Neenee, „Aero“ ist bei all den Rädern, die hier so genannt wurden, erstmal nur auf irgendwelche flächigen Rohre, Verkleidungen oder ähnliche Marketing-Gags bezogen. Die Geometrie ist weitgehend Standard. Mit Geometrie meine ich vor allem den Sitzrohrwinkel. Bei Straßenrennern inkl. Aerorennern, ist der vielleicht so im Bereich von 73-75 Grad, bei Zeitfahrrädern ist er steiler, teils bis 78 Grad. Kannst Du ja bei Canyon auch direkt gucken, vergleich mal Aeroad mit Speedmax. Man dreht da den Fahrer quasi komplett etwas nach vorn, damit der Rücken gerade wird und man vorn tiefer kommt. Aber das geht halt alles nicht, wenn der Rahmen zu groß ist (Oberrohr und Steuerrohr zu lang). Wenn man also einen normalen Rahmen nimmt, auch wenn da noch so sehr Aero drauf steht, sollte man sehr vorsichtig bei der Bestückung mit nem Auflieger sein. Meist gibt’s sonst irgendwann „Rücken“.
Du willst ohne Auflieger, auch da würde ich empfehlen, wenn Du zwischen zwei Rahmengrößen stehst, immer die Kleinere zu nehmen. Viel wichtiger als das „Marketing-Aero“ ist, dass Du den Rücken horizontal bekommst, einen Lenker nimmst, mit dem Du gerade noch frei atmen kannst ( ich hab nen 38er bei 1,92 m), und einen Vorbau, der ggf. fast auf der Straße kratzt. Ich habe z.B. nen „Minus 21 Grad“ bei 120 mm, sehr zu empfehlen die Multi-Stems von Specialized, die kann man mit verschiedenen Hülsen sehr schnell anpassen, also Grundneigung bis +/- 4 Grad. Gleichzeitig sitze ich mittlerweile auf dem Renner eher kompakt als gestreckt, möglichst nah an einer TT-Haltung, Sattelstütze ohne Versatz,
Sattel ganz vorn, Vorbau nicht zu lang, damit die Unterarme waagerecht sind, wenn ich die Hände auf den STIs ablege/greife. Kurz gesagt, jedes Körperteil, das irgendwie blöd im Wind hängt, macht jeden Minivorteil von flächigen Rohren oder innenverlegten Zügen zigmal kaputt.