• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Bergbau und Radsport

kokolores

Aktives Mitglied
Registriert
30 September 2014
Beiträge
569
Reaktionspunkte
1.625


"Letzte Ausfahrt auf Friedrich-Heinrich", Acryl auf Pappe

Für ein künstlerisches Projekt (man kann ja nicht einfach so drauflos malen) bin ich auf der Suche nach Informationen, ob es eine Verbindung zwischen Bergmännern und Rennrädern gegeben hat, bzw. gibt.
Gab es zum Beispiel Bergmänner, die als Amateure erfolgreich Rennen absolvierten, im Zeitraum zwischen 1958 (Beginn der Kohlekrise) und heute?

Das Projekt:
Grob umrissen, ich male ein paar kleine Bilder, diese werden an bestimmten Stellen in der Landschaft ausgesetzt (man kann ja nicht einfach so drauflos fahren)
Wer sie findet, darf sie
a) behalten, oder
b) wieder erneut an anderer Stelle aussetzen.
{a) kommt häufiger vor als b)}

Die Aussetzung (ich fahr natürlich mit dem Rad) wird 2018 stattfinden.
 
Während ich grüble, auf welches Thema Du gerade durch den gewählten Zeitausschnitt abhebst (Niedergangsphase des Bergbaus), kommen mir spontan als pot. Auskunftsgeber Jochen Zimmer und Peter Strege in den Sinn.
Zimmer erinnere ich auch als bewandert in Sachen Arbeiterkultur und Sport - Kontakt z.B. über die Uni möglich. Ansonsten könnte ich mal gucken, ob die alte Privatadresse noch gültig ist.
Vielleicht weiß er auch etwas zu Archiven, die sich mit Arbeiterkultur beschäftigen.
Strege, in Dortmund ansässig, könnte vielleicht genau zum Thema etwas wissen. Der hatte übrigens in den 90ern in Arcen mal Arbeiten zum Thema Radsport ausgestellt (Casartelli-Unfall). Anrufen und hinfahren.
 
Rennfahrer nicht, aber mein Vater ist damals gelegentlich mit dem Rad zur Zeche (Niederberg) gefahren...Gott hab ihn selig.
schönes Projekt übrigens!
Kommen wohl aus der gleichen Ecke, sollte ich mal über eins der Kunstwerke stolpern,wird es natürlich NICHT eingeheimst, sondern wenn überhaupt an anderer Stelle "ausgestellt"...
:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Großvater war 1912 im Arbeiterradsport Verein Düsseldorf
Leider gibts familenseitig keine Zeitzeugen, die noch etwas dazu sagen könnten
 
Zuletzt bearbeitet:
Als erstes fällt mir da der Jupp ein, als ich in den 70er im Verein fuhr war er dabei.
Jupp war auf Zeche, wie man im Pott wohl zu sagen pflegte und hatte dort schwer zu arbeiten.
Nach der Schicht ging es heim etwas essen, nen Pott Kaf und rein in die Kluft und rauf aufs Stahlross.
Bei unseren Ausfahrten, egal ob bei Regen oder Wind, fuhr er viel von vorn und machte Tempo.
Der Jupp konnte sich einfach quälen wie kein anderer, vermutlich auch durch die schwere Arbeit beim Pütt.
Ich habe damals viel von ihm gelernt. Er ist dem Verein über 40 Jahre treu geblieben und wurde dafür auch geehrt.
Heute weit über 80 fehlt ihm leider etwas die Puste, aber dafür gibt es mittlerweile ja E - Bikes.
 
mir fällt Valkenburg NL ein. Dort wurde auch STeinkohle abgebaut. Die Grotten allerdings sind durch den Abbau von Mergelstein entstanden.

thumb_620x349_167687.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Als nächstes fallen mir dann die ehemaligen Kumpel ein, die heute noch in unserer Radsportgruppe mitfahren.
Die sind halt irgendwann zum Radsport gekommen und fahren auch heute noch die ein oder andere RTF oder CTF.
Ich kann da ja nochmal nachfragen, ob es eine spezielle Verbindung zwischen Bergmännern und Rennrädern gegeben hat..
Soweit ich es von einigen erfahren hab, liegt es einfach auch darin begründet, dass viele recht früh vom Pütt in Rente gingen
und somit auch viel Zeit haben.
 
Während ich grüble, auf welches Thema Du gerade durch den gewählten Zeitausschnitt abhebst (Niedergangsphase des Bergbaus), kommen mir spontan als pot. Auskunftsgeber Jochen Zimmer und Peter Strege in den Sinn.
Zimmer erinnere ich auch als bewandert in Sachen Arbeiterkultur und Sport - Kontakt z.B. über die Uni möglich. Ansonsten könnte ich mal gucken, ob die alte Privatadresse noch gültig ist.
Vielleicht weiß er auch etwas zu Archiven, die sich mit Arbeiterkultur beschäftigen.
Strege, in Dortmund ansässig, könnte vielleicht genau zum Thema etwas wissen. Der hatte übrigens in den 90ern in Arcen mal Arbeiten zum Thema Radsport ausgestellt (Casartelli-Unfall). Anrufen und hinfahren.
2018 endet in Deutschland der Steinkohlebergbau. Das ist, einfach gesagt, mein Anlass ;)
Vielen Dank für die Namen!
 
Rennfahrer nicht, aber mein Vater ist damals gelegentlich mit dem Rad zur Zeche (Niederberg) gefahren...Gott hab ihn selig.
schönes Projekt übrigens!
Kommen wohl aus der gleichen Ecke, sollte ich mal über eins der Kunstwerke stolpern,wird es natürlich NICHT eingeheimst, sondern wenn überhaupt an anderer Stelle "ausgestellt"...
:daumen:

Wenn Du eins findest, gehört es Dir! :)
 
Von meinem Großvater weiß ich das Bergleute ein Faible für Radsport hatten. Er fuhr oft mit seinem Rad zur Rennbahn um den Bahnrennen zuzuschauen. Allerdings fuhr er nicht selber aktiv im Verein. Er legte aber mit seinem Rad schon mal 300 km am Wochenende zurück.

Prominenter Bergmann der sogar Profi wurde war wohl Rolf Aldag.
 
Als erstes fällt mir da der Jupp ein, als ich in den 70er im Verein fuhr war er dabei.
Jupp war auf Zeche, wie man im Pott wohl zu sagen pflegte und hatte dort schwer zu arbeiten.
Nach der Schicht ging es heim etwas essen, nen Pott Kaf und rein in die Kluft und rauf aufs Stahlross.
Bei unseren Ausfahrten, egal ob bei Regen oder Wind, fuhr er viel von vorn und machte Tempo.
Der Jupp konnte sich einfach quälen wie kein anderer, vermutlich auch durch die schwere Arbeit beim Pütt.
Ich habe damals viel von ihm gelernt. Er ist dem Verein über 40 Jahre treu geblieben und wurde dafür auch geehrt.
Heute weit über 80 fehlt ihm leider etwas die Puste, aber dafür gibt es mittlerweile ja E - Bikes.
Super! Ich finde es ja äusserst bemerkenswert, nach einer Schicht unter Tage noch die Puste für Radsport zu haben. Tolle Geschichte!
 
Vergessen wir dabei nicht den Uranbergbau, der wiederum als Sponsor/Scheinarbeitgeber in Ostdeutschland auftrat.
Stichwort "Wismut"
Stichwort: "Kumpeltod"

Ich werde aber nicht nach Thüringen oder Sachsen fahren. Ich habe bereits Bilder in Weimar und in Leipzig ausgesetzt. In Leipzig waren es 50 Stück. Dort kann man sich also nicht beklagen und andere sind auch mal an der Reihe :bier:

Ich muss das ja auch irgendwie einer "Machbarkeitsstudie" unterziehen. Es wird ja nicht nur die reine Distanz zwischen den einzelnen Punkten zu überbrücken sein. Da hält man an, fragt nach dem Weg, setzt das Bild aus, macht ein Foto, wechselt einen Schlauch, ein anderer muss mal, etc. Das dauert... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
oder Roberto Uran...
scnr;)
War das nicht der Cipollini, der während eines Rennens in den Förderkorb unter Tage zum Flöz in den Streb fuhr, und mit seinem Ritzelpaket in voller Fahrt einen sog. "Schram"* in den Kohlenstoß geschnitten hat um danach, senkrecht, auf dem großen Blatt, am Förderkorb vorbei, den Förderschacht hinauf zu fahren und nur deshalb das Rennen nicht gewann, weil die Startnummer nicht mehr lesbar war und disqualifiziert wurde?
*Darum heisst F&S jetzt auch Sram...
 
Als nächstes fallen mir dann die ehemaligen Kumpel ein, die heute noch in unserer Radsportgruppe mitfahren.
Die sind halt irgendwann zum Radsport gekommen und fahren auch heute noch die ein oder andere RTF oder CTF.
Ich kann da ja nochmal nachfragen, ob es eine spezielle Verbindung zwischen Bergmännern und Rennrädern gegeben hat..
Soweit ich es von einigen erfahren hab, liegt es einfach auch darin begründet, dass viele recht früh vom Pütt in Rente gingen
und somit auch viel Zeit haben.
Solche persönlichen Anekdoten finde ich viel spannender, als historisch belegte Sekundärquellen, die kann man schließlich nachlesen.
Aber eine Erzählung, gerade mit ein bisken Übertreibung, nennen wir es "dramaturgische Bearbeitung", die ist ja fast ein Krimi.
 
Zurück
Oben Unten