Mein Respekt an alle, die heute die Regenschlacht aufgenommen haben!
Berichtet mal ,wie es war.
Vermutlich waren genug Startplätze frei, aber selbst bei akzeptierter Anmeldung hätte ich mir das nicht angetan. Fahre ja sonst gerne im Regen, aber heute war ja extrem .....
Hallo Arndt,
der Regen hielt sich in Grenzen, aber der Wind hat mir zu schaffen gemacht. Aber das war noch nicht alles. Schonkurz nach dem Start ging es zur Sache: Noch in Bergheim (vor der Brücke, so nach höchstens 10 km) war der Hinterreifen platt. Der Ersatzschlauch wollte auch nicht, also flicken und 30 Minuten ging es weiter. Zwischenzeitlich hatte mich auch die zweite Startgruppe überholt, also gab es keine Unterstützung mehr. Daher wollte ich dann über Meschenich - Fischenich am Heiderer Berg vorbei, um wieder aufzuschließen. Prompt war die Brücker über die Umgehungsstraße zwischen Berzdorf und Engeldorf (hatten wir auf dem Eifelmarathon als Umgehung genommen) wegen Bauarbeiten gesperrt. Also runter am Feld entlang, über die Straße und Leitplanke und drüben wieder zurück auf die Straße
. So blieb ich alleine und kam ohne Gruppe immer noch ordentlich voran, weil der Wind mit hielt. In Stommeln kam der erste leichte Nieselregen, hörte kurz danach auf, und in Rommerskirchen wieder zurück zu kommen. So ging es eine ganze Weile, mal trocken, mal leichter Niesel, aber immer Rückenwind. Kurz vor Xanten habe ich einen Abwzeig verpasst, und habe dabei eine neue Strecke kennen gelernt: Birten und das dortige Amphitheater. Unterwegs hatte mich noch einen Mitradler aus Rodenkirchen, den ich an der Kontrolle in Xanten (15:00, eine gute Stunde langsamer als die Vorjahre) wieder traf. Auch er hatte Pannen gehabt: Gleich drei Plattfüße. Er möchte direkt weiter zur Fähre, ich nehmer mir aber noch die Zeit für ein Weizenbier mit Apfelkuchen. Als ich gerade aus der Fährgaststätte kam, legte das Bötchen gerade an. Drüben sind wir ein Stück zu zweit weiter gefahren, aber hinter Wesel möchte er etwas schneller fahren und zieht weiter. Auch die Nieselschauer kommen und ziehen vorbei. Trotz geänderter Richtung kommt der Wind jetzt eher seitlich, aber noch leicht von hinte. Auch alleine lief es dann recht gut weiter bis Rahde, wo das nächste Blatt von der Routenbeschreibung dran war. Trotz intensiver Suche fand sich das Blatt nicht. Also musste das gute Gedächtnis ausreichen, was auch ganz gut gelang. Nur an der nicht ausgeschilderten Abzeig "Holtberg" in Lembeck bin ich kurz vorbei gefahren, hab es aber schon nach 100 gemerkt und war wieder auf dem Track. Ab hier blieb es trocken, aber der Wind kam immer mehr von der Seite. An der Tankstelle in Lüdinghausen traf ich den Mitradler wieder. Er ist hier ausgestiegen, weil er sich zu müde fühlte, um weiter zu fahren. Mir hatte er für die restlichen 15 km das fehlende Blatt Routenbeschreibung überlassen. Wirklich gebraucht habe ich es nicht, aber mit fühlt man sich doch sicherer. Der Tankwart meinte noch, das das Wetter wohl noch die ganze Nacht so weiter ginge, aber es wurde wider Erwarten besser. Der Wind blies die Wolken fort, und die Sonne kam raus. Durch die geänderte Richtung kam der Wind aber schräg von vorn und im offenen Land am Dortmund-Ems Kanal gibt es wenig Deckung. Das schöne Abendlicht wich langsam der Dämmerung und am Anfang der Stadtduchfahrt war es dunkel. Dadurch wurde das Finden des Weges etwas schwieriger, geht aber ganz gut bis zum Kreisel in Dortmund-Derne. Nach der angegeben 1. Ausfahrt lande ich auf der Gneisenau-Straße und komme irgendwie auch nach Kirchderne und finde Kirche und den Track wieder (Edit: Durch einen Kreuzungsumbau ist aus dem ehemaligen "Geradeaus" unmittelbar nach dem Kreisverkehr ein Linksabbieger geworden, der fehlt noch in der Routen-Beschreibung). Am Kontrollpunkt Flughafen ist es knapp vor Mitternacht, aber die Türe schon zu. Der Tankwart macht nur noch auf Anforderung die Türe auf. Nach einem Kaffee und Getränken und Verpflegung für die Nacht geht es weiter in die "Berge". Beim ersten Hügel vom Ruhrtal zur Lenne meldet sich mein rechtes Knie und möchte nicht mehr ganz so viel Druck auf die Pedale bringen, dafür geht es in den Flachstücken noch ganz gut voran. Auf dem Weg nach Lüdenscheid sind wie schon in den vergangen Jahre die Disko-Besucher und Taxifahrer mit rasendem Tempo unterwegs. Da ist es ganz positiv, das die neue Streckenführung nicht mehr duch die Innenstadt führt. Nach dem letzten Anstieg nach Halver ist die lange Abfahrt nach Wipperfürth durch den Gegenwind kein Genuss, sogar bergab ist Arbeiten angesagt. Aber ich liege noch ganz gut in der Zeit, obwohl noch zwei Hügel auf der Strecke liegen. Kurz vor dem letzten Anstieg zur Geheimkontrolle in Hohkeppel wird das Fahrgefühl wieder merkwürdig weich: Hinten schon wieder ein Plattfuss. Inzwischen geht die Reparatur schon fast mit Routine, doch diesmal ist es nicht nur der
Schlauch, sondern auch der Mantel hat ein Loch. Mit einem Flicken und einer Unterlage geht es hoffentlich wieder, und die halbe Höhe nach Hohkeppel schaffe ich auch, doch dann ist wieder Schluss. Bis zur Kontrolle schiebe ich noch, stempele die Karte und versuche noch mal zu reparieren, doch erfolglos: Beide
Schläuche und die Unterlage versagen. 30 km vor dem Ziel ist Schluss. Beim Versuch zu telefonieren, sehe ich, dass das Händi aus ist: Feuchtigkeit ist trotz Plastiktüte ans Händi gekommen und/oder der Akku ist leer. Was tun? Bus fährt Sonntags keiner, Leute sind noch keine auf der Straße. Nach ein paar Minuten kommt aus dem Aggertal ein Hinweis: Der Zug pfeift am Bahnübergang. Der Bahnhof Overath ist gerade mal 9 km entfernt. So gibt es bei schönsten Sonnenschein und strammen Wind einen Spaziergung runter ins Tal.
PS: @
Speichennippel: Den Hinweis zu Effelsberg auf deinem Eifel-Thread bei MTB-News hast du gefunden?
Gruß Helmut