• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Das Geheimnis der Radler

Kajaking-Mark

Aktives Mitglied
Registriert
13 Juni 2005
Beiträge
743
Reaktionspunkte
45
Ort
Konstanz
Steht heute in Doc Check news:

„Wer über Jahre hinweg sportlich aktiv ist, hat im Alter nicht nur mehr Muskelmasse und bessere Stoffwechselwerte. Eine aktuelle Studie zeigt: Das Immunsystem scheint bei Sportlern kaum zu altern. Ältere Radfahrer weisen ähnlich viele naive T-Lymphozyten auf wie Jugendliche.

Unsere Lebenserwartung steigt von Jahr zu Jahr – wir werden immer älter. Um aber gesundheitliche Folgen des Alterns zu minimieren, suchen Forscher weltweit nach Möglichkeiten zur entsprechenden Prävention. Nun haben Wissenschaftler der University of Birmingham und des King’s College London 125 Amateurradfahrer im Alter von 55 bis 79 Jahren ins Labor geholt um weitere Antworten zu finden.

lg.php

Die männlichen Radsportler mussten in unter 6,5 Stunden 100 km zurücklegen, bei Frauen waren in weniger als 5,5 Stunden 60 km gefordert. Als Vergleich zogen sie gesunde Erwachsene heran, die hingegen nicht sportlich aktiv waren. Diese Gruppe umfasste 75 Probanden zwischen 57 bis 80 Jahren sowie 55 Probanden zwischen 20 und 36 Jahren.

Studie 1: Muskeln und Stoffwechsel
Die Forscher berichten, dass in der Gruppe mit regelmäßigen Training trotz höheren Alters kein Verlust von Muskelmasse und Kraft auftrat, wie er sonst im Alter meist vorkommt. Sie arbeiteten dabei mit Biopsien des Musculus vastus lateralis, eines Muskels im Oberschenkel. Abgesehen von Veränderungen der Dichte der Kapillaren bei Männern fanden sie sonst keine typischen Merkmale des Alterns. Untersucht wurden dabei diverse morphologische, histochemische und immunhistochemische Parameter.

Bei den Radfahrern ließen sich zudem keine erhöhten Cholesterinspiegelnachweisen. Auch der Körperfettanteil blieb auf normalem Niveau. Bei Männern blieb der Testosteronspiegel auf hohem Niveau.

Studie 2: Immunsystem
Überraschenderweise beschränkte sich der Trainingseffekt nicht nur auf die Muskeln und die Stoffwechselparameter. Auch das Immunsystem schien bei Radsportlern kaum zu altern. Co-Autorin Janet Lord sagt, die Thymusdrüsen von Sportlern hätten ähnlich viele naive T-Lymphozyten und Thymus-Emigranten (recent thymic emigrants, RTE) wie Jugendliche.

Der Thymus ist ein lymphatisches Organ, in dem T-Zellen heranreifen. Das Organ erreicht seine maximale Größe in der Pubertät. Mit zunehmendem Alter schrumpft die Drüse aber immer stärker. Lord erklärt den Effekt u.a. mit verschiedenen Serumkonzentrationen von Zytokinen. Das Zytokin IL-7, welches den Thymus vor Atrophie schützt, ist bei aktiven Probanden höher konzentriert, wohingegen IL-6 einen niedrigeren Spiegel aufweist. Dieses Zytokin fördert die Thymusatrophie. „Wir schließen daraus, dass viele Merkmale der Immunität durch verminderte körperliche Aktivität über Jahre hinweg vorangetrieben werden“, so Lord weiter.

Deutlicher Nachholbedarf
“Unsere Ergebnisse entkräften die häufig geäußerte Meinung, dass das Altern uns automatisch schwächt“, schreibt sie als Fazit. Doch die Messlatte hängt hoch. Ihren Daten zufolge bewegen sich weniger als die Hälfte aller über 65-Jährigen in ausreichendem Maße, um gesund zu bleiben. Dass neben der Bewegung weitere Lebensstil-Einflüsse von Bedeutung sein könnten, kann sie jedoch nicht ausschließen.“
 
Es ist doch eine Binsenweisheit, dass viel und regelmäßige Bewegung, die nicht mit Überlastung oder Verletzungen einher geht, den Körper für lange Zeit relativ gesund und leistungsfähig hält. Dazu braucht es keine Studie mit einem zweifelhaften Fazit.
“Unsere Ergebnisse entkräften die häufig geäußerte Meinung, dass das Altern uns automatisch schwächt“, schreibt sie als Fazit.
Das glaube ich erst, wenn die Verfasser dieser These den ersten Methusalem präsentieren, der im hohen Alter die selbe Leistungsfähigkeit besitzt, wie in seinen jungen Jahren. Sorry, das Fazit ist Quatsch, früher oder später setzt bei jedem der altersbedingte körperliche Verfall ein. Regelmäßige Bewegung kann den Verlauf bestenfalls verzögern, aber niemals aufhalten. Alterung schwächt den Körper demnach automatisch.
 
Es ist doch eine Binsenweisheit, dass viel und regelmäßige Bewegung, die nicht mit Überlastung oder Verletzungen einher geht, den Körper für lange Zeit relativ gesund und leistungsfähig hält.

Und dann auch noch tautologisch bis zum geht nicht mehr: Leute, die im Alter noch fit sind sind im Alter noch fit. Ob das am Radfahren liegt oder ob das Radfahren an der Fitness liegt erkennt man so nicht.

Aber es ist wissenschaftlich trotzdem völlig legitim und hochinteressant, fitte Alte genauer unter die Lupe zu nehmen und zu schauen was denn tatsächlich die Unterschiede sind. Da bietet sich Radfahren sehr gut als Auswahlkriterium an.

Das ist saubere Arbeit solange man dann keine falschen Schlüsse zieht. Oft ist es so, dass die Wissenschaftler alles richtig gemacht haben, aber in der populärmedialen Aufarbeitung all die Dinge hineininterpretiert werden die vom Studiendesign einfach nicht unterstützt werden. Die spannende Frage ist dann, ob es irgendeinen Punkt gibt, ab dem man den Wissenschaftlern eine Art Teilschuld gegen muss wenn sie schlechte Journalisten aufs Glatteis führen.
 
Für noch gefährlicher halte ich die Leute, die mit Hosenklammer auf einem Trekkingrad mit Hängerkupplung sitzen

Ganz genau. Das sind diese ehrgeizig übereifrig schnaufenden Kaputtniks, die früh morgens aufm Weg zur Arbeit alles aus sich rausholen und einen auf Teufel komm raus, mit Spuckefäden an der Wange hängend, überholen müssen. Man selbst gondelt gemütlich vor sich hin, erschrickt kurz und dann schaut man dem -von sich selbst gepeinigten- Radler von hinten beim Wegfahren zu. Ja, wieder einer mit Hosenklammern, 18 Kg Trekkingrad und ner gefühlten FTP von 350 W.

Irgendwie beängstigend und beeindruckend zugleich.
 
Ganz genau. Das sind diese ehrgeizig übereifrig schnaufenden Kaputtniks, die früh morgens aufm Weg zur Arbeit alles aus sich rausholen und einen auf Teufel komm raus, mit Spuckefäden an der Wange hängend, überholen müssen. Man selbst gondelt gemütlich vor sich hin, erschrickt kurz und dann schaut man dem -von sich selbst gepeinigten- Radler von hinten beim Wegfahren zu. Ja, wieder einer mit Hosenklammern, 18 Kg Trekkingrad und ner gefühlten FTP von 350 W.

Irgendwie beängstigend und beeindruckend zugleich.

Ja, genau diese Fraktion finde ich auch immer sehr beeindruckend. Meistens haben die aber auch noch ein E-Bike unter dem Popo und sind bei 5 Grad angezogen als wären sie auf dem Weg durch die Antarktis. Gerne auch mit Sturmhaube. :)
 
Zurück
Oben Unten