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ARA Köln/Bergisches Land BRM 200 km, 3.10.2020

... inklusive Corona und Vermeidung von Innenräumen bei Kontrollen. Ich werde mit "großem Gepäck" auf Tour gehen.
Dito. Vermutlich zu vierl eingepackt, aber egal. Haben ist besser als brauchen. Jetzt noch ein Absacker und dann geht es in die Falle! Bis morgen!
 

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Re: ARA Köln/Bergisches Land BRM 200 km, 3.10.2020
Der Tag danach. Nun, was soll ich sagen? Schön war es. Meine Tour doieses jahr mit den meisten Höhenmetern, das Wetter war wie vorhergesagt eher mäßig, aber ich hatte nie das Gefühl, wirklich an eine Grenze gekommen zu sein.

Ich war der mit den St. Pauli-Klamotten und den kompletten Regenzeug, um das ich war auch froh war. Ich habe Respekt vor allen, die das bei den Temperaturen ohne ein solches durchgestanden haben. Kann man machen, muss man aber nicht. Vielleicht kann man das aber auch trainieren?

Egal, die Strecke bis auf die Ortsdurchfahrt Iserlohn war echt ok, die Baustellen zwischendurch und Graveleinlagen deswegen waren etwas nervig, aber sonst echt top. Wird nicht mein letztes Brevet gewesen sein. Vielleicht sehe ich dann den einen oder anderen wieder. Würde mich freuen.
 
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Das war seit langer Zeit für mich ein Brevet mit neuer Strecke, insofern war ich schon gespannt, wie es wird. Die Anfahrt war wegen des Feiertages nicht ganz so einfach: Der erste Zug fuhr so spät, dass ich erst nach 9 Uhr in Wuppertal gewesen werden. Statt dessen musste ich also erst über den Rhein und von dort losfahren. An der Fähre kam die Überraschung: Auch dort war Feiertag. Da ich genügend Zeit eingeplant hatte, war die nächste Brücke in 10 km Entfernung aber noch im Zeitlimit. Unterwegs fing es an, leicht zu regnen, aber in Wuppertal war es nur ein leichtes tröpfeln. @Renn-Andreas wartete relativ einsam auf dem Parkplatz und um 08:10 hatte ich die Startkarte und konnte offiziell losfahren. Auf dem Weg in sonst nasse Bergische hörte der Regen auf und auf der ersten Höhe in Remlingrade war es trocken. Bei der Weiterfahrt über die wellige Hochfläche kam sogar die Sonne raus. Die erste Kontrolle in Waldbauer war eine Frage an der Gaststätte zur Post. Der Tipp von Andreas, die Frage vorher zu lesen, weil man dann im Vorbeifahren die Antwort lesen könne, klappte leider nicht: Die Antwort "Frische Pfifferlinge" stand auf der Rückseite der Tafel.

Es war inzwischen warm genug, die Beinlinge auszuziehen. Die Kombination langes Unterhemd mit geöffneter SoftShell war noch nicht zu warm. Hier oben schloss eine schnelle Gruppe mit @Kaloo auf. Bei der Abfahrt ins nächste Tal war einer von ihnen zu schnell in einer noch nassen Kurve, aber es blieb bei einer leichten Schürfwunde. Etwas vorsichtiger ging weiter durchs Tal. Hier kamen zum ersten Mal zwei Radler entgegen. Aus dem Volmetal startet der Anstieg zum zweiten "Gipfel" der Tour. Der war etwa genauso hoch, wie der erste, aber es ging ohne Pausen in einem durch bergauf. Am Gipfelkreuz musste eine Kontrollfrage beantwortet werden. Genauso Non-Stop wie auf der Bergfahrt ging es bei der Talfahrt runter an die Lenne. Die Durchfahrt durchs Tal war auch eine Durchquerung der einzigen, größeren Ortschaften Letmathe und Iserlohn. Gerade Iserlohn hatte trotz Feiertag viel Verkehr; der Radweg eine Straße unterhalb durch Grüne wäre vermutlich ruhiger gewesen. Als Belohnung folgte ab der Stadtmitte die alte Bahntrasse / Radweg nach Menden. Dort war die erste der beiden "richtigen" Kontrollen: Vorschriftsmäßig mit Maske gab es Stempel, Unterschrift und einen großen Kaffee. Die Kleidung konnte unverändert bleiben, denn obwohl die Sonne inzwischen verschwunden war, blieb es gleichmäßig warm.

Landschaftlich folgte eins der schönsten Stücke der Strecke: Das Hönnetal. Wermutstropfen war die Bundesstraße und das, obwohl wegen des trüben Wetters wohl wenig Ausflugsverker (Motorradfahrer) unterwegs war. Vor der zweiten Kontrolle frischte der Wind unangenehm auf und über den Bergen wurden die Wolken dunkler. Die Kontrolle in Neuenrade (ein Imbiss) war gut besucht, aber der Wintergarten war leer und unter den Sonneschirmen waren nur drei Mitradler. Dort gab es in Ruhe ein Weizenbier und ein Blick aufs Regenradas: Ca. zwei Stunden Niederschlag waren zu erwarten. Die anderen drei fuhren los und ich zog im Trockenen die Regensachen an. Bis auf die trockenen Wechselsachen für die Rückfahrt war die Tasche jetzt leer und richtig leicht. Noch bevor ich losfahren konnte, setzte leichter Regen ein und zwei weitere Mitfahre kamen an. Durch Probleme mit dem Navi waren sie am Anfang 30 km Umweg gefahren und hatten die erste Kontrollfrage aus der "falschen" Richtung angefahren.

Kurz nach der Abfahrt kam mir im Ort die Mitfahrerin des Trios entgegen. Durch den Regen war ihr zu kalt geworden und sie wollte zum nächsten Bahnhof. In Neuenrade gibt es zwar einen Bahnhof, aber von dort muss man einen relativ großen Umweg fahren. Statt dessen habe ich ihr empfohlen, noch bis Altena zu fahren, da die Verbindung von dort nach Wuppertal deutlich kürzer ist und die Züge öfter fahren. Auf der verbliebenen, kurzen Steigung zum Dach der Tour ist ihr auch nicht richtig warm geworden und die lange Abfahrt nach Altena hat sie langsam angehen lassen. Lästig war auf dem Stück eine längere Baustelle, teilweise mit losen und nassem Schotter.

Altena wurde auch früher auf dem Spicher 400er durchfahren. Daher war das nächste Stück, das Rahmede-Tal, bereits bekannte Landschaft, wobei dieser Teil beim 400er in die Nacht fällt. Da senkt sich gnädig ein dunklergrauer Schleier über die alten, zum Teil brachliegenden, zum Teil renovierten Industriegebäude. Heute war der Schleier hellgrau und nass, was es nicht hübscher machte. Immerhin hatte ein Betrieb eine überdachte Warenanlieferung, unter der eine kurze, trockene Pause möglich war, um Kraft für den letzen Teil des Anstieges zu tanken. Der wurde etwas steiler, als das Industrie-Tal, war aber auch verkehrsarm durch den Wald. Auf der Wasserscheide zwischen Lenne und Volme blies der Wind etwas stärker, dafür ließ der Regen nach. Die Abfahrt nach Rummenohl hatte wieder eine Baustelle, aber diesmal ohne Schotter.

In Rummenohl war die Kontrolle wieder eine Frage an einer Gaststätte, deren Antwort Andreas auf einer Kreidetafel hinterlassen hatte. So konnte man Corona-konform draußen bleiben, obwohl das Haus einen guten, gastfreundlichen Eindruck machte. Nach einem kurzen Stück durchs Volmetal begann in Schalksmühle der lange und gefühlt steilste Anstieg nach Halver. Die feuchte Luft und die Regenkleidung ließen die Kleidung von innen feucht werden, aber es war immerhin warm. Unterwegs war wieder eine Baustelle, aber diesmal war es "nur" gefräster Asphalt. Auf dem Spicher 200er kann man in Anschlag die alte Bahntrasse nach Halver sehen, aber sie passt nicht wirklich auf die Strecke. Das war diesmal anders. Auf wassergebundener Decke ließ es sich besser rollen, als auf den Baustellen davor und dazu war der Höhenverlust geringer, als auf der Straße.

Hinter Anschlag war die letzte Baustelle angekündigt. Die hätte sich auf der parallelen und gleichmäßig fallenden Straße durchs Tal problemlos umfahren lassen. Immerhin gab es als kleine Entschädigung dafür noch strahlenden Sonnenschein. Durch Wipperfürth war wenig Verkehr, die flache Steigung entlang der Bundesstraße hatte einen guten Radweg. Kurz vor dem Abzweig ins letzte Tal leuchtete die Sonne zum Untergang noch einmal die Wolken an, die weit im Südwesten am Horizont heranzogen. Unten im Tal war die letzte Kontrollfrage. Beim Eintragen der Antwort ist mir dann mein "Navi" abgestürzt: Es war Wasser in die Kartentasche geraten und die Wegbeschreibung war nass geworden. Beim Versuch, sie auf die letzte Seite zu wenden, ist der Zettel zerrissen. Da das vertrautes Gelände war, gab es dadurch keine Probleme. In der beginnenden Dämmerung hätte ich sowieso auf den Zettel verzichtet, weil das Ablesen mit Stirnlampe zu lästig ist.

An der Bahntrasse in Bergisch Born war die Frage, zum Startort Wuppertal durchzufahren, oder den gleich weit entfernten Bahnhof in Opladen anzusteuern, um dort einen früheren Zug nach Hause zu erwischen. Nach Abschätzung der Fahr- und Abfahrtszeit habe ich mich für gemütlichere Variante Wuppertal entschieden. Gemütlich wurde es nicht, aber auch nicht anstrengend, da es die meiste Zeit bergab ging. Unterwegs haben mich noch die zwei Umwegfahrer eingeholt. Wir waren so früh in Wuppertal, dass ich sogar dort noch den frührern bekommen hätte, ich habe mich doch erst mal für ein Abendessen im Ziel-Imbiss entschieden.

Die Rückfahrt mit der Bahn begann mit einer Verspätung und nur dank eines Zwischensprints in Köln-Deutz habe ich den Anschluss noch erreicht (1 Minute treppab und -auf von Gleis 8 nach 4 :daumen: ) Zu Hause wurde ich wegen des Wetters bedauert, denn dort hat es vom späten Vormittag an vier Stunden geregnet.
 
Schön beschrieben und praktisch alles gesagt. Mir gefallen die Fragen Kontrollen gut. Der versetzte Start gefällt mir gut. Weniger Gedränge und durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Pausenzeiten trifft man trotzdem viele Leute (auf Distanz, klar). Aber es fällt halt das Gedränge weg, was gerade in Bäckereien immer für langes Warten und damit relativ unspaßig und unnütz verbrauchte Zeit sorgt. Die Strecke war ja weitgehend aus dem Vorjahr bekannt und auch durch die SR seitdem. Das könnte das letzte Brevet ganz im Tageslicht gewesen sein für dieses Jahr.
 
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Ob die Limburger Leute aus Wuppertal reinlassen?
Bis dahin ist noch etwas Zeit, wer weiß, wie es bis dahin aussieht ...

Ein Ersatzziel wäre von Geldern auf der deutschen Seite der Grenze in Richtung Süden zu fahren (Stempeln am Bahnhof Kaldenkirchen) und dann auf der alten Bahntrasse über Kempen zurück.
 
In Rummenohl war die Kontrolle wieder eine Frage an einer Gaststätte, deren Antwort Andreas auf einer Kreidetafel hinterlassen hatte. So konnte man Corona-konform draußen bleiben, obwohl das Haus einen guten, gastfreundlichen Eindruck machte.
Hotel Dresel? immer wieder das Highlight auf der Strecke, dass die die Randonneure nach nicht abgewiesen haben, rechne ich denen bei dem feinen Haus immer wieder hoch an. Habe da schon mit Regenklamotte Pfützen auf dem Mamorboden hinterlassen. Der Stempel mit dem Wappen macht auch immer was her auf der Brevetkarte😊
 
Bis dahin ist noch etwas Zeit, wer weiß, wie es bis dahin aussieht ...

Ein Ersatzziel wäre von Geldern auf der deutschen Seite der Grenze in Richtung Süden zu fahren (Stempeln am Bahnhof Kaldenkirchen) und dann auf der alten Bahntrasse über Kempen zurück.
Ja, das wird im Zweifel kurzfristig zu klären sein - mit geschlossenen Schlagbäumen rechne ich erstmal nicht, aber was sich die Politik zum Reissen der 50/100.000-Marke auf breiter Front einfallen lässt, das bleibt abzuwarten.
Abstempeln in Venlo wäre dann immer noch am Bahnhof möglich, beim deutschen Fahrkartenautomaten müsste auch ein Entwerter hängen. Wenn die nicht der Abellio-Pleite zum Opfer fallen und der VRR keine Fahrkarten an Auomaten mehr verkauft und nur noch Handy-Tickets funktionieren.
Streckenalternative für mit ohne Venlo könnte sein: Geldern-Straelen-Altbroeckhuysen-B221-Blaue Lagune-Hinsbecker Schweiz/Hinsbeck/Oirlich, um dann mit oder ohne Bocholt auf den von @sibi angeführten Radweg zu kommen.
 
Nach über einem Jahr ist das Brevet immer noch nicht in der Homologation aufgetaucht. Gibt es da irgendein Update zu?
 
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