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Brevets Startort Köln (Troisdorf-Spich)

Das Wetter war besser als der Bericht, zumindest bei den Spätstartern: Zu Hause um 7:00 etwas trüb, Wind aus West-Nordwest, also nur etwas von vorn. Am Start um 9:00 dann verhalten sonnig, beim Blick zurück Richtung Heimat ziehen ein paar dunkle Wolken durch. Das Feld (ca. 30) zieht zügig davon, und durch die Kölner Vororte bleibe ich auch dran, bis die ersten Hügel kommen. Auf dem Weg zum Altenberger Dom überholen nur ein paar RTF-Fahrer, sonst ist es noch ruhig. Die Serpentinen vom Dom nach Becher lassen sich mit frischen Beinen schnell bewältigen und oben auf der Höhe hat man den ersten Überblick über die Landschaft und das Wetter: Der für später angekündigte (Stark-)Regen ist wohl noch weit weg. Flach geht es über die Balkantrasse mit erstaunlich vielen rollenden Hindernissen. Die Vatertags-Bollerwagen sind in großer Zahl in Bewegung, aber so früh am Tag sind noch die Fäßchen voll und nicht die Väter :).

Wuppertal um 12 ist eine gute Zeit, auch um sich zu stärken, da der zweite Berg, der den Namen noch verdient, anschließend ansteht. Der ist lang gezogen, dafür aber nicht sehr steil. Auch auf der nächsten Höhe ist Richtung Westen wetterechnisch noch alles im grünen Bereich, aber das, was nach Osten wegzieht, ist schon richtig dunkel. Bis Dortmund bleibt die Fahrtrichtung kompatibel zum Wind. In Dortmund wird es dann Zeit, einen Besuch auf dem Friedhof zu machen: Die Flaschen sind leer. Im Revierpark gegenüber sind die Grillplätze belegt, aber mit Wasser geben die Grillmeister sich dort nicht ab. In Waltrop biege ich vom Träck ab und umfahre die Berliner Straße, weil dort ein Stück für den Radverkehr gesperrt ist. Anschließend beginnt das flache Münsterland, und genau dort ist eine der wenigen, ungeschützten Strecken, die genau nach Westen führt, in den Wind hinein. Besonders stark ist der nicht, 20 km/h sind immer noch drin. An der Kontrolle in Olfen sind ein paar Mitfahrer, es gibt eine warme Bockwurst und das Dortmunder Wasser weicht der Cola.

Die Weiterfahrt geht wieder ohne Träck, denn die Baustelle, die bei der Erstbefahrung für eine Umleitung gesorgt hatte, ist da immer noch drin, obwohl die direkte Straße schon letztes Jahr fertig war und einen guten, nagelneuen Radweg hat. Hinter der A43 tauchen normalerweise zum ersten Mal die Baumberge am Horizont auf, aber dieses Jahr ist es so dunstig, dass man nichts erkennen kann. Trotzdem mache ich den Abstecher auf die höchste Erhebung und fahre am Longinus-Turm. Wegen der Sicht lohnt es sich nicht, den Turm zu besteigen, und wegen des frischen Winds ist es für eine Pause zu kühl. Bei schönem Wetter sind es die 4 km Umweg aber wohl wert. In Billerbeck ist die Originalstrecke wieder erreicht, und es zieht sich langsam zu. Am Schloss Darfeld wird es dann doch Zeit, im beginnenden Nieselregen die Regensachen überzuziehen. Der Regen ist zwar nicht stark, aber es kühlt sich spürbar ab, und so bleiben die Sachen an, als es eine halbe Stunde später in Metelen wieder trocken wird.

Auf dem Ochtruper Damm hinter Metelen fängt vorne irgend etwas an zu klappern. Bei der Kontrolle sehe ich, dass die Lampe schräg hängt. Beim Versuch, sie zu richten, halte ich sie plötzlich in der Hand: Die Halterung ist gebrochen. Da es noch ein paar Stunden hell ist, nehme ich sie erst mal ab und überlege, wie ich sie festmachen soll, und was für Alternativen es gibt. Zum einen habe ich die Helmlampe dabei (inklusive Ersatzbatterien!) und am Helm ein Notrücklicht. Während ich noch nachdenke, sehe ich am Wegesrand ein Stücke Seil liegen, wie sie an Strohballen verwendet werden. Das könnte eine Lösung sein. In Ochtrup mache ich mich ans Werk und binde die Lampe unter die Lenkertasche. Dadurch hängt die Lampe etwas höher, aber das Kabel reicht noch bis zum Dynamo. Vorder- und Rücklicht funktionieren, die Lampe vorne wackelt natürlich etwas, weil die Lenkertasche etwas federt. Aus- und Einschalten während der Fahrt geht zwar nicht, weil der Schalter direkt unter der Tasche ist, aber das ist das kleinste Problem. Ärgerlich ist noch, das ich bei der Montage den Tacho aus seiner Halterung beförder und er ins Gras fällt. Nach fünf Minuten habe ich den aber auch weider gefunden. Während der Fahrt verutscht die Lampe noch etwas, und das Kabel rutscht aus dem Dynamo, wenn die Tasche zu sehr nach oben federt, aber beide Problem lassen sich durch Nachziehen des Seils bzw. durch Druck auf die Tasche Lösen.

Die Kontrolle in Nordhorn ist dadurch entsprechend später erreicht, aber 22 Uhr ist immer noch eine gute Zeit. Bei der anschließenden Fahrt durch die Nacht außerhalb der beleuchteten Ortschaft muss ich noch einmal die Lampe nachjustieren, dann leuchtet sie den Fahrweg gut aus. Die alte Kontrolle in Lohne ist schon zu, aber an der A31 hat die Raststätte noch offen, und vor der Nacht gibt es dort eine warme Gulaschsuppe und ein Glas Weizen. Die Nacht ist wie erwartet sehr ruhig und dunkel, noch nicht einmal der Mond schickt einen Gruß von @4x5 und nur drei Autos überhole auf den 50 km Emsland. An der Emsbrücke vor Leer ist die Dämmerung dann schon weit fortgeschritten, dass ich überlege, das Licht auszuschalten. Das geht dann doch schneller als geplant: Eine Schwelle an der Brücke lässt die Lenkertasche etwas stärker federn und der Stecker ist aus dem Dynamo raus. Da es ab hier die Alternative über den autofreien Emsdeich gibt, kann ich ohne Licht weiter fahren und wickel das Lichtkabel um den Lenker. An der nächsten Straße ist es bereits taghell, und das Licht kann aus bleiben. Hier wäre es wahrscheinlich mit der Befestigung schwierig geworden, da die ostfriesischen Radwege grottig schlecht sind. Immer wieder sind tiefe Querrillen im Weg, die eine ähnlichen Wirkung wie Baumwurzeln haben. Da haben die Wühlmäuse und Maulwürfe im weichen Kleiboden ganze Arbeit geleistet (ist nicht nur auf dem Radweg bis Emden, sondern überall in der Marsch).

Die Kontrolle in Emden kommt überraschend früh, und fahre ich sie auch nur an, weil dort ein bekanntes Rad vor der Tür steht. Beim Plausch beim morgendlichen Kaffee kommen wir kurz auf die Länge der Reststrecke: Der Garmin meint, es wäre 4 km länger, als das Roadbook. Merkwürdig. Bei Auflösung kommt bei der weiteren Fahrt: In 4 km ist eine weitere 24-h-Stunden Tankstelle derselben Kette, und die war wohl die geplante Kontrolle. Auf der Weiterfahrt nach Greetsiel lösen sich die Bodennebel auf den Feldern neben der Straße auf und es wird sonnig. In Greetsiel ändert sich zum letzten Mal die Fahrtrichtung: Es geht nach Nordost. Der Wind frischt langsam auf und kommt natürlich jetzt aus Nordost. Am Außendeich gibt es entlang der Leybucht noch eine Zeitlang Windschutz, bis an der letzten Ecke der Blick auf das Wattenmeer und die Inseln frei wird und auch der Wind frei wird. Enttäuschend ist der tiefe Wasserstand. Eigentlich sollte um 9 Uhr Hochwasser sein, aber träge plätschert das Wasser an den Deichfuss. Der ablandige Wind lässt die Flut deutlich schwächer ausfallen, es reicht noch nicht mal zum Baden. Weiter im Osten muss die Fähre nach Wangerooge eine Fahrt mangels Wasser ausfallen lassen. Um 09:20 erreiche ich dann den Bahnhof Norddeich-Mole. Knapp über 24 h, ohne Lampenreparatur wäre es wohl deutlich drunter gewesen. Kein Vergleich zu den 25:30 im Vorjahr, wo ich wegen Müdigkeit (4-Uhr Start mit entsprechendem Vorlauf von zu Hause) auch eine Schlafpause einlegen musste.

Bei der Weiterfahrt zur Verwandschaft geht es noch 40 km weiter. Der Weg unter dem Deich hat wenigstens keine Querrillen mehr, aber geht genau in den Wind, ich schaffe aber trotzdem noch einen 20er Schnitt. Das ging letztes Mal bei besserem Wetter spürbar langsamer. Pünktlich zum Mittagessen bin ich da, und halte anschließend erst mal einen ausgiebigen Mittagsschlaf.

Für die Rückfahrt zum Bahnhof am Samstag hatte ich mir auch eine Strecke ausgesucht, die fast keine Radwege hat und mit Rückenwind und gutem Asphalt unter den Rädern geht es zügig voran. In Leer habe ich noch Zeit für einen Stadtrundgang durch Fußgängerzone, Altstadt und ein Bagbander Bier am Hafen, bevor der Zug fährt.
 
Hallo,

wer den 400er ab Spich und den 600er ab Wuppertal gefahren ist: Welche Strecke zwischen Altenberg und Remscheid-Bergisch Born gefällt Euch besser?
1) Wie beim 400er hinter Altenberg die Serpentinen hoch, dann weitgehend flach, also B51, in Hilgen auf die Bahntrasse bis Wermelskirchen, durch die Stadt und wieder auf die Trasse
oder
2) Wie beim 600er deutlich länger bergauf, dafür nicht so steil und nur 3 x abbiegen?

Grüße
Andreas
 
Beides Mist ;-)

1) passt besser zu meiner Fahrweise, aber 2) fand ich landschaftlich ansprechend und schön flüssig zu fahren. Schwupps ist man am angenehm späten Einstieg in die Bahntrasse. Allerdings ist 2) vor dem Wirtshaus durchaus auch steil, auch am Maßstab von 1) betrachetet, und es scheint mir mehr touristischen Motorverkehr zu geben.
 
Ich fand 2 gut zu Fahren, landschaftlich sehr schön, vorallem bei dem Wetter, aber der Motorradverkehr war schon nervig.
Und das nicht so steil haben wir durch die Geschwindigkeit wieder ausgeglichen. :D
 
2) Wie beim 600er deutlich länger bergauf, dafür nicht so steil und nur 3 x abbiegen?
Ich bin den 600er zwar nicht gefahren, aber ihr seid vom Altenberger Dom auf der anderen Seite des Eifgenbachs über Bremen :), Dabringhausen und Habenichts? Da bin ich letztes Jahr auf dem Spicher 400er statt über Becher hoch. Fährt sich schön gleichmäßig und hat ein paar nette Aussichten Richtung Siebengebirge und Richtung Oberberg. Wegen der Startzeit 4 Uhr war da wenig Verkehr, die wenigen sind aber ziemlich hochgebrettert.

Auf der anderen Strecke in den Dörfern vor und in Wermelskirchen selber war mehr Verkehr, aber der war langsamer. Die Balkantrasse hatte dieses Jahr viele Vatertags-Trupps.

Ich würde es von der Uhrzeit und vom Wochentag abhängig machen.
 
Hallo Andreas!
Also für mich war es dieses Jahr die erste Brevet-Serie meines Leben. Bis auf den 300er, den ich in Köln gefahren bin weil es bei dem Wuppertaler Termin leider wieder Winter wurde, habe ich alle Brevets in Wuppertal gemacht. Der 600er war wie alle Deine Strecken sehr schön und ich hatte ordentlich Respekt vor der Länge da ich noch nie so lange gefahren bin. Zu gute kam mir das ich mit Christoph unterwegs ein gutes Team bis kurz vor Köln bilden konnte. Nun gut, ich als Rookie kam ziemlich spät über den Rhein...und ab da war ich auch platt und wollte nur noch ankommen. Das Rheinufer war voll von Menschen, auf-, absteigen ausklicken, einklicken und war froh dort durch zu sein. Dann kamen noch mal für mich harte Meter, die letzte Steigung war verkehrsmäßig stark frequentiert und ja...ich hab ca. 3km geschoben...ich hätte besser frühstücken sollen ;-). Am Ende war ich noch vor 20 Uhr an der Tanke. Ich fand für mich jetzt den letzten Teil sehr anspruchsvoll man sehe mir aber nach das dies mein erster 600er war. Ich sach ma so....am Ende kommt ett wie ett kommt...vermutlich ist es so wie im Beitrag vor mir bereits erwähnt...Uhrzeit und Wochentag abhängig. Wenn es die Möglichkeit einer Bahntrassenstrecke gibt...jo, das gefiel mir am Anfang, da lief es wie geschnitten Brot, wunderbar!
Ich bin einfach zufrieden auch wenn es stellenweise mal hart wurde, das gehört einfach dazu, besten Dank für Deine Arbeit!

Sportliche Grüße aus Duisburg
Olli
 
Hallo zusammen,
gibt's noch was für morgen BRM600?

@sibi
sind Deine Empfehlungen (Verpflegung etc) aus 2017 noch aktuell?

Bonne Route
eO
 
Hallo zusammen,
gibt's noch was für morgen BRM600?

@sibi
sind Deine Empfehlungen (Verpflegung etc) aus 2017 noch aktuell?
Nein, denn auch in Hessen ist morgen Feiertag. Insofern haben nur die Tankstellen geöffnet. Dafür ist am Freitag dann alles auf. Das Mittagessen hinter der Siegquelle (nicht direkt am Träck!) war letztes Jahr lecker. Der McDonalds im Koblenzer Bahnhof ist 24h geöffnet

Sorgen macht mir eher das Wetter. Nach dem aktuellen Stand kann man wohl nirgends Gewitter & Co ausschließen. Am besten wird wohl der Vormittag am Donnerstag, und Richtung obere Lahn sieht es auch am Nachmittag noch relativ gut aus. Aber Freitag zurück durch die Eifel könnte es nass werden, es sei denn, man fährt die Strecke im +25er Schnitt.

Einige der Anregungen vom letzten Jahr hat Rainer F. berücksichtigt: Die Strecke ist jetzt 10 km kürzer :). Die offiziell gesperrte Fußgängerpromenade in Breisig ist immer noch drin und die nicht mehr vorhandene Baustelle am Laacher See wird auch noch umfahren.
 
@exOWL Ich habe mich am Mittwoch doch zeitig ins Bett begeben, der Wecker klingelte schon um drei Uhr und ich war püntlich um 05:30 da. Haben wir uns in Spich verpasst? Brevet lief soweit gut und fast trocken!! Mehr dazu, wenn ich mehr Zeit habe.
 
...... also bei mir blieb fast nichts trocken. Die Kamera hat aber erst in Remagen versagt. Dieses Bild zeigt die AHRmündung.
DSCF4480.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
So oder so eine Stelle, die hauptsächlich ... Radwegliebhaber erfreuen dürfte :)
 
Moinsen,
mich hat nur ein ordentlicher Schauer am schmalen Radweg entlang der Lahn erwischt. Der hat den Weg aber auch frei gemacht ;-)
Hat Rainer seine Schaltung wieder in Gang gekriegt und konnte aufschließen?

Von mir ein kurzer Bericht und ein paar Bilder hier.

Erholt Euch gut, Hajo
 
@Hajo Ja, Rainer hat ab km 99 das Feld von hinten aufgerollt.

Danke für Deine Empathie gegenüber den Ups in Deinem Bericht (Velomobil Forum).
Bonne Route
eO
 
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