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Bergtauglicher Stahlrenner für grosse, schwere Fahrer ?

Was den Rohrsatz betrifft, erachte ich die Notwendigkeit von Oversizerohren für nicht zwingend. Hersteller, deren Hauptaugenmerk nicht auf Leichtgewicht lag, stellten auch früher Rahmen her, die ausreichend stabil für höhere Gewichtsklassen sind.
Meines Erachtens empfiehlt es sich hier, nicht nach dem Professionellmodell zu suchen. Sondern lieber, ein budgetfreundliches aus der oberen Mittelklasse, mit 300g mehr Rahmengewicht zu kaufen.

Das es solche geeigneten Rahmen auch ohne oversized-Rohre gibt, habe ich auch aus einigen anderen Posts geschlossen. Allerdings hilft diese Kenntnis einem Laien wie mir nicht viel, wenn ich so einen Rahmen erwischen will, und nicht einen, der für den Spargeltarzan mit 2m und 70 kg gedacht ist.
In einem Post würde auch gesagt, dass das Mehrgewicht schwerer Rohrsätze nicht unbedingt auf einen stabileren Rahmen schliessen lässt.
In anderen Posts wurde erwähnt, dass die Hersteller manchmal bei grösseren Rahmen stabilere Rohre verwenden, ohne das explizit anzugeben.
Also braucht der grosse, schwere Laie wie ich, wenn er einen alten, nicht-oversized Rahmen kaufen will, eine entsprechende, glaubwürdige Angabe im Angebot oder eine konkrete Liste der geeigneten Rahmen (Hersteller, Modell, Modelljaohr, Rohrsatz(?)), um einen solchen Rahmen erkennen zu können. Schon beim Gewichtsvergleich würde ich scheitern, weil ich nicht weiss, was ein 64/65er- Rahmen so oder so wiegen würde.

Das ist der Grund, warum ich gesagt habe, dass ich nach einem "oversized"-Rahmen suchen würde.
 
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Ich würde mal schätzen, dass ein ausreichend stabiler 64er Stahlrahmen kaum unter 2,2 Kilo wiegen wird, aber jedenfalls nicht unter 2.
Mein aktuelles Max-Projekt kommt mit viel muffenlos aufgetragenem Lot und einem lustigen Anbau unterm Tretlager auf knappe 2,3 Kilo und ist 62 hoch mit 60,5 Oberrohr. Geschweißt und ohne Spielereien würde so ein Rahmen auch nicht deutlich unter 2,2 Kilo wiegen.
Eine klassische Gewindegabel in der Größenordnung wir immer deutlich über 700 g wiegen; mit gewindelosem Ahead-Schaft muss sie länger sein und wird entsprechend schwerer. Das spart man am schaftlosen Vorbau wieder ein.

Bei Columbus gab es in der ganz klassischen Ecke Rohrsätze mit anderer Bezeichnung und größerer Wandstärke für besonders große Rahmen, z.B.
SL -> SP
SLX -> SPX

In der Zwischenzeit = eigentlichen Endphase von Stahlrahmen gab es die neuen Rohrsätze mit unterschiedlichen Wandstärken und unterschiedlichen Durchmessern, z.B.
EL -> EL OS (OverSize, einfach nur dickere Rohre)
Minimax (insgesamt dünner) -> Max -> Max OR (OffRoad mit mehr Wandstärke und anderem Hinterbau)

Einfachere Rohrsätze wie Cromor wurden in verschiedenen Wandstärken angeboten, aber das stand nicht unbedingt immer drauf. Bei den aktuellen Sachen wie Zona, Life und Spirit ist es auch so, bei Reynolds war es das schon immer, aber dort konnte man dickwandigere und besonders dünnwandige Rohre früher an Varianten der Aufkleber erkennen, später auch am Namenszusatz. Das ist aber beinahe eine eigene Wissenschaft.

Ein guter Mittelweg bei den echten Klassikern war einfach, statt des 25,4-Oberrohrs dort auch ein 28,6-Unterrohr zu verwenden. Und das merkt man wirklich schon deutlich.

Unterm Strich würde ich sagen:
Wenn Du einen interessanten Rahmen gefunden hast, frag uns einfach konkret.
 
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Was sind schon 102kg. Das hält fast jeder Fahrradrahmen aus. Insbesondere bei Stahlrahmen hätte ich wenig Sorge, das da was bricht.
So wie es beim Laufradbau auf sorgfältige Ausführung ankommt, hält der gemuffte Stahlrahmen dann, wenn nicht mit Lot, aber mit Hitze gespart wurde.
Mit zwei Rahmen aus italienischer Fertigung, hatte ich diesbezüglich wohl Pech.
Über die Robustheit eines Koga Miyata Gentsracers von Mitte der 80er, (FM2 Rohre), sowie diverse Bridgestone Räder mit Ishiwata EXE oder hauseigenen Triple Butted Rohren, wie beim RS1500 bin ich immer wieder verblüfft.
Ich bewege mich auch im Gelände, mit schmalen Reifen nicht materialschonend.
Die ca. 75kg + Gepäck, sind freilich leichter zu ertragen, meine Rahmenhöhen liegen aber auch immerhin zwischen 60 und 63cm.
Wirklich kaputt ging da (fast) noch nichts.
 
(...)
So wie es beim Laufradbau auf sorgfältige Ausführung ankommt, hält der gemuffte Stahlrahmen dann, wenn nicht mit Lot, aber mit Hitze gespart wurde.
(...)

Grundsätzlich stimmt das alles, nur mit der Hitze nicht, bzw. nicht so pauschal.
Dazu gab es in den 90ern regelrechte Forschungsreihen, die für eine echte Überraschung gut waren: Den meisten Stahlrohren für Fahrradrahmen ist die Verarbeitungstemperatur ziemlich egal, solange deren Einwirkzeit nur kurz genug bleibt.
Dabei kam regelmäßig heraus, dass ein bei ca. 900 °C mit Messing gelöteter Rahmen stabiler sein kann, als ein unterhalb von 700 °C mit Silberlot gebauter, wenn das Messingexemplar nur schnell genug fertig wurde. Die Festigkeit der Rohre stieg dabei kurz hinter der Verbindungsstelle oft sogar über den Ausgangswert (Gefügeveränderung). Als Lehre aus den Versuchen arbeiteten die Testlöter anschließend mit zwei Brennern, in jeder Hand einen. Das wirkte ziemlich wahnsinnig, ging aber dafür wirklich schnell. Leider verstecken sich die Versuchsergebnisse und Videos tief in irgendeinem US-Forum und ich finde sie jetzt nicht.

Moderne Legierungen wie z.B. Reynolds 853 nutzen diesen Effekt z.T. sogar absichtlich aus und vermeiden dadurch Überhitzungsschäden weitgehend. Reynolds hat dazu auch aktuelle Übersichten, die dummerweise zeigen, dass Schweißen bei allen Legierungen eigentlich die beste Idee ist. Dummerweise ist auch dieses Material von der aktuellen Website verschwunden.
 
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die dummerweise zeigen, dass Schweißen bei allen Legierungen eigentlich die beste Idee ist.
Ich hab Dir ja gesagt, schweiß deine Rahmen! :cool: ;)

Nicht nur wegen des Gefüges sondern auch wegen dem Flex des Rahmens. Muffen sind immer auch eine massive Versteifung der vier Knoten des Rahmentrapezes, falls dies eines ist, bei kleinen Rahmen oft nur ein Dreieck.

Ein Viereck ist aber nicht winkelstabil, deshalb kann der Hauptrahmen vertikale Kräfte als elastische Verformung abfangen. Auf die Spitze getrieben hat es der Rahmenbauer bei der Auswahl dieses Rohrsatzes:

https://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterwegs-mit-dem-klassiker.67822/post-4686137https://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterwegs-mit-dem-klassiker.67822/post-4686411
Während Unterrohr und Tretlager enorm seitensteif sind wird das querovale Oberrohr zum Stossdämpfer für vertikale Kraftspitzen. Die geschweißten Knoten des Hauptrahmens lassen maximale Elastizität zu. Setzt man sich auf das Oberrohr bewegt sich die Gabel im Millimeterbereich nach vorne.

Von den vielen Stahlrahmen, gemufft oder ungemufft hat dieser die beste Performance, was das Zusammenspiel von Sprint und Fahrkomfort angeht.
 
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Ich denke kaum, dass die Biegesteifigkeit der Knoten - also der Muffen oder allg. die Rohrverbindung - einen großen Anteil an der Systemsteifigkeit in vertikaler Richtung hat. Der Verband aus antiparallel verlaufenden Rahmenrohren ist näherungsweise ein Dreieck. Das ist erheblich steifer und die wirksamen Kräfte verlaufen normal - also in Längsrichtung.
Da wird es auch Banane sein, ob man oversized - also das Flächenträgheitmoment der Querschnitte vergrößert.
Erst für die Quersteifigkeit wird der "größere" Querschnitt interessant.
 
Ich hab Dir ja gesagt, schweiß deine Rahmen! :cool: ;)
(...)
Ja, sogar schon vor 20 Jahren, als ich davon noch meilenweit entfernt war! :rolleyes:

Ich denke kaum, dass die Biegesteifigkeit der Knoten - also der Muffen oder allg. die Rohrverbindung - einen großen Anteil an der Systemsteifigkeit in vertikaler Richtung hat. (...)

Leider doch. Das erkennst Du auch sehr gut an Rahmen mit Unfallschäden, deren Rohre eigentlich immer direkt hinter dem Steuerrohr oder hinter den dortigen Muffen gestaucht sind - und an den aufgesetzten Doppelungen ("Gussets") genau dort bei MTB und BMX.
Das ist auch einleuchtend, weil ein Rohr am anfälligsten gegen Kräfte ist, die rechtwinklig zur Oberläche angreifen, am besten auch noch punktuell. Wirkt also eine Kraft von vorn (Auffahrunfall) oder unten (überfahrenes Hindernis) auf einen Rahmen ein, verformt der sich tendenziell am einfachsten = stärksten genau dort, wo die Kraft eben in möglichst großem Winkel bei möglichst kleiner Kontaktfläche eingeleitet wird, und das ist wirklich der Kontaktbereich zwischen Steuerrohr und Ober-/Unterrohr. Und genau dort, wo bei Überlastung die stärkste plastische Verformung auftritt, passiert das unterhalb dieser Grenze natürlich auch elastisch.
Je größer der Rohrdurchmesser und je "breiter" die Verbindungszone (Muffe, Fillet oder Gusset anstelle einer zierlichen Schweißnaht), desto steifer wird dieser Bereich natürlich insgesamt, und desto weiter verschiebt sich die Verformungszone nach hinten. Das will man ja normalerweise auch, aber es ist eben auch der Grund, warum geschweißte Rahmen mit vergleichsweise kleinen Rohrdurchmessern wirklich komfortabler sein können.

Ein wirkliches Komfort-Aha-Erlebnis hatte ich allerdings noch nie auf einem Stahlrahmen und fand nicht mal die typischen Vitus und Alan in meiner lächerlichen Rahmenhöhe merklich "komfortabel", allerdings einen geschweißten Oversize-Alurahmen mit obendrein sehr kurzem Radstand wirklich irgendwie "härter".
Enttäuscht war ich z.B. von meinem unbekannten Franzosen mit dürren Rohren und dürrer, erst weit unten weit vorgebogener Gabel, der trotzdem knüppelhart ist (UND flattern kann). Und vom Rahmen meines Vaters, der nun wirklich aus dünnwandigen Rohren mit eher minimalistischen Muffen gebaut ist, noch dazu mit langem Radstand und querovalen Sitzstreben: Knüppelhart. Da federt wirklich garnichts.
Dass ein Rahmen wirklich komfortabel sein kann, habe ich zum ersten Mal nachvollziehbar auf dem Kohlefaser-SDC von @Landscape erlebt. Das war der erste je von mir gefahrene Rahmen, bei dem ich schon nach einem kurzen Stück den Eindruck hatte, dass er wirklich alles richtig macht. Solche Eigenschaften wird man mit Metall vermutlich nie erreichen können.
 
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Danke nochmals an alle, die mit Ihren Beiträgen und Anmerkungen das Thema umfassend beleuchtet haben.
Wirklich beeindruckend finde ich Eure Detailkenntnisse und die Bereitschaft, das alles auch in umfangreichen, nicht auf die Schnelle erstellten Posts mit anderen zu teilen?

In diesem Thread scheinen inzwischen, dank solcher Ausführungen, alle wichtigen Informationen beisammen zu sein, die für den Kauf eines Stahlrennrads hilfreich sind.
Für mich hat sich jedenfalls ein schlüssiges Bild ergeben. Ich weiss jetzt, was ich erwarten kann und auf was ich achten muss.

Dadurch, dass der Thread ziemlich eng am Thema geblieben ist und vieles umfassend erklärt, kann er bestimmt auch anderen mit meinen Proportionen als Wissensquelle und Entscheidungshilfe dienen.

Unterm Strich würde ich sagen:
Wenn Du einen interessanten Rahmen gefunden hast, frag uns einfach konkret.

Auf das Angebot komme ich bestimmt zurück?
Und bestimmt nicht nur bezüglich des Rahmens?

Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis ich mich konkret an das Projekt mache, wahrscheinlich erst im Winter. Erstmal wieder fit werden, dann schauen, wann das Radeln wieder gut klappt, und dann erstmal fahren, fahren, fahren.
 
Weil das jetzt gerade so zu @Knobi s Beitrag als Exempel gelten könnte, möchte ich die Fotos von meinem Colnago Master hier der Gemeinde nicht vorenthalten.
Das Schadensbild fiel mir erst vor 2 Wochen auf. Es würde mich wundern, wenn ich beim Kauf des Rahmens vor einem Jahr, die Beulen hinter dem Steuerrohr nicht bemerkt hätte.
Tatsächlich hat das Rad seither keinen Auffahrunfall erlebt.
Bis jetzt konnte ich mir nicht erklären, woher die kommen.
Wirkt also eine Kraft von vorn (Auffahrunfall) oder unten (überfahrenes Hindernis) auf einen Rahmen ein, verformt der sich tendenziell am einfachsten = stärksten genau dort, wo die Kraft eben in möglichst großem Winkel bei möglichst kleiner Kontaktfläche eingeleitet wird, und das ist wirklich der Kontaktbereich zwischen Steuerrohr und Ober-/Unterrohr.
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Also meine Japaner sind da nicht so empfindlich. Fürchte ich bin wohl mal wo drüber gefahren.
 
Weil das jetzt gerade so zu @Knobi s Beitrag als Exempel gelten könnte, möchte ich die Fotos von meinem Colnago Master hier der Gemeinde nicht vorenthalten.
[...]
Also meine Japaner sind da nicht so empfindlich. Fürchte ich bin wohl mal wo drüber gefahren.
Forumskollege @twobeers vom Eisenschweinkader hatte da 2012 auf einer Ausfahrt mit einem Colnago C92 in Brandenburg mit Kopfsteinpflaster-Passagen auch ein interessantes Erlebnis/Ergebnis:

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ein interessante Erlebnis/Ergebnis
Auch blöd.
Der Schmerz hält sich bei mir im Rahmen, da ich das zum Fitnessrad umgebaute Stück sehr günstig bekommen habe.
Günstig deshalb, da das eigentlich halbrund geformte Anlötfähnchen für den Umwerfer komplett flachgedrückt war. Ist im Schraubstock passiert, mit dem Ziel, die neu montierte Dreifachkurbel mit dem vorhandenen Umwerfer bedienen zu können(?!)
Mit dem flachgedrückten Fähnchen, wanderte das Anschraublangloch tatsächlich paar mm weg vom Sitzrohr. Nachteile gabs aber auch...

Mit einer selbstgebauten Biegematritze, konnte ich die alte Form wieder halbwegs herstellen, ohne beim Zurückformen das Sitzrohr zu öffnen wie eine Fischdose.
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Also rote Clonagos sollte man die Finger von lassen?!
:D :crash:
Nein - jedenfalls, wenn es auf die erreichbare Spitzengeschwindigkeit ankommt, da ja rot lackierte Fahrzeuge bekanntlich schneller sind als andere ... ?

Natürlich kann man solche Einzelfälle nicht verallgemeinern, aber die 'take away message' wäre aus meiner Sicht, dass nicht jedes Rad gleich gut für jeden Zweck geeignet ist, dass der leichteste (= dünnwandigste) Rahmen nicht in jedem Fall die beste Wahl ist (zumal bei größeren Rahmenhöhen), und dass auch hochwertige/teure Rahmen namhafter Hersteller brechen können.

Darüber hinaus hat ein (ehemaliger) Forumskollege mir mal berichtet, dass er über die Zeit beobachtet habe, dass italienische Rahmen aus der "klassischen Ära" überdurchschnittlich häufig brechen würden, was er darauf zurückführt, dass diese Rahmen oft zu heiß gelötet worden seien, so dass die Rohre ausgeglüht sind und ihre Festigkeit verloren haben.
Bei beiden hier gezeigten Colnagos könnte das tatsächlich der Fall gewesen sein, da die Versagensstellen unmittelbar im Erhitzungsbereich beim Löten der Muffen liegen, bzw. (bei Twobeers ehemaligem Rad) unmittelbar angrenzend daran.

Meinem - natürlich subjektiven - Eindruck nach stimmt die Anmerkung von @Muffenrider generell schon:
Also meine Japaner sind da nicht so empfindlich.
und das liegt aus meiner Sicht daran, dass "die Japaner" - konkret also die größeren Hersteller, die dann auch in "den Westen" exportiert haben - immer an einer Rationalisierung der Fertigung interessiert waren und daher automatisierte/standardisierte Lötverfahren entwickelt haben, mit optimierter Flammenführung - das weiß ich z. B. konkret von Bridgestone und Miyata.
Miyata hat zudem auch seinerzeit schon mit Silberlot (bei 800 Grad) gearbeitet, während ansonsten im Rahmenbau fast immer das billigere Messinglot (bei 1000-1100 Grad) verarbeitet worden ist. Daher konnten sie dem Erstbesitzer auch eine lebenslange Garantie auf den Rahmen geben (die wahrscheinlich selten in Anspruch genommen worden ist ...).

Und nur, um das noch mal ausdrücklich zu sagen: Es gab und gibt natürlich erstklassige italienische Rahmenbauer, die genau wussten und wissen, wie man aus dünnwandigen Rohren in Muffen hochwertige und dauerhafte Rahmen herstellt, aber wir sprechen hier von der Serienfertigung, in der halt immer die Kosten eine wesentliche Rolle spielen, und bei der man nicht davon ausgehen kann, dass da immer nur altgediente Rahmenbau-Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung und persönlichen Kontakten in die professionelle Radsport-Szene mit den Lötbrennern hantiert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich kann man solche Einzelfälle nicht verallgemeinern, aber die 'take away message' wäre aus meiner Sicht, dass nicht jedes Rad gleich gut für jeden Zweck geeignet ist, dass der leichteste (= dünnwandigste) Rahmen nicht in jedem Fall die beste Wahl ist (zumal bei größeren Rahmenhöhen), und dass auch hochwertige/teure Rahmen namhafter Hersteller brechen können.
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Und nur, um das noch mal ausdrücklich zu sagen: Es gab und gibt natürlich erstklassige italienische Rahmenbauer, die genau wussten und wissen, wie man aus dünnwandigen Rohren in Muffen hochwertige und dauerhafte Rahmen herstellt,
Ich sehe das auch so.
Letztendlich sieht keiner einem fertig lackierten Rahmen an, was dieser aushält.
Zumindest, wenn nicht augenscheinlich der Lötspalt, mehr mit Luft und Lack gefüllt ist, als mit Lot.
Bei einem meiner anderen Rahmen, hatte dies eine lose Verbindung Muffe/Oberrohr zur Folge. Ist mir erst aufgefallen, als das Fahrverhalten schwammig wurde.
Der nächste Rahmen, der die jeweilige Rahmenlöterei verließ war womöglich wieder top. Wer weiß? Ist wohl auch Glücksache.
automatisierte/standardisierte Lötverfahren entwickelt haben, mit optimierter Flammenführung
Tatsächlich sehe ich das auch so, das die Automatisierung von Lötverfahren, wie diese bei großen Herstellern üblich waren, konstantere Ergebnisse liefert.

Nebenbei noch. Der Spaß mit dem Master Colnago, schwand bereits vor dem entdeckten Rahmenschaden.
Nach gut 1000 gefahrenen Kilometern, störte die direkte Übertragung jeder Bodenwelle in meinen empfindlichen Halswirbelbereich.
Ich denke, die gerade Gabel ist Mist. Meine anderen Stahlräder dämpfen besser.
 
Nebenbei noch. Der Spaß mit dem Master Colnago, schwand bereits vor dem entdeckten Rahmenschaden.
Nach gut 1000 gefahrenen Kilometern, störte die direkte Übertragung jeder Bodenwelle in meinen empfindlichen Halswirbelbereich.
Ich denke, die gerade Gabel ist Mist. Meine anderen Stahlräder dämpfen besser.
Auch zu diesem Thema gibt es hier im Forum natürlich kontroverse Ansichten - z. B. die, dass die Form der Gabel üüüberhaupt nichts mit ihrem Federungs- und Dämpfungsvermögen zu tun habe ... ;)

Ich will mich in diese Debatte nicht 'reinhängen, kann aber für mich als eher großem und nicht ganz leichtem Fahrer, der nie Radrennen fahren wollte, sagen, dass die eher 'relaxten' Geometrien auf langen Strecken, und auch mal abseits befestigter Straßen, generell besser funktionieren.

Abgesehen davon finde ich Räder mit eher flachem Lenkkopfwinkel und elegantem Gabelschwung einfach ästhetisch ansprechender - gerade Gabeln sehen hingegen für meine Augen immer unschön aus (... bei mir laufen sie daher intern auch immer nur unter dem Begriff "Knick-Gabeln", weil sie im oberen Bereich so seltsam schräggestellt sind ... :) )

Aber das sind alles so Themen, die in erster Linie mit der eigenen Fahrrad- und ggf. Radsport-Vita zu tun haben, und mit dem je individuellen eigenen Geschmack (... dass aber jemand, der sich erdreistet, einen anderen Geschmack als ich zu haben, von vornherein keinen guten Geschmack haben kann, dürfte sich dabei wohl von selbst verstehen ... ? ?).
 
Dass ein Rahmen wirklich komfortabel sein kann, habe ich zum ersten Mal nachvollziehbar auf dem Kohlefaser-SDC von @Landscape erlebt. Das war der erste je von mir gefahrene Rahmen, bei dem ich schon nach einem kurzen Stück den Eindruck hatte, dass er wirklich alles richtig macht. Solche Eigenschaften wird man mit Metall vermutlich nie erreichen können.
Du hast da auch sehr relaxt drauf ausgesehen.
Ja, daran kann ich mich gut erinnern, war unsere letzte gemeinsame Ausfahrt und wir haben die Räder getauscht. Du warst ja fast nicht mehr runter zu bekommen von dem Ding :D . Man muss dazu sagen, damals fuhr ich schon ohne Sattelüberhöhung, was mEn alleine schon viel Komfort bringt, weil der ganze Mensch entspannter unterwegs ist. Hättest auch gern länger fahren können, aber deine Sattelüberhöhung hat mir doch Probleme gemacht.

Bist Du mit dem gelben eigentlich mal gefahren?

Nebenbei noch. Der Spaß mit dem Master Colnago, schwand bereits vor dem entdeckten Rahmenschaden.
Nach gut 1000 gefahrenen Kilometern, störte die direkte Übertragung jeder Bodenwelle in meinen empfindlichen Halswirbelbereich.
Ich denke, die gerade Gabel ist Mist. Meine anderen Stahlräder dämpfen besser.

Wenn ich richtig gesehen habe, fährst Du einen Stahlvorbau, der kann mitunter auch sehr steif sein.
Falls es Titan ist, vergiss den Einwand.

Die gerade Gabel wurde ja auch nur gebaut, um damit Paris-Roubaix mehrjährig in Serie zu gewinnen :D
Das von 1994 bis 2000 sind doch Stahlgabeln?
https://www.colnago.com/de/hall-of-fame/Dieses Paradoxon hat mir bisher noch niemand nachvollziehbar auflösen können. Vielleicht lag es am Carbonrahmen.

Aber ernsthaft:
Meine Konas haben alle gerade Gabeln und ich bestätige eine gewisse Steifheit. Mit geeigneten Reifen bekommt man die aber in den Griff. Ist auch eine Frage des gesamten Setups.

Also rote Clonagos sollte man die Finger von lassen?!
:D :crash:

Nach all den Jahren meines Daseins als Radbegeisterer und der damit zwangsläufig verbundenen Wissensaneignung auf dem Gebiet, komme ich zu dem Schluss, dass das Auswahlkriterium "Farbe" nicht das schlechteste ist.
 
Jetzt:
Nach all den Jahren meines Daseins als Radbegeisterer und der damit zwangsläufig verbundenen Wissensaneignung auf dem Gebiet, komme ich zu dem Schluss, dass das Auswahlkriterium "Farbe" nicht das schlechteste ist.
...ist alles untergebracht.
Ich geh jetzt radeln, nehm das schwarze.
 
Die gerade Gabel wurde ja auch nur gebaut, um damit Paris-Roubaix mehrjährig in Serie zu gewinnen :D
Das von 1994 bis 2000 sind doch Stahlgabeln?
https://www.colnago.com/de/hall-of-fame/Dieses Paradoxon hat mir bisher noch niemand nachvollziehbar auflösen können. Vielleicht lag es am Carbonrahmen.
Es kommt natürlich auch immer sehr auf die Machart der Gabel und die Eigenschaften des Rohrmaterials an, aber wenn ich mir die von Dir verlinkte Colnago-Zeitreihe anschaue, ist zu sehen, dass die geraden Stahlgabeln dann durch Carbongabeln ersetzt wurden, und Vorderräder mit radialen Speichen Einzug hielten.
Das lässt mich vermuten, dass es tatsächlich nicht vorrangig um "Elastizität" und gute Federung ging, sondern doch mehr um eine möglichst hohe Steifigkeit (und vielleicht allenfalls noch eine gute Dämpfung), wahrscheinlich, um den Fahrern bei all' dem Gehoppel eine möglichst gute Kontrolle über das Vorderrad zu ermöglichen - "federn" mussten sie dann halt selber, mit Armen, Beinen und dem ganzen Körper ...

Von Profis wird ja ganz selbstverständlich erwartet, dass sie sich bis über die Grenzen ihres Körpers hinaus schinden, da spielt Komfort wohl keine so große Rolle ... Es käme wohl sonst kaum ein "normaler Mensch" auf die Idee, freiwillig 250 km mit insgesamt 53 km Kopfsteinpflaster mit einem schmal bereiften Rennrad auf Zeit zu fahren, ständig bedrängt von einer Horde Verrückter, die versuchen, auf diesen unmöglichen Untergründen noch schneller zu sein als man selbst ... ?

Ebenso selbstverständlich muss so ein Profi-Rennrad ja aber in der Regel auch nur eine Saison überstehen (im Fall von Paris - Roubaix vielleicht sogar nur dieses eine Rennen), das ist in Bezug auf die erforderliche Dauerschwingungsfestigkeit ja dann doch eine andere "Aufgabenstellung" als bei Rädern für (Amateur-)Radsportler, die natürlich (implizit) erwarten, dass ihr Rad jahre- oder gar jahrzehntelang hält.
Das erwähnte Colnago von @twobeers war zum Zeitpunkt des Rahmenbruchs ja auch bereits 20 Jahre alt, und hatte wohl schon einiges "erlebt", daher hat er diesen Vorfall relativ entspannt genommen.
 
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