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Brevetrad und Tubeless

TOMAJO

Velophil
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Emsbüren
Hallo Leute,
ein Kumpel von mir hat heute versucht mich von Tubeless zu überzeugen. Von wegen wäre doch super für Brevets da man ja vor Platten geschützt wäre.
Ich stehe der Sache alleine wegen dem Handling mit der Dichtmilch kritisch gegenüber.
Deshalb mal die Frage in die Runde, fährt hier jemand Tubeless auf Brevets und wie sind seine Erfahrungen?
Um eins vorweg zu nehmen, werde mit Schlauch weiter fahren!
Interssieren würde es mich trotzdem.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von rb_nk

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Ich fahr die Transcimbrica (das ist jetzt zwar kein „echtes“ Brevet aber…) tubeless und habe ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

Sämtliche Teilnehmer des TCR die ich persönlich kenne fahren tubeless. Mehr muss ich zum Thema tubeless auf Asphalt nicht wissen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von rb_nk

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Oh interessant!
Dachte das Pannenmanagent wäre mit handelsüblichen Mänteln/Schläuchen irgendwie sicherer und einfacher.
 
Ich habe mir einen Laufradsatz für Tubeless bauen lassen. Man kann mit schmalen Reifen, im Verhältnis zu vielen Breveträdern hier, mit sehr niedrigen Druck fahren. Dadurch fährt es sich sehr komfortabel, mit einem leichten System und niedrigen Rollwiderstand.
Allerdings hatte ich das Problem, dass ich immer spätestens nach 1000 km, trotz Pannenmilch, einen Platten hatte.
Dann bleibt einem nichts anderes übrig als einen Schlauch einzuziehen. Somit waren die Vorteile dahin und man ist einen Reifen für 90,00 € herkömmlich gefahren.
Zusätzlicher Nachteil ist, dass sich die Reifen viel schwerer aufziehen lassen, da das Felgenbett nicht so tief wie bei einer normalen Felge ist. Gerade bei einem Platten Unterwegs ist das von Nachteil.
Da Tubelessfegen aber zum Standard werden, kommt das Problem generell. Ich habe mir darauf hin noch herkömmliche Laufräder bauen lassen.
 
Ganz einfach wenn mir auf einem Brevet der Mantel um die Ohren fliegt reicht das!
Da hätte ich keine Lust auf Dichtsoße am ganzen Körper/Rad.
;)
 
Ich wusste schon was Du meinst, aber aus den Erfahrungen die ich selber habe und bei anderen sehe kann ich sagen dass mir

a) bisher weder tubeless noch mit Schlauch ein Mantel um die Ohren geflogen ist,
b) weder auf einem Brevet noch woanders.
c) hat man, so einem dann doch mal ein Mantel um die Ohren fliegt dann wirklich andere Probleme als das bisschen Dichtmilch auf dem Kittel und
d) wäre mir im Vergleich zum höheren Fahrkomfort das geringe Risiko das mein Rad voller abwaschbarer Flüssigkeit ist tatsächlich wert.
Das ist wie Aerodynamik. Aerodynamik an Rad und Fahrer oder durch Windschattenfahren ist in der Randonneurs-Szene verschrien, wird belächelt oder zumindest nicht praktiziert. Muss ja auch niemand der das nicht will und ist bei 200km auch reichlich egal. Wenn ich aber 1.200km am Stück rumgurke ist es mMn aber sehr wohl sinnvoll sich zu dem Thema doch wenigstens ein paar grundlegende Gedanken zu machen. Nicht, weil man dann einen schnelleren Bruttoschnitt als 30km/h hat, sondern weil man im Verhältnis zur absoluten Gesamtleistung einfach weniger treten muss.

Zurück zu tubeless: keiner mit tubeless kommt früher an (wenn man die Aussage allgemein hält), aber im Zweifelsfalle hat man die Strecke gelassener abgespult.
 
Okay um die Ohren fliegen ist vielleicht zu drastisch formuliert.
Aber generell möchte ich die Technik so einfach halten das ich sie selbst und vor allem relativ schnell reparieren kann.
Deshalb auch keine DI2 oder so.
 
Okay um die Ohren fliegen ist vielleicht zu drastisch formuliert.
Aber generell möchte ich die Technik so einfach halten das ich sie selbst und vor allem relativ schnell reparieren kann.
Deshalb auch keine DI2 oder so.
Ich kenne keinen der Probleme mit der Di2 hatte und liegen geblieben ist, selber fahre ich sie auch an mehreren Rädern. Gerissene Schaltzüge hatte ich schon öfter. Klar da konnten wir eine Notreparatur Unterwegs machen, nur blieb dann nur noch ein Gang, bzw. 2 weil der Umwerfer noch ging.
 
Tubeless und hoher Druck vertragen sich wohl nicht so gut, meint jedenfalls Jan Heine und belegt das durch Erfahrung. Tubeless mit breiten Schlappen und niedrigem Druck funktioniert gut. Ich habe das seit 2004 am MTB genutzt (Mavic UST), das hielt jahrelang auch ohne Dichtmilch dicht.
Mit den üblichen 25mm Rennreifen sollte man es also lassen.
Nach meiner Erfahrung ist die Kombination Schlauch + Dichtmilch für Brevets ideal: Leichte Schläuche rollen gut, kleine Löcher werden sofort abgedichtet und im Pannenfall geht die Reparatur einfach und ohne Sauerei. So habe ich einen Satz Reifen ohne einen einzigen Defekt bis auf die Karkasse abgefahren.
 
Das bisher einzige Mal, wo ich einen Platten nicht reparieren konnte, war auf einem 400er Brevet Sonntags in der Früh um 7 im Bergischen Land, 20 km vor dem Ziel. Irgendetwas klimperte metallisch hinter mir auf der Fahrbahn, dann war der Reifen in kurzer Zeit platt. Die nächste Kontrollzange war in 500 m Entfernung, den "Stempel" habe ich zu Fuß geholt und dann den Schaden begutachtet: Mantel seitlich aufgeschlitzt, Schlauch natürlich auch durch. Tubeless wäre da nichs mehr gegangen, aber auch mit Schlauch wurde es schwierig. Das Loch im Mantel habe ich durch Einlegen eines alten Gummistücks "dicht" bekommen, der Ersatzschlauch drückte sich nicht allzu sehr durch, verlor aber aber trotzdem die Luft. Entweder war er vorher nicht intakt gewesen, oder ich hatte ihn beim Einsetzen beschädigt. Und wenn es schon schief geht, dann richtig: Die Tube mit der Vulkanisierflüssigkeit war ausgelaufen (war immerhin in einer eigenen, kleinen Plastiktüte). Der nächste Bahnhof war nur eine Stunde und davon ging das meiste bergab.

Zu den Problemen mit der Schaltung hilft bei beiden wahrscheinlich nur vorbeugen: Batterietausch bzw. Erneuern der Züge, bevor eine lange Tour ansteht. Die Notwendigkeit dafür hat der Zug für das Schaltwerk bei mir eine Woche vor L-E-L noch rechtzeitig kundgetan; unterwegs hatte ich bei den Mechanikern zweimal leere Batterien und einmal einen verschlissenen Zug mitbekommen.
 
Ich selbst hätte ein paar Monate vor LEL um ein Haar den Umstieg auf Tubeless gemacht - mich dann aber in letzter Minute doch dagegen entschieden. Einige meiner englischen Brevet-Bekannten fahren das, und fast alle sind auch zufrieden. Allerdings habe ich auch immer wieder Horror-Stories von sich nicht selbst-versiegelnden Löchern und riesigen Sauereien mit der Dichtflüssigkeit aus erster Hand gehört.

Meine Überlegung war am Ende: selbst, wenn das klassische System mit Mantel und Schlauch ein bisschen pannenanfälliger sein sollte, habe ich ca 35 Jahre lang Erfahrung damit und weiß auch nachts um 4 direkt, was ich bei einer Reifenpanne machen muss, und dass ich das Rad in 15 Minuten wieder fahrtüchtig kriege, wenn nicht alles schief geht. Bei Tubeless fehlt mir diese Erfahrung - und ich habe wenig Lust, bei strömendem Regen und übermüdet erstmals einen Schlauch in einen Tubeless-Mantel mit Dichtflüssigkeit friemeln zu müssen.

Jan Heine hat ja auch durchaus systematische Probleme mit tubeless bei dünnen Reifen auf dem Rennrad beschrieben: https://janheine.wordpress.com/2017/05/29/the-trouble-with-road-tubeless/

Letztlich ist das m.E. Geschmacksache - genauso wie z.B. Di2. Ich kenne eine Reihe von Nutzern, und fast jeder hatte mal Probleme wie Stromausfall wegen lockerem Kabel (erst nach Abbruch bemerkt dass es nicht die Batterien waren) oder entladenen Akkus. Die Schaltpräzision bei Di2 mach schöner sein - ich persönlich habe aber keine Lust, mir noch um den Ladezustand der Batterien für die Schaltung Gedanken machen zu müssen, wenn es ein System (Bowdenzug) gibt, das sich seit vielen Jahrzehnten bewährt hat.

Um mein Rad zuverlässiger und simpler zu machen, und nachdem ich zweimal auf Brevets Probleme mit angerissenen Schaltzügen hatte, habe ich vor ein paar Monaten übrigens die STi-Hebel durch Lenker-Endschalthebel ersetzt. Die sind wesentlich weniger aggressiv zu den Kabeln, und letztere lassen sich auch viel einfacher tauschen. Aber wie gesagt, alles Geschmacksache.
 
Ich beobachte Steckachsen, Scheibenbremsen, Tubelessreifen, elektronische Schaltungen, Carbonrahmen, Wettbewerbe, wer mit den breitesten Reifen bei niedrigstem Druck fahren kann nicht interesselos, aber aus sicherer Entfernung. Mir genügt es vorerst, wenn meine Couch recht weich ist.
 
Keine Probleme gehabt, der erste Schlappen wurde 5500Km gefahren bis einige mächtige Stücke Rollsplitt Ihn geärgert haben, der zweite lief bis 6000Km dann war da eine Glasscherbe :mad:. Durch den Winter gehts noch mit Schläuchen dann gehts mit frischen Mänteln tubless durchs jahr 2019.
 
Gerade am letzten Sonntag habe ich einem Tubeless Fahrer auf dem Ketscher Rheindamm meine Minipumpe geliehen, da er einen Schleicher hatte und alle zwei Kilometer nachpumpen musste. Irgend etwas kleines steckte in seinem 40er Reifen seines Winterrads mit einer für ein Rennrad selten gesehenen Alfine Narbe und Riemenantrieb. Ich glaube er war von der Pannensicherheit seiner Reifen so überzeugt, dass er weder Pumpe noch einen Maulschlüsel für den Ausbau der Narbe dabei hatte. Ich hätte ihm auch noch einen Schlauch geben können. Übrigens habe ich meine Pumpe bis heute nicht zurück, wer einen Lehrer aus Heidelberg, wohnhaft in Ladenburg und stolzer Besitzer von vier Fahrrädern kennt der Meier heißt, kann ihn gerne zur Rückgabe auffordern.
 
Gerade am letzten Sonntag habe ich einem Tubeless Fahrer auf dem Ketscher Rheindamm meine Minipumpe geliehen,
Das Erinnert mich an einen netten schönen Mallorca Urlaub :
Fahre ich vom Col de Soller Komment in Bunyola ein steht da hüpfend auf der Straße so ein supersportliches stylisches Italienisches Rennmänchen in Assi Klamotten edelsten Siehst du die Schuhen nebendran sein Pinarello mit meterhohen Zippfelgen.
Springt mir vors Rad und ruft nur um ump um ump. Hä??

Zeigt auf seinen Reifen ah platt, reiche im die Pumpe von meinem Hürzeler Rad und er schaut mich mit großen Augen an spreizt Daumen und Zeigefinger immer wieder. Hä??
Ach ne die 70mm Ventilverlängerung hatte ich nicht eingepackt ich Trollo.

Bei sowas habe ich die nette Einstellung, mein Notfallbeseck ist für mich wer nichts mit hat hat Pech gehabt.

OffTopic "Ende"
 
...[viele] Jahre lang Erfahrung damit und weiß auch nachts um 4 [...] bei strömendem Regen und übermüdet erstmals einen Schlauch in einen Tubeless-Mantel mit Dichtflüssigkeit friemeln zu müssen.
Aus genau dem Grund (plus Faulheit) fahre ich auch mit Schlauch trotz Tubeless-Felgen. Vielleicht irgendwann einmal...
Aerodynamik an Rad [...wird...] in der Randonneurs-Szene [...] belächelt oder zumindest nicht praktiziert.
OT.
Es gibt nicht viele Events, wo die Dichte an konsequent aerodynamisch optimierten Fahrrädern grösser ist ;).
 
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