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25 oder 28mm reifen Erfahrungen und Meinungen.

"Tests" unter "Realbedingungen" leiden immer darunter, dass sie wegen der vielen Einflußfaktoren eben keine reproduzierbaren Ergebnisse liefern können. Bei aller Sympathie für Bicycle Quarterly, aber deren Tests sind noch weniger ernst zu nehmen, als die der bekannten Konkurrenz aus Tour, Roadbike und Co.

Ich erinnere mich noch an den hanebüchenen Versuch zu belegen, dass seitenschwächere / seitlich flexende Rahmen "Energie wieder abgeben - was der gleiche Quatsch ist, wie steife Rahmen mehr Vortrieb erzeugen.

Ich sag' mal so - die Jungs versuchen Beobachtungen empirisch und/oder wissenschaftlich zu belegen, die viele andere (auch ich) schon selbst gemacht haben. Beobachtungen wie "Warum rollt das gut, obwohl der Reifen so fett ist?" oder "Dieser Rahmen passt - warum auch immer - irgendwie zu meinem Rhythmus". Daraus ergeben sich Zweifel an alten, nicht immer sehr reflektierten "Weisheiten" a la "Mehr Druck ist schneller" oder "Je steifer, desto besser".

Manche dieser Beobachtungen sind zu komplex bzw. kennen zuviele Einflussmoeglichkeiten, als dass ich mir zutraue daraus eine gueltige Regel abzuleiten. Muss ich aber auch nicht, man kann sowas auch einfach als Erfahrung umsetzen ("Keine Ahnung warum, funktioniert fuer mich aber gut"). Das ingenieursmaessige Interesse und die Frage nach dem Warum bleibt aber ;-)

Ich mag an BQ, dass sie sich - typisch amerikanisch - an so einem Thema festbeissen und dieses sehr intensiv betrachten. Muss man ja nicht alles fuer bare Muenze nehmen, reicht ja, sich Anregungen rauszusuchen und fuer sich selbst im Alltag zu ueberpruefen.
 

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Re: 25 oder 28mm reifen Erfahrungen und Meinungen.
Ich sag' mal so - die Jungs versuchen Beobachtungen empirisch und/oder wissenschaftlich zu belegen, die viele andere (auch ich) schon selbst gemacht haben.

Yep, das Problem ist allerdings -zumindest für mich- was sie nun belegen wollen.

Zitat:
Tires should not be tested without a rider on the bike. Most of the energy is lost in the rider, as vibrations cause friction in the body’s tissues (suspension losses). That is why testing in the lab can be misleading. In the lab, higher pressures roll significantly faster, but on the road, the suspension losses increase with higher pressures and cancel the advantage of the reduced tire deformation.
Übersetzt:
Reifen sollten nicht ohne Fahrer auf dem Fahrrad getestet werden. Die meiste Energie geht im Fahrer verloren, da Vibrationen Reibung in den Geweben des Körpers verursachen (Suspensionsverluste ). Daher können Tests im Labor irreführend sein. Im Labor rollen Reifen mit höheren Drücken deutlich schneller , aber auf der Straße steigen die Suspensionsverluste mit höheren Drücken und vernichten den Vorteil der geringeren Reifenverformung.

Wenn die meiste Energie im Fahrer verloren geht (Suspensionsverluste), was wird denn dann belegt?
Über den Rollwiderstand von Reifen muß man dann nicht mehr diskutieren.
Hier geht es doch nur noch darum, welche Reifen -schmal oder breit- die Suspensionsverluste am besten kompensieren und das System Rad/Fahrer schneller rollen lassen.

Wenn ich also nun hingehe und andere Komponenten verwende, die diese Suspensionsverluste kompensieren (Federgabel, gefederter Hinterbau, gefederte Sattelstütze, flache Kastenfelge et cetera blahsülz), darf ich dann das Thema Rollwiederstand bzw. "Leichtlauf" von Reifen (wie immer man dann den Begriff Leichtlauf definieren mag) wieder von vorne aufrollen?
 
Klar darfst du. Insgesamt geht es (schrub ich schon nebenan) um sowas wie Fahrwerksabstimmung. Jedes Feder- und Dämpfungselement hat eine andere Eigenfrequenz und beeinflusst damit alle anderen. Ein Reifen, der am Fully optimal ist, ist es am Hardtail sicher nicht. Und auf jedem anderen Belag das ganze nochmal von vorne, bitte. ;) Im Motorsport ist das entscheidend, superkomplex, wird vor jedem Rennen lange getestet und mit fetten Rechnern (möglichst in Echtzeit) ausgewertet...

Bin nicht böse, dass das im Radsport noch anders geht.

Gruß, svenski.
 
Ich mag an BQ, dass sie sich - typisch amerikanisch - an so einem Thema festbeissen und dieses sehr intensiv betrachten. Muss man ja nicht alles fuer bare Muenze nehmen, reicht ja, sich Anregungen rauszusuchen und fuer sich selbst im Alltag zu ueberpruefen.

Dummerweise ist nur mittlerweile das ganze Internet voll von gefährlichen Halbwissen, Halbwahrheiten und pseudowissenschaftlichen Schwachsinn. Es wird zunehmend schwer relevantes von irrelevantem zu unterscheiden. Vor allem wenn - wie hier - der Anschein von wissenschaftlichen Vorgehen erweckt wird...
 
Dummerweise ist nur mittlerweile das ganze Internet voll von gefährlichen Halbwissen, Halbwahrheiten und pseudowissenschaftlichen Schwachsinn. Es wird zunehmend schwer relevantes von irrelevantem zu unterscheiden. Vor allem wenn - wie hier - der Anschein von wissenschaftlichen Vorgehen erweckt wird...

Ja, das ist wohl so. Gilt im Fall Fahrradtechnik aber in gleichem Maße für die Fachpublikationen, deren Rollentests ebenfalls pseudowissenschaftlich und ohne praktische Relevanz sind.

Sonst gibts das Buch vom Appeltauer. Da werden Sie geholfen.

Das Vorhandene kritisch zu würdigen und Dir eine eigene Meinung zu bilden, nimmt Dir aber keiner ab.

Gruß, svenski.
 
Man sollte Tests einfach nicht überbewerten, sondern nur den für sich selbst gültigen Teil herausziehen. Es gibt sehr unterschiedliche Fahrertypen, Fahrbahnbeschaffenheiten, Raddisziplinen usw. Fakt ist, dass ich den 28mm 4000SII mal testen werde, sobald er verfügbar ist. Ist für mich ein heißer Kandidat als Hinterradtrainingsreifen. Sicher ist aber auch, dass ich ihn nicht beim Zeitfahren als Vorderradreifen einsetzen werde :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Dummerweise ist nur mittlerweile das ganze Internet voll von gefährlichen Halbwissen, Halbwahrheiten und pseudowissenschaftlichen Schwachsinn. Es wird zunehmend schwer relevantes von irrelevantem zu unterscheiden. Vor allem wenn - wie hier - der Anschein von wissenschaftlichen Vorgehen erweckt wird...

Aber das gilt doch fuer jegliche Information - egal wie sie verbreitet wird. Und natuerlich unterliegen Erkenntnisse einer Entwicklung. Die Erkenntnis, die Erde sei eine Scheibe mag sich als falsch heraus gestellt haben, was aber nicht heisst, dass Karten aus jener Zeit nicht nuetzlich waren und man sie besser erst gar nicht veroeffentlicht haette.

Hast du mal was ueber die Entwicklung des Freilaufs oder der Schaltung gelesen? Die Meinungen ueber deren Nutzen waren seiner Zeit nicht minder kontrovers
 
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