellen. Und dieser Schlachtplan wurde nur mit einem einzigen Ziel entworfen… die Optimierung der Regeneration für jeden Menschen der trainiert – und zwar unabhängig von der Art des Trainings, die er ausführt.

Man sollte sich daran erinnern, dass die Post-Workout Ernährung folgendes leisten muss, um effektiv zu sein.

* Sie muss die Glykogenspeicher wieder auffüllen.
* Sie muss die Proteinsyntheserate steigern.
* Sie muss den Proteinabbau reduzieren.
*

Interessanteweise können mehrere Nährstoffe wie Glukose und Glukosepolymere, Proteinhydrolysate und Aminosäuren mit überlappenden Funktionen zusammenarbeiten, um all diese drei Ziele zu erreichen. Es sind keine Steroide oder andere Medikamente notwendig!

Referenzen aus Teil 1 und Teil 2

* 1. Canadian Journal of Applied Physiology; 20(4), 480-486, 1995.
* 2. Meeting - Canadian Society for Exercise Physiology; 2000.
* 3. Foersvarsmedicin; 3, 85-99, 1967.
* 4. Acta Physiologica Scandinavica; 71, 334-346, 1965.
* 5. Sports Med; 21(1), 7-17, 1996.
* 6. Journal of Applied Physiology; 48, 624-629, 1980.
* 7. Journal of Applied Physiology; 88, 386-392, 2000.
* 8. Nutrition in Sport (textbook); Chapter 6, 97-111, 2000.
* 9. Sports Med; 21(2), 98-118, 1996.
* 10. Journal of Applied Physiology; 74, 1848-1855, 1993.
* 11. American Journal of Clinical Nutrition; 72, 96-105, 2000.
* 12. American Journal of Clinical Nutrition; 72, 106-111, 2000.
* 13. Nutrition in Sport (textbook); Chapters 6 and 7, 85-111, 2000.
* 14. Journal of Applied Physiology; 65, 2018-2023, 1988.
* 15. Journal of Applied Physiology; 66, 720-726, 1989.
* 16. Diabetes; 48(5), 949-957, 1999.
* 17. Journal of Applied Physiology; 82, 1882-1888, 1997.
* 18. Journal of Clinical Investigation; 54, 1487-1502, 1966.
* 19. Pharmacological Research Communications; 13, 475-486, 1981.
* 20. American Journal of Physiology; 277(Endocrinol. Metab. 40), E617-E623, 1999.
* 21. Journal of Clinical Investigation; 95, 811-819, 1995.
* 22. American Journal of Physiology; 268 (Endocrinol. Metab), E514-E520, 1995.
* 23. American Journal of Physiology; 273 (Endocrinol. Metab.), E122-E129, 1997.
* 24. American Journal of Physiology; 276 (Endocrinol. Metab.), E628-634, 1999.
* 25. Acta Physiologia Scandinavica; 162(3), 377-387, 1998.
* 26. Journal of Nutritional Biochemistry; 10, 89-95, 1999.
* 27. Journal of Nutrition; 130, 139-145, 2000.
* 28. Sports Medicine; 27(6), 347-358, 1999.
 
AW: Ein sehr schöner Artikel über die Ernährung nach dem Training

Hoff hab da nichts doppelt kopiert. Auf der Seite muss man sich zum lesen anmelden, aber da sie ja nur von der anderen angegebenen Seite zusammengetragen wurde, sollte es da ja keine Probleme geben.
 
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Hab jetzt erst 2/3 gelesen, aber es ist wirklich gut geschrieben und entspricht auch im wesentlichem dem was ich bei meinen bisherigen Recherchen zu dem Thema gefudnen hab.

Also vielen Dank! Lesenswert und verständlich.
 
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Kann jemand das ganze zusammenfassen in einem Satz?
 
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Naja das ist etwas schwer.
Lieber den Artikel ganz lesen und nicht faul sein ;)
Ich kanns aber kurz versuchen:
man soll nach dem Training schnelle Kohlenyhdrate und Protein zu sich nehmen. Kohlenhydrate 0,8 Gramm/Kg Körpergewicht und 0,4 Gramm Eiweiß/Kg Körpergewicht. Dazu sollte man auch noch Bcaas nehmen, das heisst Aminos. Aber im Artikel steht nur etwas von richtigem Verhältnis.
Am besten wäre es also direkt nach dem Training einen Shake mit Dextrose oder Maltro zu nehmen mit Protein und noch bisschen Aminos. Danach innerhalb von circa 2 Stunden eine Mahlzeit mit Kohlenhdyrate und Protein. Ich weiß nicht ob das Verhältnis da allerdings identisch sein soll wie zuvor ;)

Lg,

elvis
 
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Ich kenne Berardi und habe mich mal 7 Monate nach Precision Nutrition ernährt und nach den 7 Regeln der guten Ernährung:
http://www.johnberardi.com/articles/nutrition/7habits.htm


Ich finde Berardi nicht schlecht, aber diese Regel alle 2-3 Stunden etwas Proteinhaltiges und Gemüse zu essen absolut anstrengend. Man denkt permanent nur wann man das letzte mal gegessen hat und wann die nächste Mahlzeit fällig ist.
Es gibt vieles, daß an Berardi gut ist, genauso wie an der Paleo Diet: viel Gemüse, Obst, mageres Eiweiß, gute Öle wie Olivenöl und im Grunde möglichst qualitativ gute und nährreiche Lebensmittel.
Nachteil ist aber wie kompliziert es umzusetzen ist. Ich bin auch kein Fan von 6-8 Mahlzeiten am Tag da ich denke man sollte der Verdauung auch Pausen gönnen.

Ich finde eine abgespeckte Version und eine Mischung aus Berardi und Paleo Diet besser, wo ich mich von den gleichen Lebensmitteln ernähre, aber nicht alle 2-3 Stunden sondern auf 3 Hauptmahlzeiten am Tag verteilt und ich ergänze Komplexe Kohlenhydrate nach dem Training(a la Berardi aber nicht Paleo).
 
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Das Zuführen von Kohlenhydraten direkt nach dem Training und dann innerhalb von 2 Stunden Eiweiß(betont) essen beherzige ich seit dem letzten Jahr. Hat bei mir die Regenerationszeit schon gut spürbar reduziert.
Ich werde dieses Rezept auch ausprobieren. Hat jemand schon die guten Zutaten aufgespürt? ;)
 
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Ich finde Berardi nicht schlecht, aber diese Regel alle 2-3 Stunden etwas Proteinhaltiges und Gemüse zu essen absolut anstrengend. Man denkt permanent nur wann man das letzte mal gegessen hat und wann die nächste Mahlzeit fällig ist.
Es gibt vieles, daß an Berardi gut ist, genauso wie an der Paleo Diet: viel Gemüse, Obst, mageres Eiweiß, gute Öle wie Olivenöl und im Grunde möglichst qualitativ gute und nährreiche Lebensmittel.
Nachteil ist aber wie kompliziert es umzusetzen ist. Ich bin auch kein Fan von 6-8 Mahlzeiten am Tag da ich denke man sollte der Verdauung auch Pausen gönnen.

Ich denke auch, dass man als Jemand, der noch Arbeiten muss und andere Verpflichtungen hat dort aufpassen muss. Ich habe auch mal versucht ein ähnliches Ernährungskonzept umzusetzen. Das hab ich dann für 4 Monate durchgehalten und irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr. Meine Ernährung bestimmte quasi meinen Tagesablauf.

Ich denke, bevor man so etwas unternimmt, sollte man ganz klar seine Ziele definieren und danach seine Ernährung planen.

Ansonsten "Danke!" an den TE, war ein sehr schön zu lesender und informativer Text/Beitrag.

Gruß Marcel
 
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Hallo!

Also das ist leider absolut nix neues, die selben Inhalte standen vor über 10 Jahren schon in der Flex. Damals war es eben der berühmte Shake aus Molkenprotein und Zucker direkt vor dem Duschen, das Rindersteak mit Nudeln und Broccoli nach der Dusche.

Ich halte mich an den Rat der Roadbike, Tour, etc. mit dem großen Pott Kakao direkt nach der Ausfahrt und nach dem Duschen eine Mahlzeit aus ca. 120-150g Nudeln und Eiweiß (meistens Nudeln mit Ei, Schinkennudeln, etc.).

Diese Vorgehensweise hat bei mir bedeutende Fortschritte hinsichtlich der Regeneration gebracht und das schreibe ich jetzt nicht nur, um Werbung für eine Radzeitschrift zu machen, es hilft bei mir wirklich, besonders wenn mal 3Tage Training am Stück anstehen. Sowas wäre früher undenkbar gewesen.

Gruß

Ray
 
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Hallo!

Also das ist leider absolut nix neues, die selben Inhalte standen vor über 10 Jahren schon in der Flex. Damals war es eben der berühmte Shake aus Molkenprotein und Zucker direkt vor dem Duschen, das Rindersteak mit Nudeln und Broccoli nach der Dusche.

Ich halte mich an den Rat der Roadbike, Tour, etc. mit dem großen Pott Kakao direkt nach der Ausfahrt und nach dem Duschen eine Mahlzeit aus ca. 120-150g Nudeln und Eiweiß (meistens Nudeln mit Ei, Schinkennudeln, etc.).

Diese Vorgehensweise hat bei mir bedeutende Fortschritte hinsichtlich der Regeneration gebracht und das schreibe ich jetzt nicht nur, um Werbung für eine Radzeitschrift zu machen, es hilft bei mir wirklich, besonders wenn mal 3Tage Training am Stück anstehen. Sowas wäre früher undenkbar gewesen.

Gruß

Ray

Im großen und ganzen ist es für eingelesene Sportler sicher nichts neues, aber ich find die Kleinigkeiten interessant, da man wieder ein bisschen mehr das ganze Prinzip hinter dem, was der Körper so macht, versteht. Insulin zb eben nicht fast nur wegen KH ausgeschüttet wird, sondern es eben wohl eher damit zusammenhängt, wie schnell etwas generell aufgenommen wird, also eher nach dem Prinzip, dass möglichst viel auch dazu verwendet wird, wofür es im Idealfall gedacht ist, bevor es einfach nur zur Energiegewinnung dient.

Und ein Milchkakao ist ja quasi nur die etwas schlechtere Form eines Shakes, nur halt so verpackt, dass es Antinahrungsergänzungsmenschen auch essen. Aber ehrlich gesagt, seh ich keinen Unterschied darin, ob ich nun Kakao oder Eiweiß in Pulverform in meine Milch gebe. Also nichts gegen deine Vorgehensweisen jetzt hier.

elvi5 schrieb:
Naja das ist etwas schwer.
Lieber den Artikel ganz lesen und nicht faul sein
Ich kanns aber kurz versuchen:
man soll nach dem Training schnelle Kohlenyhdrate und Protein zu sich nehmen. Kohlenhydrate 0,8 Gramm/Kg Körpergewicht und 0,4 Gramm Eiweiß/Kg Körpergewicht. Dazu sollte man auch noch Bcaas nehmen, das heisst Aminos. Aber im Artikel steht nur etwas von richtigem Verhältnis.
Am besten wäre es also direkt nach dem Training einen Shake mit Dextrose oder Maltro zu nehmen mit Protein und noch bisschen Aminos. Danach innerhalb von circa 2 Stunden eine Mahlzeit mit Kohlenhdyrate und Protein. Ich weiß nicht ob das Verhältnis da allerdings identisch sein soll wie zuvor

Lg,

elvis


Schnelles Eiweiß sollte es aber auch sein, also im Idealfall Molke(Whey)-Isolat. Das wird nochmal deutlich schneller als das Konzentrat aufgenommen, hat aber durch andere Verfahrensweisen bestimmte kleinere Vorzüge des einfachen Wheys nicht mehr.
Oder eben Milcheiweiß, oder auch Eieiweiß.
Und natürlich alles in flüssiger Form, da es dann sowieso schneller aufgenommen wird. Dazu eben langkettige Zucker wie zb Maltodextrin.


Und die Angaben für die "richtige" Mahlzeit 1-3h danach sind dann auch schon wieder nicht mehr ganz soo wichtig, wobei Eiweißhaltiges/Gesundes natürlich vorzuziehen ist. Mit Nudeln mit hohem Eianteil ist man da nach einer intensiven Trainingseinheit sicherlich nicht verkehrt.


Und die ganzen Ratschläge zu 6 und mehr kleineren Mahlzeiten am Tag, wenn sie eher aus der Fitness und nicht der Diätreihe kommen beziehen sich denk ich mehr auf die Studien, die sagen, dass man Pro Mahlzeit nicht mehr als 30g Eiweiß aufnehmen kann, eben aus Angst der Eiweißunterversorgung. Die Studien mit den 30Gr beziehen sich übrigens auf schnellaufgenommenes Wheyeiweiß, also vollkommen verständlich, dass der Körper irgendwann es einfach nicht mehr schafft und weiteres Eiweiß nurnoch zur Energiegewinnung verwendet.

Da man im täglichen Leben Eiweiß aber nicht nur aus Milch und Ei bezieht, sondern auch überall Eiweiß zu sich nimmt, was langsamer verwertet wird, kann man es durchaus auch mit 3 Mahlzeiten geschafft werden der Eiweißunterversorgung zu entgehen ;)
 
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Ich denke auch, dass man als Jemand, der noch Arbeiten muss und andere Verpflichtungen hat dort aufpassen muss. Ich habe auch mal versucht ein ähnliches Ernährungskonzept umzusetzen. Das hab ich dann für 4 Monate durchgehalten und irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr. Meine Ernährung bestimmte quasi meinen Tagesablauf.

Ich denke, bevor man so etwas unternimmt, sollte man ganz klar seine Ziele definieren und danach seine Ernährung planen.

Man darf nicht vergessen, daß Berardi vom Bodybuilding kommt. Als Bodybuilder muss man ganz anders auf Ernährung achten, aber ich finde Ernährung sollte kein zusätzliches Workout sein.
Seitdem ich wieder 3 Mahlzeiten esse und nach Laune mal eine Zwischenmahlzeit(zb eine Banane oder Nüsse), ist es viel entspannter.
 
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Man darf nicht vergessen, daß Berardi vom Bodybuilding kommt. Als Bodybuilder muss man ganz anders auf Ernährung achten, aber ich finde Ernährung sollte kein zusätzliches Workout sein.
Seitdem ich wieder 3 Mahlzeiten esse und nach Laune mal eine Zwischenmahlzeit(zb eine Banane oder Nüsse), ist es viel entspannter.

Er betreut aber auch einige der Olympiasportler verschiedenster Sportarten, und auch schreibt er ja immer relativ differenziert zwischen reinem Krafttraining und Ausdauersport. Ganz ausschließen tun sich die beiden Gebiete ja eh nicht.
 
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Er betreut aber auch einige der Olympiasportler verschiedenster Sportarten, und auch schreibt er ja immer relativ differenziert zwischen reinem Krafttraining und Ausdauersport. Ganz ausschließen tun sich die beiden Gebiete ja eh nicht.

Kann sein, aber es ist nicht nötig 5-8 Mahlzeiten zu essen, und in vielen Studien wird das auch als nicht empfehlenswert eingestuft, da man dem Verdauungsapparat auch mal Pausen gönnen soll.
Bodybuilder haben eher das Ziel einen möglichst niedrige Körperfettanteil zu haben ohne dabei Muskelmasse zu verlieren, was bei anderen Sportarten nicht die Priorität ist. Ein Boxer mit hohem Körperfettanteil(und Wampe) kann trotzdem den Six-Pack Boxer K.O. schlagen.
Gleichzeitig braucht ein Bodybuilder weniger komplexe Kohlenhydrate, da er keine Ausdauer braucht in Vergleich zum Boxer. Ich bin 5 Tage die Woche mountainbiken gewesen(Taunus), als ich 7 Monate Berardi getestet habe und hatte deutlich weniger "Saft" als wenn ich meine KH-Zufuhr erhöht habe. Am Besten selbst austesten. Das ist die beste Erfahrung.
 
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Wenn er Radsportler betreuen würde, gäbe es seeinerseits sicher Sachen die ein klein wenig anders eben an den jeweiligen Bedarf angepasst wären. Aber es geht ja auch nur darum sich hier und da wieder ein paar Tipps und Informationen zu holen. Ob man diese dann immer richtig deutet und dementsprechend richtig umsetzt ist eine andere Sache.

Gibt halt keinen Ernährungsgeplan der für alle Sportarten gleichzeitig passt, und wenn wäre er extrem allgemein, was dann den meisten auch wieder nicht helfen würde.
 
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Man kann mit Ernährung sehr viel rausholen. Ich hab mal ein Video von soeinem BB gesehen auf youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=qRQxIcbIT3A

Für meinen Geschmack natürlich zu viel. Ich würde auch kein Powder verwenden.

Aber es zeigt doch, mit was für einer Motivation man dieses Thema durchziehen muss.
 
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Ich habe es auch gar nicht so verstanden, dass man 6-8x am Tag essen sollte, sondern nur in der Nach-Trainingsernährung sofort ca. 2h und ggfs. nochmal nach 4h und 6h essen sollte. Z. B. im Trainingslager wo man jeden Tag 5h und länger unterwegs ist ergibt sich das doch sowieso. Sofort nach dem Training ein Shake, zur Überbrückung bis zum Abendbrot am Kuchenbuffet vorbeischlendern, abends am Buffet den Bauch vollschlagen und noch ein kleinen Snack vorm Schlafengehen :D

Subjektiv habe ich auch den Eindruck mit einer guten Ernährung sofort nach dem Training

a) mich schneller zu erholen und
b) vermeintliche Freßanfälle am Folgetag zu vermeiden

Interessant war der Hinweis mit der signifikanten Steigerung durch BCAA´s. Vielleicht probiere ich das nochmal.

Man sollte vielleicht ergänzen, dass diese Empfehlungen vor allem dann als solche zu verstehen sind bei mehrstündigen intensiven Trainingseinheiten an einem Tag und einer ähnlichen Planung für den Folgetag. Nicht das jetzt einer nach 2h GA vier Mahlzeiten verputzt und sich wundert warum er nicht stark sondern fett wird.
 
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Ich denke, jeder Ernährungsplan ist nicht nur von der Sportart abhängig, sondern auch von der Person. Was bei A funktioniert, muss bei B noch lange nicht der Fall sein. Dazu kommen noch die unterschiedlichen Zielsetzungen (Gewichtsverlust, "bodyshaping", Kraft, etc.) und Lebensverhältnisse (Familie mit Kindern, Studentensingle, etc.)
Bei der mittlerweilen wahren Flut an Ernährungskonzepten bleibt einem letztlich nichts anderes übrig, als für sich das Passende zu finden; oder eben nur einen "Baustein" eines Konzeptes anzunehmen. Über die Anzahl der Bausteine und deren Intensität kann man sich das zum einen personalisieren und zum anderen an den Lebensstil anpassen.
Deswegen muss dieser Artikel kein Quatsch sein, ebensowenig wie die Gegendarstellung!

Viele Grüße
 
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