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Beckenbruch mit Hüft-TEP, was kommt jetzt?

Trias01

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Hallo zusammen,
kurz zu mir: 50 Jahre, 12-15tkm im Jahr. Bis letztes Jahr noch Triathlon im Ligabetrieb und Mitteldistanz.

Mein Horrorgeschichte in Kurzform:
05/2019 schwerer Sturz mit Oberschenkelhalsbruch. Die Versorgung mit einem Nagel lief sehr gut, nach sechs Wochen bin ich wieder Rad gefahren und nach 4 Monaten wieder gelaufen.
04/2020 nach Schmerzen zum Arzt. Erschütternde Diagnose: Hüftkopfnekrose, Chance ca. 50% als Folgeschaden. D.h. der Hüftkopf stirbt ab und muss gegen ein künstliches Gelenk (TEP) ersetzt werden. Bekannter Fall aus dem Radsport: Floyd Landis.
11/2020 Metallentfernung
08/2021 Hüft Tep
Ich bin bis zum Schluss weiter Rad gefahren, auch als ich zu Letzt kaum noch gehen konnte.
Die TEP OP lief perfekt. Alle Ärzte inkl. Reha waren schwer begeistert wie schnell ich wieder fit war. Selbst das Thema wieder zu Laufen wurde diskutiert mit guter Prognose. Also durfte ich nach 4 Wochen wieder auf die Rolle und nach 5 Wochen auf die Straße.

Vorletzte Woche dann der Schock, ein Auto schneidet mich und ich schürze auf die neue Hüfte. Die ist stärker als der Beckenknochen. Folge Beckenbruch. Die Pfanne hat sich ein paar mm eingedrückt. Das ganze scheint aber stabil zu sein.
Jetzt muss ich 6 Wochen strickt entlasten, viel liegen, in der Hoffnung, dass der Körper das selber heilt. Ob das klappt und das neue Gelenk noch so gut arbeitet wie vorher kann mir keiner sagen. Im schlimmsten Fall muss die Pfanne getauscht werden.

Ich hab drei Fragen in die Runde:
1. gibt es irgendjemand der so was selber erlebt hat? Ich denke mal nicht:(.
2. wie nach so einer Pechserie wieder zurückfinden. Momentan hab ich noch keinen Ahnung ob ich je wieder Rad fahre.
3. ganz praktisch: Gibt es gute Protektoren für die Hüfte. Erfahrungen wären toll.

Tausend Dank für Eurer Schwarmwissen vorab.

VG Markus
 
Bei so einer Pechserie weiß ich ja erst mal gar nicht, was ich da Aufmunterndes schreiben soll: "Kopf hoch und wird schon wieder" ist ja fast lächerlich ...

Gibt im Forum schon ein paar mit der Erfahrung Beckenbruch, die werde sich schon noch äußern.

Und über Hüftprotektoren habe ich in der Vergangenheit hier auch schon gelesen.

Bis dahin von mir erst mal der Wunsch, dass alles gut verheilt. Wird ein langer Weg, aber toi, toi, toi ...
 
Ich hatte mal vor gut 10 Jahren nen OSH-Bruch, verschraubt mit 3 parallelen Schrauben; ich kenne die bange Zeit, ob’s ne Nekrose wird, aber bei mir ist es, toi toi toi, wieder vernünftig zusammengewachsen. Ich bin in der Zeit, wo ich Metall im Knochen hatte, bewusst sehr vorsichtig gefahren, keine Gruppen, Rennen, etc. Da Du das Metall ja dauerhaft in Dir trägst, ist es wohl ne Kopfsache, ob später mit oder ohne Protektor. Kann man natürlich machen, aber wenn man dann mit so‘ner seitlichen Windel rumfährt, passiert natürlich eh nichts. Komischerweise stürze ich (oder man allgemein) eigentlich sonst auch nicht auf die Hüfte, das passiert m.W. nur bei Nässe oder Glätte, weil es da schneller seitlich abwärts geht, als man reagieren, und vielleicht noch die Hand oder das Knie ausklappen kann.

Bei mir war’s bei Glatteis. Okay, von Autos, wie bei Dir natürlich mal abgesehen, da wirste dann natürlich einfach irgendwie auf die Straße katapultiert. War jetzt alles nicht so direkt auf Deine Frage gemünzt, aber grundsätzlich bin ich guter Dinge für Dich, Du bist mit 50 noch nicht alt, da wächst Vieles noch wieder vernünftig zusammen. Nekrose war halt Pech. Aber Radsport ist schon wirklich eine gesunde, schonende Sache, leichter(!) Druck (nach ärztlicher Freigabe) wirkt sich auch förderlich auf das Zusammenwachsen von Bruchstellen aus.

Vielleicht kann @oelibear noch was beitragen, ich glaub, der hatte auch mal nen OSH-Bruch..?!
 
Mein Tip, immer mit 2!!!!!Krücken laufen. Mit Einer, so wie ichs gemacht habe versaust du dir das Fahrgestell
 
Vielleicht kann @oelibear noch was beitragen, ich glaub, der hatte auch mal nen OSH-Bruch..?!

Ja, Dez. 2019 bei tückischer Glätte. Bei mir ist der Bruch aber sehr gut zusammengewachsen. War nicht disloziert. Keine Komplikationen. War auch sehr früh wieder aktiv, nach drei Wochen das erste mal gaaaanz vorsichtig auf dem Spinning Rad. Nach 12 Wochen wieder draußen. Von einer möglichen Nekrose hatte ich auch lange Zeit Alpträume. Im Grunde genommen hab ich es so gemacht wie @Trias01.

Ich hab die Schrauben noch drin und möchte mich eigentlich gar nicht noch mal operieren lassen. Ist da irgendwann der Zug abgefahren, so dass die auf jeden Fall für immer drin bleiben müssen ?
 
Erstmal Danke für Eure Antworten. Hilft in jedem Fall!
Ich bin damals in einem nassen Kreisel weggerutscht. Beide Räder gleichzeitig, keine Chance.
@oelibear: das Metall sollte raus. Je länger es drin ist um so schwieriger. Wenn du da draufknallst ist mein Beckenbruch Kindergarten. Auch wenn irgendwann in deinem Leben mal ein TEP rein muss, muss das Metall vorher raus. Infektionsgefahr. Mein Tip, nimm die nen Wintermonat. Wenn es gut läuft, bist du nach 2 Wochen wieder fit. So war es bei mir, abgesehen von der Nekrose.
@Rawuza: danke, ja den Fehler habe ich nach dem Bruch auch gemacht. Beim TEP war ich konsequent und es war bestens bis zum neuen Sturz.
 
Ich hab die Schrauben noch drin und möchte mich eigentlich gar nicht noch mal operieren lassen. Ist da irgendwann der Zug abgefahren, so dass die auf jeden Fall für immer drin bleiben müssen ?
Man sagt schon, je später, desto komplizierter könnte es werden.. bei mir fühlte ich die Schraubenköpfe auf dem Schenkel damals, ein bissl so, als ob Sehnen oder Bänder beim Bewegen darüberflitschten.. daher nach einem Jahr ambulant raus, 10-14 Tage Ruhe, dann war’s alles wie neu.
 
Man sagt schon, je später, desto komplizierter könnte es werden.. bei mir fühlte ich die Schraubenköpfe auf dem Schenkel damals, ein bissl so, als ob Sehnen oder Bänder beim Bewegen darüberflitschten.. daher nach einem Jahr ambulant raus, 10-14 Tage Ruhe, dann war’s alles wie neu.
Danke für den Tip. Ich werde dann Anfang Okt. mal im Krankenhaus vorstellig und hoffe auf einen schnellen Termin. Meine Befürchtungen sind eher Kopfkino.
 
Ach ja, erst nach der Metallentfernung fing ich nach Aussagen meiner Beobachter wieder an, humpelfrei zu laufen, vorher war der Gang irgendwie noch nicht ganz sauber. Abgesehen von der Aero-Haltung, die ich mittlerweile auch beim Gehen einnehme, das hängt aber mit der Überhöhung am RR zusammen, nicht mit den Schrauben. 😇
 
Hallo zusammen,
kurz zu mir: 50 Jahre, 12-15tkm im Jahr. Bis letztes Jahr noch Triathlon im Ligabetrieb und Mitteldistanz.


2. wie nach so einer Pechserie wieder zurückfinden. Momentan hab ich noch keinen Ahnung ob ich je wieder Rad fahre.
Das musst du ja auch jetzt nicht entscheiden: Immer schön eines nach dem anderen.
Und ja, auch wenn es abgedroschen klingt: Hätte schlimmer kommen können. Dass du ein Stehaufmännchen bist, hast du schon bewiesen, also warum sollst du nicht auch jetzt wieder körperlich und seelisch auf die Beine kommen?

Vielleicht kann da auch ein Sportpsychologe helfen, aber jetzt sollte erstmal das Becken ausheilen.
Und sieh zu, dass du sobald es geht immer schön Krankengymnastik machst, am besten in einer Praxis, die auch Leistungssportler betreut. Lass dich bloß nicht mit alten Sofahockern in eine Gruppe stecken, das deprimiert nur.
Schwimmen (natürlich nur Kraul) sollte auch bald wieder gehen. Und gezielter Muskelaufbau sowieso. Da sind ganz schnell Herbst und Winter rum, und dann im Frühling siehst du weiter.

Also ja: Kopf hoch, Brust raus, Schultern runter: Selbstmitleid hat noch niemandem geholfen, und Reha ist harte Arbeit und für die nächsten Wochen dein Hauptjob. Auch im Liegen und beim Entlasten des Beckens/der Hüfte kannst du andere Muskeln trainieren bzw. einiges tun, um nicht allzu viel Muskelmasse abzubauen (isometrische Übungen).
 
Das musst du ja auch jetzt nicht entscheiden: Immer schön eines nach dem anderen.
Und ja, auch wenn es abgedroschen klingt: Hätte schlimmer kommen können. Dass du ein Stehaufmännchen bist, hast du schon bewiesen, also warum sollst du nicht auch jetzt wieder körperlich und seelisch auf die Beine kommen?

Vielleicht kann da auch ein Sportpsychologe helfen, aber jetzt sollte erstmal das Becken ausheilen.
Und sieh zu, dass du sobald es geht immer schön Krankengymnastik machst, am besten in einer Praxis, die auch Leistungssportler betreut. Lass dich bloß nicht mit alten Sofahockern in eine Gruppe stecken, das deprimiert nur.
Schwimmen (natürlich nur Kraul) sollte auch bald wieder gehen. Und gezielter Muskelaufbau sowieso. Da sind ganz schnell Herbst und Winter rum, und dann im Frühling siehst du weiter.

Also ja: Kopf hoch, Brust raus, Schultern runter: Selbstmitleid hat noch niemandem geholfen, und Reha ist harte Arbeit und für die nächsten Wochen dein Hauptjob. Auch im Liegen und beim Entlasten des Beckens/der Hüfte kannst du andere Muskeln trainieren bzw. einiges tun, um nicht allzu viel Muskelmasse abzubauen (isometrische Übungen).
Danke dapf.
Stehaufmännchen stimmt schon. Ich hatte vor 12 Jahren schon mal so eine Serie, nicht so schlimm (Schlüsselbein im Rennen 2009, Ellenbogen Kopfsteinpflaster 2011 und dann noch das Handgelenk weil ich in der Badewanne ausgerutscht bin und mich nicht mit dem kaputten Arm abfangen wollte) aber da dachte ich schon es kann nicht schlimmer kommen. Da haben auch noch alle gelacht. 2011 bin ich im Herbst trotzdem Marathon gelaufen, danach war wieder alles gut auch im Kopf.
Aber nach der Nummer jetzt glaube ich echt der "Radgott" hat was gegen mich. Wenn ich nur mir verpflichtet wäre, würde ich nicht so viel nachdenken. Aber da gibt es noch Familie und Arbeitgeber.
Aber ich gebe Dir absolut Recht, eines nach dem anderen. Nächste Woche fange ich mit KG an.
Ich bin froh, dass mein Arzt ein guter Freund ist. Der hängt sich rein und hofft auch, dass wir es ohne neue OP hinbekommen. Die Zeit wird es bringen.
 
Psyche ist sowieso immens wichtig.. als ich da blöd im KH lag, nach der OP.. die Besucher.. „oh wie schrecklich.. da kann man Nekrosen kriegen… wie blöd für Deinen Sport.. tut mir so leid..“.. das zieht einen echt runter, man steckt ja noch nicht drin im Thema, aber jeder hatte schonmal ne 90jährige Oma, die damit nicht wieder auf die Beine kam. Bis nen alter Radgefährte vorbeikam, „Blödsinn, selbst wenn Nekrose, ja und? Floyd Landis ist auf Profiniveau mit Prothese weitergefahren..“.. wusste ich nicht, aber mit einem Schlag war die Welt wieder in Ordnung: "Radsport? Wird gehen, also schnell raus hier!"
 
Bei der Geschichte läuft mir glatt ein kalter Schauer über den Rück. Hoffentlich kommst du schnell wieder auf die Beine.
Da ich mir dieses Jahr das Schultergelenk gebrochen hatte, stelle ich mir nun die Frage, wie lange nach so einen Bruch, besteht die Gefahr einer Nekrose? Ich dachte der Drops sei längst gelutscht.
 
Bei der Geschichte läuft mir glatt ein kalter Schauer über den Rück. Hoffentlich kommst du schnell wieder auf die Beine.
Da ich mir dieses Jahr das Schultergelenk gebrochen hatte, stelle ich mir nun die Frage, wie lange nach so einen Bruch, besteht die Gefahr einer Nekrose? Ich dachte der Drops sei längst gelutscht.
Bei der Schulter kenne ich mich nicht aus. Fehlt mir noch in der Sammlung ;). Bei Hüftgelenk ist die Chance 40/50% je nachdem wo der Bruch war. Je näher am Oberschenkelhals umso größer das Risiko. Der Hüftkopf wird nur durch ein Gefäß versorgt, bekommt das einen weg stirbt der Hüftkopf ab. Bin kein Mediziner, keine Ahnung wie das beim Schultergelenk ist.
 
Bei der Schulter kenne ich mich nicht aus. Fehlt mir noch in der Sammlung ;). Bei Hüftgelenk ist die Chance 40/50% je nachdem wo der Bruch war. Je näher am Oberschenkelhals umso größer das Risiko. Der Hüftkopf wird nur durch ein Gefäß versorgt, bekommt das einen weg stirbt der Hüftkopf ab. Bin kein Mediziner, keine Ahnung wie das beim Schultergelenk ist.
Und wie lange nach dem Bruch, besteht die Gefahr der Nekrose?
 
Was hattet ihr genau für „Eisen“ drin? Hatte auch nen OSHB und hab eine Platte am Oberschenkel mit zwei Schrauben fixiert und dann zwei Schrauben in die Kugel. Mir wurde gesagt das Eisen müsse nicht raus nur wenn wirklich stört.
Vor der Nekrose hab ich auch noch „Angst“ hoffe aber das beste.
 
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