hier mal einige Kommentare die eigentlich ganz gut sind, denke ich mal:
Spiegel:16.05.2018
Vor Fußball-WM2018 in Russland; Thema Einreise Hajo Seppelt
Auszüge aus den Kommentaren
Oloh: Besser nicht
"Im großen, weiten Russland kann so einiges passieren... Verkehrsunfälle oder so; ein Journalist ist vor Monatsfrist gar aus dem Fenster gefallen, was für ein Zufall! Das Thema Doping wird bei der Fifa-WM auch keine Rolle spielen. Denn Fußballfans denken wie Mehmet Scholl: Sie wollen nicht damit behelligt werden. Der einfach gestrickte Fan glaubt, Doping spiele im Fußball keine Rolle, weil es "nichts bringt". Der erfahrene Sportler oder auch Mediziner weiß, dass Doping dem Fußballer sehr wohl nützlich ist; allerdings mit anderem Verabreichungsplan als in Sportarten mit punktuellen Höhepunkten und langen Trainingsphasen. Und alle Fußballer wissen, dass Doping dazu gehört - und ganz gewiss nicht nur bei den Russen! Von dem quasi nicht vorhandenen "Kontrollsystem" der Fifa profitieren alle gleichermaßen. So kommt es, dass - anders als in der Leichtathletik oder beim Skilanglauf - eine Recherche über russisches Staatsdoping im Fußball keine bahnbrechenden Erkenntnisse zutage fördern kann. Mit anderen Worten: Hajo Seppelt sollte sein Talent und seine Expertise nicht dort vergeuden, wo er bloß weit geöffnete Scheunentore einrennen kann. Und sich dafür auch noch peinlich befragen lassen... lieber nicht!"
doppelnass: Falsch? Richtig?
"Meiner Ansicht nach gibt es zwei Grundprobleme an dieser Sache. 1. Wir müssen uns davon frei machen, dass Journalisten immer die Wahrheit schreiben. Manchmal sind es nur Teilwahrheiten, bei denen entscheidende Dinge weg gelassen werden. Manchmal sind es auch Unwahrheiten. Manchmal sind es die persönlichen Wahrheiten des Journalisten. Manchmal werden Wahrheiten, die nicht zum Gesamtkonzept passen, einfach umgedreht oder ganz verschwiegen. Sowas bringt aber oft Steine ins Rollen, die dann nicht mehr aufzuhalten sind. Die Empörung ist groß, die Leserschaft empört und das wars dann. Wenn sich so mancher Journalist erst mal festgebissen hat, spielt er oft auch mit seinen Möglichkeiten. Ob das auf Seppelt zutrifft, vermag ich nicht zu sagen. Wir hatten in Deutschland schon genug Fälle, in denen es auch im Journalismus nicht mit rechten Dingen zu ging. Kachelmann, Wulff etc. Im Sport werden wöchentlich Falschmeldungen rausgehauen. Tuchel war ja auch schon bei Arsenal und Nagelsmann schon Bayern Trainer. Wenn Seppelt nicht zu
100% objektiv und wahrheitsgemäß recherchiert hat, dann ist es legitim, dass er befragt werden soll. 2. Russland - der ewige Feind des Westens. Ein wundervolles Opfer. Auch im Sport. Wieso wird eigentlich so selten mal woanders herumgestöbert? Wieso laufen die Jamaikaner plötzlich so schnell? Die tauchten früher nie auf und seit Usain Bolt sind die alle auf einmal flinker denn je. Was ist mit den USA? Beleuchtet da mal jemand die Tiefen des Sports? Wieso haben all die Journalisten damals bei Fuentes nie die Spuren zu Fußballern verfolgt? Weil man nur Nester beschmutzt, die es vertragen können? Weil man sonst ja am eigenen Ast sägt? Wie gesagt, kann sein, dass Seppelt nur die Wahrheit veröffentlicht hat. Glauben kann ich das nicht wirklich. Letzlich geht es um Quoten und Karrieren. Was kümmert einen da Russland?"
DerSondierer: Unnötige Reise
"Herr Seppelt braucht nicht nach Russland zu fahren, da im Fußball nicht gedopt wird. Dies belegen doch die Aussagen von Herrn Müller -Wohlfahrt. Doping bringt im Fußball nichts. Alles saubere Sportler. Kommt doch der FIFA entgegen, den Chefermittler nicht zum Turnier zu lassen. Nicht das er doch feststellt, was jeder weiß."