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"Belchen satt" - Super-Randonnée

schnelltreter

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Am Stromberg
Für alle die in Sachen Höhenmeter nicht genug bekommen können sollte das hier (600 km - 12.000 hm) genau das richtige sein:

http://ara-breisgau.de/index.php?id=213

Wer noch keinen Brevet in Freiburg gefahren ist, dem sei gesagt, dass Urban ein begnadeter "Streckendesigner" ist und das das Ding sicherlich ein (weiterer) Leckerbissen sein wird!
 

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Re: "Belchen satt" - Super-Randonnée
Passt irgendwie sehr gut in die von mir beobachtete Entwicklung in der Szene. Fällt für mich aber leider aus wegen LEL.
 
Tolles Ding. Ich muss mal gucken, ob ich dafür Zeit freischaufeln kann. Vielleicht als Herbsttour Mitte Oktober oder so.
 
Die Eröffnungsfahrt der Super-Randonnée wäre geschafft. 30 Teilnehmer sind bei der Eröffnungsfahrt gestartet und ca. 20 angekommen. Hier mein persönlicher Bericht. Die Strecke eignet sich perfekt als Permanente und hat gerade als Einzelfahrer ihren Reiz ;)

http://dawncycling.wordpress.com/2013/08/01/belchen-safari/





 
http://connect.garmin.com/activity/376516409

http://connect.garmin.com/activity/376516194

http://connect.garmin.com/activity/376516039

https://www.dropbox.com/sh/16hinqwt5fyfstg/07x7LuT1ET



Nach dem Hansebrevet in Berlin stellte sich mir die Frage, ob 2 Wochen zur Erholung reichen, um All you can Eat Belchen zu fahren?

Also Appetit auf Berge hatte ich genug. Als Startzeit wählte ich den Freitag Abend, denn ich wollte den Chasseral im Hellen sehen.

Vlt. war es auch gut so die meisten Berge im Dunkeln zu fahren. So viele Hügel aneinandergereiht, da bekommt man schon eine Krise.

Gerne erzähle ich von dem Pakt, den ich mit mir selber gschlossen habe. Jede Straße, die für den Verkehr freigegeben ist, fahre ich mit dem Fahrrad hoch, ohne zu schieben. Wenn ich dann doch schieben sollte, dann werfe ich das Rad in den Graben und wohl dem, der hinter mir fährt. Sollte ich das nochmal überdenken? Die nächsten Tage werden es zeigen, ob 34/29 reichen.

Irgendwie habe ich das gar nicht so realisiert, aber nach 140km standen schon 4000Hm auf dem Tacho. Da kann man schon so langsam an das Rückwärts zählen denken.

Der Gipfel des Chasseral war leider im Nebel verhüllt. Dennoch war die Sicht bis auf 1400m gigantisch. Auf die Schweizer Seen und die dahinter liegenden Alpen. Die Sonne schien auf die schneebedeckten Gipfel - einfach herrlich. Hierhin würde ich gerne nochmal kommen, ob das dann aus eigener Muskelkraft wird, überlege ich mir dann noch. Mit der Musik von Carmina Burana, war es doch ein sehr erhabenes Gefühl das Dach der Tour erreicht zu haben. Ab jetzt geht es im Groben und Ganzen ja nur noch Bergab. Irgendwie muss man sich das Menu doch Schoen reden.

Kurz nach Saint-Imier zeigte mein Navi nichts mehr an. Durch Löschen der aktuellen Aufzeichnung konnte ich das Ding reanimieren. Zum Glück, denn ich hatte kein Roadbook für den Notfall dabei. Kurz vor der Doubs Schlucht, dann der nächste Schrecken. Beim einem Stop am Supermarkt merkte ich wie sehr doch der Hinterreifen runter war. Man konnte am Gummi schon die Struktur des Gewebes sehen. Naja, sollte ich einen Platten bekommen, tausche ich den vorderen mit den hinteren Mantel. Das Rad fährt ja noch - also weiter gehts. Wer hat sich nur die Straße runter nach La Goule ausgedacht? Und vor allem wieder hoch. Optisch war es ein Leckerbissen. Der Pakt hat mich hoch gebracht. Eine Gruppe französischer Wanderer dienten der Ermunterung. Meine Hupe am Rad hat auch zur Belustigung beigetragen. Das war ein guter Motivationsschub.

10km vor Lure dann ein richtiger Platzregen. Was soll ich machen, wollte ich doch vor 19Uhr in Lure sein, denn dann schließt der Supermarkt? Nach der Stärkung ging es im Regen allmählich in die Vogesen. Am Fuße des Ballon de Alsace habe ich mich irgendwie vor einem Garagentor auf einem 40cm breiten Stück Land im Trockenen aufgehalten, denn im Regen wollte ich nicht unbedingt den Pass runterfahren. Die Arme und Hände taten doch schon vom vielen Bremsen weh. Die Regenjacke musste als Decke herhalten. Zusammengekauert habe ich dort geschlafen und gefroren, fast drei Stunden lang. Für mich war in diesem Moment eine Grenze überschritten. Brevetfahren ist für mich ein kontrolliertes Abenteuer. Man lässt sich auf etwas Ungewisses ein. Das nächste Mal, wenn ich 2 Nächte durchfahre, muss unbedingt eine Rettungsdecke mit. Beim Hansebrevet ging das noch gut, da die Temperaturen erträglich waren. Aber in diesem Moment ging die Kontrolle verloren. Trotz der fast 3h Schlaf war es dann am Col du Page nochmal notwendig ein Powernap einzulegen.

Richtig Glück hatte ich dann noch, als noch ein Bäcker am Sonntag Morgen offen hatte. Ein halber Liter Milch, 1 Süßes Stückchen im nett eingerichteten Nebenzimmer waren für den Hauptgang des All you Can Eat Menus richtig dienlich für die Motivation.

Jetzt sollte der Hauptgang folgen - Der Grand Ballon. Mit viel Geduld wurde auch dieser gemeistert. Der Nebel hat nicht zum Verweilen eingeladen. Also ich muss schon sagen, jetzt bin ich satt ich will kein Nachschub mehr. Aber wie das so ist. Ein kleines Desert geht immer. Den Kuchen mit der Spitze voraus essen, dann passt auch der noch rein. Also schön schonend den Petit Ballon hoch. Und wie niedlich er doch war. Gleichmäßig, nicht zu steil. Herrlich so ein Desert. Ein schöner Abschluß.

Dann hat tatsächlich noch ein Radler die Unverschämtheit besessen und überholte mich. Ich deutete auf das Rahmenschild und erklärte ihm , dass noch ein Berg käme und es dann geschafft sei. Schließlich konnte er nicht mein Hinterrad halten. Es ist schon unglaublich, zu was der Mensch noch in der Lage ist, wenn er mehr als 500km und 12000Hm in den Beinen hat. Am Gipfel des Col du Firstplan habe ich dann den ersten Energydrink zu mir genommen. In einem schönem Weindorf nutzte ich die Gelegenheit, um nochmal einer meiner Trinkfalschen mit Wasser aufzufüllen. Schließlich waren noch eine meiner 20 mitgenommen Tüten Maltodextrin übrig. Ich probierte das Wasser, befand es für gut und füllte die Flasche, aber ich werde beim Fahren das Gefühl nicht los, dass das Wasser irgendwie nach Goldfisch schmeckt. Nicht das ich wüsste wie Goldfische schmecken, aber so würde ich mir das vorstellen. Nun denn, im Laufe der vergangen 2 Tage, des viel Erlebten und Gesehenen, der vielen Anstiege und Abfahrten, entwickelt man doch eine Art Ignore Liste.

Letzendlich macht sich eine Zufriedenheit breit. Wieder ist eine Grenze überschritten, eine neue Fähigkeit erworben und eine neue Spielart ausprobiert.

Als Fazit ist festzuhalten, dass man mit Geduld auch so eine Mamutaufgabe meistern kann. Mit geringer Intensität die Berge hochfahren bringt einen sehr weit. Nächstes Mal würde ich dann doch lieber mein Stadtrad mit Scheibenbremsen nehmen. Es bremst sich einfacher mit den Scheibenbremsen. Die Rettungsdecke darf auch nicht fehlen. Ansonsten hat sich das Material erstaunlich gut geschlagen. Danke an dieser Stelle für das Organisieren und Zusammenstellen der Strecke.



616,76km 12495Hm Nettofahrzeit 33:43h Bruttozeit 44:58h


2,2kg Maltodextrin

4 Landjäger

685g Schokolierte Nüsse

4 Croissant

1 Süßes Stückchen

450g Joghurt

1l Kakao

0,5l Cola

0,66l Energydrink

0,5l Milch

1 Medium Menu beim McDonalds in Lure

Kosten 7,60 Ch Franken und 13 Euro
 
DINF: Was mich interessiert ist es, wie es sich anfühlt 2 Tage komplett alleine zu fahren? Ich bin bei der Eröffnungsfahrt zwar auch über 2/3 alleine gefahren, hatte aber immer mal wieder jemanden getroffen.Und alleine das Gefühl zu wissen, dass noch jemand vor oder hinter einem fährt hilft ja oft. Wie ist das wenn man das ganz für sich alleine macht?
 
Seitdem ich in Slovenien beim 10000 er 900 km alleine unterwegs war, trau ich mir selber mehr zu. es heißt, man muss jederzeit selber ein Brevet alleine zuende fahren können.
Bei der Streckenbeschreibung auf der Ara-Breisgau Seite heißt es ja: Wie sehr will ich es? der Wille treibt voran. Außerdem ist der Tip eine nochmal ruhigere Fahrweise an den Tag zu legen, höfreich. Es war außerdem hilfreich von vornehinein sich auf den langsammen Schnitt einzustellen. mit viel Geduld und Schönreden des Höhenprofils. Die Berge habe ich mir unterteilt, bzw. Ich hatte Null Probleme damit, mal am Berg einen kurzen Stop einzulegen, früher mussten Berge am Stück gefahren werden. Jetzt sehe ich das relaxter. das Gesamtprojekt zählt.

Ein wirklicher Tiefpunkt war dann, als ich am Ballon d Alsace war. Ich wollte nicht im Regen und Dunkelheit den Pass runter.(s. Bericht) Erst als ich mit der Situation abgefunden hatte und auf den Tacho schaute. -noch 177 km bis in Ziel. War die Motivation wieder da. 177km nicht mal ein Marathon. Lächerlich. da war eine gewisse, mir ist jetzt alles Egal Einstellung da.
Aufgeben war nie eine Option. Ich hatte ja keine körperlichen Beschwerden- Sehne, Knie oder anderes. ich Fahr doch keine 8000Hm, um dann nur weil der Kopf gerade nicht will einfach ungetaner Dinge nach Hause zu fahren. Wie auch in der Pampa. Zeit auf das Zeitlimit war ja genug da.
Von meiner Seite würde ich empfehlen genug Breveterfahrung für so ein Projekt mitzubringen. Viele Dinge hat man schon im Vorfeld auf anderen Brevets gelernt. wenn solche ungekannten Probleme dort auftauchen ist man doch schnell aus dem Zeitlimit.
Es ist schwierig, in Worte zu packen, wie man das Mental auf die Reihe bekommt. Ich hoffe, ich konnte es ein wenig deine Frage beantworten.
 
Hallo DINF,

Außerdem ist der Tip eine nochmal ruhigere Fahrweise an den Tag zu legen, höfreich.

Das kann ich nur unterstreichen. Speichennippels Windsacktour (3.200 Höhenmeter auf 150 km, davon einiges deutlich über 15%) bin ich zwei Mal gefahren. Beim ersten Mal eher scharf, Schnitt 15,6. Ich kam total fertig nach Hause. Beim zweiten Mal locker, Schnitt 15,2. Es ging mit weniger Pausen. Und ich war längst nicht fertig. Unterm Strich habe ich beide Mal recht genau 12 Stunden gebraucht.

Grüße
Andreas
 
Hut ab - klasse Leistung.
Wo nehmt ihr bloß teilweise die ganze Zeit her um laufend irgendwo Brevets zu fahren?
Bei mir hat´s nur zu der 200-600 km Serie gereicht und beim 1000er in Osterdorf habe ich nach 800 km abgebrochen:oops:.
Darum habe ich mich auch nicht an die mille du sud getraut, obwohl mich das vor allem landschaftlich sehr gereizt hätte.
Bei mir hat´s halt nicht gereicht im ersten Jahr von 0 auf 1000.
Aber dann nächstes Jahr, nächstes Jahr. Mach ich alles nächstes Jahr:p.
Zum Belchen: Ich habe irgendwo gelesen, daß das eine Permante ist. Was heißt das genau?
Bedeutet das, daß ich den Brevet fahren kann wann ich möchte? Anmelden, Startunterlagen irgendwie bekommen und dann los? Und von wo aus los - Startort relativ frei wählbar oder fix?
Kontrollpunkte per Foto festhalten mit Datum und Uhrzeit oder irgendwie anders?

VG
 
Belchen satt ist ein Super Randonee, d.h. Diese sind laut Regeln immer permanente. Du kannst das ganze Jahr die Strecke fahren, obwohl du schauen mußt, ob die Pässe auch befahrbar sind. Meines Wissens gibt es 5 Super Randonee.
Start als Randonneur ist Freiburg. Es gibt auch die Möglichkeit, als Touristik zu fahren, dann muss man 80km am Tag fahren und der Startort wäre frei wählbar. Anmelden und die Startunzerlagen werden zugeschickt.
Es gibt ein Blatt auf dem festgehalten ist, wie die Fotos aufgenommen werden sollen. In der Brevetkarte wird dann die Uhrzeit eingetragen.
Viele Infos gibt es auf www.ara-breisgau.de
 
Belchen Satt 2.0

Es ist ist wie bei einer Beta-Phase. Das Produkt ist zwar ausgereifter wie beim Prototypen aber zur Serienreife reicht es noch nicht ganz. Es muß noch getestet werden und das eine oder andere verbessert werden.

Eigentlich sollte man doch bei einem 2. Versuch doch vieles besser machen und das bereits Gelernte in die Tat umsetzen und trotzdem lernt man immer weiter hinzu, so auch beim Belchen Satt am 14.6.2014

Als Material wurde heuer das Alltagsrad gewählt. Das Specialized Expert Source mit 34/32 Übersetzung und mechanischen Scheibenbremsen sollte für die Prüfung herhalten. Gestartet habe ich das Projekt morgens um 1. Im Gegensatz zum 1. Versuch wurde eine wärmere Jahreszeit und der Start in der Nacht gewählt. Diesmal wollte ich doch viele Berge bei Tageslicht anschauen und sehen ob ich mich noch an die Strecke erinnern kann. Nun denn die Lust auf Berge hielt sich in Grenzen, da ich doch genau wusste, was doch an Aufgabe vor mir lag. Aus der Erfahrung heraus habe ich doch die rund 2km Umweg in Kauf genommen, um nicht die erste Rampe mit ca. 20% Steigung mitzunehmen.
Am deutschen Belchen war ich doch eine Viertelstunde zu früh, die Sonne war gerade in Begriff aufzugehen. Auf der Abfahrt ein kleiner Schrecken, morgens um halb 5 macht sich ein junges Paar mit Kinderwagen auf den Weg zum Gipfel absolut unbeleuchtet nicht mal Reflektoren. Vlt. hat das junge Pärchen sich genauso erschrocken wie ich.
Der Weissenstein hat sich in seiner vollen Pracht gezeigt. Schweizer Ingeniuerskunst, na ja mit Kunst das nicht viel zu tun - konstant steil und konstant gerade, wenn man Glück hatte kam dan mal eine Serpentine. Auf der Abfahrt hoffte ich darauf, dass sich die Scheibenbremsen bezahlt machten, aber irgendwie wollte das Gefährt nicht zum Stehen kommen. Heißgelaufen? Beläge runter? ich hielt in einer Serpentine an und tauschte die komplette Bremse von vorne nach hinten, das hielt dann genau bis zur nächsten Serpentine. Im Kopf dachte ich mir schon einen Notfallplan aus. In Grenchen habe ich nach einen Radhändler Auschau gehalten. Es war 14:45Uhr der Zweiradmechaniker sah sich nicht Imstande mir innerhalb seiner Öffnungszeiten bis 16Uhr zu helfen. Die Schweizer sind wirklich ein gemütliches Volk. Immerhin hat er mich zu seinem Kollegen am Südbahnhof geschickt. Dieser Zweiradmechaniker erwies sich als geschickter und stellte mal die Bremsen vernünftig ein. 5000Hm und wieder runter sind wohl ein bischen viel für die Bremsen. Er meinte ich solle nach dem Chasseral die Bremsen wieder nachstellen. Es ist einfach zuviel Belastung meinte er. Auf diese Weise konnte ich doch gute Werbung für den Randonneurssport machen.
Der Chasseral: letztes Mal habe ich mich noch auf ihn gefreut, aber diesmal war es anders. 23km bergauf, bis man zum richtigen Anstieg kommt. Und dann auch noch Seiten / Gegenwind. Auf dem Gipfel hat es mich fast weggeweht.
Auf zum nächsten Highlight. La Goule. Ich könnte mir gut vorstellen, daß der gleiche Architekt seine Finger im Spiel gehabt hat wie der am Weissenstein. Er musste was gutmachen, deswegen hat er ein paar mehr Serpentinen eingebaut.
In der Nacht habe ich mir ein stilles Plätzchen zum Schlafen gesucht. Die Luft war einfach raus. Hinter einem Bauschutt Container schlief ich dann. Diesmal mit Rettungsdecke, mal schauen wie gut das klappt. In Glainans hab ich mich nochmal schlafen gelegt. Mir war mittlerweile auch das Zeitlimit egal. Ich hatte bis Lure mehr als 6h Rückstand im vergleich zum Vorjahr. Auf in das dritte Kapitel. Die Vogesen warteten darauf erobert zu werden. Bei einem Bäcker hab ich mir einmal "Paris-Brest" gegönnt. Ähnlich wie ein Windbeutel nur mit einer Kaffee-Nuss Füllung. Der hat irgendwie Wunder gewirkt. Der Lebensmut war wieder da. Am Col de Servance haben mich zwei Radler überholt. Aber das Tempo war dann genau richtig für mich und endlich jemand, der den Gegenwind beiseite schob. Vor lauter Übermut habe ich die Abzweigung verpasst. Was solls, sind es dann halt 100Hm mehr. Da ich die Strecke bereits kannte, wußte ich, daß wenn wieder die Hauptstraße kommt man gerade den halben Pass geschafft hat. Die Abfahrt war eine ziemlich holprige Angelegenheit. Wenn dann Belchen Satt 3.0 kommt muss wieder am Komfort gearbeitet werden. Der Sattel hat dafür gesorgt, dass mir nach nichtmal 100km der Hintern wehtat. Und der Alurahmen liegt sowas von Bretthart auf der Straße, da fehlen mir die Worte.
Am Ballon de Alsace hatte ich keinen Tiefpunkt wie beim letzten Mal. Kein Regen, keine Dunkelheit, keine 2 Stelligen Prozentwerte angenehm zum fahren. Was man von Hauptgang dem Grand Ballon nicht behaupten konnte. Ein zähes Stück dieser Grand Ballon, aber wenn ich bis hierher gekommen war, was sollte mich da noch umhauen. Petit Ballon und dann noch den Col du Firstplan, Fies war dann nur noch dieser hässliche Gegenanstieg. Eigentlich ist doch alles vorbei, die gewünschten Fotos sind im Kasten. Eine richtige Erlösung ist dann der Blick aus dem Wald Richtung Osten auf den Schwarzwald. Es wird plötzlich hell, Weinberge, Abendsonne, was will man mehr. Rückenwind wäre eine feine Sache, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mit dem Zeitlimit keine Sorgen mehr machen muss.
Und plötzlich ist alles vorbei. Belchen Satt 2.0 ist Geschichte, bin gespannt, wann dann sich die Gelegenheit für die nächste Auflage ergibt.
Die Übersetzung von 34/32 erwies sich als Optimal. Mechanische Scheibenbremsen muss man immer wieder nachstellen. Mit dem Wetter hatte ich viel Glück gehabt. Eine Woche vorher beim Jurabrvet waren es 10 Grad mehr keine Sonnencreme und kein Sonnenbrand. Diesmal mit Sonnencreme und Sonnenbrand. Über die Versorgung mit Wasser braucht man sich keine Sorgen machen, wahrscheinlich müsste ich die Runde noch 5 Mal drehen, bis ich jede Gelegenheit von Gratiswasser genutzt habe.
An dieser Stelle ein Dankeschön an Velo Süd in Grenchen, wenn die nicht wären, hätte ich die Runde aus technischer Sicht beendet. An dieser Stelle auch ein Gruß an die schweizer Architekten.

https://www.dropbox.com/sh/8pvqr5c6tpar2fp/AAAcq4llC4Psu4GpSW3YxXFya
http://connect.garmin.com/activity/522740282
http://connect.garmin.com/activity/522740990
http://connect.garmin.com/activity/522741791
http://connect.garmin.com/activity/522742661
http://connect.garmin.com/activity/522738427
 
Auf der Abfahrt hoffte ich darauf, dass sich die Scheibenbremsen bezahlt machten, aber irgendwie wollte das Gefährt nicht zum Stehen kommen. Heißgelaufen? Beläge runter? ich hielt in einer Serpentine an und tauschte die komplette Bremse von vorne nach hinten, das hielt dann genau bis zur nächsten Serpentine. Im Kopf dachte ich mir schon einen Notfallplan aus. In Grenchen habe ich nach einen Radhändler Auschau gehalten. Es war 14:45Uhr der Zweiradmechaniker sah sich nicht Imstande mir innerhalb seiner Öffnungszeiten bis 16Uhr zu helfen. Die Schweizer sind wirklich ein gemütliches Volk. Immerhin hat er mich zu seinem Kollegen am Südbahnhof geschickt. Dieser Zweiradmechaniker erwies sich als geschickter und stellte mal die Bremsen vernünftig ein. 5000Hm und wieder runter sind wohl ein bischen viel für die Bremsen. Er meinte ich solle nach dem Chasseral die Bremsen wieder nachstellen. Es ist einfach zuviel Belastung meinte er.

Glückwunsch zur Zweitauflage.

Kannst Du das mit der Bremse genauer beschreiben? Welche Bremse? Was musste nachgestellt werden? Mussten die Beläge getauscht werden?
Würde mich interessieren, weil ich mit einem Tourenrenner mit mech. Discbremse für eine Alpentour liebäugele.
 
das ist wie wen es dir bei den Cantis so schnell den Belag wegfrisst, das du nach n paar harten abfahrten erstmal den abstand von Belag zu felge einstellen musst... so is das auch bei der scheibe meine ich..
 
Wie es Mimsey beschrieben hat. Die eine Seite der Bremsscheibe ist fest und die andere wird beim Bremsen auf die Bremsscheibe gedrueckt und dann auf den festen Teil der Bremse. Der feste Bremsbelag muss nachgestellt werden. Kein Hexenwerk, aber die Unwissenheit, hat mich das Projekt fast abbrechen lassen. Dieses Wissen hat mich 35 Schweizer Franken gekostet.
 
Wie es Mimsey beschrieben hat. Die eine Seite der Bremsscheibe ist fest und die andere wird beim Bremsen auf die Bremsscheibe gedrueckt und dann auf den festen Teil der Bremse. Der feste Bremsbelag muss nachgestellt werden. Kein Hexenwerk, aber die Unwissenheit, hat mich das Projekt fast abbrechen lassen. Dieses Wissen hat mich 35 Schweizer Franken gekostet.

Danke für die Info. Also kein grundlegendes Problem, sondern nur "erhöhte Wartung".
 
das ist wie wen es dir bei den Cantis so schnell den Belag wegfrisst, das du nach n paar harten abfahrten erstmal den abstand von Belag zu felge einstellen musst... so is das auch bei der scheibe meine ich..
Meine (allerdings hydraulischen) Scheibenbremsen stellen sich selber nach, manchmal (auf langen Abfahrten) tun sie das aber auch zu weit, und schleifen dann für ein paar 100 m. Wenn das Schleifen länger anhält, sind die Beläge meist auch schon reif zum Wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen steht auf der Wunschliste die Umrüstung auf hydraulische. Scheibenbremse. Aber ohne Rüchrufaktion, a la SRAM.
 
Die Spyre von TRP ist eine mechanische Scheibenbremse, die beide Seiten des Bremsbelags ansteuert - damit sollte sich das Nachstellen automatisch erledigen.
 
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