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Ein alter Bekannter: Shimano St-6510 rechts - defekt

heinmuek

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Hallo liebe Community,

ich bin ziemlich neu in der Rennrad-Thematik und suche direkt mal Hilfe bei euch:
Im vergangenen Sommer hat mir ein Bekannter für einen sehr fairen Preis ein ziemlich cooles Rennrad überlassen.
Es heißt Red Bull (roseversand), ist ca um die Jahrtausendwende gekauft (auf jeden Fall noch zu DM-Zeiten) und ist ausnahmslos mit Ultegra Komponenten ausgestattet.
Es funktioniert(e) super, passte mir ziemlich gut und der Zustand ist sehr gepflegt - für mich als Student ein super Einstieg in ein tolles Hobby.
Ich bin im Spätsommer und Herbst einige Hundert Kilometer damit gefahren und habe große Freude dran gefunden.

Nach einiger Zeit wies der rechte STI einen leichten Fehler auf: Die Ritzel 5-8 ließen sich manchmal nicht "von oben" anwählen, hochschalten war nie ein Problem.
Beim Runterschalten konnte man quasi nur von der 8 oder 9 aus anfangen und dann soweit runter wie mit einem Hebel-Zug möglich (drei oder vier Gänge?!) und dann wieder einzeln wieder weiter runter schalten. Aber die 7,6,5 waren nicht einzeln vom jeweils höheren Nachbarn aus zu erreichen (jedenfalls nicht einwandfrei). Das trat anfangs nicht immer auf und manchmal konnte es bspw durch ein ganz leichtes gleichzeitiges Betätigen des kleinen Schalthebels verhindert werden aber im Nachhinein muss ich sagen, ist es mehr geworden.
Zu erst habe ich mich nicht wirklich getraut am STI rumzubasteln (an meinen anderen Rädern mache ich alles selbst), irgendwann hat es mich dann so genervt, dass ich das Ding auseinander gerupft (und dank einer wunderbaren Anleitung hier im Forum) auch wieder zusammen bekommen habe. Dabei ist mir keine wirkliche Beschädigung aufgefallen (ich hatte mit etwas abgebrochenem /verschlissenem gerechnet) und nach der erfolgten Montage lief es (scheinbar) auch erst ein paar mal besser.
Seit Ende Oktober habe ich das Rad jetzt (wetter bedingt) nicht wirklich bewegt, es steht sauber und trocken bei mir in der Wohnung, letzte Woche hatte mein Hauptrad dann einen Platten und ich habe kurzfristig ein paar Fahrten mit dem Renner machen müssen. (Immer trocken)
Ich weiß nicht ob es mit der Temperatur zusammen hängt (habe es zuvor nicht unter 20° bewegt) aber die STI schalten (auf beiden Seiten) merklich schlechter.
Beim linken muss man einfach nur sehr gründlich die Hebel betätigen bzw gelegentlich den "Kleinen vom Großen trennen", die Problematik beim rechten STI hat sich aber deutlich zugespitzt. Die Ritzel <6 sind nicht zu erreichen, das runterschalten von 9 geht, ist aber eher ein Glücksfall als Routine.
Dabei lassen sich die Schalthebel komplett tadellos bewegen (der kleine schaltet auch tadellos hoch) aber der große Schalthebel wird einfach nur "in die Feder" gedrückt und fühlt sich an, als bekäme er keine Zähne des Schaltwerks zu packen.

Da ich die super Anleitung in diesem Forum gefunden habe, suche ich nun hier nach Hilfe.
Ich habe schon reichlich rumgegoogelt (und hier im Forum gesucht) aber so recht hat mir das nicht geholfen.
Der ST-6510 rechts scheint ein alter Bekannter zu sein, zumindest findet man viel darüber und (gute) Gebrauchte ST-6510 ausschließlich für links, auch Ersatzteile kann ich nicht mehr wirklich finden. Hier im Forum scheint es ein paar Leute zu geben (gegeben zu haben?!) die sich mit dem Teil auskennen / Teile hatten, ich hoffe ihr seid noch da, ihr habt Lust mir zu helfen und ich habe euch das Problem gut beschrieben.

Meine Wünsche:
1. Ich möchte das Rennrad möglichst Geldbeutel-schonend weiterbetreiben.
2. Am liebsten würde ich den STI reparieren (lassen).
3. Einen anderen STI (kein Ultegra / anderer Hersteller) zu verbauen kommt für mich eigentlich nicht in Frage, da ich den guten Originalzustand erhalten möchte.

Meine Fragen:
Wie schätzt ihr die Situation ein?
Habt ihr Tipps / Hilfe für mich?
Habt ihr Ersatzteile / einen ST-6510 rechts für mich?

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Bereich und danke euch schon jetzt für eure Zeit,
heinmuek
 

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Re: Ein alter Bekannter: Shimano St-6510 rechts - defekt
Schon mal mit Öl gespüllt? Einfach ordentlich mit Sprühöl (WD40 o.ä.) das alte Fett rausspülen und dann mit weißen Sprühfett neu einfetten.

Ansonsten lohn es sich nicht! So bekommst du z.B. gar keine neuen Hoods mehr.. dann einfach gebraucht nach neueren STI suchen, die entweder 9* oder wechsel auf 10*.

Hoods bekomst du noch für ST 5600/6600/4600 oder halt noch neuere Gruppen, wie ST r3000 (9*) oder 4700 (Achtung, neue Zugverhältnisse für die Schaltung! Erfordert RD/FD 4700 oder aus den 11* Gruppen.)
 
Hi, danke für deine Antwort.
Nein, gespült habe ich das bisher nicht. Ist vllt einen Versuch wert.
Die Hoods sehen zwar nicht mehr sonderlich gut aus und tatsächlich hatte ich in der Anfangsphase mal nach neuen gesucht, ist für mich aber absolut nicht wichtig.

Wie gesagt, den Wechsel auf neuere Komponenten möchte ich eher vermeiden, da ich mir Ultegras nicht leisten kann und das Ensemble gerne möglichst einheitlich halten möchte.
 
Dann solltest du immer als ersten Schritt ordentlich spülen. Das tritt bei vielen Shimano STI auf.

Du kannst gebraucht sehr günstig welche oben genannten erwerben. ST 5600/6600/4600/3500 bekommst du zum Teil für ungefähr 40-50€. Damit kannst du alle Komponenten, bis auf evtl Kette und Kassette weiter nutzen. Nur bei ST 4700 müsstest du Umwerfen und Schaltwerk ebenfalls wechseln.
 
Da der STI ja schon zerlegt war, wurde er hoffentlich vor der Montage auch gründlich gereinigt. Damit würde ich altes, verharztes Öl/Fett ausschließen, was die Ölspülung überflüssig macht.
Hast du mal kontrolliert wie leichtgängig der Zug noch läuft?
 
face it - das ist ein ca 20 jahre alter sti, der ist schlicht und ergreifend fertig
bau' mal alles auseinander, so dass du den sti einzeln ohne spannung in der hand hältst
wenn er dann nicht knackig alle gänge durchläuft, ist er in aller regel ausgelutscht und kann ersetzt werden

wenn er das aber doch tut, ist es wert, die idee von @Sadwick aufzugreifen, und mal züge und hüllen zu kontrollieren, und am besten zu wechseln

ich hatte mal ein ultegra 6700er system, da musste ich das alle halbe jahre machen, das ging irgendwie immer fest, die stis habe ich noch, die schalten solo und unverspannt knackig, ich habe nur keinen bock mehr, sie zu verbauen

spül- und schraubversuche habe ich beispielsweise mit 6400er stis hinter mir, immer mit dem wunsch, retro-räder aufzubauen

ist aufwändig, der erfolg bescheiden

da hilft meistens ersetzen, warum nicht ein schönes paar 105er stis, z.B. die von mir heiß geliebten 5700er, wären auch gleich 10 gänge, habe / hatte ich an mehreren rennrädern und crossern, möchte ich nicht missen, oder sora-/tiagra kombis, wenn das 9er system unbedingt bleiben soll

weitere möglichkeiten:
  • schaltwerk verbogen
  • schaltauge verbogen
  • schaltzug zu stramm - vielleicht mal eine halbe drehung nach rechts versuchen
  • kette / kassette fertig
 
Zuletzt bearbeitet:
Da geht ja einiges durcheinander bei den Antworten...(man beachte die 5 in der Artbezeichnug)
Soweit ich das verstehe, macht das Schalten mit dem kleinen Hebel keine Probleme ? Das ist eine sehr gute Nachricht, denn die große Schlamastik ist immer eine abgenudelte Stützkante, die quasi für eine Übersetzung, also Verringerung des Hebelweges sorgen soll. (Shimano hat dieses Prinzip nach den 9fach-Generationen vernünftigerweise aufgegeben, die X510er waren schon eine überarbeitete Version der wesentlich anfälligeren X500er).

Die von Dir beschriebenen Probleme sind dann allerdings merkwürdig, weil das Schalten mit dem großen Hebel so eine Art "Zwangsakt" ist, der normalerweise immer glatt geht. Verantwortlich ist da eine große Klinke ganz hinten im Mechanismus, die macht eigentlich nie Ärger. Die Tipps mit der Schmierung und dem Zug sind natürlich richtig. Wie weit hast Du demontiert ? Bei den Anleitungen beziehst Du Dich wohl auf den
https://www.rennrad-news.de/forum/t...n-ultegra-sti.63460/page-3#post-2068212-Faden ? Gibts Fotos ?

Ich hab noch 2 Paare(neben zweien, die ich fahre), das sind aber die älteren, das ist optisch dann nicht so schick.
 
Guten Morgen,
vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen.

Soweit ich das verstehe, macht das Schalten mit dem kleinen Hebel keine Probleme ?
Das ist genau richtig, der kleine Hebel funktioniert tadellos.

Hmm, dann habe ich das mit dem "rauf" und "runter" falsch herum gedeutet...
Tut mir leid, vllt habe ich mich falsch ausgedrückt. Rauf heißt für mich in einen höheren Gang, also hinten entsprechend auf ein kleineres Ritzel.

die große Schlamastik ist immer eine abgenudelte Stützkante, die quasi für eine Übersetzung, also Verringerung des Hebelweges sorgen soll
Das verstehe ich nicht ganz. Könnte man das reparieren? Bräuchte man da Ersatzteile?

Die von Dir beschriebenen Probleme sind dann allerdings merkwürdig, weil das Schalten mit dem großen Hebel so eine Art "Zwangsakt" ist, der normalerweise immer glatt geht.
Genau das wundert mich auch. Kennt ihr das Gefühl, wenn man mit dem kleinen Hebel "bis zum Ende" geschaltet hat und ihn dann "leer" betätigen kann, weil er ja keinen Zug mehr freigeben kann? So in etwa fühlt sich der große Schalthebel an. Ich versuche gleich mal nen Video zu machen.

Die Tipps mit der Schmierung und dem Zug sind natürlich richtig
Die Schmierung nehme ich in der übernächsten Woche mal in Angriff, den Zug halte ich für tadellos in Ordnung, da gab es bisher keine Symptome. Bspw werden die Gänge, wenn denn der Schaltvorgang erfolgt, immer exakt getroffen, egal aus welcher Richtung.

Wie weit hast Du demontiert ? Bei den Anleitungen beziehst Du Dich wohl auf den
https://www.rennrad-news.de/forum/t...n-ultegra-sti.63460/page-3#post-2068212-Faden ? Gibts Fotos ?
Ich hatte das Vieh - zugegeben ziemlich dilettantisch - zerrupft und dann mit der von dir verlinkten Anleitung wieder zusammengesetzt. Nein, Fotos gibt es bisher keine, war wie gesagt eher eine genervte Situation ?‍♂️?‍♂️

Ich hab noch 2 Paare(neben zweien, die ich fahre), das sind aber die älteren, das ist optisch dann nicht so schick.
Die Optik wäre zweitrangig, bzw vllt kann man ja die Äußerlichkeiten von mir erhalten, grundsätzlich macht mir dein Posting erstmal Mut, mich damit noch mal intensiv zu beschäftigen.

Beste Grüße,
heinmuek
 
Gerade ist bei dem Versuch ein Video aufzuzeichnen etwas komisches passiert:

Ich habe versucht die Symptome ohne Tretumdrehung aufzunehmen - die Situation ist mit und ohne Drehzahl exakt gleich - nach ein paar Schalthebel-Betätigungen knackt es und plötzlich schaltet das Schaltwerk wieder völlig normal.

Ich werde das Ding komplett auseinander nehmen und gründlich reinigen, dann Detailaufnahmen präsentieren und euch sehen lassen ob / was defekt / verschlissen ist. Insgesamt eine sehr komische Symptomatik.

Ich habe versucht die Symptomatik bestmöglich darzustellen, ich denke die Geräusche sind trotz meines Audiokommentars gut zu hören.
Nach dem Knacken habe ich das Rad auf den Kopf gestellt und konnte dann unter Drehzahl alle Gänge tadellos durchschalten. Mal sehen, was sich da noch so offenbart.


Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen ;)

Danke und Grüße,
heinmuek
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, das war jetzt vielleicht ne Zeitreise...
Welches Teil löst die Schaltaktion des großen Hebels aus ? habe ich mich gefragt.
Hier ist Bild 5:


Anmerkung zu Bild 5: Auf diesem Bild sieht man, daß in der Mitte unten das Ende einer Klinkenfeder aus dem Gebilde herausragt. Die dazugehörige Klinke steht in schräg nach oben rechts weisender Richtung sozusagen auf halb zwei Uhr. In dieser Positon sollten sowohl Feder als auch Klinke beim Einbau weiterer Teile bleiben.
Ein Tip: Arbeite nicht mit montiertem STI.
Ich habe mich der Bilder usw aus erwähntem Faden bedient. Es ist die in Bild 5 beschriebene Klinke. Das nächste Bild zeigt ua die beiden Teile, die diese Klinke beim Betätigen des kleinen Hebels deaktiviert: die hochstehende "Nase" des linken Teils greift in die Aussparung oben beim rechten Teil und schiebt die Klinke bei Hebelbetätigung aus ihrem Eingriff in die Rasterzahnung heraus. (Bild 10 zeigt die Klinke unter anderen inzwischen drübermontierten Teilen in gespanntem Zustand, unten. Und @Panchon s Tipp... was er sagt, muss man beherzigen !)

Tja, was folgt daraus ? Wäre die Feder gebrochen, denkich ginge gar nichts mehr beim Betätigen des großen Hebels. Dass die klemmt, kann ich mir gar nicht vorstellen und will es auch nicht; denn dem im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen, geht dem STI-Bastler auf den Zeiger:D. Das heißt halt fast Totaldemontage(Panchons Tipp !). Aber was anderes fällt mir nicht ein. Zumindest müssten großer Hebel und Kunststoffverkleidung ab.

Das waren alles Bilder eines älteren Hebels, Deiner sieht ja so aus:
1579870989299.png

Wo die Klinke ist, wirst Du wohl wissen. - Dass übrigens im Winter alles etwas träger arbeitet, das wissen wir doch von uns selbst:D

PS, ein´n Tach späder: das Video ist doch wohl ohne hinten fixierten Zug aufgenommen?
Was passiert beim "großen Knall"? Da löst sich ja eine Verklemmung/Verhakung. Von wo bis wo rutscht dann die Schaltrasterung durch bzw tut sie das gar nicht ?
 
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