Um hier mal wieder etwas Leben reinzubringen. 1956 gestempelter, schon etwas patinierter „adjustable“ Vorbau von Titan.
Guten Morgen,
an welcher Stelle ist diese Stempelung denn bitte zu finden, etwa im unteren Klemmbereich des Vorbauschaftes? Um genau diesen wurde mein Exemplar dieses "Major Taylor”-Vorbaues irgendwann einmal gekürzt; dies entweder aus Reparaturgründen, Gewichtsersparnis oder etwa, um ihn an einen kleinen Rahmen anzupassen. Da er sehr günstig war und der Chrom fast perfekt, habe ich ihn dennoch nicht liegen lassen wollen. Besonders durch die Möglichkeit, den Lenker auch oberhalb des Auslegers anzubringen (so wie es bei Steher-Rennen üblich war, wo der Fahrer ja engauf im Windschatten des Stehers fährt und keine geduckte Haltung annehmen muß), ergibt sich die Möglichkeit, einen minimal zu niedrigen Rahmen dennoch fahren zu können und dabei ein optisch ansprechendes Bild zu erreichen. Theoretisch zumindest, denn bei einem kleinen Rahmen mit wahrscheinlich kürzerem Oberrohr würde sich durch einen weit nach vorne verlegten Lenkergriff ja auch das Lenkverhalten des Rades etwas verändern, und für den fehlenden Steher müßte man auf der Straße zur Not nach einem Milchwagen Ausschau halten.
Unten ein Foto der Klemme, das ich schon vor Jahren gemacht habe; an ein Rad habe ich ihn bis heute noch nicht montiert.
Interessant dabei vor allem die Aluminiumschrauben und -muttern an sowohl der Ausleger- wie auch an der Lenkerklemmung. Auch durch diese (bei letzterer) unterschieden sich ja die höherpreisigen Produkte von Titan von den einfacheren. Waren bei englischen Produkten dieser Jahre Schrauben aus Reynolds "Hiduminium”, einer besonders festen Aluminium-Legierung, oft anzutreffen, wollen mir bei kontinentalen Fahrrdteilen dieser Zeit eigfentlich nur die Hersteller Titan und T.A. einfallen (vor einigen Jahren waren mir 16 schlecht gelötete, und deshalb wohl aussortierte,
Flaschenhalter für Lenkermontage von T.A. zugefallen, alle mit Aluminiumschrauben und -muttern an den Klemmschellen.
Mir kommt es auch so vor, als wären bei den einfacheren Titan-Vorbauten die Unterlegscheiben, die sich durch eine konkave Auskehlung dem runden Querschnitt des Vorbaumuffe anpassen, von schlechterer Qualität als bei den Titan-Luxe Vorbauten. Bei einem dieser einfacheren Vorabauten habe ich mir eine solche Unterlegscheibe von Hand aus Messing hergestellt, poliert und mit Zaponlack überzogen. Bild folgt.
Der Strebenspiegel erinnert ja an Rene Herse oder auch Gazelle, wobei seine Muffenaussparungen am Oberrohr "Kreise" und am Unterrohr ein "Rechteck" sind. Ansonsten hatte der Kint eine Vorliebe für goldene Linierungen, was sich an unterschiedlichen Rahmen der 1960-1970er Jahre zeigt.
