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Anfänger Fragen zur Technik

Darth Timo

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11 November 2005
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Bonn
Hallo,
ich bin neu hier im Forum, stamme aus Bonn, bin Student, und werde bald 24. Aufgrund der Tatsache dass ich bisher nur MTB besessen habe, war ich schon öfters bei mtb-news.de aktiv. Grund dafür dass ich jetzt auch hier angespült wurde ist, dass ich mir vor kurzem einen gebrauchten Müsing Cayo Rennrad-Rahmen ersteigert habe. Es ist ein Müsing geworden, weil ich in gewisser Weise von der Marke begeistert und auch mit meinen beiden MTBs von denen höchst zufrieden bin. Ausserdem habe ich mich an die Geometrie gewöhnt.
Jetzt habe ich natürlich vor den Rahmen nach und nach selbst aufzubauen. Ich würde nicht sagen, dass ich zwei linke Hände habe und habe auch schon etwas Erfahrung mit dem Schrauben durch meine zwei MTB. Bis auf Innenlager und Steuersatz-Lagerschalen habe ich auch schon so ziemlich alles schon mal zwecks Wartung ab- und wieder dran montiert, Ketten gekürzt, Lager gefettet und alles eingestellt was es einzustellen gibt (auch die Naben z.B.).
Da das ganze nicht ganz billig wird, ich Fehlkäufe und Umtauschaktionen möglichst vermeiden möchte, und es gerade einmal 1 Jahr her ist, dass ich überhaupt was an meinen MTB selbst gemacht habe, und der Kauf eines Drehmomentschlüssels unmittelbar bevorsteht (rette sich wer kann) will ich euch mal schreiben, wie ich mir nach dem Lesen einiger Threads hier im Forum das ganze vorstelle und euch bitten mich auf Irrtümer aufmerksam zu machen.

Komponenten-Gruppe:
Mir ist schon aufgefallen, dass es unter den RR-Fahrern wohl wie auch unter den MTB-Fahrern eine ewige Debatte gibt, ob man Shimano oder was anderes, z.B. Campagnolo nimmt. Ich kann dazu nur sagen, dass ich mit Shimano an meinen MTB immer zufrieden war und bin. Aber gerade weil ich bisher nur Erfahrung mit Shimano gemacht habe, tendiere ich zur Campa Centaur 2x10-fach. Es ginge natürlich auch preiswerter, aber die Anschaffung sollte schon endgültig sein und ich kann verdammt pingelich werden. Ich hoffe mir wird von der Shimano-Fraktion verziehn ;).

Gabel/Steuersatz:
Der Rahmen besitzt noch eine Alu-Gabel mit Gewinde-Schaft und einen passenden Ultegra-Steuersatz. Natürlich könnte ich diesen durch einen A-Head ersetzen (lassen), so dass ich eine schöne Carbon-Gabel samt „modernem“ Vorbau, etc. dranbauen könnte. Jetzt wird sich der ein oder andere vermutlich schon fragen, was ein RR-Anfänger überhaupt mit einer Carbon-Gabel will, und dass das daher nur rausgeschmissenes Geld wäre. Ich werde es mir noch überlegen müssen, weil es auch optisch eine große Veränderung von einer verchromten zu einer schwarzen Gabel wäre. Der Rahmen ist übrigens rot mit weiß/grauer Schrift, also würde ich bei Beibehalten der verchromten Gabel zu silber-glänzenden und sonst eher matten und/oder dunklen Komponenten tendieren.

Antrieb:
Das wichtigste ist mir hier bereits vom MTB bekannt, bloß beim Innenlager tu ich mich was schwer. Ich weiß dass es unterschiedliche Normen gibt. Ich weiß noch nicht, welches Gewinde das Lagergehäuse hat und wie breit es ist. Ich glaube aber, dass ich das eh einbauen lassen werde. Zur Not: BSA sollte wohl eine Breite von 68mm haben, der italienische Standard 70mm. Campagnolo-Kurbeln setzen auf ISO (Vierkant mit anderer Größe), also muss abhängig von der Gehäusebreite (und natürlich Anzahl der Gewindeumdrehungen bzw. deren Steigung) ein entsprechendes Lager rein. Das Lager muss natürlich gut geschmiert sein (ist es hoffentlich bei Lieferung :p ) und mit Loctite oder dergleichen eingesetzt werden, oder vertausche ich hier was?
Die Achslänge des Innenlager ist abhängig von ggf. Rahmen und Kurbel. Das eigentlich entscheidende ist jedoch, dass bei 2 Kettenblätten vorne die Kettenlinie 43,5mm von der Rahmenmitte entfernt liegen sollte (45mm bei 3-fach). Von einem in gewisser Weise normalen (geradezu langweiligen ;) ) Rahmen sollte man sich einfach nach der Breite die bei der Kurbel genannt wird richten können.
Ich weiß bisher noch nicht genau was compact Kurbeln sind, werde mich aber noch informieren. Dazu gehört auch, ob die von der Position her noch zum evtl. vorhandenen Anlöt-Sockel des Umwerfers passen (ist ja schon ein etwas älterer Rahmen). Nachtrag: Wer den fest-gepinnten Thread liest, ist klar im Vorteil - was das angeht bin ich also fündig geworden *peinlich*
So ein schlauer Rechner hat bei mir bei meiner Schrittlänge eine Kurbellänge von 177,5 mm empfohlen, was ich relativ erstaunlich finde, da ich an meinen MTB einmal auf 175 (eher Touring) und einmal sogar bloß auf 170mm unterwegs bin (Trittfrequenz-Kamikaze). Ich schätze ich werde wieder bei 175 landen.
Die Käfiglänge des Schaltwerks hinten richtet sich wie üblich nach der benötigten Kapazität bzw. Ritzel/Kettenblatt-Kombination (steht aber bei den Umwerfern beschrieben).

Vorbau/Lenker/Sattel:
Die Breite des Lenkers richtet sich nach der Schulterbreite des Fahrers. Die Überhöhung Sattel/Lenker ist natürlich im Vergleich zum MTB größer. Die Sattelhöhe und Position ist zuerst einzustellen. Sprich: Erst die Sattelhöhe ausrechnen/einstellen und ggf. später korrigieren, dann den Lot-Test machen. Bei horizontaler Kurbel sollte ein über das Knie gehängtes Lot in etwa die vordere Pedalachse treffen. Bevorzugt man eine hohe Trittfrequenz, sollte es eher etwas weiter vorne liegen, ansonsten umgekehrt. Die Überhöhung bestimmt hauptsächlich den Luftwiderstand und ist wohl eher ein relativ subjektiver Faktor. Dazu passen muss natürlich auch der Sattel. Ich schätze ich werde mich da wohl mit einem Karbon-Exemplar selbst geißeln ;).
Kann mir evtl. jemand einen Anhaltspunkt geben, was ein übliches Maß ist? Ich finde die Müsing-Rahmen insgesamt eher relativ kurz, weshalb meine Vorbauten an den MTBs relativ lang sind (130/140mm). Das mag etwas nach zu kleinem Rahmen klingen, allerdings kann ich so auch meine Grobmotorik ausgleichen und verreisse nicht gleich das Rad *G*.
Ich mag allerdings auch eher die gestreckte Sitzposition. Die Oberrohrlänge ist laut Katalog 5 mm länger als die meiner MTB. Bei einem bin ich mit ca. 12 cm Überhöhung und einem leicht nach unten geneigten Vorbau unterwegs. Sind MTB und RR insofern vergleichbar als dass ich diese Maße als Anhaltspunkt nehmen kann? Die Lenker sind ja allerdings auch total verschieden so dass ich mir das kaum vorstellen kann. Vermutlich heisst es aber doch "einfach probieren". Und natürlich sollte man während einer Kurbelumdrehung mit den Knien nicht an den Lenker stoßen ;). Auf einen Tri-Aufsatz werde ich erstmal verzichten.

Ich hoffe ich bin euch mit meinen Anfängerfragen nicht zu sehr auf den Keks gegangen, auch wenn mir bestimmt noch mehr Fragen kommen werden. Ich bin natürlich für jeden Tipp dankbar!

Grüße,
Timo
 
Hai.
Wenn Du bereits auf Deinen MTBs eine gestreckte Sitzposition bevorzugst, so übertrage doch Überhöhung und Abstand Sattel-Griffe Deiner MTBs auf Dein RR. Das beugt auch ständigen Umgewöhnungen vor; wenn sie nicht erwünscht sein sollten.
Ansonsten viel Spass beim R-Radeln.
C.
 
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