Die von Pjotr hereingebrachte politische Komponente finde ich eher fragwürdig, ich glaube ihm natürlich, dass er wohl negative Kommentare Diegners zur Corona-Politik gelesen hat, aber niemand kann nun beurteilen, welche Äußerungen Pjotr als "Geschwurbel" reichen in einer - vorsichtig gesagt - polarisierenden Debatte, um jemanden scheinbar komplett zu diskreditieren.
Ich kenne Diegners Einstellung zur Corona-Politik nicht, aber so lange seine Meinung keine rassistische, diskriminierende und/oder verfassungsfeindliche Einlassungen enthält, interessiert sie mich ebensowenig wie Pjotrs Meinung eben dazu. Mein pluralistisches Verständnis hält theoretisch auch andere Meinungen aus, ohne jemanden direkt (und dann noch diejenigen, die mit ihm zusammenarbeiten) in die Richtung rechter Demagogen zu schieben. Merkwürdiges Verhalten das.
Ich habe die Posts auch gesehen - das war nicht das rechte Hildmann-Verschwörungs-Gefasel, aber soweit ich mich erinnere eine Infragestellung von Sachverhalten, die in Politik, Wissenschaft und der Masse der Gesellschaft unbestritten sind.
Das führt mich gleich zum nächsten Punkt: Sportwissenschaft ist im weiteren Sinne Medizin. Wenn eine Person also die Forschungsergebnisse zu medizinischen Sachverhalten ungerechtfertigt anzweifelt, dann kann man daraus schon Rückschlüsse auf die medizinische Kompetenz dieser Person ziehen.
Ich würde jedenfalls nicht darauf vertrauen, dass eine solche Person in der Lage ist, Studien und Publikationen zu verstehen und richtig anzuwenden.
Es wird doch im Grunde immer noch gemutmasst, was genau Diegner dort manipuliert hat. Vielleicht wäre es auch mal erwähnenswert, dass es meinem Kenntnisstand nach immer nur zu hinteren Plätzen oder sogar letzten Plätzen gereicht hat. Vielleicht war nur der Unterschied zwischen den beiden Powerquellen größer als die von Zada(?) geforderten Prozente...aber das wäre sicher eine zu harmlose Erklärung, wo man jetzt doch so einfach mal schön auf jemanden wochenlang(!?) eindreschen kann.
Zunächst mal ist Diegner in der Rechenschaftspflicht, vielleicht nicht gegenüber uns als Personen, aber gegenüber seinem Team und (aus meiner persönlichen Sicht) auch gegenüber dem Sport. Fakt ist erstmal, dass betrogen wurde. Fakt ist auch, dass die Motivation für den Betrug nicht schlüssig erklärt wurde. Im Statement steht eigentlich nur, dass es total dumm war und dass er wollte, dass seine Leistungen im Vergleich mit seinen Teamkameraden konsistent sind. Damit hat er aus meiner Sicht zumindest mal auch seinen Arbeitgeber betrogen, der die Zahlen der einzelnen Fahrer auswertet.
Er hatte auch die Chance, gemeinsam mit dem Speedville-Team, alles ordentlich zu erklären und gerade zu rücken. Wie du schon sagst, das was auf ihn einprasselt, ist zum Teil sicher nicht "der Tat" angemessen. Man unternimmt eben auch keine Anstrengungen für Transparenz - dann darf man sich am Ende auch nicht wundern.
Schockierend: Inzwischen haben sich hier anfangs mit mir eingeschlossen 2-3 Athleten zu Wort gemeldet, die mit dem Training sehr - auch fundiert - zufrieden sind. Der Grundtenor bei den anderen scheint die Zufriedenheit betreffend auch positiv zu sein.
Das ist am Ende auch das wichtigste. Wer sich gut betreut fühlt und mit der hier geschilderten Sache keine Probleme hat, darf da doch gerne bleiben. Ich kaufe auch kein Wasser von Vittel, aufgrund der ganzen
Skandale - wenn darüber diskutiert wird, äußere ich trotzdem meine Meinung und wenn ich im Supermarkt jemanden mit den Produkten sehe, lass ich den natürlich in Ruhe.
Ich selber zahle sogar mehr(individualisierter) als das verlinkte Angebot, an dem ich nun weder etwas Verwerfliches, noch schlimme Übertreibung oder irgendwas Peinliches entdecken kann.
Möglicherweise hast du das auch übersehen, aber dort wird ein Produkt als Feature beworben (die TrainingPeaks-Basisversion), das unabhängig von der Dienstleistung sowieso kostenlos ist. Also ungefähr so, als würden dein Fahrradhändler das Rad damit schmackhaft reden, dass du es später kostenlos auf der Straße fahren darfst. Das ist für mich schon peinlich bis unseriös - sagt ja einiges über das Produkt aus, wenn sie schon kostenlose externe Angebote als Feature bewerben müssen.
Alles in allem gilt für mich: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Seitens Diegner oder Speedville tut man aber auch nicht viel, um seriös und glaubwürdig am eigenen Image zu arbeiten. Daher: Selbst Schuld.
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