• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Abnehmen = Leistungsverlust ?

parttime

Laktat Geil
Registriert
24 März 2010
Beiträge
230
Reaktionspunkte
0
Guten Tag alle samt,

ich esse seit ~2 Wochen ein Müsli mit Ballerstoffen, dadurch habe ich Vormittags weniger/kein Hunger. Ist logisch, da Ballerstoffe satt machen.

Nun habe ich festgestellt, dass ich dadurch innerhalb von 1 Woche gute 2kg abgenommen habe. Das gewicht hält sich und ich trinke genau so viel (~ 3-4L/Tag) wie vorhher auch.

Weiter habe ich festgestellt, dass ich einen Leistungsverlust feststellen konnte, zumindestens beim Radfahren, beim Laufen bei ~ gleicher Intensität ist dies nicht der Fall, dort ist eher eine Verbesserung festzustellen. Ich trainiere im GA1 Bereich.

Ich finde dies sehr merkwürdig, da im GA1 Bereich ab 30min der Fettstoffkreislauf "eigentlich" den großteil der Energiebereitstellung darstellen soll.

Zu meinen Daten: 1,84m // 75kg // 3Jahre Biking // 1,5 Jahre Laufing // letzte Leistungsdiagnostik ende Dez. 2010


was sagt ihr ? eine Regenerationswoche hatte ich letze woche
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

@parttime

ich will ja kein Klugscheisser sein..., aber "Ballerstoffe" hören sich eher nach Spielkonsole an :), sorry.

Zu den abgenommenen 2Kg, das kann eher kein Fett sein, dass Du abegnommen hast, wenn Du rechnest, das 1gr Fett, ich glaube 8 oder 9Kalorien hat...., Darfst Du a) gar nichts gegessen habe und b) muss noch viel Sport dabei gewesen sein - ich tippe eher, rein als Verdacht ohne es zu Wissen. Bei der Leistung, klar, da würd ich auch auf Stoffwechsel Umstellung tippen, wenn Du vorher bei Deinen GA1 Touren was oder gar viel gegessen hast, kommt der Fettstoffwechsel trotz GA1 nicht richtig in Schwung.
Das Abnehmen, war wohl eben weil Du viel trinkst, auch auf Flüssigkeit die der Körper abgeführt hat, zurückzuführen.
Denke ich, ohne es belegen zu können, nur aufgrund meiner eigenen früheren "Abnehm-Orgien".
Gruss D
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

also kann man sagen, dass sich das wieder einpendeln wird ?! Weil sich der Körper ersteinmal auf die wechselnde Nahrung einstellen muss ?
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

kann man sagen. später wird man es auch wissen.
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

Kohlenhydrate reduzieren bzw. Abends keine + Eiweißreiche Ernährung dann sollte sich der Leistungsverlust in Grenzen halten. Gewichtsabnahme mittels guter Körperfettwaage kontrollieren , d.h. ob tatsächlich Körperfett abgebaut wird und nicht Muskelmasse. Braucht aber etwas bis der Körper sich umgestellt hat
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

Maxxi hat es ja mehr oder weniger schon geschrieben.
Erhalt der Muskelmasse und Kaloriendefizit in Kombination stellen den richtigen Weg dar.
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

Ich finde dies sehr merkwürdig, da im GA1 Bereich ab 30min der Fettstoffkreislauf "eigentlich" den großteil der Energiebereitstellung darstellen soll.
Nicht erst ab 30min, sondern sofort!

Weiter habe ich festgestellt, dass ich einen Leistungsverlust feststellen konnte, zumindestens beim Radfahren, beim Laufen bei ~ gleicher Intensität ist dies nicht der Fall, dort ist eher eine Verbesserung festzustellen.
Woher weisst du das? Welche Messungen nimmst du vor, die diese Beurteilung zulassen?

Nun habe ich festgestellt, dass ich dadurch innerhalb von 1 Woche gute 2kg abgenommen habe. Das gewicht hält sich und ich trinke genau so viel (~ 3-4L/Tag) wie vorhher auch.
Kohlenhydrate binden Flüssigkeit. Reduzierst du die Einnahme von Kohlenhydrate wird dementsprechend weniger Flüssigkeit im Körper gebunden. Folge: du verlierst an Gewicht. Daher mag ich bezweifeln, dass du den Anteil Körperfett abgebaut hast.
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

Also, ich habe jetzt einmal versucht, wieder ein wenig mehr zu mir zu nehmen und siehe da, die Leistung nimm von Tag zu Tag zu
 
AW: Abnehmen = Leistungsverlust ?

Aaalso:
Wenn Du abnehmen, also Fett abbauen willst, solltest Du prinzipiell eine negative Kalorienbilanz anstreben, also mehr verbrauchen als zu dir nehmen. Dann wirst du auf jeden Fall abnehmen.

Eine Möglichkeit ist, die Fett- und Kohlenhydratzufuhr zu reduzieren. Fett, das nicht verbrannt wird, wird vom Körper eingelagert. KH, die nicht direkt verbrannt werden, lagert der Körper ebenfalls als Fett ein (KH und Fett sind von der chem. Struktur her recht ähnlich und daher schnell umzuwandeln).
Du hast Kohlenhydrate bzw. -ähnliche Stoffe in den Muskeln und in der Leber eingelagert. Werden diese verbrannt, muss Nachschub erfolgen. Falls nicht, holt sich der Körper die Energie von den Fettreserven (was man ja anstrebt) und von den Eiweißreserven, also Muskeln (weniger gut, es sei denn, mann will Muskulatur reduzieren) Letzterem kann man etwas mit vermehrter Eiweißzunahme entgegensteuern.
Da der Fett- und Eiweißkatabolismus, also -abbau (Anabolismus = Aufbau) aber vom Prozess her schwieriger ist und somit für die selbe Menge Energie länger dauert als der Kohlenhydratstoffwechsel, ist ein Leistungsverlust logisch und eben auch spürbar.

Gewichtsabbau und Leistungszunahme vertragen sich also mit KH-armer Ernähhrung nicht wirklich.
Die Trainingswissenschaft empfiehlt in diesem Fall entweder:
- zuerst Gewicht abbauen mit Sport und entsprechender Ernährung (+ Vitamine, + Mineralien, ggf. + Eiweiß, + Ballaststoffe, - Fett, - KH, also Stärke und Zucker) und danach Leistungsaufbau mit entsprechender Ernährung und logischerweise Sport (+ KH)

-alternativ kann man das tageweise anpassen also an Trainingstagen KH-reich essen (für die Energieversorgung vor dem Sport und die Regeneration nach dem Sport) und an nicht-Trainingstagen KH-arm essen (aus oben genannten Gründen.

Was diese 30min-Legende angeht, ist das nur bedingt richtig.

Dein Fettstoffwechsel läuft permanent, sowie dein KH-Stoffwechsel (aerob und anaerob) und der Phosphatstoffwechsel. Je nach Belastung kippt das Intensitätsverhältnis hin und her.

Das Verhältnis zwischen Zeitaufwand pro Energieeinheit ist bei Fett am schlechtesten (vergleichbar mit glühender Kohle, also wenig aktuelle Energie dafür lange anhaltend), geht über den aeroben KH-Stoffwechsel (schweres Eichenholz, brennt schwer aber lange), den anaeroben KH-Stoffwechsel (leichtes Kiefernholz, brennt leicht, aber kurz) bis hin zu den energiereichen Phosphaten (hält max. 10 Sekunden, da nur in kleinen Mengen im Muskel gespeichert, also für Sprints geeignet) vergleichbar mit brennendem Papier, also kurze, starke Hitze...

Gibst Du dem Körper die Zeit für den Fettstoffwechsel, also eine geringe Belastung, dann wird er automatisch Fett verbrennen. Jetzt im Moment im Ruhezustand vor dem Rechner verbrennst Du zu >90% Fett.

Die 30min-Theorie basiert darauf, dass angenommen wird, dass die lockeren KH-Speicher für 30min reichen (hängt halt sehr von der Belastung ab).
Sind diese abgebaut, MUSS der Körper auf die Fette zurückgreifen. Das passiert aber sanft übergehend und nicht abrupt.
Hältst du die Belastung aber von Beginn ab gering, verbrennst du auch mehr Fett...

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen... Jeder Körper funktioniert etwas anders. Du musst verschiedene Strategien ausprobieren und wirst merken, was am besten klappt...

So: Nun genug vom fachlichen Erguss. Ich hoffe ich konnte Dir (und anderen) etwas Licht ins Dunkle bringen...
WEnn du gut lesbare Fachliteratur willst, kauf dir das hier:
Optimales Training. Leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer Berücksichtigung des Kinder- und Jugendtrainings, 16. Aufl., Spitta Verlag, Balingen 2009, ISBN 978-3-938509-96-8

Das ist einfach geschrieben und da ist ALLES drin!

Gruß

Radek
 
Zurück
Oben Unten