Moin moin!
Ich dachte ich nutze die Gelegenheit, mein Herumgeschraube an meiner Gazelle zu dokumentieren. Da wird sich über die Monate viel tun. warum also nicht andere teilhaben lassen. Die Bilder, die ich hab, sind teilweise Handygeknipst und daher sehr bescheiden. Verzeiht mir das!
Ich nenne seit gut zwei Jahren eine Semi-Race-Gazelle Champion Mondial mein Eigen. Es ist mein erstes, richtiges (d.h. Nicht Wasserrohr+Altenburger-Teile) "Rennrad". Die Dinger sind im prinzip normale Champion Mondial mit veränderter Geo (Längres Oberrohr), anderen Ausfallern und Anlötteilen für Schloss, Ständer und Dynamo. Sowas ungefähr: (aus dem Tour-Forum)
oder sowas:
(Katalogbild)
Ein ehem. Mitbewohner hat meinen Radfimmel mitbekommen und meinte, um Keller steht noch ein altes Rad, was ich gern haben kann um es wieder fit zu machen. Was ich vorfand, war ein runtergerocktes Rad, dessen Brooks-Sattel zerbröselte, dessen Kette sich nicht mehr bewegte und dessen Marathon-Reifen völlig abgefahren waren. Unter haufenweise Dreck steckte aber eine noch intakte Substanz. Ich wünschte, ich hätte den Aufbau damals dokumentiert, aber leider hab ich damals noch nicht darüber nachgedacht.
Ich hab mich also ans Widerherrichten gemacht. Damals dachte ich dass es eine herkömmliche Gazelle wäre, welche von ihren Besitzer mit Lampe, Schutzblech und breiten Lenker ausgestattet wurde. Dementsprechend hab ich versucht, ihr Rennrad-Komponenten zu spendieren. Der Dropbar hat noch geklappt. Aber mit den Bremsen war das schon schwieriger: Dass die Mafac-Racer ersetzt würden, stand im Hinblick auf meine Altenburger-Concorde-Erfahrung fest. Das es einen Unterschied zwischen Muttern- und Sechskantschraubenbefestigung gibt, hab ich erst mit den versuchten Anbringen von einen paar Modolos (mit zudem viel zu kurzer Reach) gemerkt. Dass die hintere Einbaubreite eine Rolle spielt, war mir in dem Moment klar, wo ich ein 9-fach Laufrad versucht hab einzubauen. War schon eine lehrreiche und recht teure Schrauberzeit.
Am Ende waren der original LRS poliert und zentriert sowie die Schaltung poliert und gefettet am Rahmen verbaut. an dem Lenker kamen gebrauchte 105-Aerohebel kombiniert mit 12-Euro-ebay-Bremsen. Der fehlende Trinkflaschenhalter wurde per Schelle nachgerüstet. Die (doch recht hübsche und verchromte) Gazelle-Klingel kam an den Vorbau. Der massive Kettenschutz an der Kurbel wurde abgerüstet. Die verrosteten Originalpedale gegen 105 mit teilweise intakten Plastikhaken getauscht. Der durchgenudelte linke Kurbelarm wurde durch einen rumliegenden Gipiemme-Sprint-Arm ersetzt. Der schon ziemlich mitgenommene Lack, welche teilweise verblichen war, glänzte dank Wachs wieder einigermaßen. Das permuttorange Endergebnis sah so aus:
(Handybild)
Weil ich Bahnräder hübsch fand, wurde das Band nur bis zu den Hoods gewickelt. Hübsch find ich Bahnräder immernoch, aber inzwischen würde ich das wohl nicht mehr so wickeln...
... Wo wir beim Titel des Themas wären. Das Rad liegt in Einzelteilen vor mir und ich überlege gerade, wie ichs wieder zusammensetzen will.
Ich hab mit mit der Gazelle im Frühjahr ordentlich auf die Fresse gepackt. Es ist leider ausschließlich meine Schuld. Bei Nieselregen und nach zwei Bier sollte man nicht über Straßenbahngleise in spitzen Winkeln fahren. Mir ist nichts ernstes passiert, jedoch zieren nun ein paar Narben mehr mein Gesicht. Das Rad überstand es einigermaßen. Sogar die Laufräder blieben gerade. Das Schaltauge ist jedoch verbogen und Kratzspuren zieren das VX-Schaltwerk. Das Schlimmste ist die verbogene Klingel, für deren Reparatur mir noch eine zündende Idee fehlt.
Das Rad ist nun demontiert, erste Teile sind gereinigt und harren der Dinge. Mir ist beim putzen heute aufgefallen, wie zerschrammt der Lack der Gazelle inzwischen ist.
Nächste Woche gehts damit hier in Berlin zum Laden zwecks Richten des Hinterbaus: Wahrscheinlich versuch ichs mal in der Cikago-Bude. Falls das nicht klappt: Jemand anderes meinte, dass Ostrad mit sowas Erfahrung hat.
Leider lösen sich die Reynolds-Dekore langsam in Luft auf:
Die erste Frage ist daher: Neulack?
Das Rad eignet sich mit seinen Anlötteilen und dem Platz unter den Bremsen perfekt als Tourer. Da es mein Bastel- und Alltagsrad war und wieder werden soll, wäre ein Neulack sicher sinnvoll. Das Rad soll auch in der kalten Jahreszeit und über unasphaltierte Wege gefahren werden. Ich bin nicht sicher, ob der Rahmen solche Sachen noch lange mitmacht, wo schon viele Stellen wie z.B. die Ausfaller bis aufs Metall durchgewetzt sind. Und eine prominente, neu lackierte Gazelle gibts ja schon im Forum
Sofern der Rahmen dann mal dasteht, muss viel gemacht werden. Die Kurbel bekommt einen passenden Kurbelarm: Ich ersetz die Garnitur durch eine Stronglight 49D, welche hier herumliegt und hoffentlich passt. Auch das Innenlager bedarf einer riesen Menge an Liebe, denn im Moment dreht sich da nur mit Mühe überhaupt was.
Sollte das geschafft sein, so kann der Rahmen komplettiert werden. Einige Teile sind schon wieder ganz anschaulich:
Ich weiß jedoch noch nicht, ob ich wieder meinen Rennlenker vom Flohmarkt verbaue, oder ( Im Moment mein Favorit) den Tourenlenker eine Weile fahre. Polierte Weinmann-Bremshebel würden daran recht hübsch aussehen.
Für die Teile ergeben sich zudem einige weitere Fragen:
- Ist der Vorbau eloxiert oder einfach nur stumpf? -> Polieren?
- Welches Maß hat die Sattelstütze? Die Verbaute stammt noch vom Vorbesitzer und ist definitiv zu groß-
- Woher passende Schrauben für z.B. die Sattelklemmung nehmen? eBay?
- Der verchromte Steuersatz hat schon etwas Rost: Versiegeln? Schleifen?
- Welche Schutzbleche dürfen an das Rad? Blümels? Und dann eher Schwarz oder Chrom?
- Bei den Reifen sowas wie Conti 4season in 25/28 mm?
Soviel erstmal dazu. Weitere Infos und Bilder folgen.
Was meint ihr ?
Ich dachte ich nutze die Gelegenheit, mein Herumgeschraube an meiner Gazelle zu dokumentieren. Da wird sich über die Monate viel tun. warum also nicht andere teilhaben lassen. Die Bilder, die ich hab, sind teilweise Handygeknipst und daher sehr bescheiden. Verzeiht mir das!
Ich nenne seit gut zwei Jahren eine Semi-Race-Gazelle Champion Mondial mein Eigen. Es ist mein erstes, richtiges (d.h. Nicht Wasserrohr+Altenburger-Teile) "Rennrad". Die Dinger sind im prinzip normale Champion Mondial mit veränderter Geo (Längres Oberrohr), anderen Ausfallern und Anlötteilen für Schloss, Ständer und Dynamo. Sowas ungefähr: (aus dem Tour-Forum)
oder sowas:
(Katalogbild)
Ein ehem. Mitbewohner hat meinen Radfimmel mitbekommen und meinte, um Keller steht noch ein altes Rad, was ich gern haben kann um es wieder fit zu machen. Was ich vorfand, war ein runtergerocktes Rad, dessen Brooks-Sattel zerbröselte, dessen Kette sich nicht mehr bewegte und dessen Marathon-Reifen völlig abgefahren waren. Unter haufenweise Dreck steckte aber eine noch intakte Substanz. Ich wünschte, ich hätte den Aufbau damals dokumentiert, aber leider hab ich damals noch nicht darüber nachgedacht.
Ich hab mich also ans Widerherrichten gemacht. Damals dachte ich dass es eine herkömmliche Gazelle wäre, welche von ihren Besitzer mit Lampe, Schutzblech und breiten Lenker ausgestattet wurde. Dementsprechend hab ich versucht, ihr Rennrad-Komponenten zu spendieren. Der Dropbar hat noch geklappt. Aber mit den Bremsen war das schon schwieriger: Dass die Mafac-Racer ersetzt würden, stand im Hinblick auf meine Altenburger-Concorde-Erfahrung fest. Das es einen Unterschied zwischen Muttern- und Sechskantschraubenbefestigung gibt, hab ich erst mit den versuchten Anbringen von einen paar Modolos (mit zudem viel zu kurzer Reach) gemerkt. Dass die hintere Einbaubreite eine Rolle spielt, war mir in dem Moment klar, wo ich ein 9-fach Laufrad versucht hab einzubauen. War schon eine lehrreiche und recht teure Schrauberzeit.
Am Ende waren der original LRS poliert und zentriert sowie die Schaltung poliert und gefettet am Rahmen verbaut. an dem Lenker kamen gebrauchte 105-Aerohebel kombiniert mit 12-Euro-ebay-Bremsen. Der fehlende Trinkflaschenhalter wurde per Schelle nachgerüstet. Die (doch recht hübsche und verchromte) Gazelle-Klingel kam an den Vorbau. Der massive Kettenschutz an der Kurbel wurde abgerüstet. Die verrosteten Originalpedale gegen 105 mit teilweise intakten Plastikhaken getauscht. Der durchgenudelte linke Kurbelarm wurde durch einen rumliegenden Gipiemme-Sprint-Arm ersetzt. Der schon ziemlich mitgenommene Lack, welche teilweise verblichen war, glänzte dank Wachs wieder einigermaßen. Das permuttorange Endergebnis sah so aus:
(Handybild)
Weil ich Bahnräder hübsch fand, wurde das Band nur bis zu den Hoods gewickelt. Hübsch find ich Bahnräder immernoch, aber inzwischen würde ich das wohl nicht mehr so wickeln...
... Wo wir beim Titel des Themas wären. Das Rad liegt in Einzelteilen vor mir und ich überlege gerade, wie ichs wieder zusammensetzen will.
Ich hab mit mit der Gazelle im Frühjahr ordentlich auf die Fresse gepackt. Es ist leider ausschließlich meine Schuld. Bei Nieselregen und nach zwei Bier sollte man nicht über Straßenbahngleise in spitzen Winkeln fahren. Mir ist nichts ernstes passiert, jedoch zieren nun ein paar Narben mehr mein Gesicht. Das Rad überstand es einigermaßen. Sogar die Laufräder blieben gerade. Das Schaltauge ist jedoch verbogen und Kratzspuren zieren das VX-Schaltwerk. Das Schlimmste ist die verbogene Klingel, für deren Reparatur mir noch eine zündende Idee fehlt.
Das Rad ist nun demontiert, erste Teile sind gereinigt und harren der Dinge. Mir ist beim putzen heute aufgefallen, wie zerschrammt der Lack der Gazelle inzwischen ist.
Nächste Woche gehts damit hier in Berlin zum Laden zwecks Richten des Hinterbaus: Wahrscheinlich versuch ichs mal in der Cikago-Bude. Falls das nicht klappt: Jemand anderes meinte, dass Ostrad mit sowas Erfahrung hat.
Leider lösen sich die Reynolds-Dekore langsam in Luft auf:
Die erste Frage ist daher: Neulack?
Das Rad eignet sich mit seinen Anlötteilen und dem Platz unter den Bremsen perfekt als Tourer. Da es mein Bastel- und Alltagsrad war und wieder werden soll, wäre ein Neulack sicher sinnvoll. Das Rad soll auch in der kalten Jahreszeit und über unasphaltierte Wege gefahren werden. Ich bin nicht sicher, ob der Rahmen solche Sachen noch lange mitmacht, wo schon viele Stellen wie z.B. die Ausfaller bis aufs Metall durchgewetzt sind. Und eine prominente, neu lackierte Gazelle gibts ja schon im Forum
Sofern der Rahmen dann mal dasteht, muss viel gemacht werden. Die Kurbel bekommt einen passenden Kurbelarm: Ich ersetz die Garnitur durch eine Stronglight 49D, welche hier herumliegt und hoffentlich passt. Auch das Innenlager bedarf einer riesen Menge an Liebe, denn im Moment dreht sich da nur mit Mühe überhaupt was.
Sollte das geschafft sein, so kann der Rahmen komplettiert werden. Einige Teile sind schon wieder ganz anschaulich:
Ich weiß jedoch noch nicht, ob ich wieder meinen Rennlenker vom Flohmarkt verbaue, oder ( Im Moment mein Favorit) den Tourenlenker eine Weile fahre. Polierte Weinmann-Bremshebel würden daran recht hübsch aussehen.
Für die Teile ergeben sich zudem einige weitere Fragen:
- Ist der Vorbau eloxiert oder einfach nur stumpf? -> Polieren?
- Welches Maß hat die Sattelstütze? Die Verbaute stammt noch vom Vorbesitzer und ist definitiv zu groß-
- Woher passende Schrauben für z.B. die Sattelklemmung nehmen? eBay?
- Der verchromte Steuersatz hat schon etwas Rost: Versiegeln? Schleifen?
- Welche Schutzbleche dürfen an das Rad? Blümels? Und dann eher Schwarz oder Chrom?
- Bei den Reifen sowas wie Conti 4season in 25/28 mm?
Soviel erstmal dazu. Weitere Infos und Bilder folgen.
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