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Doping im Amateur- und Freizeitradsport

Darf man fragen von welchem Team ihr sprecht?
Nachdem schon bunt ohne den Hauch von Verdachtsmomenten hier was in den Raum geworfen wird soll noch jemand das ganze mit einem Namen versehen? Solche Unterstellungen verwässern das Thema. Hier geht es um Doping, nicht um dominierende Teams im Jedermannsport.
 
Grundsatzfrage und gleich eine Eigenmeinung zu Mutmaßungen:
Soll man sich durch Schmutzfinken frustriert vom Geschehen zurückziehen oder soll man "against all odds" seinen Hut in den Ring werfen und den Dopern (hier wie in der Folge beide Geschlechter meinend) zeigen, wo der Hammer hängt?

Ich persönlich kann es sehr gut nachvollziehen, wenn sich saubere Sportler frustriert abwenden, nachdem sie (ggf. mehrfach) erleben mussten, von ex-Dopern oder von Fahrern, die sich erst später als Doper herausstellten, geschlagen zu werden. Für den sauberen Sport insgesamt aber ist dies natürlich eine nicht-Lösung und ich bin über jeden sauberen Fahrer froh, der mit Spitzenleistungen zeigt, dass es sehr wohl ohne geht.

Gerade um solche sauberen Spitzensportler nicht zusätzlich zu verprellen, ist es ja so wichtig, nicht in Mutmaßungen einzusteigen, denn sonst sind diese ja doppelt bestraft, wenn sie einerseits gegen (ex)Doper erfolgreich antreten sollen, andererseits aber selber als potentielle Doper ohne Evidenz verunglimpft werden oder gar über Testpool-Einordnung in Lebensumstände versetzt werden, die man als Amateur und freier Mensch nicht wirklich aushalten mag.

Diese Zusammenhänge sollte man sich besser zwei oder drei Mal durch den Kopf gehen lassen, bevor man mit Argumenten wie "unerwartete Formsteigerung", Kursieren in Kreisen xy, ... glaubt, einen Ersatz für Evidenz erkennen zu können und damit eine Vorverurteilung ausspricht. Freilich mögen da Zusammenhänge bestehen (gelegentlich auch nicht!), aber Statistik ist das eine, die Einzelperson aber das andere! Mit Evidenz-losem Schwadronieren schafft man in der Regel nur eines: den eigenen Sport herunterzuziehen.
 
Im Amateur- und Jedermannsport hat man ja noch das zusätzliche Problem, dass eben fast gar nicht kontrolliert wird, und natürlich auch aus der "zweiten Reihe" gern gemunkelt und fröhlich gemutmaßt wird, dass "die da vorne/oben" ja eh alle voll sind. Da kann man noch so sauber sein, wenn derjenige mal mit einem positiven Kandidaten zu tun hatte, im Team war, oder einfach nur aus dem Osten kommt.. "klare Sache". So mein Eindruck. Ist halt auch irgendwo die einfachste Ausrede für mangelndes Training oder das eigene Unvermögen, da mitzufahren.
 
Erst am Wochenende habe ich von einem Freund eine traurige Geschichte gehört, die zeigt, welch übergroßer Ehrgeiz teilweise im Amateursport herrscht und auch mit zum Medikamentenmissbrauch beiträgt.
Aufhänger war, dass er von einem Kollegen erzählt hat, der sich an seinen Arbeitsplatz heimlich die ultraschnellen Carbonlaufräder und Aeroteile schicken lässt, damit seine Frau nicht merkt, wie viel Geld er dafür ausgibt - Begründung: ich kann meinen Trainingsumfang nicht mehr erhöhen, weil ich nicht mehr Zeit habe, also versuche ich alles aus dem Material herauszuholen, um mit meinen Vereinskumpels mithalten zu können. Er räumt aber selber kein Doping ein. Die eigentlich traurige Geschichte war die des Vereinskollegen, der als Teilnehmer an einem längeren MTB-Rennen im Ausland gestorben ist. Medikamentenmissbrauch zur Leistungssteigerung war dabei vermutlich der Auslöser :( Und das wirklich im Amateurbereich, wo kein einziger Cent verdient wird - der Verstorbene hatte nicht mal Materialsponsoren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, man hebt da leicht den Zeigefinger, aber wenn man die Quoten sieht, wie viele sich auch Schmerzmittel wie Ibu und Co. wie selbstverständlich einwerfen, um im Wettkampf schmerzfreier zu bleiben.. das geht m.E. in die gleiche Richtung, nur halt irgendwie noch erlaubt. Nebenbei aber genauso gefährlich. Und der Ansatz ist der gleiche, ich werfe mir Hilfsmittelchen ein, um einen Vorteil, bzw. keinen Nachteil zu haben. Die eigene Einstellung ist ja auch am Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln zu sehen. Man kann eigentlich fit sein, keine Probleme haben.. dann hört man von Ketonen, Roter Beete, Creatin oder sonstwas.. und fängt an zu googeln, ob es nicht auch was für einen wäre. Training schön und gut, aber vielleicht läufts damit ja noch ein bissl besser. Alles erlaubt, kein Problem, aber es geht um die Gedankengänge (..eines Hobbysportlers, bei dem es ja um "nichts" geht, um auf Schotterfreunds Post zurückzukommen).
 
Interessante Diskussion und ich lese hier mal mit. Schmerzmittel finde ich auch schon bedenklich und selbst wenn jemand Salztabletten nimmt frage ich mich auch, sind es wirklich Salztabletten. Auch der Druck in der Fußballkabine ist vorhanden und nicht wegzudiskutieren "wir brauchen dich unbedingt"...... Und generell kann ich auch mit Leistung zufrieden sein wo es nur zu 90% funktioniert, da ist aber auch jeder anders.
 
Interessante Diskussion und ich lese hier mal mit. Schmerzmittel finde ich auch schon bedenklich und selbst wenn jemand Salztabletten nimmt frage ich mich auch, sind es wirklich Salztabletten. Auch der Druck in der Fußballkabine ist vorhanden und nicht wegzudiskutieren "wir brauchen dich unbedingt"...... Und generell kann ich auch mit Leistung zufrieden sein wo es nur zu 90% funktioniert, da ist aber auch jeder anders.
Auch immer wieder super in solchen Diskussionen. Es geht um Doping und am Ende fühlen sich Leute betrogen weil andere Salztabletten nehmen oder ob ne Aspirin nicht eigentlich auch Doping sein sollte.

Es würde schon viel helfen wenn man sich damit beschäftigt um was es geht. Doping. Steroide, Epo, Wachstumshormone, Aufputschmittel... Und das es immer wieder Leute gibt, die sich so Zeug reinwerfen und wie sollte man damit umgehen?
 
Laut Rheinpfalz handelt es sich um den Sieger des Seniorenrennens beim Bellheimer Frühjahrskriterium. Das Ergebnis kann man ja googeln.
Extrem schräg, hatte ich auch schon gesehen. Man nennt den Namen nicht, aber welcher Sieger aus welchem Rennen. Dann können sie den Namen auch gleich nennen. Ich hab auch nen Teaser aus nem Paywall Artikel gesehen, das stand was von Steroiden. Puh... wobei h.f. damals von seinem Arzt ne Menge nachträgliche tues bekommen hatte wenn ich mich an das veröffentlichte Urteil (noch auf nadaJus damals nachzulesen) erinnere.
 
Es würde schon viel helfen wenn man sich damit beschäftigt um was es geht. Doping. Steroide, Epo, Wachstumshormone, Aufputschmittel... Und das es immer wieder Leute gibt, die sich so Zeug reinwerfen und wie sollte man damit umgehen?
Natürlich. Ich versuche nur zu verstehen, was in den Köpfen vorgeht, wenn es nicht um den Vertrag/Job, den Gewinn der Tour geht.. wie so etwas im Klönschnack mit Teamgefährt, Trainern oder gar dem Arzt entsteht. Und ich denke, das sind manche Übergänge halt fließend, und entwickeln sich aus anfangs harmlosen Mittelchen.

Ich glaube halt nicht, dass die mit Radsport anfangen, und direkt den Bestellkatalog beim Doping-Doc aufschlagen. Wie gesagt, ich versuch's manchmal nur zu verstehen, die Beweggründe, wie man da "reingerät".
 
... Mit Evidenz-losem Schwadronieren schafft man in der Regel nur eines: den eigenen Sport herunterzuziehen.
die funktionäre schaffen es immer wieder den eigenen sport als unglaubwürding herunterzuziehen ... siehe zB die reaktion auf die "beichte" eines Kölner radsportlers im Spiegel. auch wenn's viele jahre her ist, ist es für mich immer noch ein beispiel für die "nestbeschmutzer-mentalität" bei einigen im radsport.
andererseits muss man sich hier die frage stellen "liebe ich meinen sport" oder ist mir das siegen wichtiger.
das wissen, dass einige sich was reintun, ist für viele frustierend ... sollte es aber nicht sein. doper, besonders im jedermannsport, sind armselige socken ohne jedes selbstbewusstsein, die in the long run ihre gesundheit ruinieren.
 
auch im Amateursport geht es nicht selten um viel Geld ... sollte man nicht vergessen ... gerade beim Thema Amateur Fußball, wo sponsoren teils richtig geld fliessen lassen für ehemalige Profis oder der gleichen

auch im Amateur/Jedermann Radsport wird es hier und da auch mal um gutes geld gehen ...
 
die funktionäre schaffen es immer wieder den eigenen sport als unglaubwürding herunterzuziehen ... siehe zB die reaktion auf die "beichte" eines Kölner radsportlers im Spiegel. auch wenn's viele jahre her ist, ist es für mich immer noch ein beispiel für die "nestbeschmutzer-mentalität" bei einigen im radsport.
andererseits muss man sich hier die frage stellen "liebe ich meinen sport" oder ist mir das siegen wichtiger.
das wissen, dass einige sich was reintun, ist für viele frustierend ... sollte es aber nicht sein. doper, besonders im jedermannsport, sind armselige socken ohne jedes selbstbewusstsein, die in the long run ihre gesundheit ruinieren.
...als ich den Paffrath-Artikel las,tippte mir ein damals aktueller deutscher Seniorenmeister auf die Schulter und maulte über die nicht mehr aktuellen Anabolikapackungen der Pressefotos....
 
Natürlich. Ich versuche nur zu verstehen, was in den Köpfen vorgeht, wenn es nicht um den Vertrag/Job, den Gewinn der Tour geht.. wie so etwas im Klönschnack mit Teamgefährt, Trainern oder gar dem Arzt entsteht. Und ich denke, das sind manche Übergänge halt fließend, und entwickeln sich aus anfangs harmlosen Mittelchen.

Ich glaube halt nicht, dass die mit Radsport anfangen, und direkt den Bestellkatalog beim Doping-Doc aufschlagen. Wie gesagt, ich versuch's manchmal nur zu verstehen, die Beweggründe, wie man da "reingerät".
Ich meine ich hab mal was davon gelesen, dass diejenige die auch schon legale Mittel substituieren in form von Tabletten oder Infusionen durchführen auch anfänglicher für Doping sind. Natürlich möchte ich hier keine unter Generalverdacht stellen. Ich nehme ja auch Kohlenhydrat Pulver während der Einheit oder recovery Pulver anschließend nach harten Einheiten. Ebenso bei Grippe nehme ich Tablette und schaue auf der Kölner Liste. Persönlich hab ich das auch schon mit dem Asthma Spray bei anderen Sportler gesehen und wenn es vom Arzt angeordnet ist, ist es ebenso legal.
Mir sind aber etliche Dokumentationen von den DDR Sportler in Erinnerung geblieben die im Nachhinein körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen erlitten haben. Gefühlt werden diese aber immer weniger, ich denke, das ist auch eine gute Aufklärung zum Thema Doping mit den negativen Folgen.

Am Fall Collin Charter wurde letztendlich auch bekannt, dass er sich schon vorher in der Grauzone befand und legale Mittel genommen hat.
 
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