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KdM Klassiker des Monats Oktober 2017

Ich hatte es ja schon angekündigt das ich mich diesen Monat mit einem Rad am KdM beteiligen möchte. Das Rad welches ich vorstelle wurde gerade Heute fertig. Ein RIH Mistral aus 1981. Gefertigt bei Cove in Venlo/Holland. Der Firmenname RIH ist von dem Wunderpferd von Kara Ben Nemsi aus den Karl May Büchern inspiriert. Mistral ist ein berühmter Wind in der Provence. Also durchaus klangvolle Namen für ein Rennrad.

Ich erwarb das Rad im September auf dem neuen Klassikmarkt in Köln. Die Ausgangslage sah gar nicht mal so gut aus. Die verchromte Gabel glänzte nur noch durch Rost, billige Shimanoteile wurden dem schönen und durchaus wertigen Rahmen nicht gerecht. Da musste natürlich etwas passieren. Wie sich herausstellte war die Gabel nicht nur verrostet, sondern hatte auch einen Riß im Schaft. Es stand also ein kompletter Neuaufbau an.

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Der Rahmen besteht aus 531er Reynolds Hauptrohren. Das RIH bekam eine neue Chromgabel von BLB. Diese hat allerdings weniger Biegung wie das Original von Tange. Aber 25 mm Reifen passen noch problemlos. Die Laufräder sind silberne Shimano 105 Naben und anthrazitfarbene Mavic MA40 Felgen. Ich ergatterte einen sehr gut erhaltenen Laufradsatz für kleines Geld. Zu den dunklen Felgen passten dann nur Reifen mit beiger Flanke. Ich wählte Michelin Klassik in 25 mm Breite. Lenkerband ist gelochtes weißes Velox. Das fühlt sich fast wie Leder an. Die Züge wählte ich ebenfalls in weiß. Eine weiße Pumpe hatte ich noch zum Glück.

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Als Schaltung kam für mich für dieses Rad eigentlich nur eine 600er Arabesque von Shimano in Frage. Schalthebel, Schaltwerk und Umwrfer sind aus dieser Gruppe.

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Auch die gut erhaltene Kurbel ist aus der Arabesque Serie von Shimano. Bestückt ist die Kurbel mit zwei Kettenblättern mit 53 und 39 Zähnen. Da ich gerne mit Klickpedalen fahre montierte ich ein paar Look PP 65 Pedale aus Mitte der 80er Jahre. Innenlager ist ein Shimano 600er in 113 mm Breite.

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Die Muffen und der Strebenspiegel gefallen mir gut, unterscheiden sie sich doch von den einfacheren RIH Rahmen aus Venlo. Ein bisschen Patina hat der Rahmen natürlich schon angesetzt. Den habe ich nur gereinigt und konserviert.

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Die neue Gewindegabel passt optisch sehr gut zu dem alten Rahmen. Die Gabel ist durchaus aufwändig gemacht.

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Das Steuerkopfschild zeigt das der Rahmen in Venlo und nicht in Amsterdam gefertigt wurde.

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Der Sella Italia Superprofessional gefiel mir einfach und ist sehr bequem. Ich habe mich bewusst gegen einen weißen Sattel entschieden.
Ich finde der Sattel passt zum Rad.

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Der Vorbau von SR war sehr vermackt und sah gar nicht mehr gut aus. In der Klemmung befand sich ein scharfer Grat, der rundum eine tiefe Kerbe in den original Sakae Lenker gedrückt hatte. Der Lenker war aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu gebrauchen. Ich schliff den Grat in der Vorbauklemmung ab, schliff die groben Kratzer aus dem Vorbau und polierte ihn leicht. Anschließend wurde er versiegelt. Ich wollte keinen Spiegelglanz, sondern polierte nur bis seidenmatt. Das passt besser zu dem Rad. Mit der SR Laprade Sattelstütze ging ich genauso vor. Die sah echt übel aus, aber ich bekam sie einigermaßen wieder hin.

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Bei den Bremsen wich ich etwas von meinem Konzept ab. Die Originalbremshebel (Shimano Golden Arrow 1. Generation) bekamen neue beige Hoods von Cane Creek. Die Bremsen selber wählte ich aus einer etwas neueren 600er Serie. Problematisch waren auch die unterschiedlichen Längen. Hinten brauchte ich langes Bremsmaß, vorne aufgrund der neuen Gabel leider kurzes Bremsmaß. Aber das Problem konnte ich mit Hilfe aus dem Forum lösen. Um wenigstens etwas alte Optik zu erhalten verbaute ich die Schraubachsen einer älteren Bremse. So sieht es etwas zeitgemäßer aus. Bremsen tut es auf jeden Fall ganz gut. Der Steuersatz musste auch neu und ist ein Tange Passage DX.

Genau vier Teile sind vom Originalrad erhalten:
1. der Rahmen
2. die Sattelstütze
3. der Vorbau
4. die Arabesque Schalthebel (der Rest der Schaltung war nur Altus)

Hier noch ein paar Bilder:

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Jetzt ist es schon fast pflicht mit dein RIH das Märzbrevet aus Maastricht zu fahren, das führt nach Venlo ;).
 

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Re: KdM Klassiker des Monats Oktober 2017
Ob ich mit dem RIH jemals einen Brevet fahre, weiß ich noch nicht. Dafür habe ich andere Klassiker. ;)
ist doch ein guter test, ob es dir wirklich taugt. ich halte es so, das alles, was ich nicht mindestens 200 km fahren mag, wieder wegkommt.
den crosser und das besorgungsrad, welches auf der arbeit steht, mal ausgenommen.
 
ist doch ein guter test, ob es dir wirklich taugt. ich halte es so, das alles, was ich nicht mindestens 200 km fahren mag, wieder wegkommt.
den crosser und das besorgungsrad, welches auf der arbeit steht, mal ausgenommen.

Bei mir ist das anders. Ich habe einige Räder mit denen ich nur ab und zu fahre, um den Verschleiß in Grenzen zu halten und andere Räder mit denen ich Kilometer schrubbe. Auf langen Strecken habe ich z.B. gerne DualPivot Bremsen mit geringen Handkräften, moderne Reifen mit gutem Grip und Rasterschaltung für mehr Komfort.
 
ist doch ein guter test, ob es dir wirklich taugt. ich halte es so, das alles, was ich nicht mindestens 200 km fahren mag, wieder wegkommt.
den crosser und das besorgungsrad, welches auf der arbeit steht, mal ausgenommen.

Das sehe ich auch so, jedes Rad in meinen Stall das nicht taugt für einen 200-er darf weg.
 
Bei mir ist das anders. Ich habe einige Räder mit denen ich nur ab und zu fahre, um den Verschleiß in Grenzen zu halten und andere Räder mit denen ich Kilometer schrubbe. Auf langen Strecken habe ich z.B. gerne DualPivot Bremsen mit geringen Handkräften, moderne Reifen mit gutem Grip und Rasterschaltung für mehr Komfort.
Geht mir genau so. Deswegen darf neben meinen Merckx-, Koga- und Colnago-Stahlklassikern auch gerne das C4 mit 10fach Record oder das Simplon Pavo mit 10fach DuraAce und ZIPP-Laufrädern stehen. Zum Viel-Fahren bei nicht perfektem Wetter kommt gerne das KLEIN mit 7800er DuraAce zum Einsatz...

Die Klassiker werden bei schönem Wetter - aber durchaus auch für ernsthaftes Training - eingesetzt
 
Nachdem hier von den meisten Teilnehmern (auch von mir) in der Regel schön restaurierte und blankgeputzte Räder präsentiert werden, möcht ich mal eins genau so herzeigen, wie's den Weg zu mir gefunden hat:
Ein Gios Torino von 1978/80.
Der Rahmen und die verbauten Campa-Teile sprechen weitestgehend für 1978, die Shimano-Teile (Naben, Zahnkranz und Schaltwerk) aber sind mit Datecode 1980 versehen. Ich hab ausser mit 'nem öligen Lappen bissl drüberputzen und Reifen aufpumpen bisher nichts dran verändert. Ich vermute jetzt mal einfach, dass das Radl ziemlich genau so um 1980 den Laden verlassen hat (was aber reine Spekulation ist).
Und so steht's jetzt bei mir:

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448981-nrv3cwk1pdkl-02_gesamt_links_1200_b_s-original.jpg


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448984-qn6tryfjv84l-05_umwerfer_1200_gs-original.jpg


448985-t304j18iwytb-06_schalthebel_1200_a_gs-original.jpg


448986-j3x4nvqwuav6-07_sattelmuffe_1200-original.jpg


448987-jcmhjquwkhdf-08_steuersatz_1200_a-original.jpg


448988-aqsu9x9jabi3-09_lenker_1200_a_gs-original.jpg


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Muss man immer abwägen, so wie es im Original war oder was man selbst verbessern will, oder auch was manche Menschen sich vorstellen wie eben alles an Teilen von einem Hersteller. Früher wurde ja nicht unbedingt mit Produkten von dem gleichen Hersteller alles bestückt. Ich finde das Gios gut wie es eben ist, sollte mans jemals verkaufen wollen kann man immer noch die Campateile daran bauen.
 
Muss man immer abwägen, so wie es im Original war oder was man selbst verbessern will, oder auch was manche Menschen sich vorstellen wie eben alles an Teilen von einem Hersteller. Früher wurde ja nicht unbedingt mit Produkten von dem gleichen Hersteller alles bestückt. Ich finde das Gios gut wie es eben ist, sollte mans jemals verkaufen wollen kann man immer noch die Campateile daran bauen.
Sehe ich such so. Kommt immer darauf an was man damit macht. Wenn es natürlich im Wohnzimmer vor einem Bild mit Didi Thurau aus seiner Gios Zeit steht, dann würde es nicht ganz passen.
Viele Grüße
Armin
 
Endlich mal wieder ein echter Klassiker .....und keine Swarowski Kollektion .
Das V-Rad drehst du aber mal um , gelle :confused:.
Ich täte das Schaltwerk nicht tauschen , nur Umwerfer und Hebel auch von Shimano DA :eek:
 
Hm, 1992, oder? Ich muss mal nachforschen, genau weiss ich das nicht. Sorry.
Der erste Flite Evo wurde tatsächlich 1992 auf der Ifma vorgestellt. Das weiss ich ziemlich genau, da ich zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus lag und mein Vater mir diesen Sattel zum Trost ins Krankenhaus brachte.
 
Endlich mal wieder ein echter Klassiker .....und keine Swarowski Kollektion .
Das V-Rad drehst du aber mal um , gelle :confused:.
Ich täte das Schaltwerk nicht tauschen , nur Umwerfer und Hebel auch von Shimano DA :eek:
Hab schon drauf gewartet, daß der Einwand endlich kommt. :mad: :daumen:
Ist schon gedreht, und weil wir grad dabei sind: die schiefen Ventile auch (vorerst allerdings nur "virtuell") :D

Ventil.gif
 
Ich finde das Gios gut wie es eben ist, sollte mans jemals verkaufen wollen kann man immer noch die Campateile daran bauen.

Genau in dem Fall würde ich die Campateile nicht dranbauen - soviel mehr bekäme man dadurch auch nicht für´s Komplettrad. Nur wären die Campateile im Einzelverkauf mehr wert als die Shimano Teile...
 
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