• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der Gazelle Champion Mondial "Semi-Race"-Auf/Umbauthread

Slighter

Aktives Mitglied
Registriert
3 September 2011
Beiträge
545
Reaktionspunkte
76
Ort
Berlin
Moin moin!
Ich dachte ich nutze die Gelegenheit, mein Herumgeschraube an meiner Gazelle zu dokumentieren. Da wird sich über die Monate viel tun. warum also nicht andere teilhaben lassen. Die Bilder, die ich hab, sind teilweise Handygeknipst und daher sehr bescheiden. Verzeiht mir das!

Ich nenne seit gut zwei Jahren eine Semi-Race-Gazelle Champion Mondial mein Eigen. Es ist mein erstes, richtiges (d.h. Nicht Wasserrohr+Altenburger-Teile) "Rennrad". Die Dinger sind im prinzip normale Champion Mondial mit veränderter Geo (Längres Oberrohr), anderen Ausfallern und Anlötteilen für Schloss, Ständer und Dynamo. Sowas ungefähr:
2e3zsjc.jpg
(aus dem Tour-Forum)

oder sowas:
medium_katalog.jpg

(Katalogbild)

Ein ehem. Mitbewohner hat meinen Radfimmel mitbekommen und meinte, um Keller steht noch ein altes Rad, was ich gern haben kann um es wieder fit zu machen. Was ich vorfand, war ein runtergerocktes Rad, dessen Brooks-Sattel zerbröselte, dessen Kette sich nicht mehr bewegte und dessen Marathon-Reifen völlig abgefahren waren. Unter haufenweise Dreck steckte aber eine noch intakte Substanz. Ich wünschte, ich hätte den Aufbau damals dokumentiert, aber leider hab ich damals noch nicht darüber nachgedacht.

Ich hab mich also ans Widerherrichten gemacht. Damals dachte ich dass es eine herkömmliche Gazelle wäre, welche von ihren Besitzer mit Lampe, Schutzblech und breiten Lenker ausgestattet wurde. Dementsprechend hab ich versucht, ihr Rennrad-Komponenten zu spendieren. Der Dropbar hat noch geklappt. Aber mit den Bremsen war das schon schwieriger: Dass die Mafac-Racer ersetzt würden, stand im Hinblick auf meine Altenburger-Concorde-Erfahrung fest. Das es einen Unterschied zwischen Muttern- und Sechskantschraubenbefestigung gibt, hab ich erst mit den versuchten Anbringen von einen paar Modolos (mit zudem viel zu kurzer Reach) gemerkt. Dass die hintere Einbaubreite eine Rolle spielt, war mir in dem Moment klar, wo ich ein 9-fach Laufrad versucht hab einzubauen. War schon eine lehrreiche und recht teure Schrauberzeit.

Am Ende waren der original LRS poliert und zentriert sowie die Schaltung poliert und gefettet am Rahmen verbaut. an dem Lenker kamen gebrauchte 105-Aerohebel kombiniert mit 12-Euro-ebay-Bremsen. Der fehlende Trinkflaschenhalter wurde per Schelle nachgerüstet. Die (doch recht hübsche und verchromte) Gazelle-Klingel kam an den Vorbau. Der massive Kettenschutz an der Kurbel wurde abgerüstet. Die verrosteten Originalpedale gegen 105 mit teilweise intakten Plastikhaken getauscht. Der durchgenudelte linke Kurbelarm wurde durch einen rumliegenden Gipiemme-Sprint-Arm ersetzt. Der schon ziemlich mitgenommene Lack, welche teilweise verblichen war, glänzte dank Wachs wieder einigermaßen. Das permuttorange Endergebnis sah so aus:

large_old.jpg

(Handybild)

Weil ich Bahnräder hübsch fand, wurde das Band nur bis zu den Hoods gewickelt. Hübsch find ich Bahnräder immernoch, aber inzwischen würde ich das wohl nicht mehr so wickeln...

... Wo wir beim Titel des Themas wären. Das Rad liegt in Einzelteilen vor mir und ich überlege gerade, wie ichs wieder zusammensetzen will.

Ich hab mit mit der Gazelle im Frühjahr ordentlich auf die Fresse gepackt. Es ist leider ausschließlich meine Schuld. Bei Nieselregen und nach zwei Bier sollte man nicht über Straßenbahngleise in spitzen Winkeln fahren. Mir ist nichts ernstes passiert, jedoch zieren nun ein paar Narben mehr mein Gesicht. Das Rad überstand es einigermaßen. Sogar die Laufräder blieben gerade. Das Schaltauge ist jedoch verbogen und Kratzspuren zieren das VX-Schaltwerk. Das Schlimmste ist die verbogene Klingel, für deren Reparatur mir noch eine zündende Idee fehlt.

Das Rad ist nun demontiert, erste Teile sind gereinigt und harren der Dinge. Mir ist beim putzen heute aufgefallen, wie zerschrammt der Lack der Gazelle inzwischen ist.

large_rahmen.jpg


large_schrammen.jpg


Nächste Woche gehts damit hier in Berlin zum Laden zwecks Richten des Hinterbaus: Wahrscheinlich versuch ichs mal in der Cikago-Bude. Falls das nicht klappt: Jemand anderes meinte, dass Ostrad mit sowas Erfahrung hat.

Leider lösen sich die Reynolds-Dekore langsam in Luft auf:

large_sitzrohr.jpg


large_gabel.JPG


Die erste Frage ist daher: Neulack?

Das Rad eignet sich mit seinen Anlötteilen und dem Platz unter den Bremsen perfekt als Tourer. Da es mein Bastel- und Alltagsrad war und wieder werden soll, wäre ein Neulack sicher sinnvoll. Das Rad soll auch in der kalten Jahreszeit und über unasphaltierte Wege gefahren werden. Ich bin nicht sicher, ob der Rahmen solche Sachen noch lange mitmacht, wo schon viele Stellen wie z.B. die Ausfaller bis aufs Metall durchgewetzt sind. Und eine prominente, neu lackierte Gazelle gibts ja schon im Forum ;)

Sofern der Rahmen dann mal dasteht, muss viel gemacht werden. Die Kurbel bekommt einen passenden Kurbelarm: Ich ersetz die Garnitur durch eine Stronglight 49D, welche hier herumliegt und hoffentlich passt. Auch das Innenlager bedarf einer riesen Menge an Liebe, denn im Moment dreht sich da nur mit Mühe überhaupt was.

Sollte das geschafft sein, so kann der Rahmen komplettiert werden. Einige Teile sind schon wieder ganz anschaulich:

medium_parts1.JPG


Ich weiß jedoch noch nicht, ob ich wieder meinen Rennlenker vom Flohmarkt verbaue, oder ( Im Moment mein Favorit) den Tourenlenker eine Weile fahre. Polierte Weinmann-Bremshebel würden daran recht hübsch aussehen.

Für die Teile ergeben sich zudem einige weitere Fragen:
- Ist der Vorbau eloxiert oder einfach nur stumpf? -> Polieren?
- Welches Maß hat die Sattelstütze? Die Verbaute stammt noch vom Vorbesitzer und ist definitiv zu groß-
- Woher passende Schrauben für z.B. die Sattelklemmung nehmen? eBay?
- Der verchromte Steuersatz hat schon etwas Rost: Versiegeln? Schleifen?
- Welche Schutzbleche dürfen an das Rad? Blümels? Und dann eher Schwarz oder Chrom?
- Bei den Reifen sowas wie Conti 4season in 25/28 mm?

Soviel erstmal dazu. Weitere Infos und Bilder folgen.
Was meint ihr ?
 
Wenn das ein "Bastel- und Alltagsrad" werden soll, dann doch besser den alten Lack lassen wie er ist und evtl.
die Decals erneuern. Mit ein wenig Politur und Zeiteinsatz läßt sich manches retten.
Der neue Lack sähe ja bald nicht anders aus, und Korrosionsschutz kriegst Du auch beim vorhandenen Lack
mit den üblichen Pflegemitteln hin. Da Du ja selber nicht sicher bist, ob es der Rahmen noch lange "mitmacht",
wäre eine Neulackierung umso sinnloser.
Gerade bei "Alltagsgeräten" finde ich ein wenig Patina ganz charmant.
Das "Bling-Bling - Teil" ist dann eher was fürs Wochenende.

Zu Deinen Fragen:
Der Vorbau ist höchstwahrscheinlich nicht eloxiert und bedarf nur einer Politur.
Den verchromten Steuersatz bitte nicht schleifen. Die Chromschicht ist sehr dünn und schnell "weggeschliffen".
Besser ist es, ein wenig Chrompolitur zu verwenden.
Sattelklemmschrauben hat jeder Radladen in der Schublade.
Schutzbleche würde ich unbedingt schwarz nehmen. Paßt wohl am besten zum Originallack.
Conti 4Season ist für den Alltagseinsatz eine gute Wahl. Wenn möglich, würde ich für den genannten Einsatzzweck
den breitesten Reifen nehmen, der reinpaßt.
 
Wegen der Sattelklemmschrauben: Sollen ja Gazelle-Schrauben sein, mit Hutmutter. Das Original ist rostbedingt und verbiegungsbedingt nicht mehr so zu gebrauchen.

Hm. hast ja prinzipiell recht. Der Rahmen selbst ist ja noch ganz gut in Schuss, abgesehen von den Unfallschäden und den Lack...
 
Kein Neulack! Die Farbe ist doch der Hammer. Und die kaputten Reynolds-Aufkleber sind doch auch nicht schlimm, haben meine Gazellen auch alle...
Ich denke, du kannst da einen tollen Springer draus machen. Bei Schutzblechen würde ich schwarze Blümels vorschlagen.
 
Es gibt Neuigkeiten.
Das Schaltauge ist gerichtet:
medium_innenlagergerichtet.jpg


Es gibt nun allerdings zwei Probleme, die zu klären sind.

Nr 1. betrifft die Sattelklemmung. Unterhalb der Muffe ist ein kleiner Spalt, bzw. Riss zu erkennen. Ich weiß nicht genau, ob der da sein sollte. Ist das etwas, was ein Problem darstellt, was gemacht werden muss?
319937
319937


(Nur Link, da dieses Bild irgendwie nicht einzufügen ist.)
large_Schlitz


Innen ist jedoch kein Schaden zu erkennen.
large_schlitz_innen.JPG


Desweiteren sind im Sitzrohr leichte Einbuchtungen zu spüren. Die Klemmen reichen leicht nach Innen, weswegen Sattelstützen beim Einbau zerkratzen. Ich kann auch nifht hundertprozentig sagen, welches Maß da reingehört. Lt. einer Messung 27,0, es könnte aber auch 26,8 sein. Hat noch jemand jeweils eine solche Sattelstütze rumliegen?

Problem Nr.2 betrifft die das demontierte Innenlager. Die Kugeln, Lagerschalen und Kurbelaufnahmen auf der Achse sind noch gut erhalten, ebenso die rechte Seite der Laufflächen. Jedoch ist die linke Lauffläche schon ganz schön hinüber. Ist der Schaden noch durch Schleifen und Polieren behebbar oder ist da nichts mehr zu machen?
large_kurbelachse_links.jpg


medium_kurbelachse_rechts.JPG



Und mal so am Rande gefragt: Kennt jemand diese Firma, die diese Blechhalterung für Bremsen, Schutzbleche und Schloss hergestellt hat? Sind die verbreitet?
medium_Esge.jpg


Morgen wird es dann Zeit, mal Vorbau und Umwerfer etwas zu polieren..
 
Verzeihs mir! Mir sind die Dinger zumindest nie untergekommen. Ich hab nie auf die Platte geachtet, bis ich nun selbst einen Rahmen mit ihr hab.
 
Die Tretlagerachse ist hin, daran gibt es nichts zu rütteln. Auf einer Drehbank könnte man versuchen, die Lauffläche rundum gleichmäßig nachzuarbeiten, aber es wird einfacher und sinnvoller sein, ein modernes Patronen-Innenlager einzubauen. Mit gleicher Achslänge natürlich und passend zu Gewinde und Breite des Gehäuses am Rahmen.
Bei der Sattelstützklemmung funktioniert Dein erstes Foto leider nicht, aber von innen würde ich sagen, dass da jemand zwar die passende Stütze hatte, die Klemmschraube aber viel zu heftig angezogen hat. Ich würde wohl versuchen, den hinteren/äußeren Klemmschlitz mit einem stabilen Schraubenzieher wieder ein Stück aufzubiegen, zur rechten Seite hin, damit es gleichmäßig aussieht.
Die Farbe des Rahmens finde ich schön und den Zustand auch, das würde ich einfach so lassen und damit fahren. Der lange Hinterbau verlangt lautstark nach einem guten Gepäckträger, weil dieses Rad auch mit einiger Zuladung noch viel Spaß machen wird. Mit Schutzblechen und Dynamolicht ein prima Klassiker für mehrtägige Touren; die Kurbel ist ja durchaus ausbaufähig. Moderne Teile wie z.B. die Bremsen stören mich an alten Rädern nicht; um so weniger, je mehr tatsächlich damit gefahren wird. An einem Ganzjahres-Alltagsrad würde ich einen guten Nabendynamo verwenden, Klassiker hin oder her, und natürlich auch moderne LED-Lampen/Scheinwerfer, wenn wirklich nachts über Land gefahren werden soll.
Ich würde ebenfalls die breitesten Reifen verwenden, die noch mit (schwarzen) Schutzblechen in den Rahmen passen und würde nach meinen letzten Erfahrungen auf jeden Fall Panaracer Pasela nehmen, weil die einfach saugut laufen. Und für den Winter vielleicht richtige Crossreifen. Vorn würde ich auf jeden Fall auch ein möglichst langes Schutzblech verbauen, wenn das Rad wirklich bei Regen, Wind und Wetter genutzt werden soll, um Füße und Gesicht trocken zu halten. Meistens nehme ich dafür einfach ein zweites hinteres.
 
Nr 1. betrifft die Sattelklemmung. Unterhalb der Muffe ist ein kleiner Spalt, bzw. Riss zu erkennen. Ich weiß nicht genau, ob der da sein sollte. Ist das etwas, was ein Problem darstellt, was gemacht werden muss?
319937
319937


(Nur Link, da dieses Bild irgendwie nicht einzufügen ist.)
large_Schlitz


Innen ist jedoch kein Schaden zu erkennen.
large_schlitz_innen.JPG


Desweiteren sind im Sitzrohr leichte Einbuchtungen zu spüren. Die Klemmen reichen leicht nach Innen, weswegen Sattelstützen beim Einbau zerkratzen. Ich kann auch nifht hundertprozentig sagen, welches Maß da reingehört. Lt. einer Messung 27,0, es könnte aber auch 26,8 sein. Hat noch jemand jeweils eine solche Sattelstütze rumliegen?

Zusammengewürgte Klemmung also dank zu dünner Stütze. Bevor du die wieder aufbiegst, unbedingt eine kleine Schlüsselfeile nehmen, und den Klemmschlitz etwas tiefer feilen, bis der Riss verschwunden ist. Unten einen schönen runden Abschluss, und gut ist's. Wenn du die Klemmung zuerst aufweitest oder es gar so lässt, reißt dir das weiter ein.

Anschließend nimmst du eine verwanzte, nächstgrößere Stütze + würgst sie mit viel Fett und etwas Gewalt ein paar cm rein. Stütze danach wieder raus, und fühlen, ob die Einbuchtungen im Sitzrohr verschwunden sind. Falls nicht, wiederum eine nächstgrößere Stütze nehmen, und das Ganze nochmal.
 
Wenn schon, dann "Rahmenentwürger". :)

...Hat bisher jedenfalls immer gut funktioniert + ist schonender als das Sitzrohr noch weiter auszureiben. Um Sachen zu richten, die durch grobe Gewaltanwendung verhunzt worden sind, bleibt oft nichts anderes, als sie vorsichtig mit sanfter Gewalt wieder zu richten...
 
(...) Um Sachen zu richten, die durch grobe Gewaltanwendung verhunzt worden sind, bleibt oft nichts anderes, als sie vorsichtig mit sanfter Gewalt wieder zu richten...
Vom Auto her kenne ich das anders: Um sachen zu richten, die durch grobe Gewaltanwendung oder jahrzehntelange, konsequente Vernachlässigung verhunzt worden sind, bleibt oft nichts anderes, als sie durch grobe Gewaltanwendung wieder zu richten...
 
Jepp, aber am Fahrradrahmen kann man so schnell so viel unrettbar zerstören, da geh' ich für Richtarbeiten nur ungern über Schraubzwinge und Vorschlaghammer hinaus... :cool:
 
Ich kann nur Tipps geben, die meinem Geschmack wiedergeben. Das vorweg :p
Und das kann dann so aussehen (nicht meins - für einen Freund aufgebaut. Bis auf Lenker, Sattel, Pedalen und Reifen alles orgi):
large_GazelleSemiRace2.JPG


- Sattelstütze ist 27,2 bei allen - mir bekannten - Champion Mondials. Darunter auch zwei SemiRace. Einfach eine Patentstütze (Kalloy oder - besser, weil original - SR)
- die Mafac-Racer solltest du dir einfach wieder besorgen und fertig. An dem oben sind (original) Modolos, das Modell ist aber auch etwas jünger als deins. Bei Mafacs kannst du dir dann irgendwann auch den Baguetteträger von TA dazu besorgen.
- Kurbel? Kann man die 49D nehmen. Ich würde auf die einfache Sakae/Ryngio (SR) zurückgreifen. Damit passen auch einfach zu besorgende Patroneninnenlager mit JIS-Vierkant.
Mir wäre es außerdem wichtig, eine sog. Half-Step-Übersetzung zu fahren. Also etwa 52/45 vorne. Gerade inner Stadt ist man selten sinnvoll auf 52 unterwegs.
- Schutzbleche: Chromoplastics von SKS. Die waren damals von ESGE (Foto), bis sie von SKS übernommen wurden. Genau wie Bluemels, die in früheren Jahrgängen an den SemiRacern verbaut waren.
Die neuen SKS-Chromoplastics sehen aber sehr originalgetreu aus und sind robuster, als die anderen Plastikbleche von SKS.
- Sattelklemmschraub ist eine Imbus-Klemmschraube. NICHT der Kram von Hollandrädern. Das hier ist kein Tour-Populair oder A-Touren. (Die mag ich aber auch ganz gerne).
- Reifen: Abgesehen von der Funktion - da mögen die angesprochenen Conti-4Season ganz gut sein - sehen aber einfach total shyce aus, am Klassiker. Panaracer Pasela in 28 mm. Laufen gut, halten lange, haben Pannenschutz und bieten Sicherheit bei Nässe. Und - wichtig - sehen mit den Fleischflanken gut aus.

Das Rad oben auf'm Foto ist übrigens im täglichen Einsatz. Und der Fahrer ist total glücklich, kein hippes Singlespeedrad bewegen zu müssen.
 
PS:
Wäre das Rad oben meins, dann hätte ich den originalen Tourenlenker und den Gepäckträger drangelassen. Soll die Karre ruhig aussehen, als sei ich der spießige Beamte, den man auf so 'nem Ding vermutet.
 
Die Tretlagerachse ist hin, daran gibt es nichts zu rütteln. Auf einer Drehbank könnte man versuchen, die Lauffläche rundum gleichmäßig nachzuarbeiten, aber es wird einfacher und sinnvoller sein, ein modernes Patronen-Innenlager einzubauen. Mit gleicher Achslänge natürlich und passend zu Gewinde und Breite des Gehäuses am Rahmen.

Hab ich mir bereits gedacht, und angesichts des Einsatzzwecks erscheint mir das auch sinnvoll. Die Achse hat eine Länge von 120mm. Ich finde bei den Patronenlagern aber nur 119 und 122 mm-Lager. In dem Fall sollte ich dann eher die breitere Version nehmen, oder? Zumal ich nicht sicher bin, ob die alte Achse eine ISO- oder ein JIS-Aufnahme hat. Unter Umständen würden die 2 mm extra ja durch die andere Aufnahme wieder wettgemacht. Jedoch, Lt. Wikipedalia hatten ältere Stronglight-Innenlager ISO-Aufnahmen und ich vermute mal, das moderne Patronenlager ebenfalls ISO haben. Weiter nach Innen sollte die Kurbel nicht. Weiter nach Außen ließe sich ja noch irgendwie klären.

Bei der Sattelstützklemmung funktioniert Dein erstes Foto leider nicht, aber von innen würde ich sagen, dass da jemand zwar die passende Stütze hatte, die Klemmschraube aber viel zu heftig angezogen hat. Ich würde wohl versuchen, den hinteren/äußeren Klemmschlitz mit einem stabilen Schraubenzieher wieder ein Stück aufzubiegen, zur rechten Seite hin, damit es gleichmäßig aussieht.

Wird erledigt. Hier das Bild.
319937
http://fotos.rennrad-news.de/p/319937

Die Farbe des Rahmens finde ich schön und den Zustand auch, das würde ich einfach so lassen und damit fahren. Der lange Hinterbau verlangt lautstark nach einem guten Gepäckträger, weil dieses Rad auch mit einiger Zuladung noch viel Spaß machen wird. Mit Schutzblechen und Dynamolicht ein prima Klassiker für mehrtägige Touren; die Kurbel ist ja durchaus ausbaufähig. Moderne Teile wie z.B. die Bremsen stören mich an alten Rädern nicht; um so weniger, je mehr tatsächlich damit gefahren wird. An einem Ganzjahres-Alltagsrad würde ich einen guten Nabendynamo verwenden, Klassiker hin oder her, und natürlich auch moderne LED-Lampen/Scheinwerfer, wenn wirklich nachts über Land gefahren werden soll.
Ich würde ebenfalls die breitesten Reifen verwenden, die noch mit (schwarzen) Schutzblechen in den Rahmen passen und würde nach meinen letzten Erfahrungen auf jeden Fall Panaracer Pasela nehmen, weil die einfach saugut laufen. Und für den Winter vielleicht richtige Crossreifen. Vorn würde ich auf jeden Fall auch ein möglichst langes Schutzblech verbauen, wenn das Rad wirklich bei Regen, Wind und Wetter genutzt werden soll, um Füße und Gesicht trocken zu halten. Meistens nehme ich dafür einfach ein zweites hinteres.

Ist alle geplant, wird aber aus budgetgründen mit der Zeit erst komplett werden. Anfangen werde ich wohl mit Reifen, Schutzblechen und Innenlager. Irgendwann komt die feste Beleuchtung und der GT dazu.

Was den Lack angeht, so hab ich immernoch Bedenken, dass der blanke Stahl nach dem Winter erheblich übler aussieht. Neulack kommt aber im Moment auch nicht infrage, also bleibt es bei guter Pflege mit Wachs und Wasser.

Die Reifen werden wohl 28mm. Wenn ich nach einer Weile merke, dass ich mit 30 mm besser klarkommen würde, tausche ich sie aus. Bei den Schutzblechen überlege ich immernoch bzgl. Farbe und Modell. Ich weiß zwar, dass schwarze Blümels am besten passen würden, aber verchromte fände ich einfach eleganter. hmm....
 
ISO und JIS haben nichts mit modern oder alt zu tun, sondern eher mit Europa und Japan. Wenn eine ISO-Achse drin ist, besorg Dir natürlich auch wieder ein Lager mit ISO-Achse. Gut & billig sind z.B. die Kinex-Lager; wenn Du 100 g sparen und sehr gute Dichtungen willst, nimm ein Token mit Kohlefasergehäuse und komplett durchbohrter Achse, das auch nicht wirklich teuer ist.
Nimm die 122-mm-Version, wenn jetzt 120 mm drin sind, und schau noch mal, ob die Achsstummel der alten Achse rechts und links gleich lang sind. Wenn nicht, richte Dich bei dem neuen Lager nach der längeren Seite des alten, wenn damit die Kettenlinie stimmte.
Wenn Du verchromte Schutzbleche magst, nimm am besten gleich die polierten Edelstahlteile von Berthoud, die nicht wirklich schwer sind und ewig halten.
 
Zurück
Oben Unten