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Blutiger Anfänger sucht Hilfe

Kami

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17 Dezember 2017
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Hallo Liebes Forum,

ich bin 25 Jahre alt und bin in den letzten Jahren leider etwas zur Couch-Potato verkommen. Da ich damit nicht zufrieden bin und mir denke was Hänschen nicht anfängt macht Hans auch nicht habe ich mir vorgenommen im kommenden August an einem Triathlon teilzunehmen und insgesammt regelmäßig Ausdauersport zu betreiben.
Auf die Idee mit dem Triathlon bin ich gekommen da ich zur Zeit sehr gerne und regelmäßig Schwimme und mich die Idee des Triathlons schon länger anfixt. Nun aber zu meinem eigentlichen Thema:
Ich habe noch nie auf einen Rennrad gesessen, möchte nun aber damit anfangen, wenn Triathlon dann richtig. Darüber hinaus möchte ich im Sommer mit dem Fahrrad zur Hochschule fahren (~14km sowie ca. 100 höhenmeter auf einer sehr kurzen strecke). Ich liebäugel derzeit mit einem Bergamont Dolce 9.9 das ich gebraucht für 800€ erwerben kann.
Mein erstes Problem ist das ich mir nicht sicher bin ob 800€ nicht ein bischen viel sind für ein neues Hobby, auf der anderen Seite ist es sehr schwierig auf dem Gebrauchtmarkt vernünftige Rennräder in niedrigeren Preiskategorien zu finden. Die meisten sind entweder uralt (Flügelschaltung, BJ 1990 und älter und derlei späße). Der nächste Punkt ist das ich mich mit Rennrädern absolut nicht auskenne, und nicht weiß ob ich mit dem Bergamont als Anfänger vollkommen übertreibe. Ich habe ein wenig die Angst das ich mir für 800€ ein Fahrrad kaufe und das am Ende im Keller verschimmelt weil ich keinen Langfristigen Spaß daran finde.
Wie seid ihr zum Rennradfahren gekommen? Ist es Sinnvoll gleich mit so einem Kalliber (Carbonrahmen und co) einzusteigen?

Ich bedanke mich im vorraus für euer Feedback,
Liebe Grüße,
Kami
 
P.S. Habe mich vorerst für die Sprint Distanz entschieden: 750m Schwimmen, 20km Radfahren, 5km laufen
ist für mich derzeit ein realistisches Ziel
 
Kannst du dir vielleicht mal ein passendes RR ausleihen? Wenn du noch nie darauf gesessen bist wär das wohl 'ne gute Idee, bevor du als Student das Geld für ein (sicher gutes) Rad hinblätterst. Die Haltung auf einem RR ist durchaus anders als auf dem "normalen" Bike, das behagt nicht jedem. BTW: Zu den Kosten für's Rad kommen noch Schuhe, Helm, Klamotten, Kleinkram, also nochmal gut und gerne 300+ €.
Um nur ab und zu 20 km zu fahren würde ich das Geld nicht ausgeben. Wie stellst du dir die Nutzung des RR vor? Trainieren, fahren zum Spaß etc. Vielleicht geht es dir ja wie mir: Mein erstes RR (altes Focus-Alu mit Shimano 105 8fach) habe ich vor 5 Jahren für 300 € erworben, um damit meinen durch zuviel Sportklettern etwas degenerierten Beinen Beine zu machen. Das Focus war mir bald nicht genug: 1 Jahr später ein Univega-Carbon mit Campa 10fach, wiederum 2 Jahre später das erste selbst aufgebaute, ein Ridley mit Campa 11fach. Inzwischen fahre ich 8 - 10 tkm im Jahr, meine Sammlung an Alpenpässen wächst stetig und ich denke, ich sollte wieder mehr sportklettern, da meine Arme zunehmend schwächeln....
 
Ist es Sinnvoll gleich mit so einem Kalliber (Carbonrahmen und co) einzusteigen?
Ich denke schon, zumindest wenn man (wie du) einen konkreten Plan hat, wann und wie oft man damit fahren wird UND den nötigen Biss bzgl. des inneren Schweinehunds aufbringen kann. In dem Fall finde ich es sogar sinnvoll, weil man sich den Spaß dann nicht durch schlechtes Material verdirbt. Einziges Problem: eine Ausrede weniger :) .
Ob du dann Lust hast mit deinem "neuen" Carbonrenner an die Hochschule zu fahren und es den ganzen Tag alleine da draußen "in der Kälte" stehen lassen willst, das wird sich zeigen.

ABER, wenn du noch nie auf so nem Ding gesessen bist, dann macht es Sinn mal irgendwo auf nem Rad zur Probe zu sitzen um mal eine Idee zu bekommen, wie sich so nen RR überhaupt anfühlt. Die Gefahr eine falsche Größe am Anfang zu kaufen ist schon da, vor allem wenn man die Überhöhung nicht gewöhnt ist und dann vielleicht ein zu großes Rad kauft.
 
Das Bergamount ist von 2009. Als Einsteiger würde ich da lieber noch ca 200 Euro drauflegen, dann wärest du bei einem Neurad, dass du mit fachlicher Beratung beim Händler kaufen kannst. Wäre dann zwar Alu-Rahmen-mit-105er-Bereich, reicht aber für die ersten Jahre aus. Auf dem Gebrauchtmarkt würdest du sowas dann im Bereich von 300- 500 Euro finden, je nach Alter. Das würde ich aber auch nur machen, wenn Du jemanden mitnehmen kannst, der dich, in Sachen, Passform und Wert/Verschleiß von gebrauchten Teilen beraten kann. Viele setzen hier viel zu hohe Preise an.

Ein Tipp, in aller Kürze: Befasse dich mit dem Thema Rahmengeometrie. Aus eigener Erfahrung, kann ich empfehlen, wenn auf das RR ein TriAufsatz drauf kommt, wähle den Rahmen lieber etwas kürzer und vor allem mit einem niedrigen Steuerrohr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein erstes Problem ist das ich mir nicht sicher bin ob 800€ nicht ein bischen viel sind für ein neues Hobby

Wieviel Budget Du für Dein neues Hobby einplanst bzw einplanen kannst, ist letztlich die begrenzende Größe, die Du selbst festsetzen musst. Dein Geld wird sich nicht auf wundersame Weise dadurch vermehren lassen, dass irgendjemand für eine Mindestaustattung einen höheren Betrag nennt.

Ich kann Deine Bedenken gut nachvollziehen, möglicherweise 800€ später ungenutzt im Keller stehen zu haben. Das ist eine Stange Geld. Die gleichen Bedenken hatte ich damals bei meinem ins Auge gefasst Budget auch.

Nach meinen ersten drei Sommern auf den Rennrad glaube ich sagen zu können, dass man dieser Sorge am Besten entgegentritt, indem man direkt passende Ausrüstung kaufst. Was hilft Dir das Schnäppchen, wenn es nicht passt und Dir den Spaß verdirbt? Als Anfänger ohne Erfahrung solltest Du meiner Meinung nach Dein erstes Rad nicht im Versandhandel kaufen, sondern zu einem Händler vor Ort gehen. Wenn man den Blickwinkel auf die gekaufte Hardware einschränkt, dann mag dort zwar das nackte Preisleistungsverhältnis schlechter sein, aber Du kannst von den Erfahrung des Händlers profitieren und unnötige Fehlkäufe - angefangen bei der Rahmengröße - vermeiden. Meine Geschichte dazu habe ich schon einmal an anderer Stelle hier im Forum geschrieben.

Nach einer ganzen Reihe an Gruppenfahrten mit dem Hochschulsport kann ich Dir sagen, dass die Ausstattung ersteinmal zweitrangig ist. In erster Linie zählt der Wumms in den Beinen und die richtige Einstellung. Vielleicht auch noch die richtige Kassette für das Gelände, aber ansonsten spielt es keine wirkliche Rolle, mit welchem Material Du unterwegs bist, wenn das Rad in gutem Zustand ist und rollt. Das ist jedenfalls meine Beobachtung.

Ich stimme @MNOT zu, dass Du grundsätzlich mit 1000€ beim einem guten Händler besser aufgehoben bist. Wenn die 200€ mehr nicht möglich sind, dann geh trotzdem zum Händler vor Ort. Vielleicht hat er gebrauchte Rennräder zum Verkauf. @Wernersberger zeichnet einen sympathischen realistischen Weg auf, wie es auch ohne Riesenbudget gehen kann. Und bei der von mir oben angesprochenen Radsportgruppe bin ich mal mit jemandem gefahren, der vom Händler ein gebrauchtes Alurad mit 105er für 400€ gekauft hat. Das hat gepasst und er ist damit gut gefahren. Soetwas reicht für den Einstieg vollkommen aus.

Bei den täglichen Fahrten zur Uni hätte ich persönlich mit einem gebrauchten Rad auch ein besseres Gefühl, als wenn der hochglänzende Carbonrenner draußen zwischen all den klapprigen Rädern angebunden geduldig auf den Heimritt wartet. Das sehe ich wie @Ecoon als durchaus bedenkenswerte Überlegung. Wüsste ich meine Räder tagsüber nicht sicher untergestellt, dann würde ich nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren.
 
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