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Reifen für Mehrtagestouren: wieviel Pannenschutz braucht ihr da?

DerBergschreck

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Habe ein paar Jahre Mehrtagestouren mit dem MTB gemacht und 2018 auch mal Lust, sowas mit dem Rennrad zu machen - einige schöne Reiseberichte hier haben mich zusätzlich "angefixt".

Ich bin eher der Typ, öfter mal einen schönen ausgeschilderten Radfernweg in die Strecke einzubauen als auf stark befahrenen Strassen zu fahren. Da kann es natürlich mal passieren, dass man auch mal auf nicht asphaltierte Abschnitte trifft und da wirds mit den üblichen Rennradreifen manchmal etwas knapp.

Aktuell fahre ich Conti GP 4000 SII. Bei einem habe ich - vermutlich auf einem Schotterstück - die Flanke aufgeschlitzt, da war er wohl überfordert. Andererseits rollt er schön leicht und komfortabel, was man ja auf längeren Touren gerne mitnimmt.

Ich hatte mal probeweise ein Paar GP 4 Season aufgezogen. Tja, macht nicht so richtig Spass damit - spürbar langsamer und deutlich härter.

Ich habe nun mal bei https://www.bicyclerollingresistance.com/road-bike-reviews gesehen, dass der Michelin Pro 4 Endurance V2 offensichtlich die goldene Mitte zu sein scheint: rollt deutlich besser als der GP4Season, vom Rollwiderstand aber nur 2 W schlechter als der GP4000.

Wie haltet ihr es mit der Qual der Wahl zwischen Rollwiderstand/Komfort und Pannenschutz auf längeren Touren durch unbekanntes Gebiet?

Ein paar Erfahrungswerte würden mir bei der Entscheidung helfen.
 

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Re: Reifen für Mehrtagestouren: wieviel Pannenschutz braucht ihr da?
Entweder oder… Ein Kompromiss ist genau so mies, wie mit dem Rennradl eine MTB-Tour zu fahren ;-)
Will sagen; entweder du fährst mit einem „Holzreifen“ wie dem 4S durch die Gegend und hoffst, auf den wenigen Schotterstücken keine Flanke zu killen oder du fährst einen Reifen, der rollt. Dafür muss du dann halt etwas aufpassen, dass der Schotter keine Flanke killt. M. E. kann man mit etwas Vorsicht durchaus mit dem GP4000 leichte Schotterwege fahren, aber halt vorsichtig. Wenn man keine Vorsicht walten lassen kann/will, ist das Rennradl bzw. ein Rennradreifen eh die falsche Wahl. Das mal zum Grundsatz.
Und die Sache ist sonst recht einfach: „Weiche“, also anfällige Flanke, bedeutet gute Rolleigenschaften. Ist die Flanke stabiler (4S), rollt das Ding halt nicht mehr so gut. Daran ändert sich auch nicht, wenn man Reifen sucht, die von ihren Rolleigenschaften dem GP4000 vergleichbar sind.

Ich händele das auf Reisen mit dem Rennrad so, dass ich etwas dabei habe, um eine Flanke notdürftig flicken zu können. Wenn man nicht gerade in Afrika unterwegs ist, bekommt man schon irgendwie einen Ersatz her. Mit dem 4S war ich 1x auf Reisen, weil ich wusste, dass da auch wenige Schotterpassagen zu fahren waren. Das möchte ich nicht mehr haben… Der 4S hat mich auf den Asphaltstücken ziemlich genervt.
 
Danke für deinen Beitrag.
Ich habe mir mal von Tiptop ein Päckchen Tubeless-Flicken gekauft. Damit kann man wohl einen Riss in der Karkasse recht gut flicken. Im Gegensatz zu Schlauchflicken ist da wohl auch noch kräftige Gewebe drin.
Und wenn ich dann noch einen GP4000 als Ersatzreifen mitnehme, müsste das wohl gehen.
 
Ich fahr viel und gern abseits des Asphalts und da ist mir ein 4000 zu sensibel. Benutze lieber GP ohne Zusätze oder einen Rubino Pro, den es leider nicht mehr gibt. Meine deutlich leichtere Freundin hat mich dem Michelin Pro 4 Service Course auch keine Probs.
 
Danke für deinen Beitrag.
Ich habe mir mal von Tiptop ein Päckchen Tubeless-Flicken gekauft. Damit kann man wohl einen Riss in der Karkasse recht gut flicken. Im Gegensatz zu Schlauchflicken ist da wohl auch noch kräftige Gewebe drin.
Und wenn ich dann noch einen GP4000 als Ersatzreifen mitnehme, müsste das wohl gehen.

Im Notfall geht das auch mit nen Stück Plastefolie.... Hatte das Problem mal unterwegs... Pause gemacht und gesehen, dass mich ne schöne Schlauchblase aus der Reifenflanke anguckt. Ein Stück stabile Plastefolie vom Straßenrand aufgesammelt ein paar mal übereinander gefaltet und das Ganze dann zwischen Schlauch und Reifen gefummelt und 6,5 bar drauf. Hat super funktioniert und mich die letzten 40km gut nach Hause gebracht. :D
 
@DerBergschreck: In welchem Gebiet wirst du unterwegs sein? Wie hoch wird der Anteil an unbefestigten Strassen sein?
ich hatte auf Schotterstraßen weder mit dem GP4000S noch mit (empfindlicheren) Vittorias u. Veloflex eine aufgeschlitzte Flanke, weder in Österreich, Italien, Slovenien noch Kroatien (dort ist der Schotter wirklich scharfkantig) und auch keine signifikanten Pannenhäufungen (ich suche die Schotterstrassen nicht, vermeide sie aber auch nicht - geschätzter Schotteranteil bei Mehrtagestouren ca. 5-10%) - heuer bin ich im Sommer in Friaul/Venezien auf Panaracer GravelKing unterwegs gewesen und bin damit sehr zufrieden. den GP4S fahre ich nur im Winter (weil ich die gute Haftung bei tiefen Temperaturen schätze), wenn kein Schnee aber Rollsplitt liegt (da sind mir die 'guten' Reifen auch zu schade...)
 
Mich hat bisher der Michelin Pro4Endurance immer und überall pannenfrei durchgebracht. Der erste Satz ist mit dem verunglückten Rad entsorgt. Fúr das neue Rad mit neuem LRS habe ich die GP4000SII genommen, die schon fast zwei Jahre ausgasen und bin seit August nur auf Asphalt unterwegs. Trotzdem ist schon ein Einschnitt in der Flanke des VR. GP 4000SII sind zwar sehr geschmeidige Reifen aber fahren sich zu schnell kantig und sind mir zu anfällich für das Geld.
 
@Bergschreck

Ich stehe seit Jahren vor der gleichen Frage (robuste Flanken vs. angenehmer Reifenlauf) wie du und hatte mit sämtlichen schmaleren flankenungeschützten Reifen defekte Reifenflanken oder -schultern.

Ich lande dabei immer beim GP4Season (bevor es den 4Season gab - Gator Skin) oder Michelin Pro4Endurance ( bzw. ehemals Krylion Carbon).
Der GP4Season ist meiner Erfahrung nach der robustere der beiden, weil der Flankenschutz gröber ist und zudem schützend über der feinen Karkasse liegt. Der Endurance rollt etwas besser - aber der Flankenschutz hat mich dann doch einmal in Stich gelassen und die feine Grundkarkasse wird immer zuerst angeschnitten/verletzt, weil der Flankenschutz darunter liegt. Da der Endurance mit Glück erheblich günstiger zu bekommen ist und ich unrund laufenden Exemplare des 4Season erwischt hatte, bin ich primär den Endurance gefahren - das allerdings hauptsächlich im Wintertraining auf der Straße. Wenn dann doch häufiger Offroad auf dem Programm steht und es auf beste Sicherheit ankommt, würde ich zum 4Season greifen. Aus derzeitiger Sicht wären dann aber wohl die Endurance montiert und ein 4Season fährt im Gepäck für den Ernstfall als Retter mit dabei.

Auf dem Randonneur, der jedoch noch nicht so viel Offroad war, fahre ich aktuell am Hinterrad den Vittoria Open Pave. Das ist auch einen flankengeschützter Reifen, der aufgrund der sehr feinen Grundkarkasse noch etwas angenehmer rollt. Nachteil, der Reifen wird nicht mehr produziert und war jenseits des Schlussverkaufs sehr preisintensiv. Zudem ist der Pannenschutz unter Lauffläche wohl nicht ganz so robust wie bei Conti oder Michelin.


Alternativ breitere Reifen auf selber Felge ohne Flankenschutz (oder mit schwächeren Flankenschutz) einsetzen bzw. schmalere Felgen bei gleicher Reifenbreite, weil so die Flanke im Schatten der robusteren Lauffläche liegt. Beim Cyclocross hatte ich auf den selben Strecken mit breiteren (real 29 bis 35 mm) und ungeschützten Reifen, nie defekte Flanken. Ich würde probieren auf 15C Felgen mindestens 25 mm Reifen einzusetzen und auf 17C Felgen mindestens 28 mm Reifen. (Ich beziehe mich bei den genannten Reifenbreiten auf reale Reifenbreiten, die die Reifen auf einer 15C Referenzfelge hätten. Der 28 mm Reifen auf 17C Felge würde entspechend gen 29/30 mm Reifenbreite real tendieren.)
Natürlich erhöht sich damit das Risiko für Snakebites und bei einer Panne muss mehr Druck mit der Handpumpe in den Reifen als bei breiteren Felgen zur selben Reifenbreite.

Da ich am Randonneur aber schon 19C Felgen habe und die Reifenbreite durch Schutzbleche beschränkt ist, kann ich nur real 23 und 25 mm Reifen einsetzen. Der sehr breit ausfallende MichelinPro4Endurance in NOMINELL 25 mm passt nicht mehr unter. Er ist real auf 15C Felge auch eher ein 27/28 mm Reifen.
 
Mich hat bisher der Michelin Pro4Endurance immer und überall pannenfrei durchgebracht. Der erste Satz ist mit dem verunglückten Rad entsorgt. Fúr das neue Rad mit neuem LRS habe ich die GP4000SII genommen, die schon fast zwei Jahre ausgasen und bin seit August nur auf Asphalt unterwegs. Trotzdem ist schon ein Einschnitt in der Flanke des VR. GP 4000SII sind zwar sehr geschmeidige Reifen aber fahren sich zu schnell kantig und sind mir zu anfällich für das Geld.

Hallo,

auf befestigten Straßen und jenseits von starken Splitwintern bin ich fast nur mit den 4000S unterwegs und habe damit sehr gute Erfahrungen.
Eckig fahren sich übrigens alle Reifen, man sieht es nur wegen farblichen Gestaltung oder eines anderen Reifenprofils oder weil sie dünn gummiert sind (und schnell die Karkasse durchkommt und man daher den Reifen früher entsorgt) nicht ganz so sehr.
Meine ersten 4000S waren auch nach ca. 3000 km entäuschend eckig - hatten am Ende dann aber doch 8000 km Laufleistung bis die Karkasse zum Vorschein kam. Denke das ist mehr als ok. Meine Michelin Krylion Carbon (Vorgänger vom Endurance) schafften dagegen knapp 6000 km.
Und der Grip der der Black Chili Mischung der Contis ist einfach noch ein Tick besser auch als der, der Pro4 Endurance Reifen.
Auch die Mischung des Conti GP 4Seasons hat mehr Grip als meine bisher gefahrenen Michelin. Allerdings nutzt sich die Mischung des 4Seasons bei warmen Bedingungen stärker ab.

Wie es nun bei dem aktuellsten Michelin Power Endurance in Sachen Grip und Laufleistung aussieht, weiß ich nicht.
Ich habe auf dem guten LRS/Wettkampflaufradsatz den Michelin Power Competiton am Hinterrad, aber damit noch keine belastbaren Erfahrungen machen können. Der erste Eindruck in Sachen Grip war ziemlich gut. Die einzige belastbare Erfahrung war jedoch, dass dieser Michelin trotz des derzeit unverschämt hohen Preises für einen Michelin Reifen sehr unrund lief. Den ersten Power Competition habe ich reklamiert und der zweite ist auch nur naja. Da ist das Niveau, was Schwalbe und teils Conti in den vergangenen Jahren präsentiert hatten, wo es eine nicht unerhebliche Menge Ausreißer gab.

Viele Grüße,
Nordisch
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich fahr viel und gern abseits des Asphalts und da ist mir ein 4000 zu sensibel. Benutze lieber GP ohne Zusätze oder einen Rubino Pro, den es leider nicht mehr gibt. Meine deutlich leichtere Freundin hat mich dem Michelin Pro 4 Service Course auch keine Probs.


Klar gibt es einen aktuellen Rubino Pro mit G+ und nach Warterei nach dem Neustart mit etwas Suche zu günstigen Preisen. ;)
Die Flanke des Rubino Pro mit G+ sieht optisch jedenfalls nicht so aus, als wenn sich da etwas geändert hat.
Ist ja auch noch die gleiche 150 TPI Karkasse
Was sich geändert hat, ist der Grip zum Guten.
Mit dem Vorgänger musste ich bei nasskalten Bedingungen deutlich gemütlicher fahren als mit anderen Reifen.
Einzig der Rollwiderstand ist laut Rollenprüfstand etwas höher. Dafür macht er aber den Eindruck noch satter gummiert zu sein.
Und in Sachen angenehmen Abrollkomforts hat sich nach meinem Dafürhalten nichts geändert.

Allerdings hat sich die Pannenschutzlage im Zentrum der Lauffläche wohl nicht geändert. Da waren meine alten Rubino Pro anfälliger als die GP4000S und erst recht als die 4Season. Den neuen fahre ich noch nicht lange genug. Da aber die Gummischung maßgeblich am Pannenschutz beteiligt ist, könnte sich bei neuen Rubino Pro G+ sich vielleicht doch etwas geändert haben.
Deswegen und aufgrund des günstigen Preises dreht er sich auf einem meiner Laufräder testweise.
(So wie ich von neuen Reifen fast immer erst nur einen kaufe und auf dem Hinterrad teste.)

Eventuell teste ich ihn auch zum hier im Thread gewünschten Zweck, ebend weil er dick gummiert ist.
Aufgrund des günstigen Preises und des schönen Komforts wäre ein postives Ergebnis wünschenswert.
(Aber vorher wird der Vittoria Open Pave auf Herz und Nieren getestet und bei Erfolg bis zum bitteren Ende heruntergehobelt.)
 
Viele gute Informationen hier!
Ich habe mir jetzt mal ein Paar Michelin Pro 4 Endurance V2 in 28 mm bestellt und werde die mal ausprobieren. Ist ja wirklich peinlich für Michelin, dass der Nachfolger schlechter geworden ist:rolleyes:
 
Ich werde mal noch den Panaracer Gravelking Slick in den Raum. Bin ihn mit 26er Breite seit Juni gefahren und hat etwa 4000km runter. Auch etwas offroad. Eine Panne gab es keine, auch wenn er Rollsplitt auf Straßen nicht so mag (etliche Microeinrisse).
Ein richtiger slick ist dieser Reifen auch nicht, denn er hat ein Minidiamantprofil. Er rollt auch ziemlich gut. Habe leider mein Vergleich zum Conti.
 
Ich werde mal noch den Panaracer Gravelking Slick in den Raum. Bin ihn mit 26er Breite seit Juni gefahren und hat etwa 4000km runter. Auch etwas offroad. Eine Panne gab es keine, auch wenn er Rollsplitt auf Straßen nicht so mag (etliche Microeinrisse).
Ein richtiger slick ist dieser Reifen auch nicht, denn er hat ein Minidiamantprofil. Er rollt auch ziemlich gut. Habe leider mein Vergleich zum Conti.

Welche Maulweite hat deine Felge?

Wie breit fällt dein Reifen darauf aus?
 
Bin seit September mit
Continental Grand Prix 4000 S II 28"
unterwegs. ca 3000 km. Bisher ohne Defekt bin auch auf unbefestigten Wegen unterwegs. Fahre den Reifen mit 7 Bar und empfinde den Rollwiderstand als sehr gering bzw. spüre keinen Unterschied zu der 25" Version die ich vorher gefahren bin.
 
Die Grand Prix 4k S2 sinds nichts für Offroad. Ich hab schon zwei bis drei Mal den Fehler gemacht, dass ich die für Abkürzungen über steinigen Waldboden genutzt habe (Motto: da muss es durch). Sobald sie rutschen, fangen die Reifen sich diverse Längsschnitte ein. Die Karkasseschäden wurden ja oben schon hinreichend diskutiert. In Folge solcher Schäden musste die Reifen dann vor ihrer Zeit (1000 bis 2000 km vor Schluss) aus Sicherheitsgründen entsorgen. Die Gravelking SK sollen diesbezüglich der bessere Kompromiss sein und stehen auch für demnächst auf der Wunschliste.
 
Die Grand Prix 4k S2 sinds nichts für Offroad. Ich hab schon zwei bis drei Mal den Fehler gemacht, dass ich die für Abkürzungen über steinigen Waldboden genutzt habe (Motto: da muss es durch). Sobald sie rutschen, fangen die Reifen sich diverse Längsschnitte ein. Die Karkasseschäden wurden ja oben schon hinreichend diskutiert. In Folge solcher Schäden musste die Reifen dann vor ihrer Zeit (1000 bis 2000 km vor Schluss) aus Sicherheitsgründen entsorgen. Die Gravelking SK sollen diesbezüglich der bessere Kompromiss sein und stehen auch für demnächst auf der Wunschliste.
Hmm, 1000-2000 vor Schluß.Schluß bei 15Tausend, hat er seine Schuldigkeit getan, Schluß bei 3000 dann war es wenig.
Zu Plastiktüte und sonstige Einlagen: Ich habe ein paar Lagen Panzerband um den Reifenheber gewickelt und auch noch ein quadratisches Stück gefaltetes Panzerband in der Geldbörse. Das müßte reichen.
Rawuza
 
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