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Diskussionen zur Trainingsbibel von Joe Friel

dilettant

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Hallo,

einige hier haben ja die o. g. Trainingsbibel im Schrank zu stehen, lesen sie gerade oder haben sie bereits gelesen. Zu denen gehöre seit kurzem auch ich. Bei der Lektüre kommen ja immer wieder mal Fragen oder Diskussionsbedarf auf. Vielleicht können wir das hier zusammentragen.

Ich fang auch gleich an.

In Kap. 8 gibt es eine Tabelle mit Vorschlägen, wie man seine gewünschte (bzw. leistbare) wöchentliche Trainingszeit auf Wochentage aufteilen kann. Es zeugt von erfreulichem Realitätsbewusstsein, dass die Tabelle bei einem Umfang von vier Wochenstunden beginnt.

Allerdings fällt auf, dass schon vier Wochenstunden auf vier Trainingseinheiten aufgeteilt werden:
  • Dienstag 1h
  • Donnerstag 1h
  • Samstag 1:30h
  • Sonntag 0:30h
Bei fünf Wochenstunden sind es schon fünf Termine und auch hier ist die längste 1:30h. Erst ab 7:30h Wochenumfang findet sich eine 2-Stunden-Einheit im Programm.

Die Tabelle nicht speziell auf Grundlagen- oder Aufbauphase zugeschnitten. Trotzdem wundert es mich, dass man nicht eher weniger Einheiten plant und darunter auch längere.
  • Erstens sind wegen der Rüstzeiten weniger Einheiten logistisch günstiger (finde ich).
  • Die Ruhezeiten zwischen dein Einheiten sind ja ein heikles Thema. Aber gerade für Wenigtrainierer spricht auch Friel oft von "48h und sogar mehr" als Regenerationszeit. In Sachen Progression/Superkompensation war ich auch der Meinung, dass ein neuer Trainingsreiz nach 3 Tagen noch nicht zu spät ist, um eine Steigerung zu erzielen.
  • Insofern wären doch bei, sagen wir, 6 Wochenstunden, 3 Termine (Mittwoch, Samstag, Sonntag) gut unterzubringen und bieten Raum für eine lange Ausfahrt von 2-3 Stunden. Über die beiden anderen Einheiten müsste man sich unterhalten.
Was denkt Ihr dazu?

Danke für die Diskussionen.
- Karsten
 

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Re: Diskussionen zur Trainingsbibel von Joe Friel
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

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Vorweg: Ich habe eine sehr gespaltenes Verhätlnis zu Friel. Bei ihm vermischen sich wissenschaftliche fundierte und praxistaugliche Vorschläge immer wieder mit wenig belastbaren oder sogar eher fragwürdigen Aussagen.


Warum er jetzt im konktreten Fall gerade diese Verteilung der Trainingstage nimmt, weiß er im Detail wohl nur selber. Bei den von Dir angesprochen Umfängen dürfte es aber ziemlich egal sein, wie man das Training über die Woche verteilt. Vor längerer Zeit wurde eine Studie publiziert, in der man untersucht hatte, ob es besser ist, wenn Hobby-Radfahrer ein begrenztes Trainingsvolumen mehr oder weniger gleichmäßig über die Wochen verteilen oder geballt am Wochenende erbringen. Das Ergebnis war: Es ist egal - der Trainings-Effekt ist nicht unterschiedlich.
Die von Dir genannten Umfänge sind für Radsport-verhältnisse auch so gering, dass die damit erzielten Trainingsfortschritte, falls sich denn überhaupt welche einstellen, was auch keineswegs sicher ist, von sovielen Faktoren abhängen, die nichts mit dem Training zu tun haben (Genetik/Talent, Alter, Alltagsstreß, Erholung und Schlafverhalten, Ernähung etc.), dass die Frage nach der Verteilung des Trainingsumfangs von nachrangiger Bedeutung ist.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

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So krass wird das auch nicht sein, nicht bei uns alternden Schlafis (sic). Ein 25jähriger Spund erreicht bestimmt sehr schnell ein Niveau, bei dem vier oder fünf Stunden kaum noch einen Anreiz setzen können. Aber ganz sicher verhält es sich bei nicht austrainierten, älteren Sportlern ein bisschen anders.
 
Ehrlich gesagt, fällt es mir ein wenig schwer, mich in die von dir genannte Trainingssituation einzufühlen, einfach weil ich seit Jahren sehr viel mehr Wochenstunden absolviere.

Darüberhinaus gibt Friel eine aufs Jahr unterteilte Wochenstundenzahl im Zuge der Periodisierung vor. Insofern würde man sich nicht das ganze Jahr über mit nur 4 Wochenstunden zufrieden geben, sondern durchaus ein wenig variieren.

Mit einer Tour von 2 Stunden hättest du bei 4 Wochenstunden bereits die Hälfte deines Trainingsumfanges mit einer einelnen Einheit absolviert, was ein eher ungewöhnliches Verhältnis wäre. Auch kann man sagen, es gibt wohl im Normalfall keine Einheit in dem von dir genannten Rahmen, von der man sich tatsächlich 3 Tage erholen müsste.

Friel gibt eigentlich 2 Varianten vor:
1. Für wenig trainierte Radsportler wechselt er Belastung (lang oder intensiv) mit Entlastung (kurz und locker oder frei) ab.
2. Für besser Trainierte oder härter Trainierende bündelt er einen 3er und einen 2er-Belastungsblock gegenüber 2 Entlastungstagen.
In deinem Falle würde Variante 1 greifen. Das heißt, es ist definitiv auch einiges an Intensität dabei. (Weil lang ist da ja nicht so viel.) Also tun auch die kurzen Einheiten etwas mit dir.

Tatsächlich würde ich mir keine Aussage erlauben, ob bei so wenigen Wochenstunden 3 oder 4 Trainings von Vorteil sind. Möglicherweise reagiert da auch nicht jeder gleich.
Für 30 Minuten würde ich mit dem Rad gar nicht auf die Straße gehen. Das gilt bei mir insbesondere, da ich zunächst einmal in die Abfahrt müsste, auf einer Anhöhe wohne und diese 30 Minuten nicht einmal ganz frei gestalten würde. Also würde ich es bei reinem Outdoortraining und 4 Wochenstunden eventuell bei 3 Einheiten belassen.
Wenn ich jedoch auch eine gute Rolle oder ein gutes Indoorbike hätte, würde ich tatsächlich die Frielvariante bevorzugen und einen sauberen Wechsel von Be- und Entlastung praktizieren. Eventuell kann man auch das eine oder andere Nüchterntraining einbauen, um die Kürze der Einheiten ein wenig zu kompensieren. Mit dem Indoorbike kann man als Wenigtrainierer auch bei einer 30-Minuten-Einheit schon ein wenig anfangen, wenn man ein paar Leistungsspitzen einbaut. Das könnte durchaus eine Ergänzung zu den etwas längeren anderen outdoor oder indoor gemachten Einheiten sein.

Musste noch ein wenig editieren, weil ich mit meinem ursprünglichen Text nicht zufrieden war. :)
 
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Och Menno, das wollte ich jetzt nicht hören!
Ist aber leider so. Selbst beim ausgetüftelsten Trainingsplan gibt es Non-Responder, also Menschen, die sich nicht verbessern werden. Woran da liegt im Einzelnen immer noch nicht völlig klar. Eine These die in den letzten Jahren aber Aufmerksamkeit hatte ist die, dass diejenigen die auf einen Trainingsintervention nicht mit einer Verbesserung der Leistung reagieren nicht genug Intensität und/ oder nicht genug Umfang machen.
Tja und dann ist da noch das Problem, dass das was für den einen nicht genug ist, für den anderen schon wieder zuviel sein kann .... heia :D
 
Bei 4 Stunden Trainings können von Anfängern und Wenigtrainierern natürlich Fortschritte gemacht werden. Insbesondere bei wechselnden Inhalten und ansteigenden Intensitäten. Das sage ich altersunabhängig. Allerdings finden diese Fortschritte nur in Grenzen statt und erreichen irgendwann einmal ein Plateau. Sonst könnte man ja mit 4 Stunden Spitzensportler werden. 😉
Aber wie gesagt, Friel variiert genauso wie andere übers Jahr die Trainingsstunden und die Inhalte.

Man muss sich halt bewusst machen, dass 4 Stunden sehr wenig sind. Trotzdem ist man mit regelmäßig 4, 5 oder 6 Stunden fitter als der Großteil der Bevölkerung und hat einiges für seine Gesundheit gemacht. Also sollte man es sich auch nicht schlechtreden. Es ist eben alles relativ.
 
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Bei 4 Stunden Trainings können natürlich Fortschritte gemacht werden. Insbesondere bei wechselnden Inhalten und ansteigenden Intensitäten. Das sage ich altersunabhängig. Allerdings finden diese Fortschritte nur in Grenzen statt und erreichen irgendwann einmal ein Plateau. Sonst könnte man ja mit 4 Stunden Spitzensportler werden. 😉
Aber wie gesagt, Friel variiert genauso wie andere übers Jahr die Trainingsstunden und die Inhalte.

Man muss sich halt bewusst machen, dass 4 Stunden sehr wenig sind. Trotzdem ist man mit regelmäßig 4, 5 oder 6 Stunden fitter als der Großteil der Bevölkerung und hat einiges für seine Gesundheit gemacht. Also sollte man es sich auch nicht schlechtreden. Es ist eben alles relativ.
Da ist ein wichtiger Punkt drin. Man muss bei solchen Überlegungen immer zwischen allgemeiner Fitness und Gesundheitsvorsorge und sportartspezifischen Leistungsstrukturen unterscheiden. Mit 4h/Woche ist man wahrscheinlich deutlich fitter als der Bevölkerungsdurchschnitt, aber auch nicht viel mehr.
 
Vielen Dank so weit.

Also erstens: Bäume wachsen nicht in den Himmel, das ist mir auch klar. Also wird man bei den meisten moderaten Trainingsumfängen ein Plateau erreichen. Je nach Ausgangsfitness auch schon sehr bald.

Beim Wochenumfang hab ich die vier Stunden ja nur ins Verhältnis gesetzt zur Anzahl Trainingstage (nämlich vier). Ich selbst habe mir fünf Stunden vorgenommen, komme aber meist auf 6 oder mehr. Da helfen noch die Motivation des Neulings und das neue Rad. Aber wenn erst Scheißwetter einsetzt, wird das nicht mehr so gut funktionieren.

Meine Trainingsreize sind derzeit eher nicht so, dass ich mich 2 Tage erholen muss. Vielleicht muss ich da (moderat) noch etwas steigern. Meine Sorge ist eher, dass die Abstände zu groß wären. Aber wenn man nach 3 Tagen einen neuen Trainingsreiz setzt hatte ich gehofft, dass das noch nicht zu spät ist. Abgesehen davon - was kann man in einer 30-Minuten-Einheit denn groß anstellen? Da ist man ja gerade mal warm; das lohnt ja das Umziehen nicht.

Also meine Frage war ja nicht, was ich noch erreichen kann, sondern warum ich so viele kleine Einheiten machen soll. Aus pragmatischen Gründen und weil es hier keine starken gegenteiligen Argumente gab, bleibe ich bei meinen drei Einheiten. Dank Kurzarbeit kann ich die jetzt besser veteilen auf Mittwoch, Freitag und Sonntag.

Was den Wechsel von Be- und Entlastung angeht ... bei mir ist die Entlastung halt passiv auf dem Sofa statt auf dem Rad. Ich wollte eigentlich alle drei Einheiten noch etwas steigern. Für die nächste und übernächste Woche hatte mich mir überlegt:
  • Mittwochs die Hügel-Challenge, was 4 x 9 Minuten im Schwellenbereich entspricht mit je 30 Minuten Ein- und Ausfahren,
  • Freitags eine lange Ausfahrt (2-3 Stunden) im GA1-Bereich, zwischendurch und je nach Dauer auch GA2,
  • Sonntags 2 x 10 Minuten im Schwellenbereich (Ostkrone hin und zurück, wer's kennt).
Danach Erholung, und dann schau ich noch mal, wie das Wetter sich überhaupt entwickelt und was ich bis dahin bei Friel noch gelesen habe. Rolle hab ich nicht.

Und fitter zu sein als die meisten Ü50 ist doch schon mal was!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du machst das schon gut, @dilettant, indem du aus den momentan gegebenen zeitlichen Möglichkeiten das Beste machen möchtest. Und wer weiß, was da noch draus wird. Und gerade dein geringes Zeitbudget sollte gut genutzt werden. Bleibt noch die Frage, ob ein Indoorbike nicht eine gute Ergänzung bieten könnte.

Ich selbst komme gerade aus einer unfallbedingten Trainingspause und hatte diese Woche 6 relativ kurze Indoortrainingseinheiten. Jede Einheit hatte ein gezielte, schriftlich formulierte Programmabfolge. Der Trainingsreiz war deutlich spürbar und ich spüre und messe meine Fortschritte. Allerdings wird das in ein paar Wochen schon wieder anders ausschauen. Irgendwann braucht es definitiv auch längere Einheiten. Logisch. Und in ein paar Wochen ist deine kürzeste Einheit wohl auch schon wieder ein wenig länger als eine halbe Stunde.

Mir persönlich tut es gut, eine gewisse "Trainingsroutine" zu bewahren. Wie ich höre, geht das vielen Profis ähnlich. So trainiere ich auch in "schwachen" Wochen an 6 Tagen. Diese Konstanz tut mir im Kopf gut. Ob ich mit 5 Tagen momentan genauso gute Ergebnisse hätte, ist sehr gut denkbar. Aber dauerhaft tut es mir persönlich, meiner Trainingslust und meinem Trainingsgefühl gut diese eben genannte Konstanz zu wahren. Solche subjektiven Empfindungen haben durchaus auch eine Auswirkung. Also könnte ich mir vorstellen, tatsächlich auch als Wenigtrainierer in Entlastungswochen bzw. schwachen Wochen auch die Trainingsanzahl nicht vorschnell zu reduzieren. Geschmackssache...
 
Ist aber leider so. Selbst beim ausgetüftelsten Trainingsplan gibt es Non-Responder, also Menschen, die sich nicht verbessern werden. Woran da liegt im Einzelnen immer noch nicht völlig klar. Eine These die in den letzten Jahren aber Aufmerksamkeit hatte ist die, dass diejenigen die auf einen Trainingsintervention nicht mit einer Verbesserung der Leistung reagieren nicht genug Intensität und/ oder nicht genug Umfang machen.
Tja und dann ist da noch das Problem, dass das was für den einen nicht genug ist, für den anderen schon wieder zuviel sein kann .... heia :D
Dazu gibt es eine Studie, die das Maß der Non-Responder entscheidend reduziert wenn nach ausbleibenden oder negativen Änderungen der Leistung Steigerungen nzw. Justierung von Intensität/Umfang bei den Individuen angepasst wurden. Die Thematik vom Non-Responder könnte durch zu wenig oder zu viel Stress Einzelner in den Studien bedingt sein. Wenn man dauerhaft nur 4-5h trainiert muss man sehr intensiv trainieren und substanzielle Langzeitausdauerleistungen kann man damit nicht optimal aufbauen.
Insofern sind 5h in der Base Periode eine ärmliche Unternehmung. Gerade in dieser Phase sollte man mehr Umfang anhäufen, was aber auch durch andere Ausdaueraktivitäten gemacht werden kann. Z.B. Wandern zu Fuß zur Arbeit/Einkaufen gehen.
 
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Z.B. Wanden ui Fuß zur Arbeit/Einkaufen gehen.
Dazu hab ich 'ne Frage, auch wenn es nix mit Friel zu tun hat. Ich hatte das glaub' ich schon mal angeschnitten:

Ich bin bis zum Lockdown tatsächlich täglich 2 x 20 Minuten von der S-Bahn zum Büro gegangen, im flotten Marschtempo. Gemessen an meiner angenommenen HFmax war das eine GA1-Belastung. Es hat sich aber so lächerlich angefühlt, dass ich dieser Aktivität (wie auch etwa einer 60-minütigen Radfahrt in diesem Bereich keinen Trainingsimpuls zubilligen wollte. Du würdest das also mitrechnen im Sinne des Aufbaus von Umfang?
 
Hätte ich auch so beantwortet. Das Gehen ersetzt kein Radgrundlagentraining. Es tut aber gut und kann der aktiven Regeneration dienen. Abgesehen davon habe ich nach einem Krankenhausaufenthalt feststellen können, wie wertvoll solche Alltagsbewegungen sein können, z. B. um den Fuß zu kräftigen. Bewusst abrollen etc. Und auch wie schnell es dem Körpfer fehlt, wenn solche Alltagsbewegungen unterlassen werden.

Aber besser nicht als Ersatz deines geplanten, zeitlich eher knapp berechneten Radtrainings. 😉
 
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Zu diesem Thema schreibt Friel soweit ich weiß, das 2 kurze Einheiten pro Tag besser seien als eine etwas längere. Wenn man abends intensiver trainiert sollten 2 Aktivitäten pro Tag sehr empfehlenswert sein.
Zum Wandern ist es so, das man in der Übergangsphase und Grundlagenphase durchaus Wandern als Alternativsportart einbauen sollte. Wenn man wirklich unter 5h Sport macht, dann spezifischer und intensiver als mit 8-10, 10-15h. Bei Gehen ist es auch so, das man ihn als Leistungssport betreiben kann, bergauf dieBeanspruchung oft in den Z2-3 Bereich steigt und bergab sogar Muskelkater auftritt. Ich finde diese Aktivität durchaus sehr sinnvoll. Gehen mit Laufphasen wären eine sehr gut Ergänzung. Ich halte nichts davon schon im Winter zu viel auf das Radfahren zu fokussieren. Und selbst in intensiven Trainingsphasen ist der Wechsel der Aktivitäten Rad und Gehen / Schwimmen, etc. sehr empfehlenswert. Ebenso Krafttraining, Gymnastik. Nur diese Vorgabe Zeitreduzierung macht die Effekte kaputt. Zeitmangel ist das eigentliche Problem. Ich würde z.B. die Forenzeit gehend verbringen.
 
Das sind übrigens keine abstrakte Betrachtungen. Ich bin gerade in der Übergangsphase und bewege mich noch seitwärts bei sehr wenig Zeit. Habe die Indooreinheiten auf eine Stunde reduziert und dafür mehr Zeit mit Wandern und Pilze sammeln verbracht. Die Wanderungen waren dann doch zuletzt zunehmend anstrengender ausgefallen wegen bergigen Profils. Ich würde im Sommer schon anders trainieren. Aber so ist das eine Konzentration auf Indoortraining kurz und Ausgleichsprogramm natürlich mit der Partnerin draußen. Alleine wäre mir das zu langweilig.
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Zu den Aussagen von Pjotr bezüglich Friel habe ich eine allgemeine Anmerkung. Es gibt keinen Autor, der wegen der Qualität seiner Bücher nicht kritisiert werden könnte. Auch die Wissenschaftler müssen sich ständig mit den Kritikern herumschlagen. Z.B. wird Seiler regelmäßig von der amerikanischen Coachinggemeinde um TrainingPeaks kritisiert. Laursen wird belächelt. Aber was solls. Man kann sich davon Anregungen sammeln und diese mal ausprobieren. Bei dem Begriff Trainingsbibel möchte ich bemerken, das die Bibel wohl auch über Jahrhunderte zusammengejklaut und durch Sagen erweitert wurde. So ist es auch bei Friel. Es gibt da auch einige Parameter, der er zum Ausdauertraining empfiehlt. Man kann mal damit arbeiten aber es bringt nicht viel sich da tiefer reinzusteigern. Es sind alles so simple Ideen, die einen am Training halten können.
Ich habe immer mehr das Gefühl, das verschiedene Wege übers Jahr zu gleichen Resultaten führen. Nur manche Dinge dauerhaft nicht klappen. Die sollte man meiden. Man bemerkt es an auftretenden Entzündungen, Reizungen, Lustlosigkeit ode rLeistungsabbau.
Ein Thema ist bei mir zum Beispiel die klassische Periodisierung. Da wird mittels CTL Aufbau angestrebt in der Base Periode Umfang anzuhäufen. Das klappt jedes Jahr. Danach soll man in Built Intensität und Umfang steigern. Das geht jedes mal bei mir völlig daneben. Ich komme deshalb mit den automatisch gesteuerten Jahrestrainingsplänen von TP nicht klar. Schade, aber ist es. Vielleicht bräuchte ich dazu einen Coach aber selber habe ich mich regelmäßig abgeschossen wenn ich so 900 TSS pro Woche anstrebe und dabei auch noch Intervalle trainiere. Diese Phase lasse ich letztlich aus und fahre besser damit. Das Programm sit schon gut aber die Periodisierung ist zu extrem. Komme dabei dazu, das ich in Built schon die CTL schön steigern sollte, auch zwei mal pro Jahr aber sobald es in die Intervalle geht muss bei mir auch der Umfang etwas zurück gehen. Masters-Problem? Möglich.
 
Ich sehe jetzt auch keine Probleme bei 5h in der Woche. Habe mit 4-5h Rad und 1-2h Laufen auch meine 250 Watt Schwellenleistung erreicht. Als Grundlage und ohne spezifisches Ziel ist das doch erstmal ok. Für längere Wettkämpfe o.Ä. muss man sich in der Vorbereitung einfach die Zeit für lange Fahrten nehmen.

Für kürzere Rennen reicht die Zeit auch so. Allerdings halt Intervalltraining und wenige gemütliche Runden. Nachteil: Lange Fahrten sind für mich anstrengend.
 
Aber wenn man nach 3 Tagen einen neuen Trainingsreiz setzt hatte ich gehofft, dass das noch nicht zu spät ist. Abgesehen davon - was kann man in einer 30-Minuten-Einheit denn groß anstellen? Da ist man ja gerade mal warm; das lohnt ja das Umziehen nicht.

Also ich sehe das etwas anders. Ich komme ja eher aus der Krafttrainingsecke, aber einige Prinzipien, sind da ja ähnlich. Dein Beispiel mit den 3 Tagen würde doch nur greifen, wenn Du den gleichen Trainingsreiz nach 3 Tagen setzen würdest, also die gleiche Zielsetzung hast. Aber normalerweise setzt Du in den Einheiten doch unterschiedliche Reize mir unterschiedlichen Zielen.
Außerdem bin ich der Meinung, dass man sich in 30 Minuten schon richtig auspowern kann, wenn man es darauf anlegt, Ich mache auch regelmäßig HIT oder HIIT beim Krafttraining, und richtig gemacht, spürst Du das schon am nächsten Tag.
40/20 Intervalle auf dem Rad, 5-10 mal hintereinander stelle ich mir durchaus produktiv vor.

Ich schaue mir parallel zu Friel auch den Channel von Dylan Johnson an, der irgendwie gut die Mitte zwischen Theorie und Praxis findet.


Mir geht es inzwischen so, dass ich das mache, was bei mir (gefühlt) funktioniert und dabei auf meinen Körper höre. Ich hab gut 10 Jahre Krafttraining gemacht und so ziemlich jeden wissenschaftlichen Ansatz ausprobiert, der dort existiert. Manche Sache davon klappen gut, andere klappen bei mir überhaupt nicht.
Manchmal hilft es auch einfach zu testen und danach in Dich reinzuhören. Meist spürst du schon, ob das Training was gebracht hat oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei einigen Antworten spüre ich förmlich das Kopfschütteln ob meiner Idee, nur fünf Wochenstunden zu investieren 😇 . Danke, dass Ihr trotzdem antwortet!

Lange Fahrten sind für mich anstrengend.
Wo beginnt bei Dir "lang"?

Ich bin jetzt ein paarmal 75km gefahren, das war eigentlich noch lange keine Quälerei. Bin aber eben nur mit 25er/26er Schnitt unterwegs (allerdings alles flach). 100km wären auch noch drin, wenn ich ausgeruht bin. Das reicht mir im Moment aus.

Wenn ich ein aktuelle Ziel ("Zweck" bei Friel) habe, dann wäre es eine Erhöhung des Durchschnittstempos. Meine Idee dazu sind relativ kurze (ca. 60 Minuten) Einheiten im Tempobereich und Intervalle im Schwellenbereich. Deshalb die Planung, die ich oben beschrieben hatte für die nächsten Wochen.

Insgesamt stolpere ich in all das gerade ein bisschen rein, d.h. ich habe da nix mit Grundlagen- und Aufbauphase. Bin bisher nur so rumgegondelt, habe kein konkretes Ziel im nächsten Jahr und rechne damit, dass ich demnächst wegen miesem Wetter eh in eine Pause eintrete. Ab Januar/Februar könnte ich dann etwas strukturierter vorgehen, also eine bewusste Grundlagenphase. Vielleicht lauf' ich da auch wieder etwas.

Dein Beispiel mit den 3 Tagen würde doch nur greifen, wenn Du den gleichen Trainingsreiz nach 3 Tagen setzen würdest, also die gleiche Zielsetzung hast.
Ja, das stimmt schon. Ich versuche halt im Moment, 2 x wöchentlich so was wie Kraftausdauer zu machen und einmal lang. Da komme ich auf Abstände von einmal drei und einmal vier Tagen zwischen den KA-Einheiten.
in Dich reinzuhören.
Da tue ich mich schwer. Keine Ahnung, wie sich "zu viel" anfühlt, ob ich mich vielleicht viel zu wenig belaste, ob ich einen Trainingsfortschritt schon habe, oder ob bestimmte Verbesserungen eher auf bessere Krafteinteilung und Gewöhung zurückzuführen sind. Wenn ich in eine 50-km-Tour starte, nehm ich mir manchml vor, heute mal schneller zu fahren. Aber irgendwie verfalle ich dann scheinbar doch wieder in mein Gondeltempo. Am Ende lande ich beim gewohnten Durchschnittstempo, bin aber nicht wirklich ausgepowert.

Und um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Mir macht's auch so Spaß. Was ich hier diskutiere, ist nur die Kirsche auf der Torte.
 
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