resuah.rapsak
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Servus,
jahrzehntelang hab ich alter Ignorant gedacht, das Radsportklamotten per Definition möglichst hässlich/auffällig sein müssten, was ja zwecks Sichtbarkeit auch eigentlich gar nicht so sinnfrei ist. Nachdem ich mir jetzt aber kürzlich ein neues Rad gekauft hab, wollte ich jetzt auch outfittechnisch der (Münchner) Radsport-Schickeria beitreten und bin auf das Phänomen „Rapha“ gestoßen. Mittlerweile hab ich den Eindruck, dass im dicht von Rennradlern bevölkerten Perlacher Forst, der Nicht-Raphaklamottenanteil gegen null geht. Also dachte ich mir, ich muss da jetzt reagieren und wollte passend zum Rad abgestimmte Rapha-Klamotten kaufen, wobei wir beim eigentlichen Thema wären:
Ich bin mittelmäßig bis stark verwundert, was das für eine Firma ist bzw. wie die den Vertrieb organisieren bzw. nicht organisieren. Aber vielleicht versteh ich das auch alles nicht und brauch nur ein bisschen Nachhilfe.
Ok, man kann die Klamotten nur bestellen und nur auf der Rapha-Homepage. Muss man nicht verstehen, aber dann is es halt so. Also eines dieser „Rapha-Bundles“ (Kombi Hose/Trikot mit z. B. 15 Prozent Rabatt relativ zu den summierten Einzelpreisen) zu einem beworbenen Vorteilspreis in den Warenkorb gelegt. Im Warenkorb dann wurde aber auf einmal der zu zahlende Preis wieder ohne Rabatt angezeigt. Dann musste ich im weiteren Prozess meine Lieferadresse eingeben, was auch nicht ging, da unbedingt und ausschließlich „alphanumerische“ Zeichen verwendet werden dürfen. Ok, „München“ kann ich ja noch „Muenchen“ schreiben, aber wenn ich meine Straße, die halt nun mal mehrere „.“, „-„ enthält nicht eingeben kann, dann ist das schon mehr als sonderbar, denn eine Adresse ist ja nun mal auch etwas „offizielles“; wenn ich da auf einmal irgendwelche Zeichen weglasse, könnte es ja schlussendlich sogar sein, dass die Lieferung nicht ankommt. Noch lustiger wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass in der Eingabemaske der Adresse auf der Rapha-Homepage, sobald man anfängt seine Adresse einzugeben, die entsprechenden Vorschläge bzw. automatischen Vervollständigungen aufploppen, in der „offiziellen“ Schreibweise mit alphanumerischen Zeichen und diese dann nur noch per Return bzw. per Mausklick übernommen werden. Es gibt sogar ein "Adressensuchtool", wo man sich aus einer Liste seine Adresse aussuchen kann und nur noch bestätigen muss. Beim letztendlich abschicken der Seite kommt dann allerdings wieder die Fehlermeldung „nur alphanumerische Zeichen“. Und weiter: Ich hab versucht bei der Kundendienstnummer anzurufen, wie es halt angepriesen wird, wenn man Probleme/Fragen hat. Hier kommt man erst in eine Warteschleife; am Ende dieser Warteschleife kommt dann immer eine Ansage „Telefonat kann nicht angenommen werden, bitte mail schreiben“, was ich dann tat. Mail geschrieben, automatische Antwortmail bekommen „laaaange Wartezeit“ auf Antwort, aber man solle Geduld haben. Dann nach über einer Woche, die Antwort von einem Mitarbeiter. Könne er sich nicht erklären. Preis „sollte“ eigentlich im Warenkorb auch der Rabattpreis sein, wenn nicht, sollte ich ihn „nochmal“ kontaktieren. Adresse halt nur alphanumerische Zeichen; ich solle ihm meine Adresse schicken, er checkt das dann, welche Zeichen weg müssten.
Was ist das für eine Firma?! Wie ist es zu erklären, dass angesichts dieser oben beschriebenen Realsatire, jeder mit diesen Klamotten rumfährt? Wie haben die es geschafft, an die Klamotten zu kommen? Oder ist vielleicht grade DAS die Erklärung, dass man sich so ne Art Kult aufbaut, Motto „teuer, arrogant, schwer zu bekommen“ um so auf psychologische Weise nen „Habenwollen“-Effekt zu erzeugen? Ich bitte um Erklärungen und um Tipps, wie ich vielleicht doch noch zu den Klamotten komme. Sonst muss ich weiter in „Gore“ fahren und gehör nich dazu; das wär ja schrecklich.
Und was soll einem der ellenlange Text jetzt sagen? Bist halt nicht Hipster-konform