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Aufbauthread – Mein Allerallerletzter

ignatz

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Der Profiamateur hat so schön vorgelegt, da kam ich, was den Threadtitel angeht, nicht dran vorbei. Und eigentlich bin ich mit Thema neues Rad immer noch durch. Ich hab mein Traumrad vor ein paar Jahren abgeholt, und fahr da nach wie vor mit großer Freude mit durch die Gegend.

Tja, eigentlich :). Warum also doch noch eins?

  1. Dadurch, dass ich mich an das Vogel so gewöhnt habe, kommen die wenigen verbleibenden Rennräder hier wirklich zu kurz. Ein Renner, der sehr nah am Vogel wär, das wär eigentlich noch was…
  2. Es gibt da das eine oder andere historische Rad, an dem ich mich immer noch nicht sattsehen kann. Vielleicht kann man ja eines von denen so ein bisschen zumindest als Inspiration nehmen…
  3. Ich mach sowas total gerne. Wenn man bei Null anfängt, kann man sehr genau steuern, wo man hin will. Das gefällt mir. Und sich bei diesem Prozess mit Leuten auszutauschen, die ich gut leiden kann und die viel mehr Ahnung haben als ich selber, das macht mir immer noch höllisch Spaß
  4. Im Kosmos der Rahmenbauer gibt es einige, deren Schaffen ich einfach bewundere. Ulrich Vogel, Thomas Becker, Georg Blaschke und viele andere. Und Knobi eben mit Sicherheit auch, dessen Fähigkeiten ich beeindruckend finde, und bei dem ich ganz besonders mag, dass jederzeit irgendwas vollkommen originelles rauskommen kann, weil er bei ganz vielen Details neu überlegt, wie man das lösen kann – und eben nicht guckt, wie hat das irgendwer bereits gelöst. Und sowas hier finde ich toll: (weiterklicken, die Arbeiten von Arregui Velasquez gefallen mir überhaupt sehr). Und gemuffte Rahmen hab ich schon. Da könnte man hier ja mal...
  5. ter Grund: Knobi hatte mir eh einen Satz Rohre geschenkt. Das muss ja irgendwohin, das Zeug, sonst wird das noch schlecht.
 
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Ein paar Bildchen vielleicht. Gesetzt ist bereits meine Lieblingskurbel, diesmal in 2fach.


Gesetzt sind ebenfalls diese Naben hier, die ich im Vorher/Nachher Thread ja schon gezeigt hab:


Möglicherweise zeichnet sich hier ein Trend in Richtung silberner, polierter Teile ab. Also, möglicherweise.
 
Danke erstmal für die Komplimente - ob sie berechtigt sind, werden wir dann im Lauf des Jahres wissen...
Für mich ging das erstmal mit einem originalgroßen Ausdruck der Vogelgeometrie auf einer stabilen MDF-Platte los. Das hat den Vorteil, dass man ohne geistige Verrenkungen einfach alle Teile hin- und herschieben kann, bis sie passen. Maße ändern, Winkel ändern usw., alles mit einfachsten Mitteln aus der Schulzeit: Geodreieck, Lineal und eigentlich auch Zirkel, aber den habe ich nicht mehr gefunden.

Maxrahmen-2.jpg


Die Hinterachse steckt in der Platte und kann bei Bedarf mit einem Schnellspanner festgemacht werden; danach richtet sich dann der Rest. Alle anderen Teile sind verschiebbar; die Rohre lassen sich mit kleinen "Gewindeklötzchen" in der Höhe ausrichten.

Maxrahmen-3.jpg


Dabei kam auch sofort die Antwort auf die erste Frage: Kann man einen so großen Rahmen überhaupt aus einem Max-Rohrsatz bauen?
Nein, kann man nicht. Das Unterrohr ist dafür nämlich zu kurz, und das Oberrohr wird auch knapp.
Nächste Erkenntnis: Für Max gibt es keine Klemmblöcke. Muss man sich machen. Für die Hinterbaustreben reichten dann welche aus Holz, weil das doch deutlich schneller geht...

Klemmbloecke.jpg


Dann war unsere gemeinsame Aufgabe, erstmal die Geometrie an die kürzeren Rohre anzupassen, ohne Winkel und Gewichtsverteilung zu verändern - und natürlich das Tretlager nach oben zu schieben, weil das Rad ja auf schmalen und damit auch flachern Reifen rollen soll.
Anschließend haben wir die Rohre ganz klassisch von Hand zurechtgefeilt und die Sache überprüft: Vorderteil acht Millimeter kürzer, hinten werden es dann wohl fünf, das müsste passen.
Meister Ignatz hat dabei sein handwerkliches Geschick absolut überzeugend bewiesen: Zum allerersten Mal Rohre feilen, ohne Fehler, ohne Macken. Passt.
Und weil das zu zweit erstaunlich schnell ging, verlief das restliche Wochenende im Rausch der Völlerei.
Es war mit Abstand das schönste seit langem!
 
Feilen gelingt in diesem Fall aber auch ziemlich einfach. Wie stößt ein nichtrundes Rohr in einem ziemlich frei wählbaren Winkel auf ein anderes Rohr, welches möglicherweise auch nicht rund ist? Mein räumliches Vorstellungsvermögen ist da recht rasch mit überfordert, und Knobi hat mir folgendes Tool gezeigt:



Damit kann man sich den entsprechenden Ausschnitt direkt auf das Rohr kleben (nachdem man sich das vorher mit der Schere zurechtgeschnippelt hat):



und muss dann halt einfach nur wegfeilen, was über dem Kleber noch so an Rohr steht. Letztlich eine überschaubare Aufgabe.
Und wenn das dann funktioniert hat, sieht das so aus, als könnte das was bei rauskommen:



Soso, ein "Aubauthread" ?. Ich hoffe, das geht ohne Verletzungen ab, im weiteren Teil des Werkelns.
 
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Den "Tube Notcher" gibt es übrigens hier:
https://dogfeatherdesign.com/ttn_js/Einfach im Browser, kostenlos, ohne Software-Umwege und natürlich auch für ovale, eckige und tütenförmige Rohre, Rohre auf Flachstahl und Auspuffsammler (ich habe den Verdacht, dass ich das noch brauche). Natürlich mit je einer Linie zum Schneiden und einer zum Anfasen, falls man Schweißen will. Ausgegeben wird ein PDF in Originalgröße.

Was mich begeistert hat: Einfach die Website "speichern", und man kann damit auch offline arbeiten. Ich habe leider schon viele nützliche Online-Werkzeuge für immer in den Tiefen des Netzes verschwinden sehen, mit denen das nicht möglich war.
 

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  • Kettenstrebe an Tretlager.pdf
    280,7 KB · Aufrufe: 147
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Und hier ahnt man, wie lang so ein Steuerrohr plötzlich werden kann, wenn Ober- und Unterrohr nur ein paar Millimeter kürzer werden und der Gabelkopf ein gutes Stück nach unten wandern muss. Da habe ich auch gestaunt: noch etwas, dass aus den konfektionierten Rohrsätzen nicht passt. Ist hier natürlich noch Grobschnitt mit viel Überstand, aber der Abstand zwischen den Rohren stimmt schon fast.
 
@ignatz Na, das behalte ich mal genau im Auge. Wird spannend.
Die Polierten Teile finde ich sehr gut, darüber kann man Komponenten zusammenbringen, die sonst eigentlich nicht so recht zusammenpassen. Wievielfach, soll es den werden?
Sprich gibt es was Schaltkomponenten angeht schon Präferenzen? Und ich finde Deine Rahmenbauer-Liste gut. Auch weil der Tom, den ich sehr schätze mit dabei ist. Ich würde da ruhig auch mal nach Amerika schauen: Brian Chapman oder Chris Bishop um nur mal zwei zu nennen.
https://www.instagram.com/chapmancycles/https://www.instagram.com/bishopbikes/
 
Ja na klar. Deren Arbeiten kenne ich auch. Es gibt wirklich einige tolle Rahmenbauer aktuell. Und ob man eine kurze oder eine lange Liste macht - es fehlen immer einige, die eigentlich nicht fehlen dürften. Die Schalterei wird 10fach, und mit der Teileauswahl sind wir / bin ich schon recht weit
:)
 
Den "Tube Notcher" gibt es übrigens hier:
https://dogfeatherdesign.com/ttn_js/

Sehr, sehr interessante Seite!
@marmotte77 die Website selbst ist ein Online-tools bzw. Berechnungsprogramm.
Du kannst die verschiedenen Reiter zur Eingabe nutzen und , wenn ich es richtig sehe, "nur" die berechneten Bilder speichern. Es ist kein Offline-Programm oder -App! Also Website speichern!
 
Macht RattleCad das nicht auch? Und läuft das nicht auch offline und kann noch einiges mehr, was ihr braucht?
 
Dachte ich eigentlich auch, hatte es jetzt aber länger nicht offen. Gibst es mittlerweile auch nicht mehr umsonst, glaube ich..
 
Was Rattlecad kann, darf oder kostet, ist mir schon ziemlich lange egal - weil ich es nie auf irgendeinem (Apple-)Rechner sauber zum Laufen bekommen habe. Irgendwann hatte ich dann einfach keine Lust mehr auf Experimente mit Emulatoren, parallelen Betriebssystemen oder speziellen Clients, weil nichts davon half. Und an Apple bleibe ich wohl leider noch eine Weile hängen, der Arbeit wegen.

Die kleinen, simplen und einfachen Lösungen sind mir eigentlich lieber. Einen Fahrradrahmen kann man problemlos von Hand oder in einem beliebigen Vektorprogramm zeichnen und dann über der originalgroßen, ggf. ausgedruckten Zeichnung das Feintuning machen. Damit umgeht man ganz sicher auch verbreitete Rechenfehler und Irrglauben, z.B. beim realen Reifendurchmesser, der Bauhöhe bestimmter Gabelköpfe und Steuersätze usw.: Was als echtes Teil über der Zeichnung sauber zum Liegen kommt und den gewünschten Platz hat, passt später auch wirklich in den fertigen Rahmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass praktisch kein Rahmen exakt so gebaut wird, wie er aus dem CAD kommt.
 
So langsam müssen wir den Thread mal wieder füttern, glaube ich. Und dazu bieten die Ostertage während der Coronakrise einigen Anreiz: Bestes Wetter, große Terrasse, und Fahren hat zur Zeit sowieso keinen Sinn, weil hier an den Wochenenden plötzlich hunderte von Stümpern auf E-Bikes, Tretrollern und Skateboards die Radwege, Feld- und Waldwege bevölkern. Das ist wirklich grauenhaft und weit entfernt von dem, was in anderen Jahren um diese Zeit bei vergleichbarem Wetter rund um Kassel los ist...

Also die großen Gasflaschen gegen handlichere getauscht und gehofft, dass die Nachbarn deshalb nicht durchdrehen. Und ja: Acetylen. Dafür kann ich keine besonders schlauen Gründe aufführen, aber der nagelneue Brennersatz, den ich vor einigen Jahren für wirklich lächerlich kleines Geld erworben habe, hatte halt keine Propandüsen. "Wenn schon, dann gleich richtig." :D



Aber halt!
Erst kommen natürlich ein paar Vorarbeiten. So schnell geht es ja nun auch wieder nicht.

Die rostfreien Paragon-Ausfallenden fand ich etwas klobig, da musste einiges weg.





Und der Gabelkopf hat unten vier Nasen, die seine Montage zwar denkbar einfach machen, aber eben auch Überlappung verschenken.





Da traf es sich irgendwie gut, dass der längste aller Gewindeschäfte ca. 8 mm zu lang war, der nächst kürzere aber zu kurz.
Und nein, selbstverständlich war überhaupt keine andere, womöglich einfachere Lösung denkbar, um das anzupassen. :D









 
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Die Gabelscheiden gab es passend vorgebogen im aktuellen Columbus-Programm, also entfällt hier ein Schritt und wir können gleich die Ausfallenden einpassen. Ein Foto fehlt leider: Jedes Ausfallende bekommt natürlich vorher noch einen kräftigen Hammerschlag von der Seite, um es ein wenig in Richtung der Gabelscheide zu biegen. Die Paragon-Teile aus "Edelstahl 17-4" sind dabei deutlich widerstandsfähiger, als klassisch geschmiedete, und man muss auch für ein paar wenige Grad richtig derb mit dem Fäustel draufschwarten.

Beim Übergang habe ich lange überlegt und mich für die aufwendigste Lösung entschieden: Ballig angeformt, statt einfach nur gesteckt oder geschlitzt. Und mir ist völlig klar, dass das mit etwas mehr Übung bestimmt eleganter aussehen kann.
Normalerweise hätte es hier schon erledigt sein können: Spalt mit Lot vollaufen lassen, Übergang zurechtfeilen oder auch nicht.



Zusammendrücken im Schraubstock, ein wenig hämmern, nochmal feilen und das Ganze wiederholen:







Sieht nach wenig Überlappung aus, aber zumindest ein kleines Stück steckt noch weiter im Rohr:



Für mehr Überlappung hätte ich die Gabelscheiden doch noch weiter biegen müssen, um die gewünschte Vorbiegung zu erreichen. Ich denke aber, das hält.

Mit ein paar Klemmblöcken, zwei Aluprofilen und einer alten Vorderachse habe ich eine Behelfslehre gebaut, die ihren Zweck voll und ganz erfüllt. Über ordentliche, wirklich sinnvoll gemachte und einfach zu bedienende Lehren denke ich seit mehreren Jahren nach, komme aber einfach zu keinem Entschluss - und ehrlich gesagt mag ich den "Ghetto-Style" ja irgendwie.









Und mit der grob zurechtgesägten Gabelscheide zum Einlöten des ersten Ausfallendes - bitte unbedingt die Länge mit einem echten Vorderrad prüfen, bevor sie festgelötet wird!



Vom Löten gibt's leider keine Fotos, weil ich nur zwei Hände habe.
Ergebnis der Ausfallenden: Nicht ganz in der "optischen Mitte" und mit einem kleinen Unterschied zwischen beiden Seiten, der mir sagt: Kopf nicht ganz symmetrisch, oder Gabelscheiden nicht exakt gleich weit vorgebogen. Später stellte sich wirklich der Kopf als Quelle heraus.





Anschließend kann man auch die Scheiden exakt zurechtfeilen. Und natürlich den Kopf anlöten.





 
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