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Bergtauglicher Stahlrenner für grosse, schwere Fahrer ?

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Re: Bergtauglicher Stahlrenner für grosse, schwere Fahrer ?
Einen Rahmen aus Columbus Thron in OS (28,6mm Oberrohr und 31,8mm Unterrohr) würde ich empfehlen, gabs von Titan/Belgien zB., dann aber mit modernerer Carbongabel zB TIME Equipe aus mitte/ende der 90 kombinieren. Die damaligen schlanken 1 Zoll Stahlgabeln waren die Schwäche dieser ersten Oversizewelle in den 90ern.
 
[...]
Und ein richtiger Kracher "von der Stange", dabei genau zwischen klassisch und modern mit ein paar Muffen und anderswo ohne, ist die aktuelle Gazelle CM. Davon gibt es aber nicht viele.
https://www.gazelle.nl/championmondial
img_3455-jpg.462125
Das ist aber ein richtiges Leckerli - leider mit einer Rh-Auswahl (gewesen), bei der man nicht zu den langen Kerls gehören darf......

Genau genommen gibt es davon keine mehr zu erwerben. War eine limitierte Auflage mit 125 Stück, für die man sich anmelden konnte - Auskunft auf der Gazelle-HP: " Aanmelden is niet meer mogelijk."
Ich hatte die 125 als Erstauflage zum Jubiläum in Erinnerung, aber stimmt natürlich: Aktuell steht da, dass es keine mehr gibt. Offiziell gab es zumindest RH 61 mit 58er Oberrohr, aber wirklich groß ist das auch nicht.
Was ich damit eigentlich zeigen wollte: Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und man kann moderne und klassische Stilelemente durchaus zu einem interessanten, ansehnlichen Ganzen verbinden.
Für @GianniMotta2020 wohl etwas zu klein, aber hier wird gerade eine Jubiläums-Gazellen angeboten:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ary-campagnolo-record-12-/1463129339-217-1124
 
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.... Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und man kann moderne und klassische Stilelemente durchaus zu einem interessanten, ansehnlichen Ganzen verbinden.
Das ist absolut unstrittig bei dem Gazelle.... :daumen:

An dieser Stelle frage ich mich immer, warum man eine coole Optik der sinnvollen Belastungssituation vorziehen sollte.
Weil sehr viele RR eben nicht für den knallharten Renneinsatz gekauft werden, sondern für die sportliche Sonntagsfahrt ohne materialmordende Lastspitzen. ....mit anschließendem Vorführen an der Cappu-Bar.....:)
(Ich mache das ja mittlerweile nicht mehr anders - deswegen ja das Reduzieren der reinen Renn-Ware...?)

Bob Jackson

http://www.bobjacksoncycles.co.uk/product/olympus-road/

Da kommt man auch unter 1000,- Euro an einen aktuellen Stahlrahmen mit klassischer Optik und trotzdem für Scheibenbremsen geeignet...
Was mich bei Jackson stört: Es gibt keine Information über die Geometrie (zumindest habe ich nichts gefunden...). Ansonsten ist das für 'nen guten Tausender (mit ein paar Extras) solides Arbeitsmaterial.
Manko:
Rh "of the peg" nur bis 64,5 cm, was bei waagrechtem OR zu einem lediglich 20 - 21 cm langen Steuerrohr reicht. Damit ist der Stack bei den Jacksons im Bereich von nur 60 - 61 cm. Bei eine SL von z. . B.
90 cm / Sattelhöhe ca. 80 cm müsste man vorne also ca. 20 cm "Höhe" gewinnen, um Sattel und Lenker auf gleiches Niveau zu bringen - oder entsprechend weniger für mehr Sattelüberhöhung.

die Rahmen sind schön, das Norwid Logo leider zum davonlaufen (ein Problem vieler deutscher Rahmenbauer)... ....
....dem kann man ja dadurch abhelfen, indem man das Logo am UR weglässt und nur das Steuerkopf-Emblem in Edelstahl als Zierde nimmt.

ab Januar 2021 fallen durch den nach dem jetzigen Stand der Dinge zu erwartenden 'hard Brexit' beim Import in die EU Zölle an
....was nach jetzigem Stand des Zolltarifs bei 4,7% Zoll (+ 16%/19% EUSt) liegt. Muss man auf den VK also grob 25% draufrechnen und hat den zu erwartenden Endpreis.

Für @GianniMotta2020 wohl etwas zu klein, aber weil es gerade um die Jubiläums-Gazellen ging: Hier wird gerade eine angeboten:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ary-campagnolo-record-12-/1463129339-217-1124
Wenn die 2850€ als Preis ehrlich gemeint sind, wäre das sogar ein äußerst attraktives Angebot - wenn es denn von der Größe passt.....
 
Gehe gerade schon meine Barschaft durch. Mist, reicht nicht. o_O
So geht es mir auch. Wobei ich fast froh drum bin, hab eh keinen Platz mehr in der Wohnung.

Bei dem Verkäufer hab ich übrigens meinen Specialrahmen gekauft, hab da eine durchwegs positive Erfahrung gemacht!
 
Was mich bei Jackson stört: Es gibt keine Information über die Geometrie (zumindest habe ich nichts gefunden...). Ansonsten ist das für 'nen guten Tausender (mit ein paar Extras) solides Arbeitsmaterial.
Manko:
Rh "of the peg" nur bis 64,5 cm, was bei waagrechtem OR zu einem lediglich 20 - 21 cm langen Steuerrohr reicht. Damit ist der Stack bei den Jacksons im Bereich von nur 60 - 61 cm. Bei eine SL von z. . B.
90 cm / Sattelhöhe ca. 80 cm müsste man vorne also ca. 20 cm "Höhe" gewinnen, um Sattel und Lenker auf gleiches Niveau zu bringen - oder entsprechend weniger für mehr Sattelüberhöhung.
...
Leider machen die nur noch of the peg Rahmen. Fand es auch schade. Mein Bob Jackson ist toll und fährt sich super, die Geometrie ist aber eben nicht ganz so perfekt (viele Spacer und kurzer Vorbau), deshalb würde ich es vermutlich nicht noch einmal kaufen.
 
Nochmals Danke für die vielen Infos. Es ergibt langsam ein Bild, was geht, was nicht, und was man als grosser, schwerer Fahrer braucht und beachten sollte.

Ein Aspekt ist bisher noch nicht angesprochen worden, Laufräder.

Gibt es da auch Empfehlungen? Kann man da auch auf "alte" Komponenten oder komplette Laufräder zurückgreifen, oder gibt es da Gefahren wegen Materialermüdung o.ä.. Auf was sollte man achten, wenn man alte Laufräder nutzen will? Alte Naben neu einspeichern? Welche Achsen, Naben, Speichen, Felgen? Besondere Reifen für schwere Fahrer?

Gibt es auch Empfehlungen für neue LR? Fertige LRS, oder individuell machen lassen? Superchicke Systemlaufräder mit möglichst wenig Speichen kann ich mir nicht vorstellen. Aber gibt es Empfehlungen für Naben, Speichen, Felgen?

Hier würde mich auch erstmals eine Einordnung Preis/Leistung interessieren, das Teuerste wird schon das Beste sein, aber was ist realistischerweise nötig. Superleicht bei 115 kg Systemgewicht braucht es ja nicht unbedingt, da sind andere Qualitäten gefragt.
 
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Nochmals Danke für die vielen Infos. Es ergibt langsam ein Bild, was geht, was nicht, und was man als grosser, schwerer Fahrer braucht und beachten sollte.

Ein Aspekt ist bisher noch nicht angesprochen worden, Laufräder.

Gibt es da auch Empfehlungen? Kann man da auch auf "alte" Komponenten oder komplette Laufräder zurückgreifen, oder gibt es da Gefahren wegen Materialermüdung o.ä.. Auf was sollte man achten, wenn man alte Laufräder nutzen will? Alte Naben neu einspeichern? Welche Achsen, Naben, Speichern, Felgen? Besondere Reifen für schwere Fahrer?

Gibt es auch Empfehlungen für neue LR? Fertige LRS, oder individuell machen lassen? Superchicke Systemlaufräder mit möglichst wenig Speichen kann ich mir nicht vorstellen. Aber gibt es Empfehlungen für Naben, Speichen, Felgen?

Hier würde mich auch erstmals eine Einordnung Preis/Leistung interessieren, das Teuerste wird schon das Beste sein, aber was ist realistischerweise nötig. Superleicht bei 115 kg Systemgewicht braucht es ja nicht unbedingt, da sind andere Qualitäten gefragt.
Hier in diesem (Unter-)Forum sind wahrscheinlich die meisten auf "alten" Laufrädern unterwegs, nehme ich an - grundsätzlich "kann" man also schon. :) Allerdings kann man nicht pauschal sagen, dass das immer geht, oder immer sinnvoll ist. Hier mal ein paar "Denk-Punkte" (es werden sicherlich noch welche von anderen Forumisti dazukommen):
  • hochwertige (also teure) Schlauchreifen rollen immer noch am Besten, allerdings sind gute Clincher heutzutage nahe dran. Schlauchreifen reparieren ist kein Vergnügen, und vor allem keine sonderlich gängige Praxis mehr, daher sind Schlauchreifen heutzutage tendenziell "Einwegartikel" (unabhängig vom Preis und der Fahrleistung), und hochwertige Laufradsätze für Schlauchreifen gibt es eher günstig, weil sich viele den Aufwand und den Ärger mit den Schlauchreifen nicht (mehr) antun möchten;
  • Schraubkranznaben gab es bis 8-fach, aber durch das weit innen liegende Achslager auf der Antriebsseite sind Schraubkranznabenachsen immer deutlich bruchgefährdeter als Kassettennaben, und je breiter der Ritzelblock wird, desto weiter muss das Lager nach innen rücken. Daher würde ich als schwererer Fahrer gar nicht über Schraubkranznaben nachdenken;
  • höherwertige Naben sind natürlich immer sinnvoll, allerdings kommt es bei gebrauchten Naben in erster Linie auf die "Gebrauchsintensität" (z. B. auch Regenfahrten) und vor allem die Wartung an, insofern muss man beim Gebrauchtkauf immer genau hinschauen bzw. nachfragen;
  • ältere Shimano-Naben bieten (jedenfalls unterhalb von Dura Ace) vielleicht nicht den ganz feinen Lagerlauf wie höherwertige Campagnolo-Naben, aber die Qualität ist ab 105 aufwärts immer solide und brauchbar, so dass sie in der Regel eine hohe Lebensdauer erreichen, und vor allem ist die Ersatzteilsituation durch die hohen Stückzahlen entspannt (... auch in Kosten-Hinsicht ...), während der Teilenachschub bei älteren Campa-Sachen teilweise nicht mehr gut ist (... und natürlich brauchen alle dieselben Teile, z. B. Achskonen ...).
  • anekdotisch: Ein kräftiger und nicht leichter (aber auch nicht dicker) Freund eines Freundes hat früher Campa Chorus 8-fach-Naben quasi seriell "aufgeschnupft", die waren immer nach zwei oder drei Jahren fertig. Daher weiß ich auch, dass die Konstruktion dieser Naben sehr aufwändig und fein gemacht ist, aber letztlich in Hinblick auf die Lebensdauer keinen echten Mehrwert gegenüber Shimano-Kassettennaben bietet;
  • ich bin ja ein großer Freund der sogenannten "Industrielager", also von eingepressten Rillenkugellagern, aber es gibt - gerade in diesem Forum hier - auch leidenschaftliche Verfechter der klassischen Konuslager. Das Argument für Letztere ist, dass man sie warten und überholen kann; das Argument gegen Letztere ist, dass man sie warten und überholen muss ... "Industrielager" haben sich heute m. E. weitgehend durchgesetzt; mit den entsprechenden höherwertigen Naben wirst Du wohl kaum Probleme haben, und sie halten viele Jahre lang. Ein Lagertausch ist allerdings nicht ganz einfach, da er oft ein spezielles Werkzeug erfordert, und die Lager sorgfältig ausdistanziert werden müssen;
  • persönlich: ich finde generell bei Novatec-Naben (durchweg "industriegelagert", in den höherwertigen Ausführungen mit vier Lagern) das Preis-Leistungs-Verhältnis toll; Verarbeitung und Finish sind sehr hochwertig, aber sie haben - zumal in diesem Forum hier - keinerlei "Sozialprestige" ...
  • in Bezug auf Speichen gibt es hier auch wieder sehr viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen ... Generell sollten es natürlich hochwertige Speichen mit verstärktem Kopfbereich sein (z. B. 2,0 - 1,8 - 2,0 mm, oder eventuell weniger);
  • als schwererer Fahrer würde ich persönlich nicht unter 32 Speichen im Hinterrad, und 28 im Vorderrad gehen, aber auch da gibt es andere Meinungen;
  • gemischte Speichenbestückungen und Einspeichmuster im Hinterrad können sinnvoll sein, aber da kommt es auf den Einzelfall an;
  • ich persönlich halte nicht viel von radialer Speichung, jedenfalls abseits glatter Bahnen, da dann jeder harte Stoß voll "ins System" geht, also die Speichen dehnt und die Nabenflansche belastet (die dann - zumal bei höheren Speichenzahlen - durchaus auch brechen können). Wenn, dann würde ich allenfalls im Vorderrad radiale Speichen akzeptieren - ob man die damit erreichbare höhere Steifigkeit wirklich braucht, ist eine andere Frage;
  • bei Systemlaufrädern bin ich nicht kompetent; mein Eindruck vom Mitlesen ist, dass man heutige Systemlaufräder (abgesehen von den ganz billigen Shimano-Laufradsätzen, deren Lager wohl nicht lange halten) auch als schwererer Fahrer bedenkenlos kaufen kann, während es bei manchen älteren Laufradsätzen öfter spezifische Probleme gab, die heute teilweise schwierig zu reparieren/beheben sind. Ältere Systemlaufradsätze sind zudem nach heutigen Maßstäben oft gar nicht wirklich leicht, bringen also ggf. nur ästhetische Vorteile;
  • Felgen: flach bauende klassische Felgen sehen an klassischen Rädern meistens besser aus, sind aber naturgemäß nicht so stabil wie z. B. mittelhohe aktuelle Felgen, d. h., sie müssen insbesondere bei schwereren/kräftigeren Fahrern - je nach Nutzung - tendenziell häufiger mal geprüft und nachgespannt werden.

Soviel vielleicht erst einmal dazu - es kommen sicherlich noch Punkte dazu ... :)
 
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Klar kann man da Empfehlungen geben.
Aber erstmal muss eine Grundsatzfrage geklärt sein:

Felgenbremse oder Scheibenbremse?

Davon hängt alles weitere ab.
Für Felgenbremse.
Für mich zeichnet sich ab: wenn überhaupt, dann ein geeigneter, existierender Stahlrahmen mit entsprechendem oversized Rohrsatz, wie ein paar im Thread empfohlen wurden. Das können dann auch Youngtimer nach 1990 sein.
Ein Individuell gefertigter Stahlrahmen ist für mich keine Option. Ich habe, wie schon geschrieben, mit dem Velotraum ein modernes Rad, und ich brauche kein zweites, nur damit ich auch ein Rennrad mit Stahlrahmen besitze.

Damit wären für mich wohl Scheibenbremsen raus, weil die "alten" Rahmen dafür nicht vorbereitet sind.
 
Für Felgenbremse.
Für mich zeichnet sich ab: wenn überhaupt, dann ein geeigneter, existierender Stahlrahmen mit entsprechendem oversized Rohrsatz, wie ein paar im Thread empfohlen wurden. Das können dann auch Youngtimer nach 1990 sein.
...
OK,

unter der Prämisse würde ich einen Laufradsatz empfehlen, der klassisch aufgebaut ist.

Felgen Rigida (Ryde) DP18 - oder wenn du die nicht mehr bekommst, dann halt eine aktuelle DP16
Hinten 36 Speichen - rechts DT Swiss Competition 2,0 - 1,8 - 2,0 - links DT Swiss Revolution 2,0 - 1,5 - 2,0
vorne dürfen's auch "nur" 32 Speichen sein - 36 geht auch, DT Swiss Revolution 2,0 - 1,5 - 2,0

Naben:
Wenn möglich ein paar Shimano FH-6402 oder 7403
Beides für 8-fach HG in 130 mm Breite. (passt auch für 9 - 10-fach)

Das passt dann sowohl optisch, als auch zeitlich (time correct) zu einem "Youngtimer nach 1990" mit Oversize Rohren und ist haltbar auch für schwere Fahrer.
 
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Naben:
Wenn möglich ein paar Shimano FH-6402 oder 7403
Beides für 8-fach HG in 130 mm Breite. (passt auch für 9 - 10-fach)
Wenn ich es vom Mitlesen her richtig verstanden habe, passen die Ritzelabstände bei Shimano 8-fach gegebenenfalls auch mit Campagnolo-Schaltkomponenten (z. B. Rundhöcker-Ergos) zusammen, falls der OP diese bevorzugt ?
Gerade bei großen Fahrern und den erforderlichen großen Rahmengrößen sind ja Rahmenschalter nicht immer die beste Lösung.
 
Obwohl ich einerseits das hier besprochene Gewicht und Format bei weitem nicht erreiche, andererseits aber zumindest für meine Größe kein ausgesprochenes Leichtgewicht bin, möchte ich einige Sachen ergänzen und kommentieren.
Ich habe schon zahlreiche Radsätze für sehr unterschiediche Leute und Verwendungszwecke gebaut und fahre auch selbst sehr unterschiedliche, mit entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen, die manchmal überraschen. Gut bepackt für einen Wochenendtrip erreiche ich die ca. 100 Kilo unter Umständen auch, oder jedenfalls knapp.

Mit klassischen "Normalfelgen" um die 450 g bin ich bislang in jeder Lebenslage und auch mit Gepäck zurechtgekommen, wenn die Felgen keine Fertigungsfehler oder Vorschäden hatten. Damit meine ich vor allem Mavic MA2, MA40, Wolber TX Profil und Campa Omega, mit Abstrichen auch Omega V (reißt gern an den Nippellöchern). Ärger hatte ich mit Araya VX400 (merke: eine 400-g-Tourenfelge ist womöglich keine gute Idee) und Wolber GTA (öffnete sich an der Verbindungsstelle = Schlüsselbeinbruch). Solche Klassiker hatten bei mir nie unter 32 Speichen, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob sie auch mit 28 halten würden.

Die Nachfolgegeneration mit z.B. Mavic Open4, T217, Reflex und Open Pro finde ich ingesamt besser, jedenfalls einfacher einzuspeichen und im Betrieb weitgehend sorglos. Reflex in der Drahtreifenversion fahre ich seit wirklich vielen Jahren mit 28 oder 32 Speichen pannenfrei, bis auf eine, die in einem wirklich derben Schlagloch verendet ist. Das ist gewissermaßen eine schmalere Open Pro und war deren Vorgänger, sie wiegt nur etwa 400 Gramm und schleift auch mit 28 Speichen im Wiegetritt nicht an der Bremse.

Rigida DP18 hatte ich auch, sogar mehrere Sätze, habe sie aber alle bald (weiter)verkauft. Die Felgen sind wirklich unnötig schwer und ich sehe darin keinen greifbaren Vorteil. Vergleichbar steif, ebenso "aero" und wesentlich leichter gibt es andere, schöner gefertigte, modernere.
Einziger Vorteil bei Rigida ist die wahlweise erhältliche CSS-Beschichtung, vergleichbar mit Mavic Ceramic: Solche Felgen bremsen spürbar "griffiger" und sind auch bei Regen noch okay, fressen aber am Anfang Beläge. Rigida CSS nutzt sich mit der Zeit ab, Mavic Ceramic blättert und reißt, also ist beides leider auch nicht für die Ewigkeit gemacht.

Mittlerweile verwende ich sehr gern ganz moderne Felgen, auch an Klassikern, und sehr gern tubeless. Ich war schon bei guten Drahtreifen mit Latexschläuchen nie der Meinung, dass sie spürbar schlechter rollen als teure Schlauchis und erspare mit das lästige Nachpumpen und grundsätzliche Pannenrisiko wirklich gern komplett, wenn ich aktuell was neues baue. Leichter und trotzdem etwas breiter werden die Räder dann meistens auch; billig werden sie allerdings nicht (und die Reifen erst...).

Tolle Felgen für Reifen mit und ohne Schläuche gibt es von KinLin unter diversen Handelsnamen, z.B. Halo. Aktuell würde ich die schlauchlose XR-Serie empfehlen, alle mehr oder weniger aero und hinten auf Wunsch außermittig ("RT"), was einen deutlichen Steifigkeitsvorteil ergibt: XR22, XR26, XR31 (die letzte vor allem gegenüber der DP18). Wer diese Felgen allerdings nicht schwarz, sondern poliert haben will, wird eine Weile suchen müssen. Sie reichen meistens auch schweren Fahrern mit 24/28 Speichen.

Eine gute, wenn nicht bessere Alternative zur XR22 ist die Eternity R0001 bzw. R0012 (hinten außermittig). http://www.ety-rim.com.tw/eng_product_list.asp?Fkindno=F000003
Das ist wirklich ein tolles Ding, auch silber poliert, nur eben fast nirgends zu bekommen. Aktuell gibt es sie in England bei DCR Wheels als unbeschriftete "Hausmarke": https://dcrwheels.co.uk/products/dcr-components/dcr-alloy-rims/
Weil Eternity bereits ab 12 Felgen (können auch unterschiedliche sein) an Endkunden verschickt, ist hier jederzeit eine Sammelbestellung denkbar (und billig!). Will man aber keine mattschwarzen, wird man viele Monate darauf warten müssen. Aktuell können @ignatz und ich ein Lied davon singen.

Wer mehr Aero will und das Geld locker sitzen hat, kann auch HED Belgium kaufen, aber die können meiner Meinung nach nichts besser, als die Taiwan-Kollegen. Ähnlich sehe ich Veloctity A23, die mit mittlerer Profilhöhe noch als klassisch durchgehen können.

Wer eine tolle und leichte Tubeless-Felge im absoluten Klassik-Look will, greift am besten zur Pacenti Brevet.

Wer die halb-klassischen Open Pro usw. und normale Reifen schon immer mochte, sollte auch genau diese Felge immer wieder kaufen, weil sie auf ihre Art eigentlich unschlagbar ist.
Wer erstklassige "Halb-Aero-Felgen" für normale Reifen sucht, sollte sich immer auch die H+Son Archetype ansehen.
Wer die Kosten im Auge behalten muss, greift aktuell wohl am besten zu DT.

Zu Speichen und Naben melde ich mich später nochmal.
 
Mit Naben hatte ich bislang keine nennenswerten Probleme, egal, wie und von wem sie waren. Allerdings fahre ich seit 1987 keine Schraubkranznaben mehr und halte das ganze Prinzip auch für unsinnig, und damit wären wir direkt bei der oben erwähnten Campa-8-Kasettennabe: deren Freilauf trägt nämlich nicht mit und das rechte "Hauptlager" sitzt ziemlich genau in der Mitte der Nabe, aber weder Lager, noch Achse wurden irgendwie vergrößert, um die Biegebelastung aufzunehmen. Diese Naben halten selten wirklich lange und mir ist bislang keine gebrauchte ohne Schäden am rechten Lager in die Hände gekommen. Vorteil Campa: Es gibt sogar die Lagerschalen einzeln. Nachteil: Die braucht man eben auch wirklich.

Das Prinzip ist bei vielen aktuellen Leichtbaunaben im Grunde genommen nicht anders, weil auch dort die Freiläufe eigentlich nur aufgesteckt sind und das rechte Lage sehr weit innen sitzt, aber dann sind wenigstens die Achsen deutlich dicker und die Lager größer. Das hält meistens erstaunlich gut und ist bei mir bislang völlig problemlos (Novatec, Bitex). Die Lager selbst sind bei solchen Kandidaten fast immer Rillenkugellager und entsprechend einfach und billig auszutauschen.
Ein echter Fan von Rillenkugellagern werde ich aber wohl nie, weil ich es mag, eine Lagerung mit Gewinden sehr exakt einstellen zu können, oder eben auf ein ganz bestimmtes Ausgangsspiel wie z.B. für einen mit der nötigen Wucht angezogenen Schnellspanner bei horizontalen Ausfallenden. Das geht bei solchen Naben nicht ganz so einfach und man muss mit Passscheiben arbeiten, die nicht immer so leicht zu bekommen sind - und unter die Lager gehören, die vorher beim Ausbau häufig kaputtgehen. Ich erwähne das, weil ich schon einige Novatec-Naben und eine von Powerway (Bitex) hatte, die werksseitig nicht sorgfältig zusammengebaut oder ungenau gefertigt waren.
Bei Leichtbaunaben mit Alufreiläufen, die wirklich hart gefahren werden, habe ich schon mehrere zerbrochene Freiläufe gesehen, das aber selbst noch nie hinbekommen. Häufiger sind Schäden durch Wasser, Rost und Dreck, die industriegelagerte Naben genauso hart treffen.
Wirklich sinnvoll und gut konstruiert sind eigentlich nur die Hinterradnaben von Shimano, und auch dort gbt es Ausnahmen. Mit etwas Pflege und geschickter Auswahl wird man aber immer mit so ziemlich jeder Bauart zurechtkommen.

Speichen mag ich gerne möglichst dünn, aber auch mit möglichst viel Vorspannung, was eigentlich ein Widerspruch ist. In einem felgengebremsten Vorderrad können 28 Stück davon, 2-fach gekreuzt und im Mittelteil 1,5 mm dick, für so ziemlich alles reichen, aber für schwere Fahrer mit 24 Speichen würde ich stabilere nehmen. Hinten rechts sowieso, da dürfen es auch gerne 2,3 mm im Bogen sein.
Sehr gute Speichen gibt es übrigens nicht nur von Sapim und DT, sondern auch von Pillar und CN, beide aus Taiwan. Pillar halte ich für absolut erstklassig, CN Aero aber für schöner verarbeitet. Und es gibt sie auch schreiend bunt, falls man das mal braucht.
Pillar, z.B.: https://nippelshop.de/index_de.html
Und CN, z.B.: https://spokesheaven.com/produkt-kategorie/speichen/

Radial würde ich auch niemals bauen, weil es nur sehr, sehr wenige Naben gibt, die das wirklich dauerhaft aushalten. Generell habe ich dabei den Eindruck, dass die Anfälligkeit für gebrochene Flansche bei modernen Großserienteilen eher zunimmt (bei Shimano und DT in den letzten Jahren über 10 Fälle im Bekanntenkreis).

Das Hinterrad ist eine große Spielwiese für verschiedene Einspeichmuster, die alle mehr oder weniger ihre Berechtigung haben. Dabei kann das Ziel eine gleichmäßig(er)e Spannung auf beiden Seiten sein, oder eine Verlagerung des Antriebsdrehmoments auf die weniger belastete Seite mit dem günstigeren Winkel (Kildemoes-Speichung = rechts radial, links gekreuzt; Mavic macht das z.T. auch).
Dabei führen viele Wege zu ähnlichen "gefühlten" Ergebnissen, aber die gleichmäßigste Spannungsverteilung entsteht rechnerisch immernoch auf beiden Seten gekreuzt. Naben mit unterschiedlich hohen Flanschen rechts und links ändern daran erstaunlich wenig, Felgen mit Mittenversatz allerdings wirklich viel.
Anschauen und ausprobieren kann man das hier sehr gut:
https://www.kstoerz.com/freespoke/

Einen Rundum-Sorglos-Radsatz für einen mächtigen Fahrer, der in allen Wetter- und Lebenslagen weitgehend sorglos bleibt und sich die Schwarzwaldberge auch einigermaßen hochbefördern lässt, würde ich wohl in etwa so bauen:
  • Naben Dura Ace 7700 oder 7900/9000, aber nicht 7800
  • Felgen Kinlin XR26T/RT, 24 & 28 oder 28 & 32 Loch, z.B. über England:
https://www.spacycles.co.uk/m20b195s116p4022/KINLIN-XR-26Thttps://www.spacycles.co.uk/m20b195s116p4023/KINLIN-XR-26RT
  • ovale Sapim-Unterlegscheiben für die Nippel
  • Speichen (wenn alle normal rund) vorn: Sapim Race oder DT Competition, 1- oder 2-fach gekreuzt
  • hinten rechts: DT Alpine oder Pillar PSR 2018 3-fach gekreuzt; hinten links Sapim Laser 2- oder 3-fach gekreuzt
  • hinten rechts auf jeden Fall Messingnippel, sonst reichen welche aus Alu
  • Speichen an den Kreuzungsstellen mit Draht umwickelt und verlötet, falls man das mag; kann hinten links gegen lockere Nippel helfen und das Gewissen beruhigen, ist aber in erster Linie ein optischer Gag.

    Klassisch ist das dann aber fast garnicht mehr.
 
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Obwohl ich einerseits das hier besprochene Gewicht und Format bei weitem nicht erreiche, andererseits aber zumindest für meine Größe kein ausgesprochenes Leichtgewicht bin, möchte ich einige Sachen ergänzen und kommentieren.
Ich habe schon zahlreiche Radsätze für sehr unterschiediche Leute und Verwendungszwecke gebaut und fahre auch selbst sehr unterschiedliche, mit entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen, die manchmal überraschen. Gut bepackt für einen Wochenendtrip erreiche ich die ca. 100 Kilo unter Umständen auch, oder jedenfalls knapp.

Mit klassischen "Normalfelgen" um die 450 g bin ich bislang in jeder Lebenslage und auch mit Gepäck zurechtgekommen, wenn die Felgen keine Fertigungsfehler oder Vorschäden hatten. Damit meine ich vor allem Mavic MA2, MA40, Wolber TX Profil und Campa Omega, mit Abstrichen auch Omega V (reißt gern an den Nippellöchern). Ärger hatte ich mit Araya VX400 (merke: eine 400-g-Tourenfelge ist womöglich keine gute Idee) und Wolber GTA (öffnete sich an der Verbindungsstelle = Schlüsselbeinbruch). Solche Klassiker hatten bei mir nie unter 32 Speichen, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob sie auch mit 28 halten würden.

Die Nachfolgegeneration mit z.B. Mavic Open4, T217, Reflex und Open Pro finde ich ingesamt besser, jedenfalls einfacher einzuspeichen und im Betrieb weitgehend sorglos. Reflex in der Drahtreifenversion fahre ich seit wirklich vielen Jahren mit 28 oder 32 Speichen pannenfrei, bis auf eine, die in einem wirklich derben Schlagloch verendet ist. Das ist gewissermaßen eine schmalere Open Pro und war deren Vorgänger, sie wiegt nur etwa 400 Gramm und schleift auch mit 28 Speichen im Wiegetritt nicht an der Bremse.

Rigida DP18 hatte ich auch, sogar mehrere Sätze, habe sie aber alle bald (weiter)verkauft. Die Felgen sind wirklich unnötig schwer und ich sehe darin keinen greifbaren Vorteil. Vergleichbar steif, ebenso "aero" und wesentlich leichter gibt es andere, schöner gefertigte, modernere.
Einziger Vorteil bei Rigida ist die wahlweise erhältliche CSS-Beschichtung, vergleichbar mit Mavic Ceramic: Solche Felgen bremsen spürbar "griffiger" und sind auch bei Regen noch okay, fressen aber am Anfang Beläge. Rigida CSS nutzt sich mit der Zeit ab, Mavic Ceramic blättert und reißt, also ist beides leider auch nicht für die Ewigkeit gemacht.

Mittlerweile verwende ich sehr gern ganz moderne Felgen, auch an Klassikern, und sehr gern tubeless. Ich war schon bei guten Drahtreifen mit Latexschläuchen nie der Meinung, dass sie spürbar schlechter rollen als teure Schlauchis und erspare mit das lästige Nachpumpen und grundsätzliche Pannenrisiko wirklich gern komplett, wenn ich aktuell was neues baue. Leichter und trotzdem etwas breiter werden die Räder dann meistens auch; billig werden sie allerdings nicht (und die Reifen erst...).

Tolle Felgen für Reifen mit und ohne Schläuche gibt es von KinLin unter diversen Handelsnamen, z.B. Halo. Aktuell würde ich die schlauchlose XR-Serie empfehlen, alle mehr oder weniger aero und hinten auf Wunsch außermittig ("RT"), was einen deutlichen Steifigkeitsvorteil ergibt: XR22, XR26, XR31 (die letzte vor allem gegenüber der DP18). Wer diese Felgen allerdings nicht schwarz, sondern poliert haben will, wird eine Weile suchen müssen. Sie reichen meistens auch schweren Fahrern mit 24/28 Speichen.

Eine gute, wenn nicht bessere Alternative zur XR22 ist die Eternity R0001 bzw. R0012 (hinten außermittig). http://www.ety-rim.com.tw/eng_product_list.asp?Fkindno=F000003
Das ist wirklich ein tolles Ding, auch silber poliert, nur eben fast nirgends zu bekommen. Aktuell gibt es sie in England bei DCR Wheels als unbeschriftete "Hausmarke": https://dcrwheels.co.uk/products/dcr-components/dcr-alloy-rims/
Weil Eternity bereits ab 12 Felgen (können auch unterschiedliche sein) an Endkunden verschickt, ist hier jederzeit eine Sammelbestellung denkbar (und billig!). Will man aber keine mattschwarzen, wird man viele Monate darauf warten müssen. Aktuell können @ignatz und ich ein Lied davon singen.

Wer mehr Aero will und das Geld locker sitzen hat, kann auch HED Belgium kaufen, aber die können meiner Meinung nach nichts besser, als die Taiwan-Kollegen. Ähnlich sehe ich Veloctity A23, die mit mittlerer Profilhöhe noch als klassisch durchgehen können.

Wer eine tolle und leichte Tubeless-Felge im absoluten Klassik-Look will, greift am besten zur Pacenti Brevet.

Wer die halb-klassischen Open Pro usw. und normale Reifen schon immer mochte, sollte auch genau diese Felge immer wieder kaufen, weil sie auf ihre Art eigentlich unschlagbar ist.
Wer erstklassige "Halb-Aero-Felgen" für normale Reifen sucht, sollte sich immer auch die H+Son Archetype ansehen.
Wer die Kosten im Auge behalten muss, greift aktuell wohl am besten zu DT.

Zu Speichen und Naben melde ich mich später nochmal.

@Knobi:

Ich schätze sehr deine Expertise. Und trotzdem denke ich, dass meine Empfehlung nicht verkehrt ist.

Warum:

Ich fahre als 77 kg Fahrer Felgen von ~ 460 Gramm
Proportional bedeutet das für einen 100 kg Fahrer dann: ~ 600 Gramm (analog)

Mein Bruder ist genau mit diesem Setup (7403 Nabe in DP18 mit 36 Speichen) 2008 nach Peking gefahren.
Bruder ~ 75 kg plus ~ 15 kg Gepäck.
Das war ein "rundum Sorglos Paket".

Diverse KinLin Felgen habe ich auch.
Ein großes Problem von KinLin ist, dass ich immer wenn ich diese Felgen im Vorderrad (am Klassiker) verbaut habe - große Probleme habe mit Bremsruckeln. Teilweise so heftig, dass es schwer kontrollierbar wird.
Nur mit fetten, steifen (und unkomfortabelen) Alu-Boliden und Ihren steifen Gabeln - da habe ich das nicht.
Im Hinterrad ist es kein Problem.
Ich habe verschiedenste Bremskörper und Bremsbeläge ausprobiert.

Ich gebe zu, die DP 18 ist recht schwer.
Ich kann mir vorstellen, dass ein 100 kg Fahrer evtl. auch mit einer 500 Gramm Felge auskommen könnte (Vor allem im Vorderrad). - Wenn alle anderen Parameter stimmen.
Die DP18 war weit verbreitet und ist entsprechend einfach zu finden, und der Nachfolger DP16 ist ebenfalls leicht verfügbar.
Die KinLin Felgen welche du vorgeschlagen hast, die habe ich nicht empfohlen wegen dem Bremsruckeln.
Und Felgen, welche man kaum handelsüblich bekommt, die hatte ich nicht "auf der Liste".

Was die Empfehlung für asymetrische Felgen angeht für Hinten, da gehe ich mit.
Die LinLin XR-27R Asymetric oder eine vergleichbare von Alex-Rims ist für Hinten prima, dann aber kombiniert mit einer farblich passenden Mavic oder DT-Swiss im VR.

Zu den Speichen:
Ich habe die DT Swiss empfohlen weil Handelsüblich, klar gehen Sapim oder CN auch, die anderen kenne ich nicht.
Speichen wie die DT Swiss Alpine mit 2,3 mm im Bogen empfehle ich nicht mehr.
Damit hatte ich schon 2 x das Problem, dass mir (bei 3-fach Kreuzung) der Nabenflansch auf der Antriebsseite ausgerissen ist.
Rohloff schließt bei Verwendung von 2,3 mm Speichen explizit die Gewährleistung aus, obwohl da viel Fleisch am Flansch ist!
Da ist es mit lieber, wenn eine 2,0 mm Speiche reißt, das kann man günstiger Reparieren - wenn erforderlich.
Aber ein stramm aufgespeichtes Laufrad mit 36 Speichen hinten und 2,0-1,8-2,0 Rechts und 2,0 - 1,5 - 2,0 Links in stabiler Felge produziert auch keine Speichenbrüche an 2,0 mm hinten rechts.

Ich stimme mit dir Überein:
Radial Einspeichen ist ein Killer für den Nabenflansch - vor allem bei hohem Systemgewicht; daher lieber mindestens 2-fach gekreuzt im VR und 3-fach im HR.

Zu den Naben:
Die FH-6402 gehört für mich zu den meist unterschätzten Naben überhaupt.
Gut eingestellt hält sie ewig und läuft klasse.
OK: Vom Gewicht her ein paar Gramm schwerer als die aktuellen Leichtbaunaben aber dafür hat sie nicht die von dir beschriebenen Probleme mit Shim-Einstellung von Industrielagern, mit ungünstiger Achsbelastung der Campa-Naben (wie von dir beschrieben) - und außerdem sind Novatec Naben gerade bei Nässe nicht soooo zuverlässig.

Dazu kommt die weite Verbreitung der von mir vorgeschlagenen Naben und die Tatsache, dass man sie in bestem Zustand immer noch relativ günstig finden kann.

Insgesamt muss ich sagen: Von Leichtbau-Laufrädern bin ich wieder weg.
Wenn ich im Zeitlimit einen Brevet fahren will, dann sind 250 Gramm Mehrgewicht der Laufräder irrelevant.
Das macht vielleicht 15 Minuten Unterschied - wenn überhaupt.
Wenn mir aber in der Pampa der Nabenflansch um die Ohren fliegt - dann habe ich ein Problem.
Für mich steht Zuverlässigkeit an Nummer 1.
Daher habe ich bei Paris-Brest-Paris im Hinterrad die FH-640x Nabe in Open Pro Felge mit 36 Speichen (2,0-1,8-2,0 rechts & 2,0-1,5-2,0 Links) bewegt.

Insgesamt würde ich als 100 kg Fahrer mir keinen Kopf darum machen, wie ich (für viel Geld) am Laufradsatz 250 Gramm sparen kann, sondern vielleicht eher versuchen an den 100 kg Fahrergewicht diese Einsparung zu erzielen...

(Man möge bitte Entschuldigen, dass soll jetzt kein Bashing der schwereren Kollegen sein, sondern nur eine Überlegung, die ich auch für mich selber immer wieder anstelle)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Knobi:

Ich schätze sehr deine Expertise. Und trotzdem denke ich, dass meine Empfehlung nicht verkehrt ist.

Warum:

Ich fahre als 77 kg Fahrer Felgen von ~ 460 Gramm
Proportional bedeutet das für einen 100 kg Fahrer dann: ~ 600 Gramm (analog)

Mein Bruder ist genau mit diesem Setup (7403 Nabe in DP18 mit 36 Speichen) 2008 nach Peking gefahren.
Bruder ~ 75 kg plus ~ 15 kg Gepäck.
Das war ein "rundum Sorglos Paket".

Diverse KinLin Felgen habe ich auch.
Ein großes Problem von KinLin ist, dass ich immer wenn ich diese Felgen im Vorderrad (am Klassiker) verbaut habe - große Probleme habe mit Bremsruckeln. Teilweise so heftig, dass es schwer kontrollierbar wird.
Nur mit fetten, steifen (und unkomfortabelen) Alu-Boliden und Ihren steifen Gabeln - da habe ich das nicht.
Im Hinterrad ist es kein Problem.
Ich habe verschiedenste Bremskörper und Bremsbeläge ausprobiert.

Ich gebe zu, die DP 18 ist recht schwer.
Ich kann mir vorstellen, dass ein 100 kg Fahrer evtl. auch mit einer 500 Gramm Felge auskommen könnte (Vor allem im Vorderrad). - Wenn alle anderen Parameter stimmen.
Die DP18 war weit verbreitet und ist entsprechend einfach zu finden, und der Nachfolger DP16 ist ebenfalls leicht verfügbar.
Die KinLin Felgen welche du vorgeschlagen hast, die habe ich nicht empfohlen wegen dem Bremsruckeln.
Und Felgen, welche man kaum handelsüblich bekommt, die hatte ich nicht "auf der Liste".

Was die Empfehlung für asymetrische Felgen angeht für Hinten, da gehe ich mit.
Die LinLin XR-27R Asymetric oder eine vergleichbare von Alex-Rims ist für Hinten prima, dann aber kombiniert mit einer farblich passenden Mavic oder DT-Swiss im VR.

Zu den Speichen:
Ich habe die DT Swiss empfohlen weil Handelsüblich, klar gehen Sapim oder CN auch, die anderen kenne ich nicht.
Speichen wie die DT Swiss Alpine mit 2,3 mm im Bogen empfehle ich nicht mehr.
Damit hatte ich schon 2 x das Problem, dass mir (bei 3-fach Kreuzung) der Nabenflansch auf der Antriebsseite ausgerissen ist.
Da ist es mit lieber, wenn eine 2,0 mm Speiche reißt, das kann man günstiger Reparieren - wenn erforderlich.
Aber ein stramm aufgespeichtes Laufrad mit 36 Speichen hinten und 2,0-1,8-2,0 Rechts und 2,0 - 1,5 - 2,0 Links in stabiler Felge produziert auch keine Speichenbrüche an 2,0 mm hinten rechts.

Ich stimme mit dir Überein:
Radial Einspeichen ist ein Killer für den Nabenflansch - vor allem bei hohem Systemgewicht; daher lieber mindestens 2-fach gekreuzt im VR und 3-fach im HR.

Zu den Naben:
Die FH-6402 gehört für mich zu den meist unterschätzten Naben überhaupt.
Gut eingestellt hält sie ewig und läuft klasse.
OK: Vom Gewicht her ein paar Gramm schwerer als die aktuellen Leichtbaunaben aber dafür hat sie nicht die von dir beschriebenen Probleme mit Shim-Einstellung von Industrielagern, mit ungünstiger Achsbelastung der Campa-Naben (wie von dir beschrieben) - und außerdem sind Novatec Naben gerade bei Nässe nicht soooo zuverlässig.

Dazu kommt die weite Verbreitung der von mir vorgeschlagenen Naben und die Tatsache, dass man sie in bestem Zustand immer noch relativ günstig finden kann.

Insgesamt muss ich sagen: Von Leichtbau-Laufrädern bin ich wieder weg.
Wenn ich im Zeitlimit einen Brevet fahren will, dann sind 250 Gramm Mehrgewicht der Laufräder irrelevant.
Das macht vielleicht 15 Minuten Unterschied - wenn überhaupt.
Wenn mir aber in der Pampa der Nabenflansch um die Ohren fliegt - dann habe ich ein Problem.
Für mich steht Zuverlässigkeit an Nummer 1.
Daher habe ich bei Paris-Brest-Paris im Hinterrad die FH-640x Nabe in Open Pro Felge mit 36 Speichen (2,0-1,8-2,0 rechts & 2,0-1,5-2,0 Links) bewegt.

Insgesamt würde ich als 100 kg Fahrer mir keinen Kopf darum machen, wie ich (für viel Geld) am Laufradsatz 250 Gramm sparen kann, sondern vielleicht eher versuchen an den 100 kg Fahrergewicht diese Einsparung zu erzielen...

(Man möge bitte Entschuldigen, dass soll jetzt kein Bashing der schwereren Kollegen sein, sondern nur eine Überlegung, die ich auch für mich selber immer wieder anstelle)
Bei klassisch aufgebauten Laufrädern sollte noch beachtet werden: Sie sind nur so gut wie der, der sie aufbaut. Nicht die besten Komponenten allein bringen das beste Laufrad, ich schätze, dass mind. 50% auf das Können des Machers entfällt. Vor ca 30 Jahren bin ich (1,92m und 75 kg) von Köln nach Brest gefahren - mit meinem ersten selbst aufgebauten LRS. Die erste Speiche ist mit nach ca 100km weggeknallt...
 
Zum Thema Laufräder: Naben, Speichen, Felgen zusammenfügen zum optimalen Laufradsatz, kann ich nach den vorherigen Beiträgen nichts weiter (erhellendes) hinzufügen.
In diesem Thread scheinen inzwischen, dank solcher Ausführungen, alle wichtigen Informationen beisammen zu sein, die für den Kauf eines Stahlrennrads hilfreich sind.

Mit dem aktuellen Marktangebot an Felgen, habe ich wenig Erfahrung.
Die meisten genannten neuen Hersteller, kenne ich nicht, mit den anderen, früherer Baujahre, decken sich meine Erfahrungen.
Die Mavic Felgen, MA2, MA40, Open 4, oder Pro, oder SUP haben bislang jeden Schotter- und Feldweg überlebt. Genau so, DT Swiss TK540 oder RR440.
Speichenanzahl 32 oder 36, gekreuzt. 2,0-1,8-2,0.
Die TK540 ist auf dem Markt noch erhältlich. Eigentlich eine Trekkingfelge.
Ein Satz hält schon ganz viele km ohne Nachjustierbedarf. Dank des verschweißten Stoßes, verhielten sich die Felgen erfreulich kooperativ beim zentrieren. Ein Aha Erlebnis damals, da ich vorher immer die gesteckten MA Felgen aufgebaut hatte.

Ich bin üblicherwise mit weniger Masse unterwegs.
Die alten Stahl- bzw. Reiserennräder hielten bislang (fast) immer. Genau so die Laufräder, hin und wieder mit Tourengepäck und knapp 100kg Gesamtmasse.

Was den Rohrsatz betrifft, erachte ich die Notwendigkeit von Oversizerohren für nicht zwingend. Hersteller, deren Hauptaugenmerk nicht auf Leichtgewicht lag, stellten auch früher Rahmen her, die ausreichend stabil für höhere Gewichtsklassen sind.
Meines Erachtens empfiehlt es sich hier, nicht nach dem Professionellmodell zu suchen. Sondern lieber, ein budgetfreundliches aus der oberen Mittelklasse, mit 300g mehr Rahmengewicht zu kaufen.
Für die dabei eingesparten Euros, lassen sich bestimmt paar schöne Accessoires, für den neuen Oldtimer finden.
 
Wer die halb-klassischen Open Pro usw. und normale Reifen schon immer mochte, sollte auch genau diese Felge immer wieder kaufen, weil sie auf ihre Art eigentlich unschlagbar ist.

Mit der Open-Pro habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Beim Laufradbau und beim Fahren.
Die gehen gut am Neo-Klassiker.

Die Kinlin-Felgen finde ich spannend - hatte ich noch nicht auf'n Schirm. Bei klassischen Rennrädern mache ich normalerweise einen Bogen um Produkte aus Fernost.
O.k.: Taiwan ist nicht China,... Obwohl die Chinesen das ja anders sehen... Und da fängt mein Problem mit Teilen dieser Herkunft auch schon an. Anderes Thema....
 
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