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Brevetfahren ist wie Tinder ohne Sex....

redfalo

im wahren Leben: Olaf
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Frankfurt a.M.
Gute Besserung!

kleiner Vertipper in der Überschrift von Kapitel 7: learn mit n ....
Ansonsten: Danke für die feine Frühstückslektüre hier alleine am Compi :) ,
und den Blick in eine andere Welt....
Grüßle
 
Wunderbar auf den (jeweiligen) Punkt gebracht!
Toller Artikel, kann man hier im Unterforum getrost oben anpinnen ;-)
 
Toller Bericht.
Danke. Hoffe in 2019 mein erstes Brevet zu schaffen. Jetzt erst mal an der Ausdauer arbeiten und noch mehr Übergewicht loswerden.
 
Danke für die guten Infos. Für mich als Neuling fehlt der Punkt mit der Verpflegung. Wie oft und was für Möglichkeiten gibt es.
Gruss Armon
 
ich bin ja auch noch ein brevet-"Lehrling" (azubi sagt man bei euch dazu) - nach (erst) 11 brevets, aber bei ein paar von deinen Punkten konnte ich schon zustimmend nicken...
 
...demnach ein Zeitvertreib für offensichtlich einsame Menschen
...mit hässlichen Rädern...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.... und neun andere Dinge, die ich in 55 Brevets seit 2014 gelernt habe.

Dank eines kleinen Missgeschicks auf dem Brompton Anfang Mai habe ich momentan mehr freie Zeit, als mir Lieb ist. Habe sie genutzt, um ein paar Gedanken zum Langstrecken-Fahren aufzuschreiben.

https://cycling-intelligence.com/20...udaxes-and-16785-long-distance-km-since-2014/

Bin auf euer Feedback gespannt.
Liebe Grüße
Olaf
Kann leider kein Feedback geben, da alles in Englisch, aber Bilder sind nett.
 
Sehr schöner Text, Olaf! Das meiste davon kann ich so unterschreiben. Da hatte dein Missgeschick ja doch noch was Gutes, wenn da so Erkenntnisse bei herauskommen ;)

Weil du ja explizit nach Feedback gefragt hast, hier mein Senf dazu:

1. Auch wenn ich nicht so die Labertasche bin und neuen Gesichtern gegenüber eher zurückhaltend: Über die Jahre habe ich beim Brevetfahren doch einige sehr interessante Leute kennengelernt, deren Bekanntschaft ich nicht missen will. Oft genieße ich es aber auch, einfach schweigend nebeneinander herzufahren und nicht miteinander reden zu müssen: Wie oft habe ich nach hunderten gemeinsamen Kilometern festgestellt, dass ich nicht einmal weiß, wie der Mitfahrer überhaupt heißt?

2. Auf jeden Fall sollte jeder dazu in der Lage sein, Brevets auch alleine zu Fahren. Mir würde dabei aber etwas fehlen - alleine bin ich sonst schon immer bei meinen "Trainingsrunden" (die diesen Namen eigentlich nicht verdienen ;)) unterwegs. Mit einer eingespieletn kleinen Gruppe kann man auch gut längere Brevets zusammen fahren. Aber klar, wenn es aus irgendwelchen Gründen mal nicht zusammen funktioniert - kein Problem, dann fährt man halt getrennt weiter. Irgendwann trifft man sich schon wieder...

3.& 4. Auch wenn es wahrscheinlich nicht so gemeint ist: dieser Punkt kommt mir etwas zu leistungsorientiert rüber. Beim Brevetfahren geht's ja nicht um die Endzeit, bzw. ist die Maximalzeit so ausgelegt, dass man reichlich Zeit zum Verschwenden hat :) Und die verschwendete Zeit ist beim Randonnieren doch eigentlich die schönste: gemütlich mit Gleichgesinnten an Tankstellen, Cafés und Bäckereien 'rumlümmeln hat doch was. Für mich ist diese Pausenminimiererei jedenfalls nichts, da würde mir auf Dauer etwas fehlen. Klar freue ich mich mal über ein schnelles Brevet mit kurzen Standzeiten. Mindestens genauso erfüllend können aber die Full-Value-Brevets mit ausgiebigen Pausen sein. Wenn ich da an die Maastrichter Brevets letztes Jahr denke, mit stundenlangen Biergartenstops kurz vorm Ziel. Das hatte was. Ist aber bestimmt Geschmackssache.
Klar durch kürzere Pausenzeiten kann man mehr rausholen als durch schnelleres Fahren. Für mich würde ich das Argument aber eher umdrehen: fahr schneller, damit du dir mehr Pausen erlauben kannst :)
Und mit ein bisschen Erfahrung kann man auch gerne mal zu schnell losfahren, nachher halt etwas rausnehmen, dann erholt man sich während der Fahrt ;)

5. Da kann ich bestimmt noch was lernen: Ich denke immer von Kontrolle zu Kontrolle, das funktioniert sehr gut für mich. Den Kilometerstand ganz auszublenden ist mir bislang noch nicht gelungen. Irgendwie will man (oder ich) ja doch mal ankommen und die letzten Kilometer sind bei mir fast immer zäh. Aber ich werde mal versuchen, deinen Rat zu befolgen.

6. Das mit den dunklen Momenten, in denen das ganze Unterfangen in Frage gestellt wird und man die Randonneuse für immer an den Nagel hängen will... irgendwie kenne ich das so nicht. Klar geht's mir auch mal dreckig (aktuell beim Niederrhein-600er in der zweiten Nacht ohne Schlaf bei 0°C auf der Vennbahn) aber irgendwie weiß ich, in ein paar Stunden sieht die Welt schon wieder anders aus. Da musst du jetzt halt durch und dann wird's auch wieder besser. Da fahre ich halt stoisch weiter ohne groß nachzudenken.
Der Tipp, erst abzubrechen, nachdem man geschlafen hat, ist aber sicher Gold wert.

7. Genau! Kann man aber nicht oft genug erwähnen: Wie oft hat man schon völlig planlose Fahrer bei Brevets gesehen, manchmal mit Navi oder Wegbeschreibung, aber ohne Plan, wie das überhaupt funktioniert, oft aber auch ganz ohne. Für mich irgendwie nicht nachvollziehbar. Das kann doch keinen Spaß machen, wenn man immer auf andere angewiesen ist?

8.&9. Bei mir sind gesundheitliche und technische Probleme die größten Risiken, die zu einem Abbruch führen können. Ein Bikefitting kann da bestimmt helfen, hab ich aber (noch) nie gemacht. Vielleicht beim nächsten Rad. Und als Mechaniker tauge ich auch nur bedingt, aber ich lerne dazu. Meist habe ich aber auch meinen persönlichen Mechaniker in der Gruppe dabei (Danke Hermann!). Der kümmert sich um alle Defekte und hat für alles Ersatz dabei :)
10. Volle Zustimmung! Wir sehen uns dann 2019 :bier:
 
3.& 4. Auch wenn es wahrscheinlich nicht so gemeint ist: dieser Punkt kommt mir etwas zu leistungsorientiert rüber. Beim Brevetfahren geht's ja nicht um die Endzeit, bzw. ist die Maximalzeit so ausgelegt, dass man reichlich Zeit zum Verschwenden hat :) (...)
Zum einen hat Olaf es nicht so gemeint, aber ich glaube, ich kann nachfühlen, wie das zu verstehen ist: Mein erstes Brevet war der letzte in Brühl gestartete 200er durch die Eifel. Den habe ich in 12:55 gefahren. Natürlich hätte ich die letzte halbe Stunde auch noch irgendwie unterwegs rumgebracht, aber getrödelt habe ich nie, weder unterwegs, noch bei den Pausen und ich war heilfroh, nicht ganz am Limit anzukommen. Auch bei L-E-L vergangenes Jahr waren die Disziplin an den Kontrollen der (kleinere) Grund, warum ich bis zum Abbruch bei km 1.200 km (wegen Knie) noch ein vergleichsweise gutes Zeitfenster hatte, statt wie vor fünf Jahren "aus der Zeit zu fallen".
 
fahr schneller, damit du dir mehr Pausen erlauben kannst :)

@redfalo und Pausenzeiten, das Thema würde auch so manchen Blogeintrag füllen :D

Aber: Als ehemals sehr langsamer und jetzt immer noch nicht übertrieben schneller Fahrer kann ich sagen, dass die Erhöhung der Grundgeschwindigkeit das Beste ist, was man machen kann. Das Thema Zeitlimit - und damit auch das Problem, wenig Pausen machen zu müssen - verliert an Bedeutung, und es eröffnen sich Möglichkeiten, die man sonst nicht hätte - z.B. eben Erholungspausen machen zu können, ohne dass das Zeitlimit stresst.
 
Ein interessanter Einblick und schön geschrieben! Direkt auf Englisch?
 
Ich versteige mich mit meinen pups drei Brevets mal zu einer Antwort. Vor allem deshalb, weil der Text klasse geschrieben ist und ich vieles so unterschreiben kann.
LG h20

Lektion 1:

( Es geht nicht um die Entfernung, es geht um die Leute, die du triffst )

Bisher waren immer nur sehr wenig Menschen am Start, deshalb? Mit meinem Buddy gingen 600km super, wir fahren aber auch seit 10 Jahren zusammen und böse Zungen behaupten ich würde mehr Zeit mit ihm verbringen als mit meiner Partnerin . . . LÜGE!

Lektion 2:
(Fahren Sie mit Ihrer eigenen Geschwindigkeit)

ABSOLUT, schnell starten können viele (und machen das auch) und sterben dann z.T. hinten heraus. Die zweite Hälfte gehört mir, ein Motto das auch als Mantra taugt!

Lektion 3/4:
(Erfolg oder Misserfolg auf langen Fahrten hängt von den ersten 24 Stunden ab

(weniger stoppen ist ein viel einfacherer Weg, schneller zu werden als schneller zu fahren)

Da ich bei meinen bescheidenen 3 Brevets noch nicht gescheitert bin, schaun´mer mal. Bisher bin ich so gefahren und es hat gepasst.

Lektion 5:
(Denken Sie nicht über die Entfernung nach)

JA, gerade beim alleine Fahren war das für mich absolut heilsam, den Moment zu nehmen, wie er ist und nicht ins Rechnen zu verfallen, denn wenn es mal nicht passt, dann . . . ?

Lektion 6:
(Dunkle Momente werden kommen, aber sie werden auch gehen)

ABSOLUT, vor allem der entlarvende Gedanke, spinn hier jetzt nicht rum, du brauchst wahrscheinlich nur ne Pause und etwas zu essen, war der Schlüssel zur Überwindung der Momente, es stimmte immer!

Lektion 7:
(Erfahren Sie, wie Sie navigieren)

Bisher nur gute Roadbooks gehabt, da war das Navi Zusatzschmankerl.

Lektion 8 / 9:
(Es spielt keine Rolle, welches Fahrrad Sie fahren, solange es komfortabel ist.)https://translate.googleusercontent...700205&usg=ALkJrhhty0YRvbecxH-tWk5sIkWrktmqaQ
(Behandle dein Audaxing Fahrrad wie einen Airbus)

Ich arbeite gerade am Sattel. Habe aber ebenso gemerkt, dass z.B. Gewichtsoptimierung für mich im Moment kein Thema ist, denn an Bergen wirkt die brevet Geschwindigkeit gegen die Belastung.

Lektion 10:
(Paris-Brest-Paris rockt einfach)

Werden wir sehen? Ein 600er in 2018 stellt schon mal die Weichen zart auf GO!
 
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